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Das Geschäft blüht. Wer's nicht glauben will, ber vergleiche den Stand der Kurse der Aktien in der Eisen- und Bint- Industrie und im Kohlenbergbau, wie er fich Ende 1889 im Bergleich zu Ende 1888 an der Berliner Börse stellte. Für eine Reihe der hauptsächlichsten Eisen- und Zinkwerke Bellten sich die Kurse der Aftien:

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Laura.

Bochumer Gußftahl.

Bismark

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Dortmunder Union.

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1888:

133

194

174

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1889:

176

283

222

95 139

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+

43

+89

+48

+44

Harkort.

Rheinstahl

Sächs

Gußstabl.

1888: 1889:

115

163 203 +40

157

218 +61

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Schles. Zint. 147 205 +58

217 +102 Das find sehr respektable Rurssteigerungen, die die wilde Jagb an der Börse erklären:

Eine noch tollere Steigerung haben die Kohlen- Aktien er­fahren, beren jeßiger Rursftand zeigt, was es mit den Klagen Aber bie Forderungen der Bergarbeiter für eine Bewandtniß bat. Hier geben bie hauptsächlich in Betracht kommenden Aktien­turfe folgendes Bild:

Appler­beder.

Hibernia. 133 244 +111 Märkisch

Gelsen

firchen.

Harpener.

1888:

116

135

128

1889:

230

211

323

+ 114

+76

+195

Rönige

Louise

Wilhelm.

Tiefbau.

Pluto .

Westfälisch.

1888: 1889:

190

84

86

167

271

166 +82

158 +72

237

+70

+81

Das find zum Theil ganz toloffale Steigerungen, die sich in mehreren Fällen auf nahe an 100 pCt., bei den Harpener Aktien fogar auf über 150 pt. belaufen.

Ein verhältnißmäßig ungünstiges Bild geben die Kurse einiger der hauptsächlichsten Brauereiattien, aus denen gefchloffen werden darf, daß bie goldene Ernte der großen Brauereien zu einem gewiffen Stillstand gekommen ist. Es standen:

Bergische Brauerei. 148

Bod. Breslauer. Dortmunder .

1888:

108

68

1889:

142

86

60

6

22

-8

Norb

deutsche.

Schultheiß .

Hilfe­

161 152 -9 Wiesbadener

bein.

Rronenbräu

1888: 1889:

114

279

116

117

105

9

270 9

102

98

14

19

-

Beachtet man, daß die Kurstreibereien der Brauerei­attien in den letzten Jahren eine ganz extreme war, so will ber

Debentlich ist, daß auch die großen Münchener Brauereien bulgo Bierfabriken beginnen, über den schlechten Stand des Geschäfts zu flagen. Der Konkurrenzbau der Bierpaläfte und bie Ermiethung immer größerer und reicher ausgestatteter Reftaurationen macht fich sehr fühlbar geltend und übt auf die Dividenden Einfluß. Es ist nicht alles Golb, was glänzt, bas follte niemand beffer als das Börsenpublikum wiffen, aber die Dummen werden nicht alle. Wie lange wird die Herrlich leit bauern, und der industrielle Krach ist wieder vor der Thür und zeigt bie häßliche Rehrseite der Medaille.

An Stelle des Wanderburschen", der von Herrn C. Schoch in Magdeburg herausgegeben wurde, erscheint wieder im Berlage von Th. Lüttichau in Braunschweig bas Vereins­blatt", dessen Verbot bekanntlich von der Reichskommission in threr legten Sizung aufgehoben worden ist. Ueber die mate­riellen Nachtheile, die das Verbot dem Blatte zugefügt hat,

Schwer genug war der gegen uns geführte Schlag allerdings, bee fieben Wochen hindurch das Blatt am Erscheinen hinderte. Wäre unser Blatt nicht auf so festem Boden fundamentirt, bann hätte es auch die nachträgliche Aufhebung des Verbots nicht so leicht wieder ins Leben rufen tönnen. Aber das Soli baritätsgefühl der Arbeitergenoffen ist start genug, und fie fteben in so bicht gefchloffenen Reihen, daß der Schlag die Freunde des Blattes nicht in alle Winde ftäuben konnte, fon bern daß fie im Gegentheil fofort in erhöhter Menge fich um bas alie, zu neuem Leben berufene Vereinsblatt schaaren. Opfer hat der geführte Schlag allerdings wieder geloftet; es nb fauer erworbene Arbeitergroschen" babei eingebüßt. Die Entscheibung der Reichstommiffion hat das Verfahren der Braunschweiger Polizeidirektion für ungerechtfertigt erklärt, aber Daß eine einfache Bolizeiverfügung überhaupt im Stande ist, einem Arbeiterorgane ben Garaus zu machen, zeigt, wie wache Garantien das Recht heute noch gewährt und wie es die Aufgabe ber Solidarität der Arbeiter ift, dafür zu kämpfen,

man sie aus dem Dorfe vertreiben wollte, entschlossen zu arbeiten.

"

Wie geht's dem Alten?" fragte Stephan.

Er ist immer sehr gut und sauber; aber sein Ver­nunfstaften ist vollständig entzwei. Du weißt, sie haben ihn nicht verurtheilt. Sie wollten ihn in's Narrenhaus sperren, aber ich hab's nicht zugegeben, denn ich fürchte, daß sie ihn umbringen.... Doch sein verrückter Streich hat uns sehr geschadet; denn er wird niemals seine Pension bekommen, weil das gegen die Moral verstößt, wie sich die Herren ausgedrückt haben."

Arbeitet Jeanlin?"

Sa, außerhalb der Grube; er verdient zwanzig Sous... ich bellage mich nicht, die Chefs haben sich sehr schön be­nommen, wie sie mir selbst erklärt haben... Die zwanzig Sous von dem Jungen, meine breißig, macht fünfzig Sous. Wenn wir nicht sechs wären, hätten wir genug zu essen. und Heinrich noch vier bis fünf Jahre warten müssen, bis fie in der Grube arbeiten können."

Stephan fonnte einen schmerzhaften Ausdruck nicht

unterbrüden:

Die auch:"

Die Wangen der Frau waren roth geworden; in ihren Augen blißte eine Flamme; aber ihr Nacken beugte sich, wie

unter der Laft des Schidjals.

Was willst Du? Sie nach den Andern.. Sie haben Alle ihre Haut darin gelassen; jezt kommt an den

Nachwuchs die Reihe."

Sie schwieg; Rarrenstößer, welche Wagen heranrollten, beennten fie. Durch die großen staubigen Fenster drang heller das Tageslicht herein; es verlöschte faſt die trüben Laternen. Bon brei Minuten zu brei Minuten setzte sich bie Dampfmaschine in Bewegung; die Grubenfeile sponnen fich ab und rollten wieder empor; die Fahrkunst verschlang noch immer gruppenweise die Arbeiter.

Vorwärts, vorwärts, an die Arbeit!" rief Pierron, bie Maheude anblickend.

Sie achtete nicht darauf. Wie erwachend hub fie nach

daß unsere Rechte auf fefterem Boden stehen und nicht einer augenblicklichen Polizeientscheidung preisgegeben find."

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-

An der neuerlichen Bewegung unter den schlesischen Bergarbeitern ist dreierlei von symptomatischer Bedeutung: Einmal die Gleichzeitigkeit der Bewegung in, Ober- und Rieber fchleften, zweitens die Uebereinstimmung hinsichtlich der ge­tellten Forderungen, namentlich aber betreffs der achtstündigen Schicht, und endlich was allerdings nur aufällig ist die Bewilligung der lekteren Forderung auf einer oberschleftichen und einer Waldenburger Grube. Durch die lettere Thatsache ift dargethan, daß die Einführung der achtstündigen Schicht schon jett möglich ist wenigftens dürften das die Bergleute annehmen und daher um so nachdrücklicher an ihren Forde rungen festhalten. Die Waldenburger allerdings wollen damit bis zum 1. April warten, in Oberfchlefien aber wird man wahrscheinlich früher ihre allgemeine Erfüllung begehren. Der jezige Ausstand gilt ohnebies bei den Grubenverwaltungen wie bei anderen mit den Verhältniffen vertrauten Leuten nur als Vorspiel zu einem allgemeinen Streit. Ein Generaldirektor bezeichnete die Haltung der Arbeiter gegenüber den Beamten als eine musterhaft höfliche, aber unheimlich ruhige". Natür lich wollte der Herr damit nicht sagen, daß ihm eine weniger höfliche Haltung, die im Frühjahr Hunderte in's Zuchthaus gebracht, lieber fei; es beweist aber, daß auch die Oberschlefier, und das Gleiche gilt von den Waldenburgern, die Lehren ihrer legten Streits wohl beherzigen.

Im Klub der Landwirthe hielt der Direktor des Reichsgesundheitsamtes, Geheimrath Röhler, am 7. b. M. einen Vortrag über Maßregeln gegen die Einschleppung übertrag barer Thierfrankheiten mit besonderer Berücksichtigung Deutsch­ lands .

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fpiel. Nachdem die Kartellbrüder und der unabhängige Fortschritt ein paar Monate lang fich grimmig die Haare ser auft, ist dieser Tage bezüglich der Kandidaturen für die nächste Landtags und Reichstagswahl ein Rompromiß abgeschloffen und find die Mischmasch- Politiker Esche ( sog. Fortschrittler) und Ande( fog. Nationalliberaler) erfterer für bie auf nächsten Dienstag anberaumte Landtagswahl, lekterer für den Steichstag als aemeinsame Randidaten aufgestellt worden.

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Von den Chemnißer Sozialdemokraten, die ihre Pappen beimer kennen, war dieses Ereignis" bereits im Voraus estontirt, es alterirt also ihre Wahlausfichten in keiner Weise.

Daffelbe Schauspiel, wie in Chemniz, werden wir auch in anderen Wahlkreisen erleben. Nur da, wo die Fortschrittler entweder gar feinen Boden haben, z. B. in den Wahlkreisen Leipzig - Stadt und Leipig- Land, oder, wo- wie angedeutet- lokale und persönliche Kratehlereien eine Einigung erschweren ober unmöglich machen, z. B. in dem Wahlkreise Wurzen­Dichaz werden die unabhängigen" Fortschrittler einen Rom­promis mit den Kartellparteien ablehnen und auf eigene Fauft vorgehen, was freilich nicht viel fagen will, fintemalen die Unabhängigen mit Ausnahme des 3ttauer Wahltreises nirgends in Sachsen auch nur die entferntefte Aussicht auf Erfolg haben. Sie Sozialdemokratie! hie Ordnungsbrei und Rartelreaktion! wird das Feldgeschrei sein, und der Rest ist nur Arabeste.

Die Nachricht von der Gefangennahme von Offizieren der Wißmann'schen Schußtruppe wird dem Berl. Tagebl." aus Sanfibar vom Freitag gemeldet. Darnach wird in Sanfibar befürchtet, daß Bana Heri den Premierlieutenant v. Gravenreuth und 2 Offiziere der deutschen Schußtruppe gefangen genommen hat. Eine anderweitige Be ftätigung der Nachricht liegt bisher nicht vor. Indeß war aus den Privatmeldungen über die lekten Rämpfe der Wißmann­fchen Schußtruppe mit Bana Heri zu ersehen, daß die Lettere den Eingeborenen gegenüber einen sehr schweren Standpunkt hatte. Wenn die Nachricht sich bestätigen sollte, würden damit die Aufständischen den Deutschen gegenüber eine gefährliche Waffe in Händen haben. Wikmann tlagte schon in seinem erften amtlichen Bericht, daß die damals in den Händen Bufchiris befindlichen Miffionare Daumschrauben für ihn wären. Die Gefangennahme dreier Dfiziere seiner Truppe würde seine Thätigkeit noch mehr lahmlegen.

Großbritannien .

Dieser Vortrag macht den Eindrud, als wenn er weniger zur Belehrung der Landwirthe, welche doch, wie angenommen werden muß, Sachverständige sein werden, gehalten worden ist, als vielmehr die scharfen Maßnahmen der Regierung zu recht­fertigen, welche von ihr gegen die Einführung ausländischen Viches ergriffen worden sind und eine unerhörte Bertheuerung des Fleisches zur Folge haben. Nach des Herrn Geheimraths Angaben wird die Tollwuth von Often her, also von Rußland , eingeschleppt, die Schafpoden und der Roz stammen ebenfalls von dort und die Schafräude schickt uns der Westen zu. Die Lungenfeuche foll in Böhmen und Mähren ihre Ursprungs­stätte haben und Die Maul und Klauenfeuche ist wiederum ein Geschenk, welches uns unfere lieben öftlich von uns wohnenden Nachbarn zusenden. Wenn diese Angaben als unsweifelhaft wichtige hingestellt werden, so find allerdings bie Absperrungsmaßregeln gerechtfertigt, es ist jedoch ganz be fonders auffallend, daß erst nach Einführung des Schußzoll­systems man zu der Erkenntniß gelangt ist, und daß viele Jahrzehnte hindurch weder die Männer der W ssenschaft noch die Staatsbehörden die Entdeckung gemacht haben, daß Deutsch lands Thierseuchen nicht kommen würden, wenn die bösen Nach- Ueberschuß, über den der Schazkanzler am Schluffe des laufen­barn nicht wären. Uebrigens weiß jeber ältere Landwirth, daß Zungenfeuche, Moze, Schafpoden und Maul- und Klauenfeuche sporadisch aufgetreten ist. Uebrigens wird ihre Gefährlichkeit weit übertrieben, da in höchstens 14 Tagen das erkrankte Vieh wieder genesen ist und ein Sterben desselben bei guter Pflege faum vorkommt. Die Ursachen der anderen angeführten Krant­heiten näher zu erörtern, ist hier nicht der Ort, doch sei be merkt, daß die allgemein eingeführte Stallfütterung und die Kartoffel- und Schlampefütterung eine Degeneration des Viehes herbeigeführt haben werden.

Die Untersuchung wegen der viel erwähnten, bei der Rieler Hafenverwaltung vorgekommenen Unregel mäßigkeiten naht dem Abschluß. Der Untersuchungsrichter war längere Zeit in England, dort den Dingen nachzuspüren, und ist nun nach erfolgter Rückkehr mit der Bearbeitung des ge­

fammelten Materials beschäftigt. In die Angelegenheit ver strickt find 12 Personen, von welchen sich eine durch Selbstmord der Bestrafung entzogen hat; eine weite, ein Großlaufmann aus Minden , wurde vor mehreren Monaten gegen eine Bürg­schaft von 50 000 M. vorläufig auf freien Fuß gefeßt; bie

übrigen 10 befinden sich im Gefängniß zu Moabit in Unter suchungshaft.

Aus Sachsen schreibt man uns: Die Tobfeindschaft, welche angeblich zwischen den nicht kartellbrüderlichen- Fortschrittlern und den Kartellparteien herrschen soll, ist, wie das Jeder mit den Verhältniffen unseres Landes einigermaßen Vertraute von vornherein wissen mußte, soweit Feindschaft vor­handen ist, rein persönlicher und rein lokaler Natur. Prin zipielle Unterschiede bestehen nicht zwischen dem sogenannten unabhängigen und dem sogenannten Rammer- oder natio­nalen" Fortschritt, der sich in die schüßenden Pfähle des Rar tells gestellt hat, und da, wo persönliche und lokale Differenzen nicht vorliegen, oder wenigstens nicht in leidenschafterwedendem

Maße vorliegen, ba fallen, wenn es gilt, bie Sozialdemokraten zu bekämpfen, die beiben feindlichen Hälften des Fortschritts einan ber brüderlich in die Arme ohne daß übrigens etwas Ganzes daraus wird.

In Chemniz bietet sich uns jeßt dieses erbauliche Schau­

einer Weile wieder an, sich Stephan's erster Worte er innernd:

"

Also Du gehst fort?"

Ja, ich reise noch diesen Morgen."

,, Du hast Recht, wenn man kann, ist es besser, ander wärts sein... Es freut mich, Dich noch gesehen zu haben; so weißt Du wenigftens, daß ich nichts gegen Dich auf dem Herzen habe. Einmal, ja, am Tage nach dem Gemekel hätte ich Dich umbringen fönnen; aber man überlegt und sieht ein, daß es ja doch schließlicherweise Niemandes Schuld ist. Nein, nein, es ist nicht Deine Schuld an Allen ist die Schuld!"

-

44

Jezt plauderte sie von ihren Verstorbenen, von ihrem Mann, von 3acharias und Katharinen. Sie war sehr ruhig dabei; nur als sie Alzire's Namen aussprach, traten ihr Thränen in die Augen. Sie hatte sich gefaßt über all ihr unglück und beurtheilte die Dinge mit faltem Blut: sie, daß sie soviel arme Leute haben umbringen lassen; eines Tages werden sie schon dafür zahlen müssen, denn einmal etwas dafür zu thun, das wird ganz von selbst alles Böse wird vergolten auf der Welt. Man braucht nicht tommen; die Soldaten werden auf die Herren schießen, so wie sie auf die Arbeiter geschossen haben."

"

Unter ihrer Ergebung, unter der angeftammten Disziplin, der sie sich von Neuem beugte, verbarg sie die gewisse Su versicht, daß die Ungerechtigkeit nicht lange mehr bauern fönne und daß, wenn es feinen lieben Gott mehr gebe, der etwas für fie thun tönne, eines Tages ein neuer lieber Bott erstehen müsse, der sich ihrer annimmt.

Sie sprach sehr leise, mißtrauische Blide um sich werfend; als Pierron wieder in ihre Nähe kam, feßte fie

laut hinzu:

Also wenn Du abreißt, so mußt Du Dir bei uns Deine Sachen abholen Deine Sachen abholen... es sind noch zwei Hemden da, drei Taschentücher und eine alte Hose." ( Schluß folgt.)

Wenn die Times" recht unterrichtet ist, bereitet das englische Ministerium für die nächste Parlaments­Seffion einen großen Roup vor, nämlich nichts Geringeres, als die Herstellung eines freien Volksunterrichts in England und Wales. Die Roften einer solchen Reform dürften sich auf etwa zwei Millionen Pfund Sterling belaufen, allein der große

den Finanzjahres verfügen wird und der auf 4 500 000 fund

Sterling veranschlagt wird, dürfte bie Mittel für die große

Reform gewähren. Hatte doch Lord Salisbury vor etwa einem Monat in Nottingham , als davon die Nebe war, den freien Schulunterricht in das konservative Programm aufzunehmen, geäußert, daß dies gänzlich eine Frage für den Schaktanzler sei und dieselbe davon abhänge, ob er das nothwendige Geld­dafür habe oder nicht. Nun hat er freilich bas Gelo. Die radikale Pall Mall Gazette alaubt, die Abschaffung des Schulgelbes in England und Wales werde eine Trumpf­tarte für die Tories fein, denn nichts mache eine Regierung populärer, als die Ermäßigung oder Aufhebung läftiger Ab­gaben.

Schweiz .

Die schweizerische Arbeiterschaft hat fich einer Frage von großer Wichtigkeit zugewendet, derjenigen des Ausbau's bes fchweizerischen Fabritinfpettorats. Das selbe enthält noch eine wesentliche Lücke. Art. 17 bes eidg. Fabritgefeges verpflichtet die Rantone, alles basjenige zu thun, was zur Durchführung des Gesezes erforderlich ist. Die eidg. Fabritinfpektoren befizen mehr eine kontrolirende Stellung; fie haben nicht das Recht, von sich aus eine Verfügung zu er­laffen. Außerdem find die Jaspektionskreise zu groß und er­forbern eine Thätigkeit, die über die Kraft eines Einzelnen hinausgeht. Der erste Kreis zählt laut ber Fabrikstatistik 1654 Etabliffements mit mehr als 70 000 Arbeitern, der zweite Kreis 560 Etablissements mit 24 000 Arbeitern, der dritte 1572 Etabliffements mit 64 000 Arbeitern. Täglich müßte der 1. Fabrik­inspektor 5 Etablissements revidiren, wenn er gewissenhaft all­jährlich fämmtliche Inftitute einer Jafpektion unterziehen wollte. Die Zahlen laffen im Verein mit der nur fontrollirenden Bes fugniß eines Fabrikinspektors deutlich erkennen, daß das In­ftitut noch lange nicht ausreichend ist, eme so wohlthätige Ein­wirkung auf die Fabrikzustände auszuüben, wie dies bei seiner Grünbung eigentlich vorausgesehen war. Das Streben der Arbeiterschaft geht nun dahin, die industriellen Kantone zu ver anlaffen, besondere tantonale Fabritinfpettoren einzusehen, denen die Hauptaufgabe, die strenge Durchführung bes Gefeßes zufiele. Die einzelnen Rantone lönnen über bas Fabrikgesek hinausgehen, und sie sind nur in soweit an bas­felbe gebunden, als es Minimalgrenzen zieht, welche der Ar Die Kantone fänden alfo, beitgeber nicht überschreiten darf. ganz abgesehen davon, daß ihnen die eigentliche Durchführung bes Geletes obliegt, noch genug zu thun, um spezielle Fabrit infpektoren anzustellen. Es läßt sich mit einiger Sicherheit erwarten, daß die Wünsche der Arbesterschaft, in einigen Ran­tonen wenigftens, Berüdüchtigung finden werden.

Belgien .

-

Der Ausstand in Belgien steht noch heute auf bem alten Fled. Die Bergleute des Bedens Charleroi haben einstimmig die Fortdauer des Ausstands beschlossen; im Bori nage ftreiten 7000 Bergleute; im Centre und im Lünicher Beden wächst der Ausstand langfam; an der unteren Sambre müssen die Zechen feiern furs der Kampf dauert fort. Die Bechen erleiden ungeheure Verlufte und alle industriellen Eta­bliffements, die, wofern fie fortarbeiten wollen, fich zu hohen Preisen aus dem Auslande Kohlen beschaffen müffen, werden in Mitleidenschaft gezogen; viele Etablissements sieben es unter biefen Umständen vor, ganz zu feiern. Die Entrüftung gegen bie Grubenbefizer, die den Arbeitern auch das fleinfte Buge ftändniß verweigern, wächst aller Dcten. Da fie jede Ver mittelung des Gouverneurs mit Hochmuth abgewiesen haben so schreitet das Ministerium zur allieitigen Befriedigung gegen fie ein. Die ihnen bisher für die Rohlen- und Rotestransporte im Inlande gewährten Eisenbahntarif Ermäßigungen find ihnen entzogen worden, und dieselbe Maßnahme steht für die Kohlentransporte nach dem Auslande bevor. Inzwischen find die Bergleute zum Ausharren entschloffen. Die Genter Sozialisten haben Aufrufe verbreitet, in welchen fie die Arbeiter Aum Rampfe gegen die Bechen anfeuern und alle vlamländischen Arbeiter auffordern, den streitenden wallonischen Brüdern zur Hilfe zu kommen.

Briefkasten.

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Der Maler Herr Hohlwegler wird hierdurch ersucht, feine oreffe in der Redaktion unjeres Blattes abgeben, sowie mittheilen zu wollen, wann er zu sprechen ist.

Der heutigen Nummer liegt für unsere Abonnenten Nr. 2 des Sonntags- Blatt" bet.