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Beilage zum Berliner Voltsblatt.

uhr, Nr. 25.

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Rorrespondenzen.

wirkt auch auf die in der Schweiz   lebenden ausländischen Büridy, 27. Januar. Die deutsche Wahlbewegung Sozialisten zurüd. Eine gewiffe freudige Aufregung, eine Siegeszuversicht erfüllt ihre Reihen und wenn fie auch, fern on der Heimath, nicht altio am Wahlkampf theilnehmen fönnen, so fuchen fie nach besten Kräften ihre streitenden Ge noffen mit Munition" zu versehen. Bereits find die Geld­Sammlungen im besten Gange und an verschiebenen Orten haben schon Unterhaltungen, deren Reinertrag dem sozialistischen  Wahlfonds zufließt, stattgefunden; andere Orte, wo dies noch nicht geschehen, werden nachfolgen. Nach unseren gemachten Beobach ungen zu schließen, dürften die Gelder, die aus der Schweiz   dieser Wahibewegung aufließen, bedeutender werden,

als je zuvor.

Donnerstag, den 30. Jannar 1890.

Fran's. Was den Armen zum Ungd fund Verderben, das gereicht den anderen zur Vermehrung igres Reichthums, ohne baß fie dabei gearbeitet haben. Hier find auch die Ar­beiter, die nicht arbeiten wollen, aber ihr Anwalt und Repräs sentant ist nicht tie Arbeiterstimme", sondern die national­liberale, reichsregierungs- und sozialistengefegfreundliche Neue Züricher Zeitung", bie die Sozialdemokratie jede Woche fieben mal todtschlägt.

Tokales.

Dis Lokalkommilfton veröffentlicht nachstehend die Liste ber Wirthe, die ihre Lokale zu Bersammlungen unentgeltlich her

über Tragegeben und bemerkt hierzu, baß diefelbe möchentlich einmal mit

weile des 20. Februar bewußt, jeder hat das Gefühl, daß bei ue Grünft der diesmaligen Wahl große Dinge auf dem Spiele stehen.

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Diese Ahnung wird noch bestärkt durch die Ablehnung des So ialistengefeges, die man als einen Schachzug mit berühmter Brfung auf den Ausgang der Wahl anzusehen geneigt ift. Reptil in Sight? Von Genf   aus wird für die nächste Das deutsche Echo" führen soll und das ein Sammel­punft aller Angehörigen des Deutschen Reiches, fern von allem

ein

"

dem deutschen   Vaterlande erhalten und feftigen und die deutschen Interessen in der Schweiz   fräftig vertreten will. Trok des faönen Programms wird das angekündigte Echo" in der Shweiz nicht alt werden, denn ein ähnlicher Versuch ist schon 1887 gemacht worden, wo in Zürich   Die deutschen Nachrichten" trichenen. Das Blatt versuchte sich durch die schönsten und lebenswürdigsten Ledrufe in die deutschen   Bereine des Iman in derlei Dingen früh aufzustehen und so war Bandes einzuschmuggeln, allein in diesen Rreisen pflegt bas Liebeswerben umsonst. Nach Herausgabe weniger Num mern sah man das Fiasko ein, und Die deutschen   Nachrichten" jienen nicht mehr. Das angekündigte Deutsche Echo" fann fich auf das gleiche Schickjal gefaßt machen.

"

In den hierländischen Arbeiterblättern wird nunmehr vor­gefchlagen, zur Feier des 1. Mai überall Versammlungen zur Besprechung der Achtstundenforderung abzuhalten und jedes Mitglied einer Arbeiterorganisation zu veranlaffen, 1 Fr. in bie Reservelaffe zu zahlen. Der Vorschlag bietet wenigstens etmas, mir glauben auch, daß er allseitige Zustimmung erfährt, aber wie viele Franken einlaufen werden, darüber laffen fich einstweilen nur Vermuthungen anftellen. Bütlianer" ift in diesem Punkte voll optimistischer Forde rungen. Er meint, wenn jedes Mitglied des 15000 Mit­Blieber zählenden Grütlivereins 1 Fr. zahlte, so tämen auf einmal 15 000 Fr. in die Reservekasse. Ob fie aber fählen werden, das eben ist die Frage.

teit bis Rontrattbruches ist nun ein 3ürider gefolgt. Dem Baseler Ur heil betr. die Strafbarkeit refp. Hafibar­Es handelte fich wieder um einen Buchdrucker. Der flagende Bringpal verlangte 150 Fr. Schadenersaz megen rechtwidrigem Verlassen der Arbeit. Das Bezirksgericht verurtheilte den Brmypal. Interessant ist die Begründurg des Urtheils. Es heißt in derselben u. A.:,,Mit der Thatsache, daß der Streif die Einreben, daß der Streifende im Nothstande gehandelt habe Dasein in's& ben trete, habe das Gericht zu rechnen, allein und der Streit ein nothwendiger gewesen fei, fönnen nicht ernst­lich Stand halten. Es handelt nich beim Streit um neuent­Handenes Gewohnheitsrecht; jedoch gehe es nicht an, daß mit­tels besselben bas feste Gefüge des Privatrechts durchb ochen werbe, um einen Bertrage bruch als gerechtfertigt hinzustellen. Eme L.barkeit des Beklagten fei aber nur für den Bruch bes fpestellen Dienstvertrags vorhanden und dasjenige, was Der Beflagte außerhalb deffelben treibt, fönne nur insofern in Betracht kommen, als diesbezügliche Schädigungen als un mittelbare Folge der N chterfüllung des Dienstvertrages anzu leben feien. Die Ursache des Streits fönne immerhin für den Entscheid von einiger Bedeutung sein."

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Dazu bemerkt der Bisler Arbeiterfreund":

Defer Motivirung läßt sich das Beugniß einer sehr gut burchdachten nicht absprechen. Daß der betr. Cinzelrichter wenigftens einigermaßen den Streit aus unsern sozialen Ver­Ramentlich halten wir für bemerkenswerth das Eingeständniß, baß es fich beim Streit um neuentstandenes Gewohnheitsrecht bambelt. Da werden juristische Böpfe bedenklich wackeln. Vom Unternehmerthum und seinen Betangskommis gar nicht zu reben, bie ben streifenden Arbeiter am liebsten strafrechtlich oder doch mindestens polizeigerichtlich verfolgen und mit Ge

walt

Aur Arbeit anhalten möchten."

Unter ben zum Mürbemachen der schweizerischen Buch­bruder aus Deutschland   importirten Arbeiter giebt es doch auch noch beffere Menschen. So hat einer der deutschen   Buchdrucker in Bern   seinen Arbeitsplay verlassen und versucht, seine Lands­leute zum gleichen Entschluffe zu bewegen. Er that bies, indem er ihnen folgende Aufforderung zuschickte:

Werthe Kollegen!

reise; denn ich bin nun zur Einsicht gekommen, daß Ich mache Euch die Mittheilung, daß ich heute ab wir in feiner Weise berechtigt find, die Stellen der aus­jenigen der nun auf das Pflaster geworfenen armen gesperrten Kollegen zu beseßen, besonders aber bie Ich fordere Euch nun auf! folgt mir! Ihr thut eine

Familienväter.

eble That.

Achtungsvoll

Dieser Appell an die Kollegialität war jedoch erfolglos. Die Streifbrecher scheinen von sich eine ungeheuer hohe Mei­nung zu haben. Es find ihrer in Bern   36 und nun ließen fich aufammen auf einem Gruppenbilde photographiren und awar wollte fich jeder mit dem Revolver in der Hand photographiren laffen, worauf indeß der Photograph nicht ein­Bing, fo baß bie würdigsten Repräsentanten Deutschlands   im

Ronrab Muller, Seger aus München  ."

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ev. Abänderungen abgedruckt wird, ferner, daß Veröffentlichungen in Bezug auf die Lokalfrage nur von den Herren Wilhelm Werner  , Sebaftianstr. 72, Auguft Infinger, Rüdersdorfer. 45, Otto Heindorf, Langeftr. 70, auszugehen haben. Alle eventuellen Unregelmäßigkeiten sind an die genannten Herren zu berichten. Adler- Brauerei, Gesundbrunnen  . Attienbrauerei Moabit  . Bergschloßbrauerei, Rirdorf. Bener, Neue Grünftr. 14. Bod- Brauerei, Tempelhofer Berg. Böhmisches Brauhaus. Bönhoff, Müllerstr. 142. Bözom's Brauerei.

Bolzmann, Andreasstr. 26. Bobert, Weinstr. 11. Brauerei Tivoli, Kreuzberg  . Brauerei Königstadt.

Brauerei Friedrichshain( Lips). Brauerei Friedrichshöhe( Bazenhofer). Brauerei Pfefferberg.

Bürgerfäle, Dresdenerstraße.

Ronzert- Part Oftend, Frankfurter Allee  . Deigmüller's Salon, Alte Jakobftr. 483. Deutsches Voltstheater, Schönhauser Allee  . Eisteller- Etablissement, Chauffeeftr. Elysium, Landsberger Allee  .

Feuerstein's Salon, Alte Jakobstr. 75. Fen, Brunnenstraße.

Gratweil's Bierhallen, Rommandantenstr. 77/79. Gnadt, Brunnenstr. 38.

Gottschalt( früher Huth), Badstraße, Gesundbrunnen  . Gründer's Salon, Schwerinstr. 13. Habel's Brauerei, Bergmannstr. 5-7. Heise, Lichtenbergerstr. 21. Heydrich's Säle, Beuthstr. 18/21. Friß Ilges, Wilsnackerstr. 63. Industrie- Hallen, Mariannenstr. 31/32. Joël( früher Keller), Andreasstr. 21. Jordan's Salon, Neue Grünftr. 28. Raufmanns Variété, Rönigs- Rolonaden. Keller, Bergstr. 68.

Rönigshof, Bülowstraße. Rönigftabt- Rafino, Holzmarktstr. 72. Klein's Festfäle, Oranienstr. 180. Kliem, Hasenhaide.

Rönigsbant, Gr. Frankfurterstr. 117. Krüger's Salon, Wasserthorstr. 68. Ruhlmey's Gesellschaftshaus, Röslinerstr. 17. Marienbad  ( Gesundbrunnen  ), Badstr  . 35-36. Megner, Landsbergerstr. 37.

Neustädtischer Volfsgarten, Proskauerstraße. Norddeutsche Brauerei, Chauffeestr. 58. Drschel, Sebastianstr. 39. Bohl, Müllerftr. 7.

2. Rehliz, Bergstr. 12. Renz' Salon, Naunynstr. 27. Rennefahrt's Salon, Dennewitftr. 13. Reyer, Alte Jakobstraße 83. Roll, Adalbertstr. 21. Sachow, Müllerstr. 136. Saeger, Grüner Weg 29. Sahm's Klubhaus, Annenstr. 16. Sanssouci  , Rottbuserstr. 4. Scheffer's Salon, Inselstr. 10. Schneider, Belforterstr. 15.

Schröder, Müllerstr. 178( Weddingpark). Schwarzmüller, Collbergerir. 23. Schweizergarten, Am Konigsthor. Silber's Salon, Schwedterstr. 24 Süd- Ost, Waldemarstr. 75. Trillhose, Rosenthalerstr. 11. Unionsbrauerei Hasenhaide. Vereinsbrauerei( Nixdorf). Viktoriabrauerei, Lüßowstraße. Bittoria Salon, Berlebergerstr. 13. Boltsbrauerei( Moabit  ). Wedding- Kafino, Schulstr. 29. Weid, Alexanderftr. 31.

Weimann's Boltsgarten Gesundbrunnen  . Wendt, Dresdenerstr. 116. Wollschläger, Blumenstr. 78. Wohlhaupt, Manteuffelstr. 9. Bemter, Münzftr. 11.

Für den 5. Berliner   Reichstagswahlkreis haben fich noch die Herren Pollikeit, Gypsstr. 22 bei Fritsch, Ab. Abler, Megerstr. 33( Firma J. Simon), sowie R. Naumann, Roblantftr. 12, 2 r. erboten, die Wählerlisten für behinderte Genossen einzusehen. Da die Wählerlisten beut nur noch, als am legten Tage, bis um 3 Uhr aus­liegen, so haben sich alle Interessenten bis 1 hr bei diesen Herren zu melden.

Bis heute, den 30. b. M., liegen die Wähler­listen für die Reichstagswahlen in Berlin   noch aus und können von 9 bis 3 Uhr eingesehen werden. Diese Einsichtnahme bietet nach dem Gesetz nicht nur das Mittel zur

Betanntlich ist am Sylvesterabend das Züricher   Theater, Sicherung des persönlichen Wahlrechts, sondern auch das

ganze Personal feine Existenz verlor.

auf 300 000 Fr. geschäßt­

Während

Mittel, Unrichtigkeiten aus den Wählerlisten überhaupt recht­seitig zu entfernen. Jeder, der bie eingesehene Lifte für un

nun zu beren Unterstügung im In- und Auslande gesammelt richtig oder unvollständig hält, kann ihre Berichtigung oder wird, find die Aktien der Gesellschaft, deren höchster Kurs sonst 300 Fr. war, so hoch geftiegen, daß man jezt keine um 1500 Fr. haben tann. Diese Werthsteigerung erklärt fich aus bem Freiwerben bes großen werthvollen Bauplages er wird der Feuerversicherungsgesellschaft in Höhe von ebenfalls 300 000

-

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und aus der Brandentfchädigung

Ergänzung beantragen. Der Antrag fann fich entweder auf Streichung von eingetragenen Berfonen richten, die in dem be treffenden Wahlbezit zur Ausübung des Wahlrechts nicht be fugt find, oder er fann bie nachträgliche Eintragung von Wah! berechtigten fordern, beren Namen in der Liste fehlen. Um einen solchen Antrag zu stellen, bedarf es feiner besonderen

um

7. Jahrs.

Legitimation. Jeder ist dazu berechtigt, denn es handelt sich dabei nicht um die Ausübung eines perfönlichen Rechts, sondern die Mitwirkung bei Erfüllung einer ben Ortsvorständen obliegenden Pflicht, nämlich das Verzeichniß der Wahlberechtigten genau herzustellen. Nach Laband kann fogar, selbst wenn ein übergangener Wahlberech tigter ausdrücklich erklärt, nicht in die Wählerlisten aufgenommen fein zu wollen, dennoch jeder Andere deffen Aufnahme in die Lifte verlangen. Die Befugniß, Unrichtigkeiten und unvolls ständigkeiten der Liften zur Anzeige zu bringen, ist unbeschränkt und verdient nach Kräften ausgenugt zu werden. Der Antrag ist binnen 8 Tagen nach Beginn der vorschriftsmäßigen Aus­legung der Liften zu stellen, muß also in Berlin   spätestens am 30. b. M. dem Wahlbureau des Magistrats schriftlich zugehen, oder vor dem Rommissar des betreffenden Wahlkreises su Pro tofoll gegeben werden. Später erhobene Einwendungen brauchen nicht berücksichtigt zu werden. Soweit fich die Anträge nicht auf Behauptungen ftügen, die ortskundig find, müffen fte mit den erforderlichen Beweismitteln versehen sein. Die Berichti gung erfolgt entweder sofort, wenn die Erinnerung für bes gründet erachtet wird, oder nach erfolgter Prüfung burch die zuständige Behörde. Wird die Streichung eines Namens ver langt, so fann dem Betreffenden, so weit es thunlich ist, vor­her Gehör gegeben werben. Gegen die Entscheidung der zuständigen Behörde ist ein Rechtsmittel nicht zulässig. Sie muß in Betreff aller erhobenen Einmendungen in brei Wochen, vom Beginn der Auslegung der Wählerlisten an gerechnet, erfolgen. Ueberall, wo sozialdemokratische Kandis baturen aufgestellt sind, ist die Berichtigung der Wählerliften von großer Bebeutung, ba die stets in Fluß befindliche sozial­bemokratische Bevöiferung um die Zeit der Wahlen, um auf die Herstellung der Wählerlisten einzuwirken, vielfach aus einem Wabifres in den anderen zu verziehen pflegt. Es können auf folche Weise nicht nur zahlreiche Fälle von doppelter Stimm abgabe eines Wählers auf Grund seiner Einseinung in zwei Listen vorkommen, sondern auch durch unrichtige Anmeldungen und durch Mißbrauch der Namen von Nichtwahlberechtigten Unrichtigkeiten in den Listen entstehen. Andererseits aber liegt für diejenigen, die ihren Wohnfig seit den legten Wahlen ver ändert haben, an fich schon hinreichender Grund vor, fich zu vergewiffern, daß fie in die neue Lifte eingetragen find. Auch auf die Gleichgiltigen und Trägen im eigenen Lager ift seitens der rühr geren Wähler ein Auge zu halten, damit beren Wahlrecht nicht wegen unterlassener Prüfung der Listen verloren gehe.

Die Rixdorfer Lokalkommission macht bekannt, daß folgende Wirthe ihre Lotale zu allen Versammlungen geben. Barta, Berstr. 120; Niefigt, Bergstr. 129; Maue, Herrmann fraße 18; Wurschmidt, Knesebecftr. 15; Troll, Rnefebedstr. 55 ( Friedrich Wilhelm Garten); Vereins- Brauerei; Bergschloß­Brauerei, Hafenhaide; Wittwe Müller, Brig  ; Boruffia Brauerei, Schönweide  ; Henneberg, Johannisthal  . Sämmtliche Anfragen find zu richten an Friz Bier, Falfftr. 46, 2 r. Zur Entgegennahme gelesener Arbeiterzeitungen für Rirdorf und Umgebung find folgende Herren bereit: Wilhelm Berth, Prinz Handjeriftr. 68, 2 Tr.; Emil Schward, Juliusstr. 28. Varteigenofen, welche bei der Wahl im Niederbarnimer Kreis helfen mollen, werden gebeten, fich bei Emil Böhl, Schankwirth, Frankfurter Allee 74, zu melben, resp. ihre Mbreffen einzusenden.

Spandan. Am Sonntag, ben 19. b. m., wurden in Spandau   sozialdemokratische Wahlflugblätter verbreitet. Von den Verbreinern wurden fünf verhaftet. Es waren die Herren Matthaes, Frißfche, Fischer, Beppte und Rühn   aus Berlin  . Sie wurden nicht weniger als 5 Stunden lang in Haft bes halten, obwohl die Flugblätter allen Anforderungen des Pres gefeges genügten und auch auf Grund des Sozialistengeleges weder verboten waren, noch bisher verboten worden sind. Auch in Berlin   hatten einige der Herren noch im Laufe dieser Woche polizeiliche Berböre zu beftehen.

Bei der Verpachtung der öffentlichen Anschlag­Jäulen an die Herren Naud und Hartmann waren die in der Peripherie belegenen Stadttheile nur wenig bebaut und find infolge deffen bei der Vertheilung der genehmigten Zahl diefe Stadttheile in völlig ungenügender Weise bebacht worden. So befindet fich z. B. im Stadttheil Moabit   in zahlreichen belebten Straßen nicht eine einzige Anschlagfäule. Da der zwischen dem Magistrat und den Herren Nauc und Hartmann abgeschlossene Rontraft in diesem Jahre abläuft, beschloß der Bezirksverein Moabit   in feiner legten Monatsversammlung, an den Magiftrat ein Gesuch um Berücksichtigung des Stadttheils bei Ab­schließung des neuen Kontraltes eintreten zu laffen, worauf Dom Magiftrat eine dem Bittgesuch entsprechende Antwort ein­gegangen ift.

Der Mühlendamm erfährt zur Zeit durch Anbau einer hölzernen Norgbrüde an die eigentliche Straße eine Verbreite rung von 12 Metern. Die Pferdebahn wird von nächster Woche ab nach Eröffnung des Umbaues ihre eigene Fahrstraße erhalten, die von anderem Fuhrwert nicht benutt werden darf, während für die Passanten zwei Bürgersteige errichtet werden, welche zu beiden Seiten der neuen Pferde­bahngeleise gelegt werden. Laft- und anderes Fuhrwerk benutt nach wie vor den alten Straßendamm, der gleichfalls eine Ver breiterung erfährt. Uebrigens wird jest bereits eifrig an dea Bau der neuen Brücke gearbeitet, und zwar werden die Funda­mentirungsarbeiten hergestellt, wodurch später, nach Beginn des eigentlichen Baues der Brücke, die Arbeiten erheblich beschleunigt werden können.

Der neue Polizeipalast bildet ein Labyrinth, in deffen Fergangen fich das Publikum wohl niemals zurettfinden wird. Dit vergeht eine halbe Stunde, che das gesuchte Bureau er mittelt ist. Selbst viele Polizeibeamte vermögen über die b theilungen, welchen sie nicht selbst angehören, teine Auskunft au geben. Es wird beshalb für die D.ientirung in diesem chaotischen Durcheinander weit mehr als bisher gethan werden müssen, wenn man nicht ristiren will, daß einmal ein Mensch elend hier zu Grunde geht und als" Berschollen" im Polizei­bericht angekündigt werden muß.

Ueber die tödtliche Nachwirkung des Chloroforms find in dem hiefigen pathologischen Institute experimentielle Untersuchungen angestellt worden und zwar, wie es jest nach ben Veröffentlichungen scheint, zu derselben Beit, als zu diesem, selbst in ärztlichen Kreisen noch nicht ganz durchforschtem Ka­pitel der Heilkunde, ein neuer Beitrag geliefert wurde durch bie bekannte Affaire des Heilgehülfen, der eine Frau chloro­formirte um derselben einen Zahn zu ziehen und dabei das Unglück hatte, daß die Frau, augenscheinlich an den Folgen ber Chloroformbetäubung starb, was dem Heilgehülfen eine vor­übergehende Untersuchungshaft wegen fabriäfiger Töbiung eintrug. Um diese Beit experimentirte der hiefige städtische Thierarzt Robert Ostertag im pathologischen Institute mit ber Chloroformbetäubung an verschiedenen Verfuchsthieren. Als Er gebniß seiner Beobachtungen giebt D. an, baß fich bei ben Thieren nach lang andauernder Chloroformbetäubungleine auffällige Fett­