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mittags, Romeo und Julia ", abends Kreger's Voltsstück Der Millionenbauer"

Dr. Adalbert v. Hanstein.

Agnete" in Szene. Im Schiller Theater wird heute, Sonntag, nach| fange geständig und entschuldigte sich mit der großen Noth. Die Davon waren 105 751 Engländer, 17 151 Schotten, 42 404 Irländer, gegeben. Montag und Freitag wird das Stowronnet'sche Luftspiel Eine Balast- Geschworenen, welche ihm mildernde Umstände zubilligten, befundeten 76 606 Ausländer. Bei 4005 Auswanderern ließ sich die Nationalität revolution", Dienstag Ein Wintermärchen", Mittwoch Ein Boltsfeind", die Absicht, für ihn ein Gnadengesuch einzureichen. Der Staats- nicht feststellen. Gegen das Jahr 1895 hat die Auswanderung aus Donnerstag Der Schierling " und Die Komödie der Frrungen" wiederholt. anwalt beantragte zwei Jahre Gefängniß, der Gerichtshof erkannte England um 8,2 pCt., aus Schottland um 7,2 pet. und aus Irland Sonnabend findet zu gunsten des Unterstüßungsfonds der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger die erste Aufführung von" Der legte Tag", Familienbrama auf ein Jahr Gefängniß und verfügte die vorläufige Haft- um 22,4 pCt. abgenommen. in 1 Att von Baul Linsemann und Dottor Schmid", Bustspiel in 3 Atten entlassung des Angeklagten. von Dr. Weisbrecht statt. In dem Uhland Abend", den das Schiller­Theater heute, Sonntag, im Bürgersaale des Mathhauses veranstaltet, wirten Frl. Grete Meyer und die Herren Bach, Froböse, Pauly mit. Die Gesangs porträge hat Frl. Jeanne Gote übernommen, den einleitenden Vortrag hält " Frau Lieutenant" bleibt im Thalia= Theater alle Abende angesetzt." Worgen, Sonntag, Nachmittag findet eine Wiederholung des Schauspiels Trilby" statt. Der Fidele Abend", die burleste dramatische Revue des Zentral- Theaters, bleibt weiter auf der Spielordnung. Das Ostend Theater bringt heute ſeine erste Aufführung von Berlin wie es weint und lacht". Nachmittags gelangt Preciofa" zur Aufführung. Bellealliance Theater bleibt Ertlby" bis auf weiteres auf dem Spiel plan. Nachmittags 3 Uhr wird unter Regie von Julius Türt Das Käthchen von Heilbronn" gegeben. Im Theater des Westens ist der neue Wochen Spielplan folgendermaßen festgesetzt worden:" Wilhelm Tell " wird heute, am Montag und am Dienstag wiederholt. Am Mittwoch wird das Lustspiel unsere Frauen" gegeben, und am Donnerstag beginnt dann das Gastspiel Gustav Kadel­ burg's in feinem mit F. von Schönthan gemeinschaftlich verfaßten Luftspiel Die berühmte Frau". Lezteres Stückt wird am Freitag, Sonnabend, Sonntag und nächsten Montag wiederholt. Die Nachmittags- Vorstellungen werden heute das Lustspiel Unsere Frauen" und am nächsten Sonntag der Schwant Der Raub der Sabinerinnen" bilden. Im Alexanderplay- Theater wird heute Nach mittag 4 Uhr Tas Märchen vom tapferen Schneiderlein" gegeben.

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Literarisches.

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Am

Ju Paris ist dieser Tage der erste Wagen mit 10 000 Flaschen aus der Arbeiter Glashütte in Albi eingetroffen. Henri Rochefort widmete diesem für die französischen Arbeiter bedeutungs­vollen Ereigniß einen sympathischen Artikel.

Versammlungen.

Die dänischen Lehrer beabsichtigen, einen Berufsverein nach Die beiden in der Oeffentlichkeit bekannten Obermeister dem Mufter der Arbeiterorganisationen zu gründen. Dieser soll, der Berliner Bäckerinnungen, Herr Bernard Germania" und wie in einer Lehrerversammlung in Holboet in recht energischer Herr Gemeinhardt Concordia"-Innung standen sich am Donnerstag, Sprache ausgeführt wurde, die Interessen der Lehrer vertreten und den 11. d. M., vor der 145. Schöffengerichts- Abtheilung Amtsgericht I namentlich für Erhöhung der Gehälter, eventuell durch Boykottirung als politische Gegner gegenüber. Als es sich im vorigen Jahre um die schlechtzahlender Gemeinden wirken. Zwangsorganisation des Handwerks" handelte, nahmen die beiden Der Achtstundentag wird in der Stockholmer Druckerei Junungsführer eine diametral entgegengesetzte Stellung zur Regierungs- von Norstedt u. Söhne eingeführt werden. Das Personal foll vorlage ein. Herr Bernard war, für", Herr Gemeinhardt, gegen" die Vor- in zwei Schichten eingetheilt werden, von denen die eine von früh lage. Schließlich berief der Vorstand der Concordia" am 17 November 7-3 Uhr, die andere von 3-11 Uhr abends arbeitet. eine allgemeine Versammlung der Bäckermeister Berlins " ein, welche sich in einer Resolution gegen die Zwangsinnung aussprach. 23. November dagegen berief der Vorstand der Germania- Innung" ebenfalls eine Versammlung ein, welche entgegen der Schwester innung sich entschieden für die Zwangsinnung aussprach und den Beschluß der allgemeinen Bäckermeister Versammlung" vom 17, November aufhob, indem diefelbe nicht legitimirt sein sollte, als im Sinne fämmtlicher Bäckermeister solch weittragende Beschlüsse zu fassen. Auch war von einer Anmaßung die Rede. Dies war Ueber die gegenwärtige wirthschaftliche und politische der Anlaß zu Differenzen innerhalb der beiden Innungsvorstände, Lage sollte am Freitag Abend Genoffe Bebel in Sanssouci die in der Fachpresse fortgesponnen wurden. In einem Artikel referiren. Leider war Bebel durch seine Reichstags- Thätigkeit am Bebel, A. Die Handhabung des Vereins- und Ver in Nr. 39 der Bäcker- Zeitung" Concordia" betitelt Berichtigung" Erscheinen verhindert. An seiner Stelle referirte der Genosse Pe us. sammlungsrechts im Königreiche Sachsen . Auf von Herrn Gemeinhardt und einem in derselben Nummer Der Saal war gefüllt und schon vor Beginn der Versammlung grund des Thatsachenmaterials dargestellt. 165 S. fl. 80. Berlin vom Bäckermeister Wernicke, Charlottenburg , verfaßten Ar polizeilich gesperrt. Der Redner gab eine allgemeine Schilderung 1897. Verlag der Buchhandlung Vorwärts. Preis 1 M. titel, betitelt Trau, Schau, Wem", wurde bezüglich der praktischen Entwickelung der letzten Jahre und zeigte, daß allein Die nicht ganz reaktionären Zeitungen, welche noch nicht zu allen des Herrn Bernard als von Liebedienerei" und Ordens die Sozialdemokratie das Prinzip der Sozialreform zum Siege ge­Gesetzesauslegungen, wenn sich ihre Schärfe gegen die Sozialdemo- jägerei in bezug auf die Zwangs Organisation gesprochen. bracht habe; daß aber die Regierungs- Sozialreform, die der Sozial­tratie richtet, Ja und Amen sagen, haben seit Jahren über die mehr Herr Bernard fühlte sich dadurch beleidigt und stellte gegen den demokratie das Wasser abgraben sollte, in diesem Sinne nichts als eigenthümliche Handhabung des sächsischen Vereins- und Ver: Obermeister Gemeinhardt und den Bäckermeister Wernicke wegen gethan habe, sondern daß unsere Partei und ihre Macht nur ge­sammlungsrechtes berichtet. Es war ein großes Verdienst, all' das öffentlicher Beleidigung Strafantrag, und kam die Sache vor dem wachsen sei. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. Material zusammenzustellen und es der weitesten Deffentlichkeit vor Schöffengericht zum Austrag. Das Urtheil lautete gegen Herrn In der Diskussion wurde von einem Redner eingewendet, daß der zulegen. Es giebt nicht leicht ein interessanteres und lehrreicheres Buch Gemeinhardt auf 10 M., gegen Herrn Bäckermeister Wernicke auf Bortrag des Referenten zu allgemein gehalten gewesen sei und über als das hier angezeigte für den, der sich über den Stand der politischen 30 M. Geldstrafe, sowie Publikationsbefugniß in der Concordia: Vorgänge der leylen Zeit, wie den Hamburger Streit, den Prozeß Freiheit im Deutschen Reiche unterrichten will. Dem fleißig ge Beitung". Bezüglich der Widerklage gegen Bernard wurde auf Tausch u. s. w., nichts enthalten habe. Der Referent erklärte dies Sammelten Material über die Handhabung des sächsischen Vereins- Freisprechung erkannt. Die Verurtheilten werden Berufung ein in seinem Schlußwort damit, daß er sich in seinen Vorträgen gerne rechtes sind eine Einleitung und Schlußbemerkungen aus der Feder legen. gehen ließe, ohne sich an eine strenge Disposition zu binden. Redner Bebels beigegeben. Wir wünschen der Schrift zahlreiche Leser, vor aing dann infolge der Anregung noch eingehend auf die Lehren des allein im Kreise unserer Gegner. Vielleicht steigt doch einem oder dem anderen die Schamröthe ins Gesicht. Herr v. Megsch freilich Hamburger Streits ein. wird diese Schrist wohl nicht mit einem Gefühle der Befriedigung

aus der Hand legen.-

Gerichts- Beitung.

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Ein Versammlungsbericht in Nr. 194 des Vorwärts" vom Ein Versammlungsbericht in Nr. 194 des Vorwärts" vom vorigen Jahre, welcher die Ausführungen wiedergiebt, die Genosse Mäther am 18. August in einer Metallarbeiter- Versammlung über verschiedene Mißstände, die in der Fabrik des Hoflieferanten I. S. Arnheim bestehen sollen, und über daselbst stattgehabte Lohn­reduktionen machte, veranlaßte Herrn Arnheim, sowohl gegen Nät her, als auch gegen unseren verantwortlichen Redakteur Jacobey die Beleidigungsflage aus§ 186 St.-G.-B. anzustrengen. Der Termin, welcher dieserhalb am Sonnabend vor dem Schöffengericht anstand, wurde nach etwa einstündiger Verhandlung vertagt, und dem Rechtsbeistand der Angeklagten eine vierzehntägige Frist ge­währt, um, da der Klägerische Anwalt alle von Näther behaupteten Thatsachen bestritt, detaillirte Beweisanträge zu stellen.

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Zwei ,, Gebildete" hatten sich gestern wegen Körperverlegung verantivorten. Der Landmesser und Lieutenant a. D. Wilhelm v. Schon hatte sich im Theatersaal des Bellevue- Restaurants mit dem Agenten Julius Steckmann geprügelt und dabei seinem Gegner mit dem Taschenmesser einen Stich in den Oberschenkel versetzt. Der Gerichtshof billigte beiden Angeklagten mildernde Umstände zu und erkannte gegen v. Schon wegen gefährlicher Körperverlegung auf vier Wochen Gefängniß, gegen Steckmann wegen einfacher Körperverlegung und Beleidigung auf 100 m. Geldstrafe und Publikation.

Ein Duellfeg. In Stolp wurde gestern der Rechtsanwalt Bielesch von der Straffammer wegen Herausforderung des Ersten Staatsanwalt? Settegast auf Pistolen zu drei Monaten Festung, Rittmeister a. D. von Puttkamer wegen Kartelltragens zu einer Der Grund zum Duell war, daß Woche Festungshaft verurtheilt. der Staatsanwalt die Erklärung verweigert hatte, er habe in einer Straffache wegen Erpressung mit einer gewissen Aeußerung nicht Bielesch, der Wertheidiger war, persönlich gemeint. Der Staats. anwalt hatte die Herausforderung abgelehnt.

Die Untersuchung wider den Bürgermeister Plaschke von Straußberg, welcher seit Anfang November in Haft fist, ist ab­geschlossen und die Anklage wegen Sittlichkeitsverbrechens ist bereits erhoben worden. Die Erwartung des Verhafteten, daß mit dem Abschluß des Untersuchungsverfahrens die Haftentlassung verbunden sein würde, hat sich nicht erfüllt, die Haft dauert vielmehr fort. Die Hauptverhandlung wird demnächst vor der ersten Straffammer am Landgericht II stattfinden. Daß die Sache vor das Forum der Straffaminer gelangt, beweist, daß die Geschädigten minder­jährig sind.

Brizz. Im hiesigen Boltsbildungsverein hielt am 8. Februar Genoffe Gottwald einen beifällig aufgenommenen Vortrag. Die nächste Versammlung findet am 22. Februar statt. Fortschrittsturfus in Nationalökonomie aus. Arbeiter- Bildungsschule. Sonntag, vormittags von 10%-12 Uhr, fällt der Montag Abend fein Unterricht.

Die Schulräume sind zur Benußung der Bibliothet und des reichen Seit schriftenmaterials schon von 8 Uhr abends an geöffnet.

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Die Lesehalle der Arbeiter- Bildungsschule, Brunnenftr. 25, ist wochens tags von 6-9 Uhr, Sonntags von 4-9 Uhr, unentgeltlich für jedermann geöffnet. vorständen zur Vermittelung von Vorträgen wissenschaftlichen Charakters zur Die Geschäftsstelle ber Schule N., Brunnenstraße 25, die den Bereins­Berfügung steht, ist ebenfalls von 6-9 Uhr nachmittags geöffnet.

Lese- und Diskutirklubs. Polnischer Distuttrtlub Jaroslaw Dombrowsky in Rirdorf iagt jeden Sonntag nach dem 15. des Monats nachmittags 5 Uhr bei Breßler, Biethenstr. 69. Montag: Karl Marx , bet Morgenröthe , abends 9 Uhr bei Trittelwig, Grube, Mariendorferftr. 5. Sozialdemokratischer Lese- und Distutir= Faltensteinſtr. 7. klub für den Stadtbezirt 175: Versammlung jeden 2. und 4. Montag Blumenstraße 21 a bei Jonas. Jeden Montag nach dem 1. und 15. im Monat. Nordtante, Wiesenstr. 27 bei Bola.

im Monat, abends 8 Uhr, bei Buchmann, Gubenerfir. 12a, Leopold Saloby,

ad.

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Arbeiter Hängerbund Berlins und Umgegend. 1. Borsigender Neumann, Basewalterstr. 8. Alle Aenderungen im Vereinstalender find zu richten an Friedrich Kortum, Manteuffelstr. 49, v. 2 Tr. Montag, abends 9-11, Uebungsstunde und Aufnahme neuer Mitglieder. Dorf glöcklein, Deutsch- Wilmersdorf, Brandenburgischestraße 106 bet. Gräz. Borwärts IX. Charlottenburg, Butun ft 1, Stegliz, Ahornftr. 10. Silaritas, Usedomstr. 9, Olböter. Wilmersdorferstr. 89," Bismarckhöhe". Rienzi , Faltensteinstr. 38 bet Machtweih. Harmonie 2, Wetnftr. 11, Restaurant geind.- Gbei weiß IV, Rummelsburg , Rant- u. Goethestraßen­Tonblüthe, Beughofftr. 8, Restaurant Behlendorf . Ede bet Mertens. Süd- Ost, Guvrnstraße 25 bei W. Grbe. Bieberzweig, Waidmanns­Luft, Berlinerstraße bei Berbe. Biebesfreiheit II, Straußberg , Rosenstr. 1, Perle der Mart", bei Brammbach. Freva II( gem. Chor), Urbanstr. 51 bei Apollo, Charlottenburg , Krummeftr. 33 bei Müller.- Philomele Bulle. ( gem. Chor), Rosenthalerstr. 57 bet Babiel. Solidarität, Schüßenftr. 29, wielbte's Restaurant.- Wacht auf II, Ertner, Restaurant Seebad am Dämmeriz­Gängerhort, fee. Waldeslust, Görligerstr. 65 bei Bugmantel. Felsenburg, Krautstraße 6 bet Mariannenstraße 48 bet Liebebenschel. Böttcher. Metallweber, Weinftr. 28 bei Spät. Bund der geselligen Arbeitervereine Berlins und Jugegend. ( Alle Buschriften, den Bund der geselligen Arbeitervereine betreffend, sind zu Sonntag: Geselliger Berein richten an P. Gent, Dresdenerstraße 107/8. Ingwelde, Danzigerstraße 11 bet Schloßnieß, nachm. 4-7 Uhr.- Montag: Geseutger Verein Boran, Pappel- Allee 19 bet Bischoff. Geselliger Berein iberté, Admiralftr. 18 c, Märkischer Hof. Arbeiter- Raucherbund Berline und Umgegend. Aenderungen im Bereinstalender sind zu richten an Hermann Braunschweig, Dresdenerstr. 80, 2. Sof.­Montag, abends von 9-11 Uhr: Klub- Abend und Aufnahme neuer Mitglieder. Meritaner, Elbingerstr. 15 bet Dames.- Brüderlichkeit, Bücklerstr. 49 bet Schuhmacher. Abguß II, Weberstr. 10 bei Schulze. Gesang-, Turn- und gesellige Vereine. Sonntag: Privat- Theaterverein Crescendo, nachmittags 6 Uhr, Linienstr. 78. Gefellige Zusammenkunft. Dramatischer Klub Siebesglud, nachin. 5 Uhr, Tremmenerstr. 1. gnügungsverein Ingwelde, nachmittags 6 Uhr, Dunderstr. 90 bet Schulz. Theaterverein Borwärts, nachm. 4 Uhr, Gr. Frankfurterftr. 42 bet Jonas. Montag: Berliner Damenchor im Hotel Bentralhalle", in der Stadt­bahn 40, 1 r., Ecke der Rochstraße. Bergnügungsverein Bavaria, Duncker­straße 90 bet Schulz. Arbeiter- Turnerbund. Sonntag: Turnverein Fichte, Lichtenberg . Jeden Conntag von 3 Uhr an voltsthümliches Turnen, Wetßenseeer Weg bet Asche. Montag: Turnverein Fichte, Berlin . Abends von 8-10 thr: 2. Damenabtheilung, Ackerstr. 67.

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Eine für die Presse nicht unwichtige Anklage wegen Nach­drucks beschäftigte gestern wiederholt die 4. Straffammer hiesigen Landgerichts I. Angeklagt war der Chefredakteur der National­Zeitung" S. E. Röbner, als Nebenkläger trat der Major a. D. Ernst Böttcher auf. Letzterer hat in der Kölnischen 3tg." eine Reihe tleinerer wissenschaftlicher Mittheilungen archäologischen Jubalts veröffentlicht und die National- 3tg." hatte sie theils mit, theils ohne Quellenangabe nachgedruckt. Major Böttcher behauptet, daß es sich hier um Artikel handele, die durch das Nachdruckgesetz geschützt feien, da sie selbständige wissenschaftliche Arbeiten darstellten, der Au Moderne Rechtsprechung. Das Landgericht Stettin hat getlagte bestritt dagegen das Vorliegen der letzteren Eigen am 25. November v. J. die Dienstmagd Ida Kirst von der Anklage schaft und behauptete, daß es sich hier lediglich um Mit wegen Verbrechens gegen das keimende Leben freigesprochen und theilungen handele, die der Verfasser aus verschiedenen ebenso die Waschfrau Brand, welche der Beihilfe dazu beschuldigt archäologischen Zeitschriften und sonstigen Quellen zusammen- war. Die Freisprechung erfolgte, weil für die Kirst die körperlichen getragen habe und die durchaus nicht selbständige wissenschaftliche Vorausseßungen zur Begehung des Verbrechens gar nicht vorhanden Arbeiten darstellen. Er habe die Angelegenheit vor das Gericht waren. Da nun nach der vielbesprochenen Ansicht des Reichsgerichts bringen lassen, um über eine für die Presse wichtige Frage eine bei jenem Verbrechen der Dolus allein zur Strafbarkeit genügt, auch grundsägliche Entscheidung herbeizuführen. Daß der Abdruck wenn es sich um ein untaugliches Mittel und um ein untangliches folcher Mittheilungen dem Gebrauche der Presse durchaus Objekt handelt, so legte der Staatsanwalt Revision ein, und er entspreche, dafür sprächen zahlreiche Zeitungs- Nummern, die er mit fonnte auf Erfolg um so mehr hoffen, als im vorliegenden Falle zur Stelle gebracht habe. Der Nebenkläger hatte die Anklage auf wenigstens die Tauglichkeit des Mittels festgestellt war. 9 Artikel ausgedehnt. In einem früheren Termin war beschlossen Reichsgericht hob denn auch ohne weiteres das freisprechende worden, das Gutachten des literarischen Sachverständigen- Vereins Urtheil auf und verwies die Sache an das Landgericht zurück.- einzuholen. Letzteres lag nunmehr vor. Der Sachverständigen- Verein Nach dieser Judikatur kann auch jemand wegen Mordverfuchs ver­hat von vornherein fünf dieser Artikel als nicht schußberechtigt urtheilt werden, der versucht, eine Person mit ganz ungeeigneten ausgeschieden, dagegen vier Artikel als durch das Nachdruckgefeß Mitteln, z. B. mit Zuderwaffer, zu vergiften. geschützt anerkannt, vorausgesetzt, daß sie als Erzeugnisse einer felbständigen geistigen Thätigkeit des Verfassers zu gelten haben und nicht etwa blos die Wiedergabe der geistigen Arbeit anderer enthalten.a Die Entscheidung über diese Frage war dem Sachverständigen- Verein nicht möglich, da die Quellen, die der Nebenkläger benutzt haben will, dem Das Kapital und die Pest. Der Vorsitzende des Verein 37. Wännerabtheilung, Reichenbergerstraße 181. Vereine nicht zugestellt worden waren. Als solche Quellen hatte der deutscher Gerber läßt durch das Wolff'sche Telegraphenbureau Der Fachverein der Handlungsgehilfinnen hält jeden Mittwoch Abend des folgende Mittheilung verbreiten: in tleinen Saale der Arminhallen" felne regelmäßigen Sigungen ab. Mitglieds­Nebenkläger die Comptes rendues de l'aca démie inscriptions", ferner die Revue archéologique", die Revue In anbetracht der schweren Schädigung des deutschen gesuche sind zu richten an die Damen Frl. Clara Haase, Berlin , Alexander­ftraße 15, und Fri. Jda Baar, Berlin , Hornstr. 5. Diese Damen sind auch critique" und das Athenäum" angegeben. Der Gerichtshof be- Gerbereigewerbes durch das am 9. Februar erlassene Verbot zur Beantwortung aller sonstigen, die Handlungsgehilfinnen- Bewegung betreffenden Einfuhr roher ostindischer Häute schloß, diese Zeitschriften aus der Igl. Bibliothek zu beschaffen und der 111 d Fragen bereit. hat der Verein dem literarischen Sachverständigen- Verein zur Ergänzung seines Gut Felle für Dienstag, den 16. Februar, achtens zu unterbreiten. vormittags 11 Uhr, eine Einladung an sämmtliche Gerber Diete, früher Marten.

Soziales.

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Das

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Ber­

Allgemeine Familien- Sterbekaffe. Seute Babltag: Aderstraße 123 bet Privat- Theater- Gesellschaft Erika". Montag, den 15. Februar, abends

Bortrag des Herrn

Bildungsverein Mehr Licht". Heute Sonntag, abends 6% Uhr, Alexander­traße 37: Bersammlung. Vortrag über: Kunst und Künstler im Mittelalter". Referent: Herr Dr. Pinn. Darauf: Gefelliges Beisammensein. Jugend- Abtheilung des Zentralvereins Arends'scher Stenographen. Heute Nachm. 4 Uhr Dorotheenfit. 81: Gigung. Verband der Graveure, Ziseleure etc. Dienstag, den 16. Februar, abends

Uhr, Drantenir. 51: Berfanimiung. Vortrag des Herrn Dr. Christeller über: infettionstrantheiten und ihre Betämpfung".

Gefangverein Freie Liedertafel. Heute Sonntag Familien- Abend im zotal der Wittwe Roll, Straußbergerfir. 3. Gäste willtommen.

Witterungsübersicht vom 13. Februar 1897.

Vom Elend der deutschen Bostangestellten. Wegen Deutschland 3 nach dem Altstädter Hof in Berlin ergehen laffen. Uhr. Sigung und Probe bet Nowack, Manteuffelfie, 9. Rosmos. Verein für volksthümliche Wissenschaft. Dienstag, den Fälschung zweier Postanweisungen hatte sich der Posthilfsbote Es sollen in dieser Versammlung Mittel und Wege berathen werden, 16. b. M., abends 84 Uhr bet Hensel, Brunnenstr. 178: Bauer am Sonnabend vor dem Schwurgericht des hiesigen Land- um auf grund des§ 3 des Erlasses( Ausnahmen auf Anordnung. m. Grempe über: Die Feuerbestattung im Kampfe mit religiösen Borurtheilen". gerichts I zu verantworten. Der Angeflagte wurde auf der des Reichskanzler) Milderungen des Verbotes resp. dessen Aufreie Distuision. Gäste willkommen. Post angenommen, nachdem er als Halbinvalide vom Militär hebung herbeizuführen. Es versteht sich, daß die an Unternehmerfreundlichkeit doch fast entlassen warden war. Im Jahre 1894 verheirathete er sich, obwohl ihm von amtlicher Seite mit Rücksicht auf sein kleines Gehalt von unüberbietbare deutsche Regierung das Berbot der Einfuhr roher 75 M. monatlich das bedenkliche(!) eines solchen Schrittes nahe ge- indischer Häute und Felle eben nur erlassen hat, weil das Verbot legt worden war. Er ist jetzt Vater von zwei Kindern. Da Krant ganz unumgänglich nöthig ist, soll nicht das deutsche Volk über kurz heiten in seiner Familie nicht ausblieben, gerieth er bald in Schulden oder lang von der indischen Beulenpest heimgesucht werden, der und mehrere seiner Gläubiger suchten auf dem Wege des Gehalts. fürchterlichsten Send; e, die man fennt, und die in früheren Zeiten abzugsverfahrens zu ihrem Rechte zu kommen. Die Behörde trat ganze Diftritte Deutschlands entvölkert hat und auch heute noch da, dann auch der Regulirung" der Verhältnisse des Angeklagten wo sie epidemisch auftritt, aller Kunst der Aerzte spottet. Die Gefahr der durch monatliche Abzüge am Gehalt näher und um ihm ent- Einschleppung bietet vor allem Hamburg , das mit Ostindien in regem gegen zu kommen, verschafften sie seiner Ehefrau einen Neben- Handelsverkehr steht, und wo jeyt, infolge der Aushungerung der verdienst, indem sie ihr die Reinigung der Amtsräume des Post- 18 000 Hafenarbeiter durch die Rheder und Stauer, der Boden amts, in welchem der Angeklagte thätig war, übertrug. Troy bereitet ist, auf dem Seuchen wie die Cholera und die Pest sich Bekanntlich ging der Pest in Judien eine Stationen. alledem kam der Angeklagte natürlich bei seinem Gehalt aus seiner entwickeln fönnen. ungünstigen finanziellen Lage nicht heraus und beschritt nun Hungersnoth voraus. Die von der Regierung unterstützte Weigerung den Weg des Verbrechens. Er fabrizirte zwei Poftanweisungen der Rheder und Stauer Hamburgs, mit den Arbeitern sich zu Die eine einigen, wodurch der Streit in die Länge gezogen wurde, hat nun an einen mit Steinberg" bezeichneten Adressaten. Anweisung über 80. war postlagernd an das Postamt in zwar unter den streitenden Hafenarbeitern eine Hungersnoth nicht der Usedomstraße gerichtet, die andere über 200 M. an das Poftamt zur Folge gehabt, weil die Arbeiterschaft Deutschlands das äußerste Berlin in der Reinickendorferstraße. Er fand Gelegenheit, beide Postanweisungen aufbot, um den Hamburger Klassengenossen zu helfen, aber daß die Hamburg mit dem ordnungsmäßigen Bezirksstempel und Aufgabenstempel zu 18 000 Hafenarbeiter mit ihren Familien während des Streits sich Ent­versehen, das heißt pofttechnisch richtig zuzustutzen und sie dann behrungen aller Art auferlegen mußten und noch müssen, und daß sie Wiesbaden . unbemerkt unter die schon bearbeiteten Postfachen zu mischen. dadurch in ihrer Lebenshaltung herabgekommen und somit für Seuchen München er fich empfänglicher geworden sind, das bedarf keines besonderen Nach- Wien . namens Steinberg hatte Freunde Legitimationspapiere verschafft und auf grund diefer gelang es ibm, weises. Umfomehr besteht für die Reichsregierung die Pflicht, das Haparanda . die 80 M. ohne Schwierigkeiten abzuheben. Er will dann, als er Verbot der Einfuhr indischer Produkte aufs ftreng fte zu Petersburg durch den Humboldhain ging, das Geld, um für alle Fälle sicher zu handhaben. Die Gerber mögen sich mit anderen Häuten und Fellen einem von ihm genau bezeichneten Baume unter Laub- behelfen. Gegenüber dem Unglück, das eine einzige verpestete Aberdeen. werk versteckt haben, es ist dort aber nicht vorgefunden worden. indische Haut über das deutsche Volt bringen kann, fommen die Paris . Nachdem ihm der erste Koup so gut geglückt war, begab Geldbeutelintereffen der gesammten Gerbereibefizer und Häutehändler er sich nach der Reinickendorferstraße, um dort die 200 m. nicht in betracht.

Von

einem

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abzuheben. Juzwischen war aber die Fälschung schon entdeckt Nach überseeischen Ländern ausgewandert sind im Jahre worden und Bauer wurde festgenommen. Er war in vollem Um- 1896 aus englischen Häfen insgesammt 241 912 Personen.

Swinemünde

Corf

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

Windstärke

(-1) BB4IIR2112

Wetter

Temperatur

( 50.40 R.)

nach Celsius

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Wetter- Prognose für Sonntag, den 14. Februar 1897. Ein wenig wärmer, zeitweise aufklarend, vorwiegend trübe mit. geringen Niederschlägen und mäßigen westlichen Winden. Berliner Wetterbureau.