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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 7.

Was werden die Unternehmer thun?

Im Frühjahr giebt es Rampf oder Unterwerfung? so fagt bie Baugewertszeitung" über ben vielleicht in diesem Jahre erwartenden Lohnkampf hauptsächlich in Berlin . Wir sehen keilich noch ein Drittes, das wir immer angestrebt haben, das wir fehnlichft herbeiwünschen, das aber ten gegnerischen Hezern ber Jnnungen durchaus nicht paßt, worauf fie unter feinen Emflänben eir gehen wollen. Das ist nämlich Friede und fried­

he Vereinbarung. Dazu ist weiter nichts erforderlich, als daß die ber und Agitoren der Jnnungen ihre unheilvolle Thätig hit einsteller, daß die guten und fiiebliebenden Elemente night weiter von den Hegern terrorift werden, daß man den Dünkel fahren läßt, den Arbeiter willig als gleichberechtigten Staate­burger anerkennt, mit dem man in ernste und ehrliche Ver­barblungen fich einläßt.

Was wir im Jahre 1885 gesagt haben, gilt auch heute no voll und ganz

Die Maurer und Zimmerer, die Arbeiter, find zu fried­ben Berhandlungen noch heute bereit, wie im Herbst 1885. Roch beute bieten fie jeden Tag den Meistern" die Hand und erwarten, daß diefe fie ergreifen, um einen bauernden Frieden

lißen. Wie damals, verlangen fie, daß die Unternehmer fi versammeln und unter sich nach freier Wahl einen Aus­bus aus rechtlichen, billigbentenben, friebliebenden Männern Elben, ber zusammentritt mit ei em Ausschuß, den die Gefellen haften ebenfalls aus freier unbeeinflußter Wahl gebildet haben, ben fie ebenso, wie es im Herbst 1885 gefchab, mit befonderer Sor falt und unter Ausschluß aller zu besonderer Verschärfung des Buffandes binneigenden Personen ernennen werden. Dieser gememfame Ausschuß wird dann die Frage der Arbeitsbedin gangen für Berlin berathen.

Den Unternehmern des Baugewerbes ift es leichter ge mat, als anderen Unternehmern, mit den Arbeitern ein Ein­verkändniß zu erzielen, ba fie feinen auswärtigen Wettbewerb

befürchten haben, da fie fein Geschäftsintereffe haben, barchaus leines, bas fie auf niedrige Löhne und lange Ar­benszeit nothwendig hinweit, ba ihr wahres Intereffe in ben Worten eingeschloffen ist, die Baurath Böckmann i Binter 1885/86 fprach: Wir haben tein Intereffe un billigen Löhnen, sondern an gleichmäßig steigenden Löhnen. Bic müffen aber verlangen, baß wir den Betrag der Löhne sorber wiffen, um ihn in Rechnung stellen zu können." Nun, bas taan leicht durch ein ehrliches Abkommen zwischen Meister und Gefellen erreicht werden.

Kein Berliner Maurer- oder Zin mermeister, fein Bau­unternehmer fann sagen, er wird geschädigt, menn für das tommende Bar jahr schon heute abgemacht wird: Abschaffang eller Allordarbeit, neunftündiger Arbeitstag, sechzig Pfennige Stundenloha als Mindestlohn.

Alle Geschäfte erlangen Stätigkeit, wenn diese Arbeits­bebingungen vielleicht auf drei Jahre vereinbart werden. Die Bolloersammlungen der Unternehmer wie die der Gefellen wärben ohne Zweifel solche Vereinbarungen der Einigungs­Fommission einstimmig und mit Zuruf bes Jubels begrüßen and genehmigen.

Man würde dann nur noch röthig haben, eine Ueber Badungsfommiffion, ein Schiedsgericht, einzusehen, das über die Ausführung dieser Abmachungen waht, und jeden Eingriff burch Ausschluß oder Sperre zu beseitigen weiß.

Die Arbeiter haben solche mit ihnen bestimmt getroffene Verabrebungen noch immer gehalten, noch niemals gebrochen. zebliche Unternehmer, bie ja öfters Rontrattbruch versuchen and begeben, tönnten leicht gebändigt werden.

Da ist ein Weg zum Frieben, zur Verständigung, breit nb aerabe. Wenn die Unternehmer ihn nicht betreten wollen, fo trifft fie ganz allein die Schuld, wenn es wieder zum Kampf tommt.

Der Rampf würde freilich zur Unterwerfung der Unter­nemer führen, das ist ohne allen Bweifel.

Die Bergewaltigung der Arbeiter, die sich in vielen Städten fühlbar machte, wie die Baugewertszeitung" fagt, hat be schließlich, wie fie zugiebt, ein faft negatives" Ergebniß Bebebt, b. b. boch wohl, fie glüdte nicht.

Freilich, wenn über die Bergewaltigung der Arbeiter auf den Innungstagen" berathen wird, ba netmen viele den Mund eht voll, wenn es aber zum Ausführen der Beschlüffe kommt,

( Nachdruck verboten.)

Die Gefahr.

Von Alphonse Daudet . ( Studie.)

Beh nicht hin... bu bist in Gefahr. Welches Menschenkind fühlt sich nicht bei diesen Worten unwidersteh lich zum gefährlichen Orte hingezogen, welchen zu vermeiden man ihm räth? Das bloße Wort Gefahr" läßt sein Herz höher schlagen. Er nähert sich demselben, schleicht sich heran, sieht zu: da ist's... und trop feiner Furcht zieht es ihn hin, bezaubert ihn. Das ist die Anziehungs­fraft der Gefahr!

Als fleiner Bursche wurde ich, wie ich mich erinnere, in einen verlassenen Park zum Spielen geführt. Unter dem Bewirr von Brombeeren und Strauchwert stand in jenem Bart eine sehr hohe Terraffe, welche auf einen sehr schmalen Feldweg blickte. Dieser kleine Feldweg war meine Ver­fuchung. Ich wäre gern von da oben auf denselben herab­gesprungen. Aber es war so weit, so tief... Stunden lang faß ich auf der Terraffe mit von Aufregung roth gefärbten Wangen und sagte mir: soll ich hinabspringen, soll ich's nicht... Eines Tages schließlich, als ich's nicht mehr über mich bringen konnte, sprang ich herab und that mir sehr weh. Aber baran lag nichts! Ich war befriedigt und wie von einer erbrückenden Laft befreit.

In der Gefahr liegt gewiß eine große Anziehungskraft, und man ist trop Allem dazu gezwungen, fie zu lieben. Sie ist eines jener tiefen Gefühle, welches uns fortwährend Rachelt, uns aufreizt und uns selbst das Maß dessen, was wir im Stande sind auszuführen, vorschreibt, jene Kraft, beren wir wirklich fähig find.

Jenen Menschen, der ganz tief in unserem Innern ver­borgen ist, den man faft nie zu sehen bekommt, lockt die Gefahr hervor, entfesselt ihn. Er bricht die dummen Ges bäuche des Lebens, alle seine Grenzen, mit denen wir uns umgeben; und nur er allein stellt besser als jede Republik ben Getanken der Gleichheit und Brüderlichkeit feft, viel­

Donnerstag, den 9. Januar 1890.

da folgt Jeder seinem Privatvortheil, alle im Weinrausche auf dem Innungstage gelobten Vorsäge verflüchtigen fich mit dem Rausche, der Kazenjammer bleibt. Das Privat­intereffe fagt: Jeder für fich und nicht für den Ron furrenten.

Sehen die Janungsheber benn nicht ein, welch ein großer Unterschied zwischen den Vereinigungen der Arbeiter und der Unternehmer besteht?

Die Arbeiter haben neben dem ethischen Interesse ihrer Bereinigung, bem Intereffe, daß fie treibt, fich gegen Ent­würdigung, gegen materielle und geistige Verknechtung zu mehren, auch ein sehr greifbares, sehr fichtbares, klar zu Tage liegenbes materielles Intereffe an ihrer Bereinigung. Sie bringt ihnin sehr deutlich erkennbare Vortheile.

Die Unternehmer haben in ihrer Vereinbarung wirklich niht nur tein ethisches Intereffe, sondern ein sehr unmoralisches Intereffe, das den Gefeßen der Ethit( Sittenlehre, Tugendiehre) durchaus widerspricht. Die Vergewaltigung und Verknechtung der Gesellen kann man wohl mitmachen, aber vor seinem eigenen Gewissen sie ethisch rechtfertigen, das fann felbst der rotste Innungeheger nicht. Selbst er fühlt das Verächt­liche und Unmoralische seiner Handlungsweise im innersten Innern feiner Bruft. Es giebt also wirklich für die Unternehmerver­bände zur Bergewaltigung der Gesellen feine ethischen Biele, fie fließen auseinander, wenn der Nothstand zu Ende ift.

Es giebt aber nicht einmal ein gemeinsames materielles Interesse, das solche Unternehmerverbände zusammenhalten

fönnte.

Die Baugewertszeitung" hat es ja selbst vor einiger Zeit gefagt: Die Unternehmer haben felbft den geringften Schaben, wenn fie fich mit den Gefellen einigen.

Die Unternehmer des Baugewerbes haben eben gar keinen Schaden dabei. Wer sich deshalb Opfer auflegt, um einem dünkelhaften Janungsmeister es zu ermöglichen, sich mit den Gesellen nicht zu einigen, der schädigt sich ganz ohne Zwed. Man that das vielleicht auf furze Zeit und so lange der Ter rorismus der Innungsheber wirkt, dann aber nicht weiter.

Wir haben gesehen, mit welchen Hoffnungen die Dfen­fabrikanten und Töpfermeister im Frühling v. J. ihren unge­ungefeglichen Verband gründeten. Was haben sie erreicht?- Nichts! absolut und vollkommen Nichts! Alle stimmten zv, bie auf den schwarzen Liften, stehenden Gesellen nicht zu beschäftigen, und alle nahmen fie in Arbeit, weil es ihr Vor­theil verlangte. Alle geächteten Gesellen hatten fortwährend gute Arbeit.

Wir wollen nicht sagen, daß man hinterher nicht höhnisch und heimtücksch, wenn der eigene Profit darunter nicht leidet, boch vielleicht einen oder den anderen der Gächteten auch schwer schädigen wirb. bas liegt eben in dem jeder ethischen Bilbung entbehrenben Charakter vieler Unternehmer, aber ber Berband der deutschen Ofenfabrikanten und Töpfermeister hat trok feiner Ronventional trafen, trok seiner Solawechsel gerade in der Hei math der Gründer und Anreger, der größten 5: ßer, in Dresden eine so glänzende Niederlage erlitten, daß es dort nach dem Siege der Gefellen zu einem Frieden gelommen ist, ber Dauer verspricht, den Vergewaltigungsverband als vollständig übe:- flüffig macht.

Er wird deshalb nicht gleich verschwinden, aber ein be­scheidenes, ohnmächtiges und vergessenes Dasein weiterführen. Glaubt Herr Felisch oder einer seiner Freunde wirklich, daß es einem Bauunternehmerverbande beffer gelingen würde? Wir haben die Ansicht, es würde ihm noch viel weniger ge­lingen. Was haben die Bauunternehmer zu Hamburg , Dresden , Leipzig u. f. w. für ethisches oder materielles Interesse an dem Streit der Berliner Bau- Innung mit den Gesellen? Gar Und sie werden sicher auch dement feins, glauben wir!- fprechend handeln. Brauchen fie Gesellen, so werden fie die­felben einstellen, ob sie aus Berlin oder aus Buxtehude kommen. Brauchen fie feine, dann heucheln sie wohl Verbandstreue. Das ist so Brauch.

Und was sollen die Behörden noch weiter thun, um den Dünkel der Janungsmeister in Berlin nicht zu schanden werden au laffen? Was hat es 1886' geholfen, daß man der Innung au Liebe eine Reihe Familienväter forttrieb? Die Berliner Maurerbewegung hat dadurch sicher nicht an Rraft verloren

leicht weil er uns auch den Gedanken an den Tod eingiebt. Niemals habe ich soviel Freundschaft und Hins gabe unter den Menschen gesehen, als im Momente ber Gefahr. Das Fieber des Muthes scheint sich im Händedruck mitzutheilen; und man fühlt desto mehr ein Be dürfniß darnach!

Es ist gewiß nicht zu läugnen, daß sich die Anziehungs kraft der Gefahr stets, selbst beim Tapfersten, eine gewisse traft der Gefahr stets, selbst beim Tapferften, eine gewisse Engherzigkeit beimischt, eine gewiffe Furcht, die bekannte Engherzigkeit beimischt, eine gewisse Furcht, die bekannte Bewegung nach rückwärts, die ich so oft, an den Rand der Terrasse meines Parkes gelehnt, machte, und welche mir den Sprung jedes Mal begehrlicher erscheinen ließ. Nur die Gewohnheit kann uns vor solcher Krifen der Schwachheit Gewohnheit kann uns vor solcher Krifen der Schwachheit bewahren; und selbst die Gewohnheit an ein und dieselbe Gefahr stählt und festigt uns ausschließlich gegen die­felbe. Auf offener See, wo die Matrosen im Sturme, unter Bligen und dem für sie gewohnten Pfeifen des Windes ihre Arbeit besorgen, kann ein alter Kriegsmann, der Hunderte ihre Arbeit besorgen, kann ein alter Kriegsmann, der Hunderte von Schlachten mitgemacht, erbleichen, erbeben, ohne deshalb gerade ein Feigling zu sein. Dieser ist für Rageln und Granaten geschaffen. Er ist an den Gedanken gewöhnt, auf freiem Felde oder am Straßengraben hingestreckt zu sterben; aber ertrinken, mit den schäumenden Wogen zu kämpfen!. Wenigstens sollte man ihm erlauben, sich den Arbeitern zu­zugesellen zu einer Pumpe, einem Tane. Nein, er muß da auf Ded unbeweglich thatenlos vor der ihm unbekannten Gefahr stehen! Das ist schrecklich.

Ich spreche faft wie ein Südländer, der ich eigentlich bin, aber ich glaube, daß man, in Aufregung, unter Ges berben und Worten die Gefahren am wenigsten fühlt. Der Offizier, welcher seine Mannschaft mit gezüchtem Säbel und dem Rufe: Vorwärts! Vorwärts!" in's Feuer führt, hat weniger Mühe tapfer zu sein, als der arme schweigfame automatische Solbat in der Linie. Er muntert sich selber auf, indem er seine Soldaten aufmuntert.

Wer von uns hat nicht jenes Frößteln, jenen bes schleunigten Athem der Gefahr empfunden? Er geht wie ein Schatten auf dem Gefichte vorüber. Gleichzeitig werden die Bewegungen fester und prägen sich ein. Man rafft

7. Jahrg.

und die Vertriebenen haben anderswo die Maurerbewegung so gefördert, daß die Berliner Maurer daran eine sichere Stüße haben, die nie versagen fann.

Was hat der Streiferlaß gewirkt? Er vermochte auch die Berliner Maurerbewegung nicht zu hemmen. Ungezählte Wochen Gefängniß find eitannt und verbüßt. Haben sie die Berliner Maurerbewegung gefchmächt?

Was soll mehr geschehen? Mag Herr Felish es boch ein­mal rund und bestimmt aussprechen, wenn er es selbst weiß, was sollen die Behörden für Ungeheuerlichkeiten begehen, um bie Berliner Maurer und Zimmerer der Gewalt der Janungs­meister zu beugen?

Also es giebt einen, aber auch nur einen Weg zum Frieden und zur Verftändigung. Die Arbeiter des Maurer und Bimmerergewerbes in Berlin find alle Tage bereit, diesen Weg zu betreten, es ist nur Schuld der Meister, wenn sie diesen Weg nicht beschreiten sollten. Beschreiten sie ihn nicht, dann ift freilich der Kampf in diesem Frühjahr unvermeidlich und diefer endet sicher mit dem Siege der Arbeiter und mit der Unterwerfung der Innung. Also möge man bald, möge man flug wählen.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

38. Sigung vom 8. Januar.

Eröffnung 1 Uhr.

Am Tische des Bundesraths: Kontreadmiral v. Heusner, Graf Lerchenfeld.

Bei sehr schwach beseztem Hause eröffnet der Präside: t v. Levehow die Sigung und gedenkt des Ablebens der Raise in Witwe Augufta.

Die Sigung wird aufgehoben.

Nächste Sigung Donnerstag 12 Uhr.

Kommunales.

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Tagesordnung für die Sihung der Stadtverord­neten- Versammlung am Donnerstag, den 9. Ja­nuar d. J., Nachmittags 5 Uhr. Ein Naturali. sationsgefuch. Vorlagen, betreffend die Verleihung des 2. und des 3. städtischen Stipendiums, sowie des Benifiziums der Wunderlich'schen Stiftung. Berichterstattung über die Vor­lage, betr. bie nachträgliche Erhöhung des Rofteneinheitssages für die durch Submission vergebenen Erbarbeiten zur Her tellung bes Gasbehälter- Bassins auf der Anstalt in ber Danzigerstraße. Desgl. über die Vorlage, betr. die Er­weiterung ber Zuführungsgeletfe zur Bentral Markthalle. Vorlage, betr. die Frequenz in den Gemeindeschulen am 1. November 1889. Desgl., betr. den Etat ber zweiten höheren Bürgerschule für das Jahr 1. April 1890/ 91.- Desgl., betr. die Feier des Geburtstages des Raisers und Königs Wil belm II. Desgl., betreffend die Aufhebung des bisherigen Aszenfionsmodus der Oberlehrer und der ordentlichen, pro facultate docendi geprüften Lehrer an den städtischen Gym naften und Oberrealschulen, fowie die Einführung eines Sc fammtetats für dieselben. Desgl., betr. die Fürsorge für die Wittwen und Waisen ber befolbeten Gemeindebeamten und Lehrer. Desgl., betr. bie erfolgte Bauabnahme der Neu bauten und baulichen Veränderungen auf dem Grundstücke bes Krankenhauses Moabit . Desgl., betr. der Ankauf von fistalischem Terrain zur Vergrößerung des zum Bau einer Voltebadeanstalt bestimmten Grundstücks Thurmftr. 82. Desgl., betr. bie Bermiethung eines Ladens im Sparkassen­haufe Bimmerftr. 90/91. Desgl., betr. Die Zahlung einer Abfindungssumme an die Gemeinde Biesdorf für Aus­gemeinbung von städtischen, in jener Gemeinde belegenen Grundstücken. Zwei Rechnungen. Vier Unterstügungs­fachen. Vorlage, betr. die Neuwahl eines Bürgerdeputisten für die Schuldeputation.

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fich auf und ist bereit. Achtung! Da sind wir! In solchen Momenten muß man sich schauen und den Eindruck der Gefahr neugierig beobachten. Auf jeden einzelnen wirkt er verschieden.

Den einen macht er so geschwätzig, daß er seine Worte faum zurückhalten zu können scheint. Andere wieder pressen im Gegentheil ihre 3ähne auf einander und sammeln sich. Neben solchen, welche lachen, giebts Leute, die von dieser aufgeregten Heiterfeit sagen: es sei zu thöricht, in solcher Weise zu lachen. Je näher die Gefahr heranrückt, desto mehr erblaßt der Charakter und konzentrirt sich im ganzen Wesen. Die Augen erweitern sich und die Stimme gewinnt an Umfang. Grelle Ropfftimmen werden vernehmbar, welche wie aus einem Alpdrücken hervorzukommen scheinen.

Aber nicht nur das Wesen des Menschen gestaltet die Gefahr um. In seinem ganzen Gesichtskreise herrscht eine in stummes Staunen versehende Kraft; alles bebt, alles fühlt. Selbst die Landschaft wird davon berührt, verändert, ihre traurige Seite entrollt. Dem hellen Tage verleiht das Gefühl der Gefahr eine Dämmerung, eine Dämpfung des Lichtes. Der Himmel nimmt eine büftere Farbe an und die Natur wird großartiger. Wir alle, die wir uns mitten im Scharmüßel bei der Belagerung von Paris befanden, fönnen davon ein Wort reden. Das anheimelnde Land, bie Bahnhöfe, die Ufer der Seine oder der Marne , deren Pfade von den Spaziergängern festgetreten waren, machten auf uns einen fremdartigen, veränderten Eindrud. Die Gasthausschilder hatten ein unheildrohendes Aussehen. Nicht nur die Barrikaden, die Erdwälle, die gesprengten Brüden brüdten allen Dingen ein verändertes Ansehen auf. Es war dies der Dunfitreis der Gefahr.

Während des Krieges befand ich mich in einem kleinen Flecken ber Marne , wo ich fünf Minuten lang in großer Gefahr und Erregung schwebte. Das Schilf am Ufer des Fluffes, eine neu aufgerichtete weiße Mauer, wie eine 3iel­fcheibe von Kugeln durchlöchert, eine in Ruinen dastehende Garküche mit ihren weinbekränzten Fässern dies alles prägte sich in einer Sekunde meinen Augen, die vor der Gefahr schwirrten, so fest ein; und dennoch wußte ich kaum, in welcher Gegend ich mich befand.