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Der Graf de Mun befürwortete warm und beredt die Strei­Versammlungen. Thatkraft dazu, wenn arme Eltern ihre ungesättigten Kinde chung des Absatzes 2, welcher den mit einem Schulzeugniß ver­regelmäßig zur Schule senden. Hier starrt uns in erschre fehenen Kindern von 12 Jahren den Zutritt in den Werkstätten gestattet. Wenn es nach seinem Sinne ginge, so dürften über- Nowawes  . Eine öffentliche Frauenversammlung tagte hier Klarheit die soziale Frage entgegen. Jeder, der glaubt haupt keine Kinder unter 14 Jahren die Werfstätte betreten; er am Sonntag im Grießmann'schen Lokale, Pristerstr. 15, mit der durch die Pädagogik oder die Schulgesetzgebung die Boll wolle sich jedoch auch mit dem zurückgelegten 13. Jahre begnügen. Tagesordnung: Die Volkserziehung wie sie ist und wie sie sein zu einem Fortschritt zwingen zu können, ohne unseren Das Abgangszeugniß der Primärschule beweise nur, daß ein Kind soll. Referent Herr Emil Schade- Berlin. Derselbe führte unge- fern bleiben. Giner unserer Schulpädagogen sagt:" Die aufgeweckt und gelehrig, nicht aber, daß es auch körperlich hin- hin gerichtet, sich das Leben so angenehm wie möglich zu machen. Doziale Frage." Unsere Schulen sollen den Menschen. 159 fähr folgendes aus: Das einzige Streben aller Lebewesen ist da der Boltsbildung ist in ihrem tiefsten Grunde eine w reichend entwickelt ist, um eine zehnstündige Arbeit ohne Nach mit echt müßte man ſagen fönnen, zum Lebensglück des Leben erziehen, d. h. zu einem denkfähigen und ſelbſite theil für sein ganzes Leben zu ertragen. Wenn Absatz 2 aufrecht Menschen, welcher doch vermöge seiner geistigen Voll- Wesen machen. Der Mensch darf, wenn er dies aber erhalten würde, fügte der Redner hinzu, so würden die Kinder tommenheit die höchste Stufe aller irdischen wie in einem Treibhause zur Erlangung des Certificat d'études Mensch muß allein für sich erzogen werden. gedrängt werden, damit sie ein Jahr früher ihr Brot verdienen wesen einnimmt, fehle nichts. Und in der That, um sein Lebens foll, nicht erzogen werden für irgend eine Institution, sonde könnten. Der Sozialiſt Dumay unterstützte den Grafen de Mun. glück zu errichten, ist ein Mensch genügend ausgestattet und muß Volksschule werden, wenn sie die Bildung des B mit Eigenschaften und es liegt nur daran, diese Eigenschaften, ihre wahre Aufgabe sich gestellt und jeder Nebenzwe fazes 2. Dann wurde noch die Berathung über Artikel 3 be wickeln für den zweckmäßigen Gebrauch geübt zu machen. Es ausgeschlossen sein soll. Die Gemeinden, und darunter tief Gesammtheit der Gemeindemitglieder zu verstehen, so Die Kinder unter 18 Jahren, die minderjährigen nur er vechtenhlgemerkt, das wurden zu verstehen, liegt nur daran, den Menschen zu lehren, wie er sich die Er Schulen errichten und alle nothwendigen Bestimmungen Mädchen und die Frauen dürfen nicht über zehn Stunden fahrungen seiner Vorfahren zu Nuzen machen, wie er die Erfolge laffen. Aber wohlgemerkt, verstehe ich darunter nicht die der Wissenschaft in seine Dienste stellen kann. urchgesproc Diese Arbeitszeit muß durch eine oder mehrere Rasten gedachterben, bijme bas Berhältniß zum Nebenmenschen geregelt braven Deutſch des Ginzelnen, je nach der Höheſeines Vermögen Nationa Ein Lebensglück im wahren Sinne des Wortes kann nicht Einrichtungen, wie wir dieselben heute besitzen und welche nennen, wo zu ſehen. Ein gebildeter Geiſt findet Quellen eines unerschöpf- meir art, abgesehen davon, paß biefen Leuten oft das zur Rennzei Stunde ausmachen dürfen und während welchen die Arbeit lichen Interesses in Allem, was ihn umgiebt in den Gegenständen Brett vor dem Kopfe hängt. Auch wenn ich vom Stabur Kennzei der Natur, in den Werken der Kunst, in den Schöpfungen der meine ich darunter nicht, wie der Pädagoge Sack" fehr itgetheilt: Dichtung, in den Begebenheiten der Geschichte u. f. w. Die Eigenschaften des menschlichen Geistes in diesem Sinne zu entfalten nennt man Erziehung und Bildung.

gonnen. Derselbe lautet:

unterbrochen werden, die zusammen nicht weniger als eine untersagt ist.

aufstellt:

10 Stunden.

Die ganze nun folgende Berathung drehte sich um einen Antrag des Abgeordneten Chiché, welcher folgende Forderungen Die Kinder beiderlei Geschlechts dürfen bis zum vollendeten 14. Altersjahre nicht über 6 Stunden, bis zum 18. Jahre nicht über 8 Stunden täglich arbeiten; die minderjährigen Mädchen und die Frauen nicht über Balsan empfahl die Annahme dieser Bestimmungen und Graf de Mun seinerseits trat dafür in einer feurigen Rede ein, die er mit der Aufforderung an Frankreich   schloß, auf der von dem Berliner   Kongreß vorgezeichneten Bahn den anderen Völkern als Leuchte zu dienen. Dessenungeachtet wurde der Antrag Chiché durch Händeaufheben verworfen. Das Journal" La Bataille" versichert, daß von den russischen Nihilisten mindestens zwei entschlossen wären, die über sie ver­hängte Strafe zu erdulden, ohne Appellation einzulegen. Aus diesem Anlaß ruft das Journal" La Justice" die Gnade der Regierung an, um eine Milderung des Urtheilsspruches herbei zuführen.

Theater.

Sonnabend, den 12. Juli.

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Für die Erziehung und Bildung des Menschen wird die ganze Kindheit, ja oft die ganze Jugend verwandt. War das Ergebnis der Erziehung kein gutes, so würden wir einen groben Fehler begehen, wenn wir den schlecht erzogenen Menschen dafür Nur nach den Wünschen und Befehlen Einzelner, verantwortlich machen wollten.& lag wohl in den weitaus womöglich wieder nur gehorsame Diener der vom Mittela größten Theilen einem verfehlten Leben stets eine schlechte Gr- bevorrechteten Klassen sind, wird die Erziehung und Bild ziehung in der Familie, der, Schule und dem Staate zu Massen organisirt. Unsere öffentlichen Schulen können Grunde. Es wäre falsch, zu behaupten und zu sagen, daß in heutigen Zusammensetzung freie unabhängige Menschen ni Familien, 100 alle Vorbedingungen für ein behagliches ziehen, nichts ist so bezeichnend hierfür als die mit der Leben gegeben sind, sich Vater und Mutter mit mehr Eifer um Konsequenz durchgeführte Organisation der Standesschulen eine gute Erziehung ihrer Kinder fümmern als in den Kreisen, wird, und das kann von Niemand bestritten werden, in w Noth, Armuth und Glend aus allen Winkeln hervorlugt. heutigen Gesellschaft eine Klassen- und Kaſtenerziehu Sehen wir doch in jenen Kreisen, die die Bildung für sich in strebt und nichts spricht dafür, daß dieser Wege Anspruch nehmen wollen, eine derartige Mißachtung der guten werden soll. Sitten und der Moral wie auf keiner andern Seite. Man wirft Unsere Schulen im Dienste gegen die Freiheit", den untersten Schichten des Volts vor, sie haben keinen die Ueberschrift eines Werkes bei diesen Worte hält Sinn für Bildung, man sich aber nicht damit der überwachende Beamte die Versammlung auf. Es ist auf, Erhebungen und Untersuchungen anzustellen. Ueber zweite Versammlung, welche von dem betreffenden Beamte Hierbei sei glei eine derartige Erscheinung, sollte sie sich wirklich begründen, rechtlichen Grund aufgelöst worden ist. die Armuth, die Noth, der Kampf ums Dasein läßt jedweden Ge- den Berliner   Arbeitern benanntes Lokal empfohlen. Der danken, der über die nächsten Bedürfnisse geht, nicht aufkommen, ist ein bei der letzten Reichstagswahl Gemaßregelter, und ganz natürlich. Es gehört ein großer Theil Muth und lediglich nur auf seine Genossen angewieſen iſt.

anführt, die schönen klugen Organisationen, welche man In Betz begreiflicher Ausdauer und mit ungeheuerem Blutvergie hittershaus, dem Mittelalter in das 19. Jahrhundert hineingewälzt eröffentlicht einer solchen Institution fann und wird die Erziehuemerkt: Bildung durchaus nicht im Sinne und nach Bedürfn Eltern, der Gesellschaft gefördert werden.

Deffentliche Versammlung der Parquetbodenleger

Berlins   und Umgegend

Berliner   Theater. Die wilde Jagd. am Sonntag, 13. Juli, Vormittags 10 Uhr, bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75.

Friedrich- Wilhelmstädt. Theater. Der arme Jonathan. Wallner- Theater. Mamsell Ni­touche.

Viktoria- Theater. Stanley in Afrika  . Ostend Theater. Die Räuber. Bellealliance- Theater. Der Nau­

tilus.

Kroll's Theater. Die beiden Schüßen. Kaufmann's Variété. Große Spe­zialitäten- Vorstellung.

Englischer Garten  .

Direktion: C. Andress, Alexander­straße 27c.

Auftreten der Kostüm- Soubrette Fräul.

Bermont.

Auftreten des Gesangshumoristen Herrn

Jonas.

Auftreten der Duettistinnen Geschwister de la Terra.

Auftreten des Tanzkomikers

Schmidts.

Auftreten der Jano- Truppe.

Anfang Wochentags 8 Uhr. Sonntags 51/2 Uhr.

Herrn

Entree Wochentags u. Sonntags 30 Pf.

50

Pf. und 75 Pf., im Vorverkauf

20 und 30 Pf.

Tages Ordnung:

1. Berichterstattung über die Sperre der Firma Levi u. Meyer infolge rekommandirten Briefs nebst Antwort. 2. Verschiedenes.

Es ist Pflicht eines jeden Bodenlegers, pünktlich am Blaze zu sein. Die Lohnkommission

1034

Verband der Vergolder, Goldleisten- Arbeiter und verw. Berufsgenossen.

Am Sonnabend, den 12. Juli 1890, im Victoria- Park  , Frankfurter Allee   72:

Gr.

Gr. Sommerfest.

Programm:

1) Konzert. 2) Vorträge. 3) Auftreten berühmter Spezialitäten. Anfang des Konzertes 5 Uhr. Die Kaffeeküche ist den Damen von 8 Uhr an geöffnet. Billets à 80 Pf. find zu haben bei: Peterson, Veteranenstr. 22; Röpnit, Schillingstr. 30a; Strohmeier, Mariannenplay 13, sowie bei E. Böhl, Frankfurter Allee   74. Rasse findet nicht statt. Gegen Unbilden der Witterung ist genügend Schutz. Zu zahlreicher Betheiligung ladet freundlichst ein Das Vergnügungs- Komiter.

E

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Große öffentliche Versammlung für Männer und Frauen

am Sonntag, 13. Juli, Abends 8 Uhr, bei May, Beuthstr. 21,

Tages- Ordnung:

970

1. Vortrag des Herrn cand. phil. Pëus über:" Das Wissen und die

Der Garten ist an Vereine f. Sommer- Wohlfahrt des Menschen." 2. Diskussion. 3. Verschiedenes. festlichkeiten m.Spezialitäten- Borstellung zahlreiches Erscheinen ersucht Zur Deckung der Unkosten findet eine Tellersammlung statt. Um recht Der Einberufer.

zu vergeben.

Gtablissement Buggenhagen

am Moritzplatz. Täglich:

Grosses Garten- Concert. Direktion A. Rödmann. Dienstag und Freitag: Walzer- Abend. Entrée Wochentags 10 Pfg., Sonn- und Festtags 25 Pfg. Bei ungünstiger Witterung in den unteren Restaurationsräumen. Großer Frühstücks- und Mittagstisch. Spezial- Ausschant von Pazenhofer Export- Bier, Seidel 15 Pf.

641

F. Müller.

1046

Sozialdemokratischer Wahlverein des zweiten Berliner  Reichstags- Wahlkreises.

Die Zahlstellen befinden sich bei: R. Böhland, Restauration, Bülow­straße 52; E. Wilschke, Gigarrengeschäft, Junkerfir. 1; H. Scheuer, Restauration, Schleiermacher- und Gneisenaustraßen- Ecfe; Schmidt, Restauration, Dieffenbach­ftraße 34. Laut Beschluß fallen die Versammlungen drei Monate aus; es werden die Genossen ersucht, ihre Beiträge pünktlich zu entrichten. Mitglieder werden in den Zahlstellen aufgenommen.

Aufforderung!

Alle Diejenigen, welche im Besitze von Listen für die Kartonarbeiterinnen Die oberen Säle bleiben bis auf und Arbeiter sind, werden dringend ersucht, dieselben ob gezeichnet oder leer, Weiteres wegen Renovirung geschlossen. sofort abzuliefern bei Henke, Blumenstr. 38, da binnen Kurzem die Abrechnung erfolgen muß. Sorge also Jeder dafür, daß dieser Aufforderung Folge geleistet wird. Wir machen zugleich aufmerksam, daß wir alle dic­jenigen, die bis Mittwoch, den 16. Juli, ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen find, öffentlich auffordern. Die Kommission.

Variété- Theater.

( Hasenhaide)

Herrmannstr. 18 Neue Strasse 18. 1036 Im herrlichen Garten:

Stonzert, Theater und Spezialitäten Borstellung.

Im Gaale:

BALL.

Anfang 4 Uhr.

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Verantwortlicher Redakteur: Curt Banke in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin   SW ,, Beuthstraße 2.