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weiterung bis zur Spreeuferlinie, fowie für die im Zuge der Baulstraße in Aussicht genommene Spreebrüde, Ab theilung XIII, für die projektirten neuen Straßen 44a, 47a and 46 a, forte zur Aufhebung der bisherigen Straße 46 da felbft. Außerdem hat noch das Auslegungsverfahren nach§ 7 des Gefeßes vom 2. Juli 1875 jur Berbreiterung und Fest fegung neuer Baufluchtlinien in zwölf Fällen stattgefunden.

Wie wenig entgegenkommend die königliche Eisen­bahn- Verwaltung gegenüber den Jahabern von Zeitfarten, welche vor dem 1. Januar b. 3. gelöst wurden, fich zeigt, geht aus folgendem Schreiben heroor, welches der Inhaber einer folden Karte auf sein Gesuch erhielt, die ihm vom 1. Oftober 1889 bis 30. September 1890 ausgefertigte Zeitkarte für die Dom 1. Januar 1890 geltende Zehnpfennigftrede unter Tragung der Koften umschreiben zu laffen:

Berlin 2c. Auf das Gesuch vom 30. v. M. erwidern wir Ihnen ergebenst, daß demselben nicht entsprochen werden kann, weil nach den höheren Orts getroffenen Bestimmungen die ab 1. b. M. eingetretenen Ermäßigungen des Stadtbahnbetriebes auf bie noch giltigen Zeitkarten des Vorjahres feinen Einfluß haben 2c." Unterschrift.

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Demnach weigert sich die Bahnverwaltung auf Grund einer höheren Orts getroffenen Bestimmung für die Abonnenten des Borjahres, deren Rarten noch für 1890 gelten hiernach bis 1. Ottober 1890 diefelben Vergünstigungen eintreten zu laffen, wie fiz die neuen Abonnenten und fämmiliche Fahr­gäfte vom 1. Januar 1890 ab genießen. Die Abonnements arte für eine Behnpfennigftrede fostet nach wie vor 32 Mart jährlich, wogegen die Strede selbst bis 1. Januar 1890 brei Stationen, von da aber fünf Stationen umfaßt. Wo ist da bie Logit?

Eine wahrhaft egyptische Finsterniß herrscht des Abends in der Liegnize ftrage. Nur die eine Seite ist mittelst Gaslaternen spärlich erleuchtet, an der anderen müssen die Be wohner sich mit dem blaffen Mondschein begnügen. Wenn ber Mond uns feine dunkle Hälfte augedreht hat, kann man fich in der Straße an den vielen Bauzäunen und herum­liegenden Steinen Hals und Beine brechen. Obgleich an der nicht erleuchteten Seite schon seit Sommer vorigen Jahres brei bewohnte Häuser stehen und zur Zeit bereits das vierte bezogen wird, ist von Anstalten zur Herstellung bes nothwendigen Lichts noch nicht das Geringste zu verspüren. Wahrscheinlich wird Magiftratus warten wollen, bis die bustere Seite vollständig bebaut ist, um dann auf einmal seine väterliche Fürsorge glänzend erstrahlen zu lassen. Da dieser Beitpunkt aber noch nebelgrauer Ferne liegt, werden die so stiefmütterlich be­anbelten Steuerzahler fich erlauben, schon jest etwas mehr Bicht zu verlangen.

Das milde Wetter ist der Bauthätigkeit außerordentlich günstig. Ja der äußersten Peripherie der Stadt steigen die angefangenen Bauten schnell empor und neue werden vielfach begonnen. An Material gebricht es zur Zeit noch nicht, und wenn der Froft nicht wieder dazwischen tritt, wird die Schiff­fahrt bald zur Herbeischaffurg von Erfah im Stande sein.

Die alte Dame Thalia hat abgewirthschaftet, es ist ans mit ihr, fie gehört in die Rumpellammer. Eine jugend­Strogende Nachfolgerin pocht schon an die Thür, und ehe das lette Jahrzehnt des alten Jahrhunderts zur Rüfte geht, wird fie die Erbschaft antreten. Wer's nicht glaubt, der lese ben Neujahrsgruß, den das in Düsseldorf erscheinende Blatt Der Actift, Zentralorgan zur Vermittelung des Verkehrs zwischen Direttoren und Rünstlern der Zirkus, Variétébühnen, reifenden Theater und Schauftellungen" seinen über den ganzen Erdball verstreuten Abonnenten, den fahrenden Leuten", widmet. Nach einer folgt: Gerade hundert Jahre sind jest verfloffen, daß sich ber vagirende Künstlerftanb, bie Komödianten der Landstraße, etwas Tonsolidirte, daß in Paris mit der großen Revolution auch der erite großen Etablissements, die sich in einem Sätulum die Welt eroberten. Und ber fonit so sehr verachtete Artist, der Zigeuner, der Paria, welche Position unter den schauftellenben Künstlern bat er fich in dem verhältnismäßig furzen Zeitraum zu erringen rstanden! Wie bald haben wir den Schauspieler überflügelt, den tolzen Stand der Mimen, beffen Mitglieder heute zum größten Theil bleich und hohlwangig burch die Welt ziehen, oft genug Benn doch ein furzfichtiges Muckerthum einst begreifen lernte, auf die Unterfügung des fraftstrogenden Artisten angewiesen. welchen Nugen unsere Arbeit der heutigen Generation gewährt, Denn die Kritiker doch auf einer höheren Warte, als auf ber Binne der Partei ständen! Publikum, du würdest dich neigen, Rettifer, ihr würdet euch beugen, denn, wenn die große Kunst exiftart; bei uns ist sie zu Hause, bei uns, im Museum der Fort mit dem heutigen Theater mit seinem Beimert ge­mäßiger Gliederpuppen, feinen Landschaften aus Pappen­Brinzefftnnen, dem Barletinmantel und dem Souffleurkasten

wird."

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Der

Tage lang unermüdlich verfolgt hat. R. ist wegen feines gefähr lichen Zustandes in die neue Charitee verbracht worden.

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In der Döhring'schen Defraudationsfache find gestern nom Polizei- Präsidenten Freiherrn von Richthofen die vom Chef der Kriminalpolizei, Herrn Grafen Bückier, gemachten Bertheilungsvorschläge über bie Belohnung genehmigt worden. Darnach geht die 3000 Mart betragende Belohnung zur Hälfte nach Defterreich, die andere Hälfte erhalten die in der Sache thätig geweſenen Kriminalbeamten und einige Personen in Hirschberg und Schmiedeberg. Im Ganzen find etwa 20 Ber sonen berücksichtigt und zwar mit Beträgen von 50 bis 500 m.; so erhält Kriminalfommiffarius Schulz, welcher mit großer Um­ficht die Recherchen geleitet hat und sofort auf die richtige Spur gelommen i, 500 M.; die betheiligten brei Schußmänner er halten Beträge von 150 bis 250 M. Auch ein hiesiger Dienst­minn, welcher für Döhring einen Brief in den Raften ge­worfen und durch seine Aussagen und Angaben zur Verfolgung der Spur wesentlich beigetragen hat, erhält einen Betrag von 100 m. Der Defraudant Rommis Rumpe, welcher vor einiger Zeit feinen hiefigen Chefs mit einer Summe von 20 000 M. durchgegangen war, ist, wie die" Post" meldet, in Trieft verhaftet morden. Bu dieser Verhaftung wird fol­gendes Nähere mitgetheilt: Bon der Triester Gerichtsbehörde wurde an die hiesigen Behörden vorgestern Vormittag die tele­arephische Mittheilung gemacht, daß dort ein Moris von Stein" feftgenommen worden fet, welcher mit dem Defraudanten Morik Numpe identisch wäre. Das Signalement vom Stumpe 20 Jahre alt, von kleiner, schwächlicher Figur, schwarze Haare und Augen, fleinen Anflug von Schnurrbart, defekte Bähne, blaffe Gefichtsfarbe, linte Schulter höher als bie rechte, ist ein so auffallendes, trägt wegen Kurssichtigkeit Bincenes ist ein so auffallendes, baß ein Irrthum faum möglich sein wird, wenn man auch nicht die ganze, von Rumpe entwendete Summe bei Herrn Moris von Stein" vorgefunden hat. Auch die geschädigte Firma hat auf ihre Anfrage hin von der Triester Behörde den Bescheid erhalten, daß Rumpe feftgenommen sei. Was die Was die hiefige Kriminalpolizei vor allen Dingen bestimmt, an bie Identität des Rumpe zu glauben, ist der Post" zufolge vor Allem der Umstand, daß, wie festgestellt worden ist, Rumpe fich hier in Berlin Kellnerinnen und Schauspielerinnen gegen­über, um fich besondere Achtung zu erringen, mit Vorliebe als Moris von Stein" vorstellte. Hang zu zügellofem, leicht­finnigem Leben scheint demnach auch in diesem Fall den Kommis auf die Bohn des Berbrechens gebracht zu haben.

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Ein frecher Straßenraub wurde vorgestern Mittag in der Sebaftianstraße verübt. Zur Mittagszeit sandte die dort­felbft wohnende Frau 2. ihr achtjähriges Töchterchen nach dem Haufe Nr. 63 dieser Straße, um bort einen Gelbbetrag von 9 M. 50 Pfg. abzuliefern. Da trat auf dem Wege dorthin ein älterer Mann an die Kleine heran, frug, was sie in der Hand habe, wohin fie wolle und begleitete schließlich das Kind bis nach dem Hausflur, dasselbe dort auffordend, ihm das Geld au zeigen. Als die Kleine fich beffen weigerte, riß der freche Patron dem Mädchen die Hand auf, nahm aus derfelben das Geld heraus und ergriff damit die Flucht. Das Geschrei des Rindes lockte alebalo Baffanten herbei, welche sofort die Ver folgung des Hausflur- Marders aufnahmen, jedoch ohne Erfolg, ba es bemfelben gelungen war, in ber frequentirten Prinzen ftraße fpurlos zu verschwinden. Bedauerlicherweise kann die fleine B. nur eine unvollkommene Beschreibung von dem Räuber machen.

Vermist wird seit vorgestern Nachmittag die 28jährige, unverehelichte, bei den Eltern in der Reichenbergerstraße wohn­hafte Anna H. Dieselbe verließ die Wohnung unter Zurüd­laffung eines Briefes, worin fte ihren Eltern schreibt, daß fie das Leben nicht mehr ertragen fönne. Die Eltern wissen feinen Grund, welcher das Mäbchen zu dem unseligen Bor haben veranlaßt haben könne und so wird dieselbe sich wohl in einem Anfelle von Schwermuth das Leben genommen haben. Die Vermißte ist flein und unterfeßt, hat bunkelblondes Haar, braune Augen und trug ein braunes Kleid, schwarzes Sammetjaquet mit schwarzem Belzbesaß und schwarzen

Sammethut.

Vermißt. In tiefe Betrübniß durch Verschwinden bes Familienoberhauptes ist die Familie des Drechslers Robert Ronnisch, Stralsunderstr. 81, Hof Keller, versetzt. Der Ver mißte hat am Sonnabend Abend, nachdem er feiner Familie ben verdienten Arbeitslohn gebracht, diese in bester Harmonie verlaffen, um sich nach einer neuen Arbeitstelle umzusehen; feitdem ift St. nicht zurückgekehrt und fehlt über seinen Verbleib jedwede Spur. Alle behördlichen und privaten Nachforschungen find bis jeßt erfolglos geblieben und die N.'sche Familie ist um ben Vater in begreiflicher Angst und Sorge. Robert Ronnisch ift 36 Jahre alt, fleiner Statur, hat bageres( schmales) Geficht, blaue Augen, balblanges, dunkelblondes Haar, war bekleidet mit braunem Winterüberzieher, wollenem, schwarz und weiß gestreiftem Hemb, buntler Stoffbose, bunfelbrauner Krimmer­müße und Gummizugstiefeln. Etwaige Mittheilungen über ben Verbleib des R., dem muthmaßlich ein Unglück zugestoßen, werden auf jedem Polizeirevierbureau, auch in der Wohnung, Stralfunderftr. 81, entgegen genommen.

Heberfahren wurde gestern Nachmittag am Opernplak von einer Droichte der in Friedrichsfelbe wohnhafte Schneider meister Abolf D., nachdem er auf dem Pflaster ausgeglitten war. D. zog fich so schwere Belegungen an Nase und Stien zu, daß er in einer Drofchte nach Hause gefahren werden mußte.

Leiche vor.

Eine gräßliche Verstümmelung der rechten Hand zog

raben zu Hilfe zu kommen, und als ihm dies nicht gelang, irrte er stundenlang weiter auf dem Eife umber, bis endlich dicht vor ihm ein Licht aufleuchtete, welches bie Nähe einer menschlichen Wohnung verkündete. Es war bies bas Müggel schlößchen" und hier fand der zu Tode Erschöpfte forgfame Pflege und Abwartung, bis er fich nach feiner Wohnung in Friedrichs hagen begeben fonnte. Die Leiche des N. wurde gestern now Fischern dicht am Lande unter dem Eise gefunden, an der Stelle, wo er untergegangen, und nur wenige Schritte vom rollenden Geftabe entfernt.

Hunger und Elend war in das Heim bes in ber Wiesenstraße wohnhaften Maurers Wilhelm M. eingezogen. Die Arbeit und daher auch der Lohn waren gering und, wie es in folchen Fällen häufig ist, hielt auch der Unfriede Einzug in die Familie. Ir den legten Tagen tamen mehrere eheliche Zwiftigkeiten vor und in einem Anfall von Schwermuth wollte fich der unglückliche Mann gestern Vormittag in der Stube das Leben nehmen, während seine Ehefrau mit dem 4jährigen Knaben in der Küche war. Zufällig fam in dem verhängniße vollen Moment der Knabe spielenderweise in die Stube unb fah zu feinem Entfegen den Vater am Fenster kreuz in ben legten Budungen hängen. Der Knabe fing an zu schreien, die Mutter tam hinzu und schnitt die Schnur noch rechtzeitig ab. Den Bemühungen des hinzugerufenen Dr. Danziger gelang es, den Bewußtlofen wieder ins Leben zu rufen.

Polizei- Bericht. Am 9. d. M. Vormittags verfuchte ein Mann in Folge von Familien- Streitigkeiten fich in feiner Wohnung in der Wiesenstraße zu erhängen. Er wurde noch rechtzeitig losgeschnitten und durch ärztliche Bemühungen wieder ins Leben zurüdgerufen. An der Ede der Elbenaerstraße. und der Straße 50A. wurde Nachmittags der 5jährige Knabe Max Bringel von zwei Ziehhunden zu Boden geworfen und durch Biffe so schwer verlegt, daß er nach dem stabtischen Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte. இய derfelben Zeit wurde ein Mann auf einem Grundstück in der Memelerstraße in einer Gartenlaube erhängt vorgefunden. Zer rüttete Vermögens- Verhältnisse scheinen die Veranlaffung zur That gewesen zu fein. Gegend Abend wurde der Schneider Orth auf dem Opernplay von einer Droschte überfahren und im Geficht bedeutend verlegt.

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Gerichts- Beitung.

Wegen Beleidigung des Polizeipräsidiums hatte fich gestern der Gastwirth Herr Dito Nürnberg vor der 91. Abtheilung des Schöffengerichts zu verantworten. Verein zur Wahrung der Intereffen ber Schant- und Gastwirthe hielt am 23. Auguft in einem Lotale in der Blumenstraße eine Versammlung ab, in welcher bas Ronzessionswesen besprochen wurde. Auch der Angeklagte trat als Redner auf und erzählte, daß seine Ehefrau, welche Inhaberin eines Schankgeschäfts ist, vom Polizeipräfidium ab schlägig beschieben fet, als fie um Verlängerung der Polizei­ftunde bis 12, anstatt 11 Uhr, eintam. Wie der überwachende Polizeilieutenant Schmidt befundete, hat der Angeklagte dabei behauptet, daß er die Abweisung nur seiner politischen Gefine nung der Angeklagte ift Sozialdemokrat zu verdanken habe, während man den Wiener Cafés, in denen notorisch zur Nachtzeit viele Dirnen und deren Anhang verkehrten, un beschränkte Konzeffion ertheile, werde der Arbeiter herabgebrüdi, der eine Bürger werde bevorzugt und der andere mit Füßen getreten. Diese legteren Aeußerungen bildeten den Gegenstand Der Antlage. Der Beschuldigte bestritt, daß er die Aeußerungen nach dem Wortlaute gethan, wie bie Anklage und der Polizei lieutenant Schmidt behaupteten und berief fich auf das Zeugniß zweier Entlastungszeugen, des Vorfizenden und des Schrift führers des obengenannten Vereins. Diese befunbeten audi auf das Bellimmteste, daß ihnen die beanstandeten Worte, wenn fie gefallen wären, nicht entgangen fein tönnten, daß fie biefelben aber nicht gehört haben. Gegenüber der bestimmten Bekundung des Polizeilieutenants, melcher die in Frage fommenden Worte sofort zu Papier gebracht, fonnten die Aus fagen der Entlastungszeugen aber nichts ausrichten. Des Staatsanwalt beantragte eine Gefängnißstrafe von 6 Wochen gegen den Angeklagten, der Gerichtshof hielt aber eine Gelba trafe von 50 M. für eine ausreichende Sühne.

Die vielfach in der Zeitungen besprochene Szene ,. welche sich am Nachmittage des 14. September im 300lo­gischen Garten abspielte, fand gestern ihr gerichtliches Nachspiel vor der 89. Abtheilung des Schöffengerichts. Des groben Unfuge sowie der Mißhandlung eines Aufichers be schuldigt, befand sich der Dr. med. Rudolf Sünne meyer auf der Anklagebant. Derselbe gab eine Schilderung des Sachverhalts, die sich mit der Beweisaufnahme im Wesent lichen beckte. An dem genannten Tage habe er mit eineur Jugendfreunde und dessen Ehefrau, durch deren Besuch er auf's Freundlichste überrascht worden, den 3oologischen. Garten besucht. Das unerhoffte Wiedersehen sei nor her durch ben Besuch verschiedener Restaurants ge feiert worden fund er besonders habe sich in einer start angeheiterten Stimmung befunden. Er habe seinem Uebermuthe dadurch Ausdrud gegeben, baß er als gewandter Turner über verschiedene Zäune und Einfriedigunaen fette, und wie er zugeben müsse, sich auch dadurch ungebührlich be sommen, daß er sich quer über das Verdeck eines Kinder magens legte und der denselben schiebenden Amme in scherz haftem Tone zumuthete, fie möchte ihn fahren. Nun fei der Aufseher Steinberg an ihn herangetreten und habe ihn auf bas Unerlaubte feines Verhaltens aufmerksam gemacht, dies aber in freundlicher und höflicher Weise gethan, daß er, der An getlagte, ihn noch 50 Bf. gegeben habe Nun sei er mit feinem Besuche weiter aegangen und hierbei sei ihm störend gewesen, daß der erwähnte Aufseher, der wohl weitere Ausschreitungen fürch ten mochie, ihm in furzer Entfernung folgte. Er habe fich dies verbeten, und da fei der Aufseher plöglich sehr grob geworden. Der Angeklagte bat seine Begleiter voran zu gehen und als diefelben sich entfernt hatten, machte er dem Aufseher Vor würfe, daß derselbe erst ein Trinkgeld annehme und bann plöt lich andere Seiten aufspanne. Es tam zwischen Beiden au einem heftigen Wortwechsel, der Auffeher faßte ihn an ben Arm und nun schlug der Angeklagte denselben mehrfach ind Gesicht, umschlang ihn und warf ihn heftig zu Boden. We der Aufseher sich wieder emporgerafft hatte, warf ber Angeklagte ihn nochmals nieder, es waren aber inzwischen andere Angestellte herbeiaeeilt, welche fich des Erzebenten bemächtigten und ihren Kollegen vor weiteren Mißhandlungen schüßten. Der Staatsanwalt bob hervor, bak, wenn der Bez­fall in der Preffe auch bedeutend aufgebauscht worden sei, vost dem Thatbestande doch genug übrig bleibe, um die Handlungs weise des Angeklagten als eine um so ungebörigere und brutalere zu bezeichnen, wenn man den Ort der Ausschreitung und den Bildungsgrad des Angeklagten berücksichtige. Er br antrage wegen des groben Unfugs 50, wegen der Mishanda lung 150 Mart. Das Urtheil lautete auf 10, be siehungsmeife 100 Mart.

genug der Dithyramben über eure große Runft! In unferen Manifeftationen der Kraft, Gewandtheit und Formen schönheit, die das Volk so unwiderstehlich anzieht, findet ihr den unwillkürlichen Proteft gegen die förperliche Degeneration, die uns von den Völkern des Alterthums, von den alten Ger manen, Galliern und Römern, so weit entfernt; in unferen Broduktionen manifestat fich bas unbewußte Streben nach physischer Wiederherstellung einer entnervten Raffe. Notre temps a rehabilité l'acrobatie ihre Jünger, einft verhöhnt, gleich ben Barias behandelt, haben sie sich durch phyfische Kraft Ein trauriges Familienleben führten die in ber die beneidenswerthe Stellung von Künstlern errungen, Don Memeleritraße wohnhaften Eisenbahnbetriebssekretär a. D. Künstlern der Manege, die bald genug die Bühne entthronen Dtto' schen Eheleute. I. war dem Trunke ergeben und hatte Weiß der Artist" bas auch ganz genau? daher stets mit Geldforgen zu fämpfen; gestern ging der franthe ten zu unterfpeisen, ist sehr wierig, namentlich für und tam nicht zurüd. Als man ihn suchte, fand man ihn als Ursache und Wirkung bei der Entstehung von Geistes- 52jährige Mann in den hinter dem Hause gelegenen Garten den ärztlich nicht geschulten Beobachter derartiger Fälle. im Grünen Weg wohnhafte Tischler K. war ein ruhiger und fich gestern Nammittag der in der Rüdersdorferstraße wohn­nachtsfeiertagen sehr angeftrengt. Eines Abends um diese Zeit hafte Stutscher Friedrich G. zu. Derfelbe war auf dem Lehrter tam er freudig erregt nach Haufe und erzählte feiner Frau, er Bahnhof mit dem Abladen schwerer Petroleumfässer beschäftigt, babe soeben in der Zeitung gelesen, daß ein Verwandter, der als plöglich ein Faß seinen Händen entglitt und auf die Eroe vor langen Jahren nach Amerika ausgewandert sei, dort ohne zu fallen drohte. 8. faßte mit ber rechte Hand noch schnell Rinder und mit Hinterlassung eines großen Vermögens ver unter den unteren Rand, die Last war zu schwer, er vermochte Die fehr wahrscheinlich, fie nicht aufzuhalten und wurde mit zu Boden geriffen. boch bak er, R., sur Theilnahme an dieser Erbschaft berechtigt scharfe Rante des Standes schnitt ihm faft fämmtliche Finger fei. Man müsse zwar so fügte er noch hinzu auf solche der Hand ab. Der bedauernswerthe Mensch wurde sofort in Rachrichten nicht zu viel geben, aber immerhin wolle er fich ein Krankenhaus geschafft. doch näher rach der Angelegenheit erkundigen. Tros dieses Bibliothek, auf dem Stadtgericht, im Justisministerium und an te in den verschiebenen Bostanstalten, in ber föniglichen fehen, indem er behauptete, bie öffentliche Ladung der Erben Ueberlebenben in derselben um zehn Jahre älter gemacht. Zwei muffe barin stehen. Als er über diesen Nachforschungen fein Gedäft versäumte und auch noch bedeutende Ausgaben machte

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Alle Schrecknife des Todes waren es, die, wie man

uns aus Friedrichshagen schreibt, awei dortige Arbeiter am vorigen Dienstag auf dem Eise des Müggelfees erbulbet haben. Die bangen entfeßlichen Stunden, die Aussichtslosigkeit auf

Friedrichshagener Arbeiter N. und R. waren am Dienstag Mor gen nach Grünau gewandert, um dort am Langen See" Eis zu hauen. Die Arbeit hielt bis gegen Abend an und trok der Warnung mehrerer Personen, beschloffen die beiden, um Weg zu sparen, der Dunkelheit ungeachtet, das Eis bes Müggelsees zu überschreiten. Anfangs fanden sich die Beiden ganz gut auf dem Gije bes Gees zurecht; bann aber fentte fich

er fuhr beispielsweise zuletzt nur noch Drofchte erster Klaffe, wenn er in der Erbschaftsangelegenheit Besorgungen machte- To empfing ihn seine Frau zul gt mehrfach mit Bor Aus einem solchen Anlaß der qußerft friebliche und oben nila geriet eenigen Lagen in die furchtbarste Aufregung, wobei er fast das ganze Mobiliar feines fleinen Haushalts zertrümmerte. Die beiden Männer beren behaupteten, bie meuble Cuiga Jabe ben Mann verrückt gemacht und holten einen Arzt. Diefer stellte aller­dings den Ausbruch eines Nervenleidens, zugleich aber auch weiter fest, daß der Bater des R. im Irrenhause gestorben ift, bot ben äußeren Anlaß zum Ausbruch des Leidens, das in R. R. fein. Biel , über die Erbschaft nähere Auskunft zu erlangen,

ein undurchdringlicher Nebel hernieder, so daß die Spur vom Wege und Pfad verloren und planlos, tundenlang auf dem Wege umberirrten. Bu der Müdigkeit gefellte fich noch Hunger und Frost, trobem jedoch verloren bie beiden Männer nicht ben Muth, bis auf einmal N., der voran gegangen, mit

gellendem Schrei in der Tiefe verschwand. Der Bedauerns­freigehaltenes Wafferloch, geftüest und fparlos in bem eitzen

werthe war in eine sogenannte Buhne", ein von den Fischern Waffer untergegangen. R. versuchte vergebens, seinem Rame

Der Aufsehen erregende Projek gegen den Schnei dermeister Rudolph August Diemdie, welcher seiner Zeit als das Opfer eines Justizmorbes hingestellt wurde, beschäftigte gestern wiederum die II. Straffammer bes Land gerichts 1. Der Prozeß hat eine höchst umfangreiche Borge chichte. Am 5. Mai 1885 stand Diemce wegen sechs Wechfel fälschungen, breier Unterschlagungen und vier Betrugsfälle vor ber vierten Straftammer des Landgerichts 1. Trok feiner Un fchuldsbetheuerungen wurde er für überführt erachtet und au einer Gesammtstrafe von vier Jahren Gefängnis una