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Mr. 104.
Mittwoch, den 7. Mai 1890.
7. Jahra.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das„ Berliner Volksblatt"
ticheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Felttagen. Abonnementspreis für Berlin frei ' s Saus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Watt, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. Unter Kreuzband, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.)
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2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
Insertionsgebühr
beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf., für Vereins- und VersammlungeAnzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 10 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Mr. 4106.
Redaktion: Beuthstraße 2.- Expedition: Beuthffrake 3.
Geehrte Herren!
Nachdem Sie durch die Neuwahlen zu gemeinsamer Arbeit mit den verbündeten Regierungen berufen worden sind, heiße ich Sie bei dem Eintritt des Reichstages in die 8. Legislatur periode willkommen. Ich hoffe zuversichtlich, daß es Ihnen| gelingen wird, die bedeutsamen Fragen der Gesetzgebung, die an Sie herantreten, einer befriedigenden Lösung entgegenzuführen. Ein Theil dieser Fragen ist so dringlicher Natur, daß es nicht Chunlich erschien, die Einberufung des Reichstags länger hinaus
zufchieben.
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Ich rechne dahin vornehmlich den weiteren Ausbau der Arbeiterschutz Gesetzgebung. Die im Laufe des ver flossenen Jahres in einigen Landestheilen vorgekommenen Ausstandsbewegungen haben Mir Anlaß gegeben, eine Prüfung der Frage herbeizuführen, ob unsere Gesetzgebung den innerhalb der staatlichen Ordnung berech tigten und erfüllbaren Wünschen der arbei tenden Bevölkerung in ausreichendem Maße Rechnung trägt. Es handelte sich dabei in erster Linie um die den Arbeitern zu gewährleistende Sonntagsruhe, sowie| um die durch Rücksichten der Menschlichkeit und im Hinblick auf die natürlichen Entwickelungsgesetze gebotene Beschränkung
haben
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der Frauen und Kinderarbeit. Die verbündeten Regierungen
sich
überzeugt, daß die von dem letzten Reichstage in
dieser Beziehung gemachten Vorschläge ihrem wesentlichen Inhalte nach ohne Nachtheil für andere Interessen zu gefeßlicher Geltung gebracht werden können. Im Zusammenhange damit| hat fich aber noch eine Reihe weiterer Bestimmungen als der Verbesserung bedürftig und fähig erwiesen. Hierin gehören| insbesondere die gesetzlichen Anordnungen zum Schuße der Arbeiter gegen Gefahren für Leben, Gesundheit und Sittlichkeit, fowie über den Erlaß von Arbeitsordnungen. Auch die Vorschriften über die Arbeitsbücher bedürfen einer Ergänzung zu den Zuchtlosigkeit jugendlicher Arbeiter zu stärken. Die hiernach| erforderliche Umgestaltung und weitere Ausbildung der Gewerbeordnung findet ihren Ausdruck in einer Vorlage, welche Ihnen unverzüglich zugehen wird.
dem Brede,
um das elterliche Ansehen gegenüber der zunehmen
Eine weitere Vorlage erstrebt die bessere Regelung der ge felben, die es ermöglicht, diese Gerichte bei Streitigkeiten zwischen werblichen Schiedsgerichte und zugleich eine Organisation derArbeitgebern und Arbeitern über die Bedingungen der Fort fegung oder Wiederaufnahme des Arbeitsverhältnisses als Ginigungsäinter anzurufen.
die Ihnen vorgeschlagene Reform eine lebereinstimmung der Ich vertraue auf Ihre bereitwillige Mitwirkung, um über gefeggebenden Körperschaften und damit einen bedeutsamen Fortschritt in der friedlichen, Entwickelung unserer Arbeiter verhältnisse herbei zu führen. Je mehr die arbeitende Bevölke
Feuilleton.
Machdruck verboten.]
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rung den gewissenhaften Ernst erkennt, mit welchem das Reich ihre Lage befriedigend zu gestalten bestrebt ist, desto mehr wird sie sich der Gefahren bewußt werden, die ihr aus der Geltendmachung maßloser und unerfüllbarer Anforderungen erwachsen müssen. In der gerechten Fürsorge für die Arbeiter liegt die wirksamite Stärkung der Kräfte, welche wie Ich und Meine hohen Verbündeten berufen und Willens sind, jedem Versuche an der Rechtsordnung gewaltsam zu rütteln, mit unbeugsamer Entschlossenheit entgegen zu treten.
Die in Ostafrita eingeleitete Aktion zur Unterdrückung des Sklavenhandels und zum Schutz der deutschen Interessen, hat, Dank der aufopfernden Thätigkeit der dorthin gesandten Offiziere und Beamten, während der letzten Monate Fortschritte gemacht. Der vollständigen Wiederherstellung der Ruhe in jenen Gebieten darf in nächster Zeit entgegen= gesehen werden. Die dadurch entstehenden Kosten werden durch eine Nachtragsbewilligung zu decken sein.
Der Reichshaushalt für das laufende Rechnungsjahr bes darf schon wegen der erwähnten Vorlagen einer entsprechenden Ergänzung. Außerdem aber kann die schon längst in Aussicht genommene und immer dringender gewordene Besoldungsverbesserung für einen Theil der Reichsbeamten nicht länger ver= zögert werden. Der Ihnen vorzulegende Nachtrag zum Reichshaushaltsplan wird Ihnen Gelegenheit geben, Ihr Interesse an der gerechten und wohlwollenden Befriedigung dieses Bedürf niffes zu bethätigen.
Wenn die Ihnen hiernach obliegenden Arbeiten zu einem gedeihlichen Abschlusse gelangen, so werden damit neue, feste Bürgschaften für die innere Wohlfahrt und die äußere Sicherheit des Vaterlandes gewonnen werden. Möge es uns beschieden sein, dieses Ziel in gemeinsamer Arbeit zu er reichen!
Immerhin fann es sich bei dieser Reform nur um solche Maßnahmen handeln, welche ohne Gefährdung der vater ländischen Gewerbthätigkeit und damit der wichtigsten Lebensinteressen der Arbeiter selbst ausführbar sind. Unsere Industrie bildet nur ein Glied in der wirthschaftlichen Arbeit derjenigen Völker, welche an dem Wettbewerb auf dem Weltmarkte Theil nehmen. Mit Rücksicht hierauf habe Jch es Mir angelegen sein lassen, unter den in gleichartiger Wirthschaftslage befindlichen Staaten Europas einen Austausch der Meinungen darüber herbeizuführen, bis zu welchem Maße sich eine gemeinsame Anerkennung der gesetzgeberischen Aufgaben bezüglich des Arbeiterschutzes feststellen und durchführen läßt. Es verpflichtet Mich zu dankbarer Anerkennung, daß diese Anregung bei allen betheiligten Staaten und besonders auch dort eine gute Stätte gefunden hat, wo der gleiche Gedanke bereits angeregt und seiner Ausführung Die Thronrede enthält nicht das erwartete Programm nahe gebracht war. Der Verlauf der hier versammelt ge einer neuen Aera, sie erhebt sich nur in Bezug auf die wefenen internationalen Konferenz erfüllt Mich mit besonderer Arbeiterschutz- Politik über eine geschäftsmäßige Auseinander. Befriedigung. Ihre Beschlüsse bilden den Ausdruck gemeinsetzung der Vorlagen der nächsten Session. samer Anschauungen über das wichtigste Gebiet der KulturarImmerhin ist das Vertrauen bemerkenswerth, das beit unserer Zeit. Die darin niedergelegten Grundsäße werden, wie Ich nicht zweifle, fortwirken als eine Aussaat, die mit die Regierung dem neuen Reichstage entgegenbringt. Es Gottes Hilfe zum Segen der Arbeiter aller Länder aufgehen sticht nicht unvortheilhaft ab von den Jammer- und Schimpfund auch für die Beziehungen der Völker untereinander nicht Artikeln der bismarckisch offiziösen Presse gelegentlich der Wahlen vom 20. Februar.
ohne einigende Frucht bleiben wird.
Die dauernde Erhaltung des Friedens bildet unausgefeßt das Biel Meines Strebens. Ich darf der Ueberzeugung AusWerthvoll ist das Bugeständniß, daß nur die Arbeiterdruck geben, daß es mir gelungen ist, bei allen aus wärtigen Regierungen das Vertrauen zu der Zuverlässigkeit bewegung den Anstoß zu einer Weiterbildung unseres diefer Meiner Politit zu befestigen. Mit Mir und Meinen Arbeiterschutzgesetzes gegeben hat und daß Niemand den hohen Verbündeten erkennt es das deutsche Volt als die Auf- Bismarck'schen Standpunkt in Sachen der Sozialreform gabe des Reiches, durch Pflege der zu unserer Vertheidigung verlassen hätte, wenn nicht die großen Streitbewegungen geschlossenen Bündnisse und der mit allen auswärtigen Mächten die maßgebenden Kreise in eine Zwangslage versett hätten. bestehenden freundschaftlichen Beziehungen den Frieden zu
schützen, um Wohlfahrt und Gesittung zu fördern. Zur Durch Dieses offene Zugeständniß registriren wir gerne. Von führung dieser Aufgabe aber bedarf es der seiner Stellung im welch' geringem Nutzen aber diese theoretsche Erkenntniß ist, Herzen Europas entſprechenden Heeresmacht. Jede Verschiebung ersieht man aus dem großen Unterschied zwischen den Verder Machtverhältnisse gefährdet das politische Gleichgewicht und damit die Gewähr für den Erfolg der auf die Erhaltung des sprechungen dieser Thronrede und den Verheißungen der kaiserlichen Erlasse vom 4. Februar. Wenn es in dem Friedens gerichteten Politif. Seitdem die Grundlagen unserer Heeresverfassung für zweiten dieser Erlasse heißt, daß den in Bezug auf einen bestimmten Zeitraum festgestellt sind, haben sich die die bevorstehende gesetzliche Regelung der FabrikarbeiterHeereseinrichtungen unserer Nachbarstaaten in unvorher verhältnisse laut gewordenen Klagen und Wünschen, sogesehenem Maße erweitert und vervollkommnet. Zwar ist
auch bei uns nichts unterlassen worden, um unsere Wehr weit sie begründet sind, Rechnung getragen werden solle, kraft, soweit dies innerhalb der gefeßlich gezogenen Schranken so mußte man in erster Linie eine Regelung der Arbeitsmöglich war, zu stärken. Gleichwohl war das, was in dieser zeit durch Einführung eines Maximalarbeitstages erwarten, Beziehung geschehen konnte, nicht hinreichend, um eine Ver
schiebung der gesammten Lage zu unseren Ungunsten auszu- besonders deshalb, da in den Erlassen als eine der Aufschließen. Eine Erhöhung der Friedenspräsenzstärke und eine gaben der Staatsgewalt bezeichnet wurde, die Dauer Bermehrung der Truppenkörper insbesondere für die Feld und die Art der Arbeit so zu regeln, daß die Erartillerie darf nicht länger hinausgeschoben werden. Es
wird Ihnen eine Gesetzesvorlage zugehen, nach welcher die haltung der Gesundheit, die Gebote der Sittlichkeit, die Verstärkung des Heeres mit dem 1. Oktober d. J. in Kraft wirthschaftlichen Bedürfnisse der Arbeiter und ihr Antreten foll. spruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben.
Prügel, denn man hörte ein Getrappel und das Getöse von umgestürzten Bänken und Seffeln. Aus all' dem Lärm tönten hie und da Schreie hervor:
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Am Abend kehrte man zum Restaurant auf der Jusel zurück. Doch die Luft war zu fühl geworden, man mußte in einem der beiden Säle speisen. Von 6 Uhr ab gab es da schon ein großes Gedränge und es mangelte an Play; Ins Wasser mit den Ladenschwengelu! die Kellner schleppten Bänke und Sessel herbei und rückten Die Tintenflekser ins Wasser, ins Wasser! die Teller zusammen, um recht viele Leute unterbringen zu Und als der Schankwirth mit seiner riesigen Stimme können. Man erstickte schier vor Hitze und mußte die Fenster endlich den Streit beigelegt hatte, erschien Hutin plöglich. Er öffnen. Draußen ging die Sonne rasch unter und der Gast- führte das große, weißgekleidete Mädchen mit dem rothen wirth, für eine so große Gesellschaft nicht gerüstet, ließ auf Hut am Arme; es war das Mädchen, welches vorhin am
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Jainville zurückzukehren. In diesem Augenblick vernahmen hatte. Der Lärm wurde betäubend, man hörte lachen, schreien zu tragen, sich eine Klatschrose ins Haar gesteckt hatte. Sie fie einen lauten Streit; dieser kam von dem Flusse her, wo das Geklirr von Tellern und Schüsseln. Als die Sonne zur Rüste ging, schickten sie sich an, nach jedem Tisch eine Kerze anzünden. weil er nicht genug Lampen Steuerruder gesessen und welches, um die Farben des Kahnes die Jusassen zweier Kähne, die einander den Rang abzu
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wurden bei ihrem Eintritt mit geräuschvollem Beifall und Sind die Leute aber lustig! sagte Pauline, sich in Händeklatschen empfangen und er streckte die Brust heraus
laufen suchten, sich mit Schimpfnamen traktirten. Die Spott- eine Matelotte versenkend, die sie köstlich fand, dann neigte und wiegte sich beim Gang in den Hüften; er brüstete namen Tintenflekser“ und„ Ladenschwengel" flogen herüber sie sich zu ihrer Begleiterin und fügte leise hinzu:
sich mit einem blauen Fleck im Gesichte, der ihm von einem -Haben Sie Herrn Albert da unten erkannt? Fauststreich zurückgeblieben, den er im Gefecht empfangen -Schau! rief Pauline, das ist ja Herr Hutin! Es war in der That der junge Lhomme in Gesellschaft hatte. Hinter ihm kam die ganze Gesellschaft von Kommis. Ja, rief Bauge, ich erkenne seinen Kahn; in dem von drei sehr zweideutigen Frauenzimmern; die eine war ein Man eroberte einen Tisch im Sturm und num wurde der altes Weib mit einem gelben Hute und dem Gesichte einer Ge- Lärm ein entsetzlicher. Wie es scheint, sagte Bauge, haben die Studenten betrunken und schlug fortwährend mit seinem erkannt; jetzt singt sie in einem Tingel- Tangel des Mont
Und er erklärte beiden Mädchen, wie es an allen öffent- legenheitsmacherin, die zwei anderen waren junge Mädchen von lichen Drten immer zu Streitigkeiten zwischen den Studi- 13-14 Jahren mit schamlosen, lasterhaften Gesichtern. Albert in der Dame Hutins eine Ehemalige aus dem Quartier Latin
Pfeiles dahinschoß. Sie suchte den jungen Mann unter den
war schon sehr
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tenden und den Kommis komme. war plöglich stehen geblieben. Sie folgte mit aufmerksamen mit Fußtritten traktiren würde, wenn er nicht sofort Liqueur Studenten bezahlen ihre Weiber niemals! Denise, als sie den Namen Hutins aussprechen hörte, Glas auf den Tisch, indem er ausrief, daß er den Kellner martre und nun hat man ihrethalben gerauft. Diese Blicken dem schmalen Kahn, der mit der Geschwindigkeit eines bringen würde.
Steuer faß und einen rothen Hut trug.
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Ist das eine saubere Familie!
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Nun, die ist recht häßlich mit ihren Haaren von der sagte Pauline; die Farbe der gelben Rüben, meinte Pauline verächtlich. Ich
Rudereru, aber sie konnte nichts unterscheiden, als die unbestimm- Mutter in Rambouillet , der Vater in Paris und der Sohn weiß nicht, wo Herr Hutin diese Damien aufleft, aber es ist ten weißen Umrisse von zwei Frauengestalten, deren eine am in Joinville ; die werden einander wahrlich nicht auf die immer Eine schmutziger als die Andere.
Jus Wasser mit den Tintenfleksern!
Die Lodenschwengel ins Wasser, ins Wasser!
Füße treten. Denise war bleich geworden; sie fühlte es eiskalt in In diefem Augenblick entstand ein ungeheurer Lärm im den Adern, als hätte sich ihr Blut Tropfen um Tropfen Nachbarsaale, zuerst ein Geheul und dann kamen offenbar verloren. Schon am Ufer der Marne. ole sie den přeil