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Nr. 175.

Donnerstag, den 31. Juli 1890.

7. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

426 heint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei 3001 Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) 234nter Breuzbaud, täglich durch die Expedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 5 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., für Vereins- und Versammlungs­Anzeigen 20 Pf. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Beuthstraße 3, sowie von allen Annoncen- Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen. Die Expedition ist an Wochentagen bis 1 Uhr Mittags und von 3-7 Uhr Nachmittags, an Sonn- und Festtagen bis 9 Uhr Vormittags geöffnet. Fernsprecher: Amt VI. Nr. 4106.

Redaktion: Beuthffraße 2. Expedition: Beuthstraße 3.

Abonnements- Einladung.

auf das

mit dem

Für Monat August eröffnen wir ein neues Abonnement für dieselbe keinen Federstrich umsonst. Das Parlament Berliner Volksblatt" Sonntags- Blatt"

"

als Gratisbeilage. 308 Theil des Romans

Neu hinzutretenden Abonnenten wird der bisher erschienene|

von Alphonse Daudet

Fromont junior und Rister senior rade die Wahlkreiſe, in denen das Proletariat überwiegt, bes radikalen Star" auseinanderseßte. Die Sache hat zu

gratis und franco nachgeliefert.

Verfügung.

Obendrein hatte der Kandidat oder sein Komitee, was selbst tragen, sondern auch ihren Vertretern Diäten zahlen, nur ein anderer Name dafür war, alle Kosten der bilden feltene Ausnahmen. In der Regel ist das Kan­Wahl zu zahlen. Staat und Gemeinden thaten didiren eine sehr kostspielige Geschichte. Das hat in diesen Tagen Herr W. M. Thompson, war eben eine reine Interessenvertretung der Besitzenden, ein junger sozialistisch angehauchter Rechtsanwalt und und wer in derselben Sitz und Stimme haben wollte, Mitarbeiter an Reynold's Newspaper", erfahren. Vor mußte es sich, wie nur recht und billig, etwas tosten etlicher Zeit hatten ihn die Radikalen von Deptford im südöstlichen London als Kandidaten akzeptirt, aber schließ­lassen. Die Bezahlung der amtlichen Wahlfosten fällt sogar lich hat sein Geldbeutel, wie es scheint, den wachsenden heute noch den kandidirenden Parteien zur Last, und da Anforderungen nicht mehr genügen können, und so hat diese Kosten um so größer, je zahlreicher die Wählerschaft, Herr Thompson jetzt seine Kandidatur zurückgezogen. d. h. je bevölkerter der Wahlkreis ist, so sind meist ge- Nur aus finanziellen Rücksichten", wie er dem Reporter die theuersten. Windsor mit 19 000 Einwohnern wählt allerhand Kontroversen geführt, da das radikale Komitee z. B. einen Abgeordneten, und der Bow- und Bromley- in Deptford den Vorwurf nicht auf sich sitzen lassen wollte, Distrikt in Oft- London mit 82 000 Einwohnern auch nur daß es seinem Kandidaten zu große Geldopfer zugemuthet; Die Zahl der Wähler beträgt dort 2701, hier aber seine Vertheidigung ist mehr wie matt und bestätigt 9957, und dementsprechend erhöhen sich auch die Kosten thatsächlich mehr den Vorwurf, als sie ihn widerlegt. Die für die Anlegung der Wahllisten 2c. Macht schon dieser Moral der Geschichte bleibt übrigens die gleiche, auch Umstand es den Arbeitern fast unmöglich, einen Kandi- wenn man die Einwände der Herren gelten läßt: sowohl baten aufzustellen, hinter dem nicht Geldleute stehen, in den Wahlsitten als im Wahlsystem muß noch viel oder der nicht selbst über einen gehörigen Geld- energischer als bisher der Plutokratismus bekämpft, vor beutel verfügt, so wirken die noch hinzukommenden Allem das Wahlgesetz dahin abgeändert werden, daß der Staat bezw. die Gemeinden die Wahlkosten tragen, und

Zeitungs- Spediteure, sowie unsere Expedition, Beuthstraße Nr. 3, Bestellungen zum Preise von einen. 1,10 M. monatlich, frei ins Haus, entgegen. und franco zur tie die Monate August und September nimmt jede Post­

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anitalt gegen Zahlung von

2 Mark 20 Pfennig

in die Postzeitungsliste unter Mr. 892, V. Nachtrag.

Bestellungen entgegen. Das Berliner Volksblatt" ist eingetragen Kosten der Wahlagitation geradezu wie ein Verbot.

brauch zu machen.

Wir ersuchen unsere Freunde, hiervon recht zahlreich Ge- enorin, daß z. B. im Jahre 1880 die Wahl im Kreise Liberalen bei Weitem nicht über so reiche Mittel verfügen

Die Expedition

Bis Anfang der achtziger Jahre waren diese so daß die Abgeordneten Diäten bekommen. Und da die Montgomeryshire( Wales ), wie offiziell festgestellt wurde, wie die Unionisten, untersteht es auch keinem Zweifel, daß nicht weniger als 20 103 Pfd. Sterl.= 402 000 Mart wenn Gladstone bei den nächsten Wahlen wieder an's fostete. Das Gefeß gegen Korruption der Wahlen" hat Ruder kömmt, er in dieser Hinsicht verschiedene Reformen

des Berliner Volksblatt", war einer Reihe von Praktiken, die bis dahin im Schwung burchbrücken wird.

Beuthstraße 3.

Aus England.

waren, einen Riegel vorgeschoben; trotzdem sind noch Daß übrigens das einleitend gebrauchte Motto nur heute die Anforderungen an den Kandidaten und sein sehr mit Vorsicht zu gebrauchen ist, zeigen die neuestens Komitee gewaltige. Die Wähler sind verwöhnt; die poli- vom Schahminister gemachten Vorschläge über weitere Es tischen Vereine 2c. erwarten eher, daß man ihnen zum Ablösungen von Staatspensionen. ein Entel bist! Trotz allen Wahlreformen haben sich noch Arme greift, statt daß sie für die Kosten derselben auf- fichtigen, aber bis auf den heutigen Tag beziehen die Ab­London, den 26. Juli 1890. Weh Dir, daß Du Behuf der Agitation mit finanzieller Beihilfe unter die giebt z. B. zwar keine königlichen Falken mehr zu beauf­Soviel Unfitten und Mißbräuche aus der Zeit, wo das kommen, und wenn auch der eigentliche Stimmenkauf ver- fömmlinge des Bastards Karls II. mit der schönen Wählen das Privilegium einer kleinen Minderheit war, pönt ist, so erwartet man doch, daß der Kandidat für Nell Gwynne , die Herzöge von St. Albans , jährlich berübergerettet, daß in der Praxis die Kandidatenfrage alle möglichen gemeinnützigen Zwecke eine offene Hand 965 Pfd. Sterl. als königliche Falkoniere welches Amt noch immer abhängig ist von der Länge des Geldbeutels, hat. Keine Sammlung, auf der er nicht mit einem an- ihr erlauchter Vorfahr erhielt, als er 13 Jahre alt über den der zu Wählende verfügt. Kandidat die Wähler der Reihe nach persönlich und kaufte ein Asyl für altersschwache Kazen oder um einen Tempel daß man erklärte: Genug des Unfugs, von dem fie, theils durch liebenswürdigen Appell an ihre schwachen für irgend eine verrückte Sette handelt. Nur ein John und dem Tage an hört das Vergnügen auf Seiten, worüber u. A. in Lytton's

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Ehedem besuchte der ständigen Beitrag zu figuriren hat

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ob es sich nun um war. Das soll jetzt aufhören, aber nicht etwa,

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oder, wie man ihn Stuart Mill durfte es wagen, seinen Wählern zu er- gegenwärtige Vertreter dieses Namens soll den kapitali­allerhand kleine aber ich bin nicht bereit, Euch für das Recht, es zu thun, 18 175 Pfd. Sterl.= 363 500 M. als Abfindungs­

nein, der

in Deutschland noch nennt, Bulwer's Pelham sehr Er- flären: Ich bin bereit, Euch im Parlament zu vertreten, firten Betrag der Pension, das hübsche Sümmchen von göbliches nachzulesen, theils durch Geschenke. Auch war es ein beliebtes Mittel, Wohl zu bezahlen", und Wahlkreise, wie Rochdale , das schon geld erhalten. Der hat sicher feinen Grund, zu bedauern, thätigteitsinstitute zu gründen, die sich dann später in der zu Cobden's Zeiten nicht duldete, daß sein Vertreter auch daß er ein Enkel ist. Regel mehr den anzustellenden Leitern und Verwaltungs- nur einen Penny zu den Wahlfosten beisteuerte, oder wie|

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rathen, als den nominellen Schüßlingen wohlthätig erwiesen. Die Bergarbeiter- Distrikte, die nicht nur die Wahlkosten gleicher Weise bedacht sind. Im Ganzen figuriren auf

Feuilleton.

Nachdruck verboten.]

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Fromont junior und Risler senior.

Von Alphonse Daudet .

Aus dem Französischen von Ludwig Knorr .

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So weit war ich gerade gekommen, als sich plötzlich Großpapa an mich mit der Frage wandte:

"

Die Geschichte der kleinen Chebe. Die versichere Dich, daß wir sie sehr nöthig gebrauchen.

Leuchtkäserchen von Savigny .

Liebe Sidonie!

Savigny- sur- Orge,

faale, den Du ja kennst, und dessen Thür nach der blüthen­" Gestern saßen wir bei Tische in dem großen Speise­

Und ebenso vier seiner Standesgenossen, die in

wahr? Herr Risler sagte neulich, Du wärest leidend? Die Luft von Savigny wird Dir also gut thun.

Was ist denn aus der kleinen Sidonie geworden?... Hier erwartet Dich jedermann und ich selbst kann meine Es würde mich freuen, sie einige Zeit hier zu sehen." Ungeduld kaum zügeln. Klara." Du kannst Dir denken, wie glücklich ich war. Welche Nachdem Klava Fromont diesen Brief geschrieben, setzte Frende unsern Herzensbund wieder zu beleben, der durch die Schuld des Lebens, nicht durch unsere eigene getrennt sie einen großen runden Strohhut auf, denn die ersten worden ist. Was haben wir uns alles zu erzählen! Du, Augusttage waren heiß und drückend, und ging hinab, um die allein dem schrecklichen Großpapa ein Lächeln abgewinnen den Brief selbst in den kleinen Briefkasten zu werfen, den Dieser Kasten befand sich tommtest, Du wirst uns Fröhlichkeit zurückbringen und ich der Bote jeden Morgen leerte. Sie am Ende des Parkes an der Biegung der Landstraße. stand einen Augenblick still und betrachtete die Bäume zu beiden Seiten des Weges und die im Sonnenglanze ruhenden Wiesen. Weiter entfernt brachten Schnitter die letzten Garben ein. An einer andern Stelle pflügte man bereits den Acker um. Die ganze Melancholie dieser geräuschlosen Arbeiten ent­

Das schöne Savigny ist so verlassen! Kannst Du Dir denken, daß ich manchmal des Vormittags Anfälle von Koketterie bekomme?"

Ich ziehe mich an, frifire mich sorgfältig, mache mich

bedeckten Terrasse hin offen stand. Ich langweilte mich ein hübsch und paradire in einem neuen Kostüme; dann spaziere

Vor Aerger laufe ich schnell in's Schloß, ziehe ein leinenes herab um sie an der Absendung des verhängnißvollen

wenig. Großpapa war den ganzen Vormittag über schlechter ich durch die Alleen und bemerke plöglich, daß ich mich nur schwand dem jungen Mädchen bei dem freudigen Gedanken, Brauen, die ihr immer Gesetze vorgeschrieben hatten, ein- Kühe auf der Wiese angeputzt habe, die es nicht einmal der erhob sich von den Kämmen der Berge, die den Horizont Laune gewesen und meine Mutter, die durch die gerunzelten für die Schwäne, die Enten, meinen Hund Kiß und die ihre Freundin bald wiedersehen zu können. Kein Lüftchen geschüchtert war, wagte kein Wort zu sprechen. Ich dachte, Mühe Werth halten, sich umzudrehen, wenn ich vorübergehe. abschlossen, kein Hauch rauschte von den Wipfel der Bäume wie schade es sei, den schönen Sommer in so herrlicher Gegend Kleid an und beschästige mich in der Wirthschaft, im Hause, Briefes zu hindern. Und sobald sie in das Schloß zurück­jekt, wo ich die Pension verlassen habe und den ganzen Sommer überall ein wenig. Wahrhaftig ich fange an zu glauben, gekehrt war, beschäftigte sie sich damit, für Sidonie ein Zimmer einsam verleben zu müssen und wie glücklich ich sein würde, auf dem Lande zubringen soll, jemanden haben würde, der daß mich die Langeweile sehr vervollkommnet hat und ich nahe dem ihrigen einzurichten. Der Brief ging treulich George fommt allerdings manchmal heraus aber fast| immer Nachmittags zum Diner und reist dann am andern fern, wo ich mir viel Unterhaltung verspreche. Vor allen Savigny und mit Landluft parfümirt in der fünften Etage

Uebrigens ist

er

auch

ein ernster Mann, dieser Herr George.

auch seine Stirn bft in Falten.

"

seinen Weg. Vom grünen geisblattumrankten Schloßthore Glücklicherweise ist die Zeit der großen Jagden nicht mehr eilte er nach Paris und kam dort Abends mit Stempel

Er arbeitet in der Fabrik und die Geschäftssorgen ziehen hier sein? Du......

Das war ein Ereigniß! Drei Mal wurde er hinter­Jäger, öfter zu uns kommen. Und dann wirst Du ja auch denn Du wirst mir doch gewiß einander gelesen und acht Tage lang, bis zur Stunde der gleich antworten, ob und wann Du hier ankommst, nicht Abreise, lag er auf dem Kamin neben den Heiligthümern