produktion müssen sich je länger je mehr häufen. Diese Erscheinungen haben aber wieder eine künstliche Einschrän­fung der Gütererzeugung und damit Arbeitslosigkeit großer Massen des Proletariats als unvermeidliche Folge. In Wahrheit trifft also das Gegentheil von dem zu, was der harmonielüfterne Artikelschreiber der" Post", wenn man seinen Worten überhaupt einen Sinn unterlegen will, ge= meint haben kann.

Die ,, raftlose Arbeit" des Großkapitals wirkt auf das wirthschaftliche Wohlbefinden des Volkes durchaus nicht günstig; die Verhältnisse liegen so widerfinnig, daß vom Standpunkte der Gesammtheit aus heute Verschwendung von Rapital vielleicht noch weniger schädlich als industrielle Verwendung beffelben wäre. Daß freitonservative Herzen von der Nüglichkeit zunehmender Kapitalanhäufung in im­mer weniger Händen innigft überzeugt sind, wenn sie es auch nicht immer so offen aussprechen, nimmt nicht Wunder. Aber es ist doch etwas arg, diesen Reichthum, der sich auf die Ausbeutung und Expropriation der Masse gründet, den Ausgebeuteten und Expropriirten selbst als etwas Wunder­schönes und Heilsames darzustellen. Man muß schon eine hübsche Portion Geld besitzen, um an solcher manchesterlichen Lyrit Geschmack zu finden.

Daß wir es aber nicht vergessen, der Sänger des Groß­tapitals entdeckt noch eine letzte, höchste Schönheit an feinem Jdol. Heute ist diese Macht, so schließt er pro­phetisch, kaum ein genügendes Gegengewicht gegen anstürmende Gewalten, welche ohne ein solches Gegengewicht unab­sehbare und vielleicht nicht wieder gut zu machende Er­schütterungen verursachen könnten." Also die Konzentration des Kapitals ein Gegengift gegen den Sozialismus! Das ist naiv! Umgekehrt, in je weniger Händen sich alle Pro­duktionsmittel anhäufen, je größere Massen in das Pro­letariat herabsinken, um so mehr wächst die Macht der Arbeiter, um so schwächer wird der Gegner. Man wird ja sehen wer Recht behält, diejenigen, welche das Großkapital für einen Schußwall gegen den Sozialismus, oder die, welche es für eine Triebfraft desselben halten.

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Politische Uebersicht.

Die Reichstagswahlen finden in sechs Wochen statt. Gefeßmäßig muß die Auflegung der Wählerlisten spätestens 4 Wochen vor dem Wahltermin beginnen. Die Behörden werden also alle Anstrengungen zu machen haben, um inner­halb der nächsten 14 Tage die Wählerlisten noch rechtzeitig aufzustellen. Im Jahre 1887 fanden die Wahlen am 21. Februar statt. Mit der Bekanntmachung des Wahltages tritt die Bestimmung des§ 43 der Gewerbeordnung vom 1. Juli 1883 in Rcaft, wonach zur Vertheilung von Stimm­zetteln und Druckschriften zu Wahlzwecken auch auf öffentlichen Wegen, Straßen, Bläßen oder an anderen öffentlichen Deten eine polizeiliche Erlaubniß in der Zeit von der amtlichen Be­fanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung des Wahl­aftes nicht erforderlich ist. Deffelbe gilt ebenso bezüglich der gewerbsmäßigen wie der nicht gewerbsmäßigen Vertheilung von Stimmzetteln und Druckschriften zu Wahlzweden.

Landtag zusammen. Die meisten Randidaten, nicht nur der Oppofition, gehören entweder einem der parlamentarischen Rörper an ober find vielfach auf die Unterstüßung der parla mentarischen Kräfte angewiesen." Die Nat.- 8tg." Spricht die Vermuthung aus, daß für den Fall des Scheiterns der jebigen Vorlage über die Abänderung des Sozialistengefeßes die Möglichkeit balbigfter Wiederauf.abme der Berhandlungen über dasselbe gelchaffen werden soll. Indeß auch ohne eine folde Konjettur läßt sich möglichst frühzeitige Anberaumung ber Neuwahlen fich aus dem Wuniche erklären, die Wahlbe­megung, welche nun schon seit Monaten begonnen hat, abzu fürzen, was an fich nur erwünscht ist; 3eit genug ist ja in den sechs Wochen bis zum 20. Februar noch reichlich vorhanden. Die parlamentarischen Verhandlungen aber, sowohl die im Reichstag, als bie im Abgeordnetenhause, werden arg ins Ge bränge kommen, denn es ist nur natürlich, daß eine große An­zahl Mitalieder beider Bersammlungen fich in ihrer Heimath an den Wahlvorbereitungen betheiligen wollen. Es wird im Es wird im aleichmäßigen Jntereffe aller Parteien liegen, die Debatten des Reichstags möglichst abzufürzen; die Regierung wird dazu bei tragen fönnen, wenn sie in der Angelegenheit des Sozialisten­gefezes ihre Entscheidung baldigft trifft."

Der famose§ 110 wird balb ebenso viel von fich reden machen, wie feit einigen Jahren bie§§ 128 und 129, und wie tor 5 oder 6 Jahren die§§ 130 und 131. Es giebt auch eine juristische Influenza, welche epidemisch ist und, je nach ter graffirenden Mode, die Namen verschiedener Gefeßes­paragraphen annimmt. Was insbesondere den§ 110 und die neuefte Juftiz- Modekrankheit angeht, fo möchten wir hier den Staatsanwaltlichen Heißspornen, denen die famose Reichs­gerichtsentscheidung zu Kopf geftiegen ist, doch gemisfer­maken als fiebermilderndes Mittel( Antipyrin) eine kleine Dofis von Erwägungen eingeben. Wir ertheilen ben Herren den Rath, einmal oie Grenzlinie zu überspringen, welche Reichsfreunde und Reichsfeinde von einander trennt, und fich bie Frage vorzulegen, wie der famofe§ 110 mirten würde, wenn er auf die Reichs freunde Anwendung fände. Wir tennen bugenbe, ja hunderte von Fällen, in denen die Arbeiter von ihren Arbeitgebern, Beamte von ihren Borgelegten, Miether und Pächter von ihren Grundherren an der Ausübung staatsbür gerlicher, durch Gefefeftgestellter Rechte und Pflichten verhindert worden sind. Wir kennen sogar Fälle und es find ihrer nicht wenige in denen Staatsbürger von Behörden ver­hindert worden find, zu thun, wozu fie gefeßlich ein Recht und bie Pflicht haben. Soll gegen alle die betreffenden Persönlichkeiten strafrechtliche Verfolgung eintreten, bann wer ben die deutschen Gefängniffe nicht ausreichen.

Die zeitige Anberaumung des Wahltermins giebt ben Blättern Stoff u allerlei Vermuthungen. Die deutsch­freifinnige Breffe vertritt die Anficht, daß das Sozialistengelet in diesem Reichstage nicht erledigt und als Wahlpa ole dienen werde. So schreibt die Frei. Btg.": Die rasche Anbe raumung des Wahltermins laßt darauf schließen, daß die Re­gierung auf ein Zustandekommen des Sozialisten gesetzes nach ihren Wünschen in diesem Reichstag nicht mehr rechnet. Es verlautet auch nichts Bestimmtes mehr darüber, daß Fürst Bis­mard überhaupt noch zu den Reichstagsverhandlungen nach Berlin fommen wird. Um fo rascher dürfte die Reichstage­feffion ihrem Ende entgegengehen. Die Boffische Stg." fagt:" Daß die Reichsregierung jeßt einen so frühen Wahltermin angefekt hat, wird in weiten Rreifen über­rafchen. Entweder wird die Wahlbewegung unter der Thätigkeit der Parlamente oder die Arbeit der Parlamente unter der Wahlbewegung leiden. Der Reichstag hat noch wichtige Aufgaben zu löjen, menn anders die Stegierung auf das Zustandekommen des Sozialistengefezes, der Dampfer­vorlage und der übrigen noch unerledigten Entwürfe, deren einige noch neuerdings dem Reichstage zugegangen find, Ge wicht legt. Ueberdies tritt am 15. Januar auch der preußische

Hauen: die Arbeit zu ihrer Befreiung begann, man bahnte einen Weg zu ihnen hinüber. Nicht ein Geräusch entging ihnen.

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Oder wollen die Herren Staatsanwälte den Saz auf­stellen, der§ 110 gelte bloß gegen Reichs feinde, nicht aber gegen Reichs freunde?

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Es entspricht dies freilich einer in meiten Rreisen herrschenden Anschauung; allein der hihigfte Heißfporn von Reichsfreund wird falls er fich noch ein Fünfchen von Urtheilstraft gewahrt hat uns zugestehen müffen, daß, wenn folche Anschauungen in der Justiz herrschen, die Justiz dann nur noch eine tönende Schelle" ist, und fich, nebst anderem, unter einem Denkstein fann begraben laffen, der die Worte trägt: Justitia fundamentum regnorum Justizia, die Grundlage der Reiche.

Aber ihre Freude währte nicht lang. Vergeblich lachten fie, um einander zu täuschen; nach und nach überkam sie wieder ihre hoffnungslose Verzweiflung. Sie hatten sich zuerst ihre Vermuthungen mitgetheilt: Es schien klar, daß man von Requillart aus ihnen zu Hilfe fam; der Rettungs­gang mußte von oben herabsteigen, ja es mußten drei folcher Tunnel sein, denn sie hörten drei Häuer arbeiten. Doch bald sprachen sie weniger, dann schwiegen fie ganz. Sie dachten an den immensen Kohlenblock, der sie von den Kameraden trennte, und reihten, stumm rechnend, die Tage und Tage aneinander, welche ein Arbeiter braucht, um solch einen Berg zu durchstechen. Niemals wird die Hilfe zu rechter Beit kommen; sie werden längst verhungert sein! Reines wagte zu reden, aus Furcht, dem Andern seine verzweifelte Besorg­niß zu verrathen. Ohne Hoffnung antworteten sie mit dem rollenden Klopfen der Schuhe auf die Beichen, in dem mechanilchen Bedürfniß, den Kameraden zu sagen, daß sie noch lebten.

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Sollte Jemand aber bestreiten, daß der§ 110 auf die von uns angedeuteten Fälle Anwendung finde, fo find wir gerne bereit, an einzelnen Fällen den genauesten Nachweis der Anwendbarkeit zu liefern. Wir garantiren bafür, es wird uns leichter fallen, als dem Reichsgericht sein bahnbrechendes Er­tenntniß gefallen ist.

an der Tag gebracht. Schäffle bestätigt nun als Ergebnis feiner Forschung, in Geflalt von Forderungen für die Bafunft, baß alle die von den Arbeitern angegrifferen schreienden Mik stände: das berüchtigte Nullen", bie Ueberbezahlung der Ar beitswerkzeuge, die schlechten Löhne u. f. f. in der That vor handen waren. Schäffle erklärt, baß der Staat nicht den Weite brwerb mit gewiffenlosen Privatwirthschaften als Entschuldi seine eigener, befferen Arbeitsordnungen auch für Privatwerfe gung anführen dürfe, und meint mit Recht, daß er ja nöthigenfalls verbindlich machen könne. In Bezug auf den Lohn wird ausgeführt, daß der Staat ben volkswirthschaftlich möglichen, den anständigen Lohn, welchen die private Gewinnfucht auf den Nothdurfilohn herabgebrüd erhalten will, einräumen fann und soll. Nachdem Schäffle dann auf den Raubbau hingewiesen und gegen denselben abermals die Staats gemalt angerufen hat, zeigt er bei der Festfegung der Arbeits zeit plöglich ein me fwürdiges Baudern. Er spricht fich grund fäglich für die achtstündige Schicht aus, meint aber: wo zehn Stunden Arbeit förperlich möglich und der Ronkurrenz megen unumgänglich" feien, da müsse der Staat fie zulaffen", d. h Den Arbeitern vorschreiben. Wenn aber der Staat Schäffte selbst den gewiffenlosen Privatwirthschaften feine eigenen arbeiterfreundlicheren Arbeitsbedingungen im übrigen aufzwingen fönnen soll mas soll ihn dann da plößlich hindern, ihnen auch noch einen Höchstarbeitstag vorzuschreiben? Riemand wird für diese Fatonfequens einen richtigen Grund finden tönnen, man müßte denn mit Herrn Schäffie die Abneigung des Reisskanzlers gegen die staatliche Festfezung des Arbeits tages als ein nationa ökonomisches Gesez ansehen.

Die richterliche Entscheibung in Sachen des Gegenbontotts der Arbeiter ist bis jetzt wider­sprechend. Nachdem das Amtsgericht Dresden ein polizeiliches Strafmanbat be ftätigt hatte, hat vorigen Mon­lag das Amtsgericht Mittmeida den Redakteur Walther lag das Amtsgericht Mittmeida den Redakteur Walther von Burgstädt, der zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt war, freigesprochen. Natürlich werben beide Projeffe den ganzen Instanzenweg durchmachen.

Herr Schäffle, der ehemalige Handelsminister und einst­mals nicht uncerühmte Nationalöfonom, hat sich längst vom legten Stäubchen des Sozialismus fret gemacht, ohne freilich den erwünschten Erfolg zu erzielen. Denn blos bis ins Bor zimmer bes Reichetanglers ju tommen, ist für ein so mühe­volles Stüd Arbeit ein etwas megerer Lohn. Indeß damit haben wir es hier nicht zu thun. Wir wollten nur sagen, daß am Verfaffer der Quintessenz bes Sozial emus" in ben Augen Niemands mehr der geringste Matel des Sozialistischen flebt. Um fo unverdächtiger werben die Ausführungen sein, welche Schäffie in feiner jüngst in Buchform erschienenen Arbeit: Trennung von Staat und Volkswirthschaft aus Anlaß des jüngsten Abetsmaffenausstandes im Kohlen bergbau", über die in lezlerem, namentlich in den Staatlichen Bergwerken bestehenden Einrichtungen macht. Der Verfasser will den staatlichen Bergbau zu einer sozialpolitischen Musterwirthschaft machen; бав er dres bisher durchaus nicht gewesen, habe der Kohlenarbeiterausstand bisher durchaus nicht gewesen, habe der Kohlenarbeiterausstand

Ein, zwei Tage gingen vorüber. Seit sechs Tagent waren sie in der Grube; das bis an ihre Kniee reichende Waffer stieg weder höher, noch trat es zurück. Ihre Beine schienen in diesem eisigen Bade abzusterben; sie zogen sie wohl zuweilen eine Stunde lang empor, aber die zusammen getauerte Etellung wurde auf die Dauer unmöglich, und sie mußten die Füße wieder in's Waffer hängen lassen. Auf dem schlüpfrigen Schiefer glitten sie unausgesetzt hinab und mußten fich in regelmäßigen Pausen wieder emporziehen und zurecht­fegen. Die ungleichmäßig ausgebrochene Kohle verwundete ihnen den Rücken, und ihr fortwährend gebogener Nacken ward von einem unerträglichen intensiven Schmerz gepeinigt. Die wie in einer Taucherglocke von dem Wasser zusammen gedrängte Luft war dick und bumpf; ihre Stimmen schienen aus weiter Ferne zu kommen, in ihren Ohren faufte aller hand Geräusch, bald war's wie Glodengeläute, bald glich's bem Galopp einer Heerde unter praffelndem Hagelschauer."

Katharina litt entfeßlich vom Hunger; ihre Hände Trümmten sich auf der Brust, ihr müder Athem flang hohl,

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Die soziale Frage ist gelößt. D, ihr armfeligen Stümper, waiche fich da bemühen, einen Ausweg zu finden, o ihr Rur fichtigen, welche glaubten, die Löfung gefunden zu haben. Was ist ein Bismard, ein dermann, ja selbst ein Karl Marg mit ihren meitschmeifigen umständlichen Alende rungen der ganzen Verhältnisse gegen ein Universal- Gente, dem es auf so einfache Weise gelungen ist, die brennende Frage der ganzen givilifieten Belt zu lösen, zu lösen, ohne hie geringften Menderungen des ganzen heutigen Systems. Doch wir wollen der steunenden Welt die Erklärung nicht länger vorenthalten, einen ein faden ichlid ten Mann, einem Gendarm bei Weißenfels ist das Weltwunber gelungen. Derselbe e flärte: Daß zugegeben ist, daß heute in den arbeitenden Kreisen große Noth herrsche, bak Abhilfe bringend nothwendig ist, das bem aber sehr leicht uns einfach zu helfen wäre, die ganze traurige Lage hätte ihre Ursache einfach darin, daß die -Frauen nicht verstehen, die alten Sachen ordentlich ausz flicken. Würden sie im Stande sein, die Hosen orbenilich aus zuflicken und nicht gleich, wenn der Lampenmak burch den Ort fährt, dieselben als Lumpen zu verkaufen, dann würden die Beiten bald wieber beffer, dann würde es dem Arbeiter gut gehen und er würde im Stande sein, zu sparen und es su etwas bringen. Großer Dechelhäuser, schäme Dich, dara haft Du nicht gedacht, wie leicht, wie einfach, und wie Recht der Mann hat, daß selbst der verftodt fte Sosial demokrat ihm beipflichten wird, denn bas fann Niemand leugnen, menn es möglich wäre, die ungeheure Zahl an Lumpen in Deutschlard zu vermindern, oder aus denselben noch etwas Brauchbares herzustellen, daß es dann bald anders, bald beijer in unserm lieben Vaterlande aussehen würde. Also auf ihr Sozialreformer, helft die vielen Lumpen fortschaffen, oder fie in eimas Nügliches für die menschliche Gesellschaft um wandeln und die foziale Frage ist gelöft! Vivat sequens! Elberfeld , 9. Januar. Die Elberfelder Freie Preffe schreibt: G. stern Morgen auf dem Amtsgericht au Dortmund heute Moraen auf dem hiesigen misgericht. In Dortmund hatte fich Redakteur Grimpe wegen Beleidigung zu verant worten. Die Sache wurde weren weiterer Beweisaufnahme bis zum 12. Februar vertagt. Der mitangeklagte Redakteur Bölger von der früheren Wests. Arb.- 3tg.", der aus dem Ge fängniß vorgeführt wurde, murde wegen Verjährung außer Berfolgung gefegt. Heute Morgen hatte Grimpe megen eines Artikels in N. 281 vom 1. Dezember Untersuchungs- Ver­nehmung auf dem biefigen Amtsgericht. In dem betreffenden Artikel war das System der Gewährsmänner in dem großen Sozialistenprozeß einer scharfen Kritik unterzogen und das Verhalten der Staatsanwaltschaft ebenfalls fritefict. Dadurch soll der Redakteur Grimpe fi gegen§ 131 vergangen haben. Der betreffende Paragraph handelt von Staats einrichtungen und Anordnungen der Obrigkeit, und wer wiffentlich unwahre Thatsachen in Bezug darauf behauptet oder verbreitet, wird be traft. Soweit die Gewährsmänner" dabei in Frage kommen wird wohl eine Bestrafung ausgeschloffen sein, denn obgleich wir schon ziemlich weit vorgeschritten sind, find Gewährs männer" doch noch keine Staatseinrichtungen und wenn ein zeine Beamte fich erährsmänner halten, so ist dies noch keine Anordnung der Obrigkeit. Es war vorauszusehen, daß ein folcher Stelen prozeß noch feine Nachzügler haben würde, sollte es in diesem Falle zur öffentlichen Verhandlung kommen, fo würde das System der Gemährsmänner noch einmal eine Be leuchtung erfahre. Bei dieser Vernehmung stellte sich dann noch heraus, daß Bimpe irrthümlicher Weise zum 21. De

wie schmerzhaftes Stöhnen; ihr war's, als rissen eiserne 3angen ihren Magen auseinander. Stephan's tastende Bangen ihren Magen auseinander. Stephan's tastende Hand begegnete an der Verzimmerung einem halb vet faulten Pfosten; er löfte ihn, zerbrödelte das Holz mit den Nägeln, gab Käthchen die Hälfte, und sie verschlangen es gierig. 3wei Tage lebten sie davon. Aber sie ver­fuchten vergeblich, noch andere Stücke loszureißen, das suchten vergeblich, noch andere Stücke loszureißen, das Holz war fest und gab nicht nach. Stephan's Ledergurt erleichterte ihnen ein wenig ihre Pein; er biß fleine Stüde davon ab und sie zermalmten dieselben mit den 3ähnen. Nachdem der Gurt verzehrt war, nagten sie an ihren Lein­

wandkitteln.

Doch bald löfte sich die Qual des Hungers in einen dumpfen schweren Schmerz. Ihre Kräfte schienen nach und nach zu verflüchten; sie wären unterlegen, hätten sie nicht nach zu verflüchten; sie wären unterlegen, hätten sie nicht so viel Waffer gehabt, wie sie gewollt. Sie bückten sich, tranken in der hohlen Hand, bückten sich wieder, tranken un­aufhörlich, als fei das immense Meer, welches zu ihnen herauffluthete, nicht im Stande ihren Durst zu löschen.

Am fiebenten Tage, als Räthe trinken wollte, berührte fie einen Körper, der im Wasser schwamm.

Sag' was mag das sein?" fragte sie. Stephan streckte die Hand aus: ,, Ich weiß nicht, die abgerissene Leinewand einer Luft­thüre vielleicht."

Sie trant. Doch wie sie zum zweitenmal die Lippen neigte, kam der schwimmende Gegenstand wieder heran. Sie stieß einen furchtbaren Schrei aus:

"

Er ist es!!" " Wer, Er?"

fühlt."

Du weißt, Er!... Ich habe seinen Schnurrbart ge­Es war die Leiche Chaval's, welche die Fluth aus dem schiefen Weg herauf geschwemmt hatte. Stephan fühlte Schiefen Weg herauf geschwemmt hatte. Stephan fühlte ebenfalls den Bart und die zerschmetterte Nase; Etel und Furcht ergriff ihn. Käthe, von Uebelfeit gepadi, spie das Waffer aus, welches ihr noch im Munde haftete es tam ihr vor, als habe sie Blut getrunken, als sei der ganze Strom zu ihren Füßen das Blut dieses Mannes.

Wart, ich will ihn entfernen," sagte Stephan.

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Er gab dem Leichnam einen Stoß und trieb ihn die Gallerie hinab. Nach einer Weile fühlten sie ihn wieder zwischen ihren Füßen.

Bum Teufel, geh!"

Ein zweites und drittes Mal verjagte er ihn. Es war umsonst; Chaval wollte bleiben, wollte felbst als Leiche bei ihnen sein. Der entsegliche Gesellschafter verpestete die Luft. Den ganzen Tag nahmen sie keinen Tropfen; aber schon am nächsten Tage fiegte der qualvolle Durst; fie büdten sich, tranten, und bei jedem Schlud stießen sie den Körper zurüd. Und er kehrte immer wieder, ließ sie nicht fünf Minuten allein; Chaval's unvertilgbare Eifersucht lebte noch nach seinem Tode.

Noch ein Tag und eine Nacht. Bei jeder Bewegung des Wassers empfing Stephan's Bein einen leisen Schlag von dem todten Mann, wie den Handschlag eines Nachbars, der ihm sagen will, daß er da ist. Und jedesmal erzitterte er; immerwährend sah er ihn vor sich: grüngefärbt, ges schwollen, mit dem rothen Schnurrbart und dem zerschmet terten Gesicht. Dann erinnerte er sich nicht mehr, wußte nicht mehr, daß er ihn getödtet; es war ihm, als schwimme sein Feind dort im Wasser herum und komme von Beit zu 3eit, Katharinen ins Bein zu beißen.

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Räthchen war jest von Wein främpfen gequält, nach welchen sie eine todtähnliche Müdigkeit befing. Sie verfant in unbesiegbaren Schlaf; Stephan erweckte sie, sie stotterte ein paar Worte und schlummerte wieder ein; damit sie nicht hinabrutsche, hielt er sie mit dem Arme umfangen. Fortan war er es allein, der den Kameraden antwortete. Die Hauen hämmerten näher und näher; er hörte sie hinter seinem Rücken. Aber auch seine Kraft schwand, er verlor die Luft zu klopfen; die Andern wußten, daß sie dort waren, marum sich noch müder machen? Ihm fing Alles an gleichgiltig zu werden: mochten sie kommen oder nicht; ja er vers gaß oft stundenlang, daß er sie erwarte und daß er über­haupt auf etwas warte.

Am zwölften Tage trat das Wasser zurüd. Chaval's Rörper entfernte sich; fie fonnten zum ersten Mal wieder die Gallerien auf und abschreiten. Da warf eine mächtige Erschütterung, wie ein elektrischer Schlag sie zu Boden.

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