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Mr. 9.
Sonnabend, den 11. Januar 1890.
7. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ
für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Boltsblatt"
feint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljahrlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Einzelne Nummer 3 Pf. Sonntags- Nummer mit bem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Bei Abholung aus unserer Expedition Zimmerstraße 44 1 Mart pro Monat. Poftabonnement 4 Mart pro Duartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892) Für das Ausland: Täglich unter Streusband durch unsere Expedition 3 Mart pro Monat.
Redaktion: Beuthstraße 2.
Freikonservative Nationalökonomie.
Der große Feldzug gegen das herzlose" Manchesterthum, welchen die fonservativen Parteien unternommen zu haben behaupten, besteht lediglich in ihrer Einbildung. Die ganze Kranten-, Unfall- und Invaliditätsgesetzgebung zielt, wie männiglich bekannt, auf eine bureaukratischzentralistische Regelung des Armenwesens, das freie Walten der wirthschaftlichen Gesetze wird nirgends durch sie im Intereffe der ausgebeuteten Maffen eingeschränkt. Aber nur bann, wenn dies geschieht, wenn Arbeiterschußgefeße der natürlichen Tendenz des Kapitalismus, die Arbeitszeit möglichst zu verlängern, den Arbeitslohn möglichst herabzudrücken, entgegenwirken, kann die Rede davon sein, daß der manchesterliche Grundsatz des Gehenlassens zu Gunsten des Volkes gebrochen wird. Etwas Wesentliches würde man auch auf diefem Wege schwerlich erreichen, aber man hätte damit wenigstens den Willen bekundet, dem gegenwürtigen ökonomischen Mechanismus ein wenig von seiner Schädlichkeit zu nehmen. Nur in einer Beziehung wagten die Herren in bie gefeierte Wirthschaftsharmonie von Staatswegen einzugreifen, indem sie das Verhältniß zwischen Waarenangebot und Nachfrage fünstlich durch ihre Schutzölle beeinflußten. Aber dieser heldenmüthige Kampf gegen das manchesters liche Prinzip mußte sehr fegensreiche Früchte für die reichsfreundlichen Geldsäcke haben; die Konzentration Des Rapitals und die Proletarisirung der Masse, dies Resultat ber frei waltenden ökonomischen Kräfte, wurde burch ein solches Eingreifen künstlich befördert. Man vers fündigte fich gegen die wirthschaftliche Freiheit, aber nur um ben Prozeß, welchen man als das traurige Resultat dieser Freiheit in langathmigen Reben denunzirte, noch traffer und gewaltthätiger burchzusetzen, indem man das reale Lohneinkommen der Arbeiter durch die Vertheuerung des Getreides noch mehr schmälerte, die Profite des industriellen und agrarischen Großkapitals auf Kosten der Gesammtheit noch mehr in die Höhe trieb. Was der Schutzzoll im Großen erstrebte, das versuchten dann alsbald die immer üppiger aufschießenden Preis kartelle , die nur hinter den Mauern des Schußzzolls möglich find, im Kleinen: fünftliche Preistreiberei zu Gunsten der Großen durch Einschränkung der freien Konkurrenz.
Dieser Tage erschien in der freikonservativen ,, Post" ein Artikel, der so recht die Herzensmeinung jener Herren, die ibre edlen Gliedmaßen gern in eine würdige sozialreforma tische Toga zu hüllen pflegen, mit fröhlicher Ungenirtheit ausspricht, der des offiziell so hart bekämpften Manchesterthums mit Pauten und Trompeten laut zu feiern wagt. Es lohnt wohl, folche Plaudereien am häuslichen Kamin ein wenig tiefer zu hängen.
Der Artikelschreiber fonstatirt mit Genugthuung, daß Deutschlands Kapitalreichthum in raschem Wachsen begriffen
Feuilleton.
Wabend verboten.]
Germinal.
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Sozialer Roman von@mile Sala. Wingig autorificie Neberfetung von*** Siegler Das Echredniß der That fträubte ihm jedes Haar einzeln am Kopfe empor. Aber gleichzeitig erfüllte es ihn wie Jubel; die wilde Freude eines endlich befriedigten Gelüfies, machte sein Herz rafcher pochen. Und Stolz erfüllte ihn, der Stärkere zu sein. Das Bild des kleinen Soldaten, Das Bild des kleinen Soldaten, den das Messer eines Kindes getödtet, trat vor sein Ge= bächtniß: auch er hatte getödtet!
Aber Räthe, grade aufgerichtet, schrie auf:
Mein Gott, er ist todt!"
Bedauerst Du ihn?" fragte Stephan. Sie schluchte, wantte, fiel in seine Arme und stotterte: Ach tödte mich auch! Laß uns sterben!"
Sie umschlang seine Brust; er legte beide Arme um ibre Taille: so blieben sie fest umschlossen, ohne zu sprechen: fie hofften zu sterben. Aber der Tod hatte keine Gile. Shre Arme löften sich wieder; dann, während sie ihre Augen bebedie, zog er den Leichnam bis zum schiefen Weg und fließ Sie erforaten; der Strom war also schon bis zu ihnen empor gebrungen. Sie blidten hinaus: die Wellen bespülten bereits den Eingang ihres Versteckes.
Der Lobeskampf dauerte fort. Sie hatten ihre lette Sampe angezündet und beleuchteten das Fortschreiten der Fluth, die unausgesetzt wuchs. Bald standen sie bis an flüchteten an das höhere Ende der Gallerie; aber es eilte
Jasertionsgebühr
beträgt für die 4 gefpaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs. Anzeigen 20 Pf. Inferate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerftraße 44, sowie von allen Annoncen- Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Fefttagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Mr. 4106.
Expedition: Bimmerffraße 44.
ist. Die Gewinne der Börse freilich, das wird eingeräumt, stellen teine Vermehrung des Volfsreichthums" dar, weil fie„ lediglich auf Roften Anderer durch Spekulation auf Werthschwankungen erworben find, so der einen Seite daß der Vermögensgewinn auf lediglich dem Vermögensverlust auf der andern Seite entspricht." Was hier mit Recht von dem Börsen gewinn hervorgehoben wird, gilt selbstverständlich aber auch von allen andern großen faufmännischen Handelsgewinnen, auch sie entstehen durch Spekulation auf Werthschwankungen und stellen folglich keine Werthvermehrung des Gesammteinkommens bar. Das hindert jedoch nebenbei bemerkt- unsern Panegyriker nicht, den Handel, mit Ausnahme eben des etwas anrüchigen Börsenspiels, als werthschaffende Arbeit zu feiern. Im Handel und in der Industrie find die großen Kapitalien, unser Nationalreichthum, durch produktive Arbeit( natürlich die der Herren Kapitalisten!) er= worben."
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Mit Stolz erfüllt es ihn, wenn er den heute üblichen Gebrauch des Reichthums mit der Verschwendung der antifen Römerwelt und des Mittelalters vergleicht. Damals, als die großen Gefolge und Dienerschaaren bestanden, verstand man es noch nicht so gut, wie die neuere 3eit, alle brachliegenden Kräfte eines Boltes zu produktiver Arbeit zu ver wenden". Mit anderen Worten, die kapitalistische Wirthschaft wird gefeiert, weil sie kapitalistisch ist, weil sie also, bei aller üppigen Reichthumsvergeudung, die produktive Arbeit, d. h. die Aneignung des vom Arbeiter geschaffenen diese ihre erste und wichtigste Aufgabe Mehrwerthes nie über den füßen Annehmlichkeiten des Fleisches vergift! Infolge bessen herrscht nach unserem freifonfervativen Denker thatsächlich die alte schöne Harmonie der Interessen, von welcher das Manchesterthum so viel zu fingen und zu sagen wußte. Dann werden auch die Kleinen von den Großen expropriirt, so brauchen diese wieder ihr Geld, um neue Produkte herzustellen, um Bahnen zu bauen, Land zu kultiviren u. s. w. Das neue Produkt kommt Land zu kultiviren u. s. w. immer wieder der ganzen Volkswirthschaft zu gut, und das Volksvermögen wird dadurch dauernd vermehrt, wenn auch der Kapitalstock nicht der Masse des Volkes, sondern einzelnen Unternehmern gehört.
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,, Hiernach vermögen wir in dem Erwerbe großer Reich thümer seitens Einzelner durchaus tein voltswirthschaftlich ungünstiges Symptom zu erblicken." Der Satz ist pracht voll. Die Waaren, Eisenbahnen, Ländereien des Großtapitals beliebt der Verfasser Volksvermögen zu nennen, und er verlangt auf Grund dieser Benennung, daß die Millionen Habenichtse, die doch auch zum Volte zählen, sich im Anschauen dieses Volksvermögens", welches fataler Rebenumstand ihnen leider nicht gehört, mit zufataler Rebenumstand friedenem Gemüthe weiden. Das ist die Harmonie der Interessen! Wenn sie das Volk nicht einfieht, furirt man es mit Sozialistengesetzen.
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ihnen nach, badete fie bis zum Gürtel. Stehend, an den Fels gelehnt, blickten sie unverwandt in ihr eisiges Grab: es zog sie hinab, umschloß fie fester, tiefer; noch bis zum Mund, dann ist's vorüber... Sie hatten die Lampe an die Decke gehängt; sie brannte trüb, warf einen freisrunden gelben Schein auf die leise rollenden Wogen... Es leuchtete matter: Linie um Linie, schrumpfte die zitternde Helle zusammen, von dem schwarzen Schatten verzehrt, der mit dem furchtbaren Meer aus dem Erdinnern hervorkroch Noch glimmte es... bann grabes finftere unergründliche Nacht.
Katharina, als habe das Dunkel fie plöglich erfaßt, schrat zusammen, schmiegte sich an Stephan und flüsterte das Bergmannswort:
Der Tod löscht die Lampe.
Aber das brohende Wahrzeichen erweckte von Neuem die Begierde, noch zu leben. Er begann mit dem Haken der Lampe in die schieferhaltige Kohlenwand ein Loch zu hauen, fie half mit den Händen; sie hieben eine Bank in den Fels und hißten sich dort hinauf, die Beine hängend, den Rücken unter dem niedrigen Dach gebogen. Jegt bespülte es nur ihre Sohlen. Doch bald rieselte es eisiglalt die Knöchel, die Waden, die Kenie herauf. Die Nische ward überschwemmt; fie hielten sich krampfbaft, um nicht zu gleiten. Sie fühlten den Tod gierig ledend heran kommen; sie hörten sein raschelndes Schleichen, aber sie sahen ihn nicht; die Finsterniß machte ihn noch entfeßlicher, ungeheuer, gefpenftig. Etefes Schweigen herrschte überall in den mit Wasser überfüllten Gängen rührte fich kein Stein mehr; sie vernahmen kein anderes Geräusch, wie das schwellende Drängen der Gewäffer.
Stunden und Stunden zogen vorüber, ohne daß Stephan und Räthe vermocht hätten, ihre Flucht zu messen. Ihre Dualen, ftatt die Minuten zu verlängern, rissen sie
hastig an ihnen vorüber. Sie glaubten erst zwei Tage und
eine Nacht eingeschlossen zu sein, während in Wirklichkeit
Obgleich es in den Worten des Artikels nicht ausges sprochen wird, so ist es doch möglich, daß dem Verfasser bei der Erzeugung jenes vortrefflichen Sazes dunkel ein anderer Gedanke, ein alter Gemeinplatz der bürgerlichen, optimistischen Dekonomie, vorschwebte. Wenn das Kapital nicht fonfumirt, sondern produktiv verwendet wird, muß ein Theil desselben natürlich in Lohnform an die Arbeiter ausgezahlt werden. Je schneller das Kapital, besonders das große in Fabriken angelegte wächst, um so mehr Arbeiter werden verlangt, um so höher steigt, alfo zwar nicht das Volks vermögen, wohl aber das Gesammt einkommen der Arbeiterklasse. Wenn sich nun das Rapital in immer weniger Händen aufhäuft, so wird der Theil des Profiteinkommens, welchen die Kapitalistenklasse zur Beschaffung des eigenen Bedarfs braucht, fortdauernd geringer. Es mag der finnlose Lurus der Geldproßen noch so sehr steigen, sie werden von ihrem nach Hunderttausenden und Millionen zählenden Einkommen immer einen geringeren Prozentsaz verbrauchen, als der Kleinkapitalist, der auch bei mäßigen Ansprüchen den größten Theil seiner Einnahmen als Konsument verausgabt. Treten also an Stelle der kleinen mehr und mehr die Großkapitalisten, so wird ein stets wachsender Prozentsatz des Gesammteinkommens der Kapitalistenflaffe für„ pro= duktive Verwendung" frei, die industriellen Anlagen und damit die Nachfrage nach Arbeitern muß in beschleunigtem Tempo zunehmen. Dies Argument dafür, daß mit der Vermehrung des Kapitalreichthums und mit der Anhäufung desselben in immer weniger Händen auch die Arbeitsgelegenheit und folglich die Gesammteinnahme der unteren Volfsklaffen steige, mag dem freikonservativen Harmonies apostel wohl im Sinne gelegen haben.
Die Wirklichkeit zerstört aber auch dieses Argument, das einzige, mit welchem sich friedensbedürftige Seelen bei dem heutigen Stande der Entwickelung etwa noch trösten tönnten. Gerade dadurch, daß die Masse des industriell angelegten Kapitals auf Kosten des zum Konsum verwendeten dauernd zunimmt, gerade dadurch wird das Uebel ber Ueberproduktion , unter welchem jede auf freier Rons kurrenz gegründete Wirthschaft leidet, noch mehr verschärft.
Wer soll die von Jahr zu Jahr anschwellende Gütermaffe, welche durch die stetige Bunahme des industriellen Rapitals erzeugt wird, kaufen? Die Arbeiterschaft kann es nicht bei der Kärglichkeit ihres Lohnes. Die Kapitalisten aber, denen das Geld zur Verfügung steht, sind beim besten Willen nur im Stande, einen kleinen Theil ihres Gesammteinkommens in Genußmitteln zu vermöbeln; je reicher ste werden, um so weniger zeigt sich ihr Konsum dem stetig steigenden Waarenangebot gewachsen. Sie ziehen es vor, mit ihrem Gelde nicht vorhandene Güter zu kaufen, sondern neue zu produziren.
Das Angebot von Waaren wird also durch die wirthschaftliche Verwendung" des Großkapitals immer weiter in die Höhe getrieben, während die Nachfrage nicht zu folgen vermag; die Erscheinungen der Absaßstockung und Uebers
All ihre Hoffnung
schon der dritte Tag zu Ende ging. entschwand; Niemand wußte sie dort, Niemand konnte zu ihnen hinabkommen, und wenn selbst die Ueberschwemmung versiegte, mußte der Hunger fie tödten. Sie hatten noch einmal das Nothsignal gegeben, doch keine Antwort vernommen. Es war alles umsonst.
Katharina hatte, in ihr Schicksal ergeben, das Haupt an die Wand gelehnt; plöglich schrat sie zusammen: „ Horch!"
Stephan glaubte, sie spreche von dem Geräusch des steigenden Waffers und antwortete, um sie zu beruhigen: " Ich bin's, ich hab mit den Beinen gerührt." " Nein, nicht das, horch an der Wand!"
Sie legten Beide das Ohr an die Kohle, hielten den Athem an und sehr fern, sehr schwach ertönten drei Schläge! Aber sie zweifelten noch ihr Ohr täuschte sie vielleicht, es mochte ein Felsstück sein, das sich losgebrochen.
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Klopf mit dem Absatz an die Wand!" rief er. Sie zog die Füße empor, gab das Zeichen jett vernahmen sie deutlich die drei Schläge. 3wanzigmal wiederholten sie das Signal, und zwanzigmal erhielten sie Antwort. Sie fielen einander um den Hals, umarmien sich in
stürmischer Freude, auf die Gefahr hinabzugleiten. Die Kameraden find da, haben sie gehört, werden kommen! Thr überströmendes Glüd ließ fie ihre langen Dualen vergessen, sie waren außer sich, wie von Sinnen, als hätten ihre Retter nur nöthig gehabt, den Fels zu zersprengen und ihnen die Hand zu reichen.
Nicht wahr," sagte sie ,,, das wahr ein glücklicher Einfall, daß ich den Kopf an den Stein gelegt hab'?" ,,, Du hast ein gutes Dhr; ich hätte nichts vernommen!"
Von diesem Augenblick löften sie einander ab; Einer von ihnen horchte ununterbrochen und gab auf das erste Beichen Antwort. Bald hörten sie die Schläge der