Die hiesigen Techniker schließen sich diesen Ansichten vollkommen an, so daß man auch für Deutschland die Frage ber Dampf bahnen in Städten als abgetban betrachten tann.
Eine Statistik der Jufluenza geht uns von fachkundiger Seite zu. Darnach wären feit Entstehen der epidemischen Grippe nicht weniger als 400 000 Menschen bis jetzt von dieser Rrantheit befallen worden. Mit tödtlichem Ausgange endeten, Soweit es fich bis jest feststellen läßt, 650 an der Jr fluenza erfcantte Personen, welche nach offizieller Meldung an Zungen entzündung" refp. Lungenschlag starben, b. h. auf 10 000 Erfcantte 15 Tobte. Welche Gesellschaftstlaffen am meisten unter der Influenza zu leiben gehabt haben, beweisen die Journale unferer Rrantentaffen. Arbeiter und Arbeiterinnen, welche in heißen, dumpfizen Räumen beschäftigt find, fielen am meisten ber tüdischen Grippe zum Opfer, wie Seger, Plätterinnen, Maschinenarbeiter, Schneiber, Schneiderinnen, während bas Berional der sogenannten fleineren Werkstätten menig burch Influenza geschädigt worden ist. Daß viel Aufenthalt im Freien vor der Influenza schüße, ist nicht zutreffend; denn Maurer, Erdarbeiter, Pferdebahn- und Postperfonal u. f. w., welche Mannschaften den ganzen Tag in der frischen Luft zu thun haben, find durch die Influenza in der Weihnachtszeit, in welcher Zeit dieselbe am verheerenbften graffirte, in ihren Reihen fast dezimirt worden. Kinder unter 10 Jahren haben nur sehr wenig unter der Influenza zu leiden gehabt, wo dies jedoch der Fall war, trat vielfach Lungenentzündung und bei einem bohen Prozentsaz der davon Befallenen der Tod ein. Eine Durchschnittsbauer der Krankheit bei den von der Influenza betroffenen Personen beträgt nach ärztlicher Berechnung 5 Tage. Als ein Ruriosum mag noch erwähnt werden, daß ein hieftaer in der Weißenburgerstraße wohnender Rentier an der Influenza im Zeitraum von 6 Wochen nicht weniger als viermal erfranft ift.
Die Verlegung der fiskalischen Abdeckerei in der Müllerstraße 81, ist bekanntlich Gegenstand unausgesetzter Betitionen seitens der Anwohner dieser Straße gewesen, welche lettere schließlich bei dem Herrn Oberpräsidenten der Proving Brandenburg mit ihrer Klage vorstellig geworden find. Wie es scheint, dürften dieselben jedoch abschlägig beschieben werden, ba das hiesige Polizeipräsidium bie Beschwerde der Anwohner bezüglich des üblen Geruches bezw. Belästigung durch die fistalische Abdeckerei anerkennt, jedoch angiebt, daß die Mißstände durch die neuen in der Abdeckerei gefchaffenen maschinellen Einrichtungen völlig vermieden werden dürften. Nach dem neu gefchloffenen Pachtkontrakt mit den Abdeckerei- Bächtern ist derselbe gezwungen worden, 4 große hermetisch verfchloffene Digeftoren, in welche die Radaver gefocht werden, anzuschaffen, ein neues Reffelhaus zu bauen, in welchem sich ein großer Dampffeffel neuester Ronstruktion befindet, so daß jegt alle zur Abbederei gelangenden Stoffe ohne Aufschub verarbeitet werben fönnen, ein Lagern derselben nicht mehr stattfindet. Projektirt ist ein vergrößertes Schlachthaus, das, sobald die Genehmigung des Projeftes burch den Stadtausschuß und die Baupolizeibehörde erfolgt, erbaut werden wird.
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Dem Redakteur der Staatsbürger- Beitung, Dr. Bachler, ist gestern folgende Mitihetung der Röniglichen Gerichtstaffe 1 zugegangen: Die unter Nr. 4842 des EinnahmeJournals für 1889/1890 gebuchte Geldstrafe und Kosten in Höhe von 493 M. 20 Pf. ist durch die Allerhöchste Rabinetsorbre vom 27. November v. J. burch Allerhöchste Gnade er laffen worden und ist somit an den Redakteur Dr. D. Bachler, hier, Möckernftr. 82 wohnhaft. zurück, uzahlen.
Hauseinsturz in Friedenau . In unserem Nachbarorte Friedenau ereignete sich am Sonnabend Morgen ein betrübender Unglücksfall. Nahe an der Kreuzung der Handjery- und Aibestraße wird ein Neubau aufgeführt, welcher einem Herrn von Ranowsky gehört und der Leitung des Baumeisters Nagler unterftellt ist. Das Haus ist bereits soweit fertig, daß die Balten zur britten Etage gelegt werden konnten. Als die Arbeiter am Sonnabend früh grade auf dem Gerüst standen, um die Arbeit zu beginnen, wichen die gemauerten Bogen, auf benen die Balten der rechten Seiten ruhten, auseinander und unter lautem Rrachen stürzten Balten, Mauerwerk und Gerüst zufammen, die oben stehenden Arbeiter mit sich in die Tiefe reißend. Der Maurer Erbach hatte Geistesgegenwart genug, fich durch einen fühnen Seitensprung zu retten, während seine Rollegen, die Maurer Stechert, Brei, Scheller, Kühne, Schulz und Demme von dem Gebält erfaßt und mit hinabgeriffen wurden. Rühne mußte erst aus den Trümmern hervorgezogen werden. Er, sowie Schulz und Scheller haben schmere Berlegungen erlitten; fie find per Krantenwagen nach dem ElisabethHospital in Steglik gebracht worden. Die anderen drei Berunglückten famen mit leichteren Verwundungen davon. Auf ber Unglüdsstätte fieht es unheimlich aus; Balten, Bretter und Steine bilden ein chaotisches Durchen ander; im Parterre und auch auf der anderen Seite des Rohbau's zeigen fich gefahrbrohende Spuren, welche einen weiteren Einsturz vermuthen lassen. Angesichts der Sachlage erscheint es wie ein Wunder, daß das Unglüd feinen größeren Umfang angenommen hat. Im Laufe des Vormittags mar bereits eine Untersuchungs- Kommiffion zur Stelle, um den Thatbestand festzustellen. Von den Arbeitern wird behauptet, daß die Ber anterung des Mauerwerks ungenügend gewesen sei, auch soll der verwendete Mörtel nicht die nöthige Bindekraft besessen haben. Nach einer andern Version ist die traurige Katastrophe hauptfächlich dem starken Regen der voraufgegangenen Nacht, welcher die Verbindung des bloßliegenden Mauerwerks gelockert habe, zuzuschreiben. Was hiervon zutreffend ist, wird die etngeleitete Untersuchung ergeben müssen.
In der Nacht vom 8. zum 9. Januar fand ein Schußmann auf jetnem Patrouillengange am Elifabeth- Ufer im bewußtlofen Buftande einen bem Arbeiterstande angehörigen Menschen, der aus einer Ropfwunde blutete. Mit Hilfe eines anderen Beamten schaffte er den Verwundeten zur nächsten Sanitätsmache, und hier zum Bewußtsein gebracht, berichtere ber Mann, Diebel zu heißen und an dem betreffenden Tage erft aus seinem Heimathsort Röpenid in Berlin angelangt zu sein, um hier Arbeit zu suchen. Auf dem von ihm zu Fuß jurüdgelegten Wege habe er die Bekanntschaft eines Mannes gemacht, der ihm gefagt, daß er in Berlin gut Bescheid wisse, und das habe ihn veranlaßt, mit dem Unbekannten Freundschaft zu schließen. Sie hätten gemeinsam ein Lokal besucht, und als fie baffelbe verlaffen, hätte der neue Freund mit ihm Händel angefangen und ihn zu Boden gefchlagen. Was weiter ge fchehen, wiffe er nicht. Nur darauf befinne er fich, daß er seinen Winterüberzieher aus dem Lotal mitgenommen habe, und ba diefer nunmehr verschwunden, so habe ihm ber Frembe den Rod geraubt, und darauf sei es bei dem Ueberfall gewiß auch nur abgesehen gewesen. Auf Grund dieser Aussagen des D. nabm ber Boligft den Verwundeten, nachdem er den nöthigen Verband erhalten, auf das Revier mit, damit er dort seine Ausjagen zu Protokoll gebe und die Behörden die nöthigen Schritte zur Ermittelung des Thäters nehmen können.
Das Kriminalgerichtsgebände beherbergt auf mehrere Stunden einen intereffanten Gaft, den ruffischen Rornet Nicolaus de Savine, dessen Abenteuer in Berlin und tühne Flucht aus dem Eisenbahnwagen so viel von sich reden gemacht haben. Derfelbe ist, nachdem seine Identität mit dem in der Schweiz Festgenommenen außer Frage gestellt ist, per Schub nach Berlin aelangt, hat hier im neuen Polizeigefäng niß unfreiwilliges Quartier bezogen und wurde geffern au einer Bernehmung dem ersuchten Richter vorgeführt. Die Ber nehmung, welche eine sehr lange Zeit in Anspruch nahm, drehte fich aller Wahrscheinlichkeit nach um die Feststellung der einzelnen Umstände, unter denen ihm seine tollfühne Flucht gelungen ist und um die Ermittelung, ob ben begleitenden Be amten irgend ein Verschulden zur Laft fällt. Der wagbalfige ehemalige Rornet sah sehr mitgenommen und verdrießlich aus,
was nicht unbegreiflich erscheint, da man ihm vorsichtigermeise die Hände gefesselt hatte. Savine wurde nach beendeter Ver nehmung nach dem Polizeiarreft zurückgebracht und sollte gestern Abend nach Alexandrowo weiter transportirt werden. Ob er glücklich in die Hände der russischen Behörde gelangt, oder troß der Feffeln noch einmal Gelegenheit findet, zu ent tommen, wird abgewartet werden müssen.
Heber einen Ranbmordverfudy resp. Raubanfall, der vorgestern Abend stattgefunden hat, gehen dem B.- Rour." die folgenden Einzelheiten zu: Vorgestern Abend um 9 Uhr kam ein Mann in die Küraffierstr. 13, zwei Treppen hoch gelegene Wohnung des Bildhauers Boshard, welcher gerade abwesend war, und fragte die Wirthschafterin des B., ob eine hier in Arbeit gegebene Reparatur bereits fertig fei. In demselben Augenblick warf der Unbekannte der Frau eine Schlinge um den Hals und suchte fie zu erdroffeln. Die Wirthschafterin, eine trättige Person, hatte so viel Geiftesgegenwart, fich des unvermutheten Angriffs zu erwehren, indem fie gleichzeitig laut um Hilfe schrie. Bei dem Ringen fiel eine auf dem Tisch stehende Petroleumlampe um und exploidirte, so daß Feuer entstand, welches jeboch später von den alarmirten Hausbewohnern leicht gelöscht werden konnte. Der Thäter entfloh, und als der herbeieilen be Bortier, dem er gerade im Hausflur begegnete, fragte: Was ist denn oben los?" erwiderte er: Da ist Feuer!" und stürzte bavon. Die überfallene Wirthschafterin hat mehrere Brandwunden erhalten, befindet sich aber am Leben.
Ein Ichneidiges Mädchen. Man schreibt uns: Ein peinlicher Auftritt fand am Freitag Nachmittag in einem Pferdebahnwagen der nach Treptow führenden Linie statt. Ein Herr und eine Dame, die während der Fahrt aufgeftiegen waren, schienen in lebhafter Unterhaltung begriffen, namentlich sprach die Dame dabei sehr laut. Als der Herr, vermuthlich um die weitere Unterhaltung in Gegenwart der anderen Fahrgäste nicht fortzusehen, schwieg, stand die Dame plößlich auf, richtete schnell einige Male hintereinander eine Frage an den Herrn und ver fegte sodann bemfelben, als er nicht antwortete, eine schallende Ohrfeige. Der Herr verließ sofort den Wagen, die Dame soll die Tochter eines wohlhabenden Gärtnereibefizers fein und der Herr ist ihr Bräutigam. Von der Dame wird erzählt, daß fie bereits einen früheren Bräutigam geprügelt habe.
Im Museum für Völkerkunde ift gegenwärtig in einem der oberen, nicht für das Publikum geöff eten Säle eine außerordentlich intereffante und werthvolle ethnographische Sammlung ausgestellt, welche die Bewunderung der Fachkenner und Gelehrten hervorruft. Diese umfangreiche Rollektion bilbet einen Theil der wissenschaftlichen Ausbeute, welche ein junger Forscher, Dr. A. Baeßler, auf einer Studienreise durch die ostindische Infelwelt zusammenbrachte. Diese Neise umfaßte ein Stüd seiner großen zweijährigen Fahrt um die Erde, von welcher der Genannte soeben zurückgekehrt und vom Vorhizenden der Berliner Antropologischen Gesellschaft in der legten Sigung begrüßt worden ist. Die genaue Kenntniß der buntgewürfelten Bölfertafel des ostindischen Archipels ist eins ber schwierigsten, noch ungelöften Räthsel der Wissenschaft, denn jene Eilande bildeten von jeher die Brücke für die darüber hinziehenden Völkerströme dreier Welten: der afiatischen, der australischen und der ozeanischen. Deshalb ist es um so höher anzuschlagen, daß Dr. Baeßler den Erfolg hatte, auf den meisten Inseln die Eingeborenen aufzufpüren, fie au photographiren, ihre Sitten und Gebräuche zu studiren, die Gegenstände ihres oft geheim nißoollen Kultus zu sammeln, fowie Schädel und Stelettheile mitzubringen. Der junge Forscher besuchte in etwas mehr als wölf Monaten auf seinen drei großen Querzügen durch den malanischen Archipel, die Sulu - Inseln und die Philippinen : Java, Bali, Lombot, Sumbawa , Sumba , Flores , Sawn, Rotti, Timor , Wetter, Riffer, Letti, Dammer, Babar, Tenimber, Ewav, Arru Inseln, Neu- Guinea ; dann in umgekehrter Richtung nach Westen: Giffer, Ceramlaut, Banda- Infeln, Am boina, Buru, Batjan, Ternate, Halemahere, Celebes , Java; nun wieder ofwärts, zunächst über Sumatra und Nias noch nach Singapore , um die Berbindung nach Borneo zu gewinnen, und dann nach den Sulu - Inseln und den Philippinen sich zu wenden. Von legteren wurden Mindanao , Balabac, Paragua , die Cuyos- Inseln, Calanian, Mindoro und Luzon besucht. Fast auf jeder Insel wurden Gegenstände für die Sammlung er worben. Hiermit war die eigentliche Studienteife beendet.
Polizei- Bericht. Am 9. b. M. Nachmittags fiel in dem Neubau Martenburgerstraße 30 der Maurer Grüßmacher beim Buzen einer Decke von der Leiter und erlitt babei eine so schwere Verlegung der rechten Schulter, daß er nach dem Krankenhause am Friedrichshain gebracht werden mußte. Am 10. b. M. Vormittags fand in der Rulmstraße 53 ein Gardinenbrand und in der Bietenstraße 26 ein Schornsteinbrand statt.
Soziale Mebersicht.
Den Strickmaschinen- Arbettern und-Arbeiterinnen in der Wollfabrik von 2. A. Wolf, Neue Friedrichstr. 22a, wurde eine besondere Neujahrsgratulation zu Theil, indem benfelben angekündigt murde, daß binnen 14 Tagen ein Lohnabzug von ca. 20 pt. stattfinden soll. Da der Lohn genannter Firma geringer und die Arbeitstheilung schlechter ist, als in ande en Fabiiten, glauben die Arbeiter umfomeniger Ursache zu haben, dem Verlangen der Herren Fabrikanten nachzutommen und so ist es möglich, daß ein Streit eintritt. Da nun die Herren dieser Fabrik zu der am Montag den 13. Januar, stattfindenden Berfammung bes Berliner Wirkergefellen Ver bandes eingeladen sind, hoffen wir in dieser Sache nähere Aufschlüsse do: t zu erhalten. Wir ersuchen alle Arbeiter und Arbeiterinnen, ihren Mitarbeitern zur Seite zu stehen, um so das Verlangen diefer Fab ifanten illusorisch zu machen.
Achtung! Drechsler und lämmtliche Berufsgenossen. In der am 4. Dezember v. 3. tattgefundenen öffentlichen Versammlung wurde einmüthig der Beschluß gefaßt, für die Wiener Streifenden Perlmuttarbeiter solidarisch einzu treten. Als Vertrauensleute find gewählt worden: F. A. Rautenberg, Prinzessinnenstr. 22, v. 4 Tr. bei Keim; Ehlert, Staligerftr. 29a, Hof Quergeb. 1 Tr.; Zeise, Bartelstr. 3; 2. Reifer, Blumenftr. 54, Hof part.; Erneft de Jang, Stalizer ftraße 1, v. 3 Tr. bei Prochnow. Alles Nähere bei denselben und Sonnabend Abends von 8-10 Uhr und Sonntag Vormittags von 10-12 Uhr in folgenden Lokalen: Schulz, Admiralstr. 40a; Grünbel, Dresdenerstr. 116, früher Wendt; Schmidt, Krautsitr. 48; Gnadt, Brunnenstr. 38. Folgende Summen find mir bisher für die Wiener Perlmutterarbeiter übergeben worden:
Von den Verwaltungen des Drechslervereins 60 m. Budhauern
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200
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Weißgerbern Drechslern durch Listensammlung 995 Summa 1305 M. J. A.: F. A. Rautenberg. Bur Beachtung für Buchbinder. Die Kollegen, Ar beiter und Arbeiterinnen der Firma M. Baumbach u. Co., Leipzig , befinden sich im Ausstande; es ist deshalb Zuzug fern zubalten.
Luckenwalde , den 10. Januar. Der Stand des Luckenwalber Hatarbeiter und Hutarbeiterinnen- Streits ist gegenwärtig folgender: Die Fabrikanten verfuhten, wie bekannt, auf alle mögliche Art und Weise die Maffen auseinander zu fprengen, um den Streit illusorisch zu machen. Trotzdem wir ja mit allen Kräften dagegen arbeiteten, gelang es ihnen doch, aber nur mit Hilfe von Versprechungen, welche nicht gehalten worden sind, einen kleinen Theil für sich zu gewinnen; baburch
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war ja freilich die gegnerische Macht geßärkt und die unfrig etmas geschwächt worden. An uns lag es nun alles Mögli aufzubieten, um die Frregeleiteten wieder zu den unsrigen machen, das dadurch gefcheben, daß wir uns mit ihnen in Ba bindung fetten und durch Aufrufe fte zu bewegen suchten, be begangenen Fehler dadurch gut zu machen, baß fie die Arbe nieberlegen follten. Dieser Schritt ist zu unserer Freude bi jezt zum Theil von Erfolg begleitet gewesen und wir haben bie fefte Hoffnung zum endgiltigen Sieg zu kommen. fönnen mit Bestimmtheit darauf rechnen, bak in fpäteste bis 4 Wochen der Sieg der unfrige sein wird; denn wie di Verhältnisse in unserer Branche liegen, kann ein Fabrikant, wenn er gute und eingearbeitete Kräfte nicht befigt, wede leistungs- noch konkurrenzfähig sein, und die Kräfte fehlen alles biefigen Hutfabrikanten, wenn wir die abtrünnig gewordenen Rollegen und Kolleginnen zu den unfrigen zählen. Weil dadurch die Zahl der Streifenden wieder die frühere Höhe annimmt, so appelliren wir wiederum an das Solidaritäts gefühl sämmtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen. In der G wartung, daß diefer unser Appell nicht une: hört bleibt, zeichnen wir mit genoffenschaftlichem Gruß: Die Lohntommiffion. I Gustav Müller, Schriftführer. NB. Buschriften find forta nicht mehr an W. Tinius( Schwarzer Abler) sondern h mann Lehmann, per Adresse 5. Baat Schwarzer Adler" fenden und bitten wir hiervon gefälligst Rotiz nehmen wollen.
In der Hamburger Gewerkschaftspresse lesent wit folgende in fich zusammenhängende Notizen:
Zeitschrift der Zimmerfunt 1889 Nr. 12: An unsere Lefer! Hierdurch die ergebene Anzeige, b biese Beitschrift ab 1. Januar 1890 in andere Hände übergeht Nähere Nachricht wird Ihnen rechtzeitig zugehen.
E. Jensen u. Co.
Bimmerer 1890 Nr. 1: Erklärung. Auf den Wunsch uns naheftehender Freunde baben wir uns enifchloffen, das Vertragsverhältniß, welche zwischen uns und Herrn G. H. Ny, Strausberg - Berlin , fieht, vollständig zu lösen.
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Da wir vertragsmäßig verpflichtet find, innerhalb 10 Jahre nach Lösung des Vertrages fein dem im Vertrag genannte Blatte ähnliches herauszugeben, fo haben wir, obgleich unse Ansicht nach rechtlich nicht verpflichtet, vielmehr lediglich n um jeber Weiterung aus dem Wege zu gehen ab 1. Janua 1890 auf 10 Jahre den Verlag des Bimmerer" dem Her S. Müllerstein übergeben. E. Jensen u. To. Möae der obige Vorgang dazu beitragen, den Bruderz in den Zimmererfreifen zu beseitigen. Die Expedition des Bimmerer" bleibt, wie der Titel anzeigt, in den Händen de Herren E. Jensen u. To.
Versammlungen.
Sekanntmachung. Der Maskenball des Rauchklubs„ Ohne Zwang und Krumme Piepe" findet am Sonntag, den 12. Januar, Abends 6 im Elyfum Landsberger Allee , b stimmt ftatt Demastirung 10 Uhr. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung. Am Sonnta den 12. Jamuar, Abends 6% Uhr, im Königstadt Kafino, so zmarliftr. 72 Bo trag des Herrn Tü d über, Weihnachten". Nach dem Vortrage gemuthliches
Belsammensein Gäfte, Damen und Herren, willkommen.
Fachverein der Albumarbeiter. Montag, den 18. Januar, Abends 8% Uhr, Oranienftraße 180( Tunnel) General- Versammlung. Tagesordnung 1. Vereins. und Raffenbericht. 2 Suwahl des Vorftandes. 8. Bericht bet Arbeitsnachweistommission und Neuwahl derselben. 4. Verschiedenes. Ne Mitglieder werden aufgenommen. Bollzähliges Erscheinen ist Pflicht. Arbeitsnachweis für albumarbeiter befindet sich Adalbertstr. 4 bei Herschleb,
Abends 8-9, Sonntags 10-12.
Det
Verein zur Wahrung der Intereffen der Schuhmacher. Be fammung am Montag den 18. Januar, Abends 9 Uhr, bei Feuerstein( Garten fail), te Jakobftr. 75. Tagesordnung: 1 Vortrag des Herrn J Türk über Die ländliche Arbeiterfrage 2. D Stuffton. 8. Berichtebenes Fragetaften Gäfte willkommen Aufnahme neuer Witglieder. Pflicht eines jeden Kollegen ift es. pl tlich zu erscheinen
Fagverein der in Buchbindereien und verwandten Betrieb belmäftigten Arbeiter. Bersammlung am Montag, den 18. Januar, Abenb 9 Uhr, Annenstr. 16. Tagesordnung: L. Bortrag des Herrn Dr. Bruno Bille über: Die Kommunistengemeinde Staria." 2 Bericht der statistischen Kom mission. 4. Berschiedenes und Fragetaften. Neue Mitglieder werden aufg
nommen
Verein der Modelltischler Berlins . Große Versammlung a Montag, den 18. Januar, Abends 8 ühr, im Webbing part, Müllerfir 178 Tagesordnung: 1. Die ad ftünbi e Arbeits- it und der 1. Mai 1890 Referent Herr F. Bernb. 2 Biertelf thresbericht und Bericht der Revisoren, 8. Beretn angelegenheiten und Fragetaften. Aufnahme neuer Mitalleber. Der wichtigen Tagesordnung weten ist es Pflicht eines jeben Modelltischlers, pa thich au e scheinen. Der Maskenball findet am 22. Februar in bem großen Saale be Brauerei Friedrichshain statt. Der Arbeitsnachweis befindet sich bet Sezn W. Mode, Feldstr. 9, 2 Tr.
Verein der Nähmaschinen- und Handarbeiterinnen. Groß Versammlung am Montag, den 13. Januar, Moends 8% Uhr, Wildnackerstr. 63 bet Alges Tagesordnung: 1. Bortrag des Herrn Paul Altfin über: Die moderne Produktionsweise unter ip steller Berücksichtiungg der Indufirle Acbeiter tonen." 2 Aufnahme neuer Mitglieder. 8. Diskussion. 4. Berichtebenes. Zur Deckung der Untoften Tellersammlung. Herren und Damen aus allen B rufszweigen haben 3ut it. Umah reiches Erscheinen wird gebeten.
Versammlung der Sachirer der Filiale IV ber Bereinigung ber Maler c am Montag, den 13. Januar, bends 8 Uhr, im Restau ant Bene Neue Giftr. 14 Tagesordnung: 1. Quartalsab echnung. 2. Ge verkschaf liches. 8. Berichtebenes. Um recht zahlreiches Erscheinen wird geheten. Neut Mitglieder werden in der Verfammlung aufgenommen. Gäste willlommen. Verband der Möbelpolirer Berlins und Umgegend. Außer ordentliche Bersammlung am Wtontag, den 18. d. M., Abends 8% Uhr, in der Adler Braueret, Ge undbrum en, Tagesordnung: 1. Bortrag über: le ve halten sich die Mitglieder bei Einzelstreita?" 2. Distuffion, 3" Anträge 4. Brschiedenes.
Verein jur Wahrung der Interessen sämmtlicher Laciver Mitglieder Versammlung am Montag, abends 8 U, Blumenftr. 78 Eage ordnung: 1. Gewerkschaftliches 2. Erörterung der Frage über Fachblatt un Fachschule. 3 Berschiedenes.
Große öffentliche Versammlung der Stepperinnen sowie aller in der Schaftfabitation befdäftigten Arbeiterinnen und Arbeiter am Monta ben 13 b M., Abends 8% Ubr, in Scheffer's Salon, Jaselfie 10. Tagesordnung Welche Forderungen stellen wir bei einer Lohnbewegung. Referent: 5. Krause. Faversin bor Lederarbeiter. Abends 8% Uhr, Oranienftraße 180 General Bersammlung. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht. Der Beith be Lebens." Referent P. Jahn. Bereinsangelegenheiten. Verschiedenes, Fragelasten. Die Flugblätter zu der am Mittwoch, den 22. Januar, in Reas Salon Naunynftr. 27 stattfindenden öffentlicen Bersammlung für die ausarbeiter ( R. ferent Herr Buchdrucker W. Werner) komen in der Versamm ung sowie im Arbeitsnachweis der Lederarbeiter bei Herrn Sperling. Luisenufer 22( Dranten play) zur Verbreitung in Empfang genommen werden.
Der Verein Berliner Bausdiener hält am Montag, den 18. b. Abends 9 Uhr, Neue Grünftr. 28 die ordentliche General- Versammlung u folgen der Tagesordnung ab: 1. Mittellung. 2. Aufnahme neuer Mitglieder 3. Wierteljahrsbericht. 4. Referat des Rollegen Kuhnite über die Stellung des Hausbieners( bezüglich unseser Stellenvetmittelung). 5. Berschiedenes un Fraget ften.
Oeffentliche Versammlung der Parquetfußbodenleger Berling und Umgegend am Montag, den 18. Januar, bends 8 Uhr, in Feuerstein's Salon, Alte Jakobstr. 75. Tagesordnung: 1. Die Beeisverhältnisse aus den früheren Jahren und die gegenwärtigen. Ref.:. Möhn. 2. Diskuffion. 3. Berschiedenes. Sämmiliche Fabrikanten und Arbeitgeber, sowie alle in ber Parquet branche beschäftigten Kollegen find hierzu eingelaben,
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Faversin bor Papierarbeiterinnen und verw. Berufsgenoffen Am Mittwoch, den 15. Januar, Abends 8 Uhr, in Reyer's Latel, Kite Jakob ftraße 88 Mitglieder Bersammlung. Tagesordnung: 1. Kaffenbericht 2. Bortrags 3 Distuffion. 4. Borstandswahl 5. Berschiebenes und Fragekasten. Damen, welche geneigt find, dem Verein beizutreten, haben Zutritt.
Kranken- und Sterbe- Unterstütungskaffe der Vergolder und Berufsgenossen( ES Nr. 19). Generalversammlung am Sonntag, den 26. Januar, Bormittags 10 Uhr im Lotal des Herrn Rautenberg, Wafferthor ftraße 54, Tagesordnung: 1. Jährlicher Kaffenbericht. 2. Neuwahl des Bor ftanbes. 8. Ber fchte denes. Um zahlreiches scheinen wird er ucht.
Bentral Branken- und Sterbskaffe der Tischler u. 1. w., D verwaltung Berlin Zentrum. Die Mitglieder werden hierdurch benachrichtigt, daß die Zahlftelle Waitendorferstraße 5, bei Schmidt, verlegt worden ist. Die Beiträge werden vom 11. Januar Gneifenauftr. 85, Ede der Schleiermacherstraß bei Schruer, entgegengenommen.
Achtung! Ersis Vereinigung der Zimmerer Berlins und m gegend. Billets au ermäßigten Breifen ftatt 1 W. nur 20 Pf. zu den Bor ftellungen in der Uranta im Austellungspark find diese Woche alle Abend von 6-8 Uhr bei folgenden Vorftandsmitgliedern au baben: Hugo Lehman Stettinerftr. 9 I, Paul Schulz, Nue Hochftr. 27, vorn III, Berichtigung. In Str. 7 vom 9. Januar heißt es in dem Bericht über die General Bersammlung ber Schloffer: An Reiseunterstützungen wurden insgesammt 800 t. gezahlt. Der Irrthum liegt motl llar auf der Sand; maß heißen: Streitunterstügung. Ferner heißt der zweite Borfigenbe nicht Gathge, sondern Bathge, der zweite Raffirez toile, statt 8 Warnecke als erfter Raffirer ist wieder gewählt, nicht gewährt, und Bird wohnt Beteranenftr. 10, nicht 27.
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