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Sonnabend, den 11. Oktober 1890.
7. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das Berliner Volksblatt"
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scheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei Bo's Haus vierteljährlich 3,30 Mart, monatlich 1,10 Mart, wöchentlich 28 Pf. Einzelne Nummer 5 Pf. Sonntags- Nummer mit dem Sonntags- Blatt" 10 Pf. Postabonnement 3,30 Mart pro Quartal. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1890 unter Nr. 892, V. Nachtrag.) Jeber Inter Kreuzband, täglich durch die Erpedition, für Deutschland und Desterreich- Ungarn 2 Mark, für das übrige Ausland 3 Mark pro Monat.
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Blos. Die Grundsätze unserer bisherige Taktik so gute Erfolge erzielt habe, und daß der Stimmen von wirklichen Sozialdemokraten, ein sehr Parteitaktik.
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deshalb eine Modifizirung absolut unnöthig sei. Des- erheblicher Theil derselben jedoch von solchen Leuten herhalb allein, weil sie bisher sich so gut bewährt, braucht rührt, die ohne bereits überzeugte Sozialisten zu sein, in die Taktik der Partei noch nicht die zweckentsprechendste der Sozialdemokratie den besten Anwalt für ihre Interessen eb, Jn wenigen Tagen versammeln sich Vertreter 13 allen Gauen Deutschlands zum ersten Kongreß der für die kommende Zeit zu sein; wir haben vielmehr zu und Ueberzeugungen erblicken. a M. Lutschen Sozialdemokratie auf heimischem Boden nach hältnissen vollzogen, so bedeutende sind, um eine Ver- Klientel von uns abzustoßen? Mit Nichten. Wir haben untersuchen, ob die Veränderungen, die sich in den Ver- Haben wir nun ein Interesse daran, diese politische hippeleberwindung des Bismarck'schen Unterdrückungsgesetzes. änderung in unserer Taktik zu rechtfertigen bezw. zu er- vielmehr danach zu trachten, daß unsere Wähler sich immer darf ohne Uebertreibung sagen, daß die Augen nicht heischen, und eventuell, welche? eft 3: r der vorgeschrittenen, zum Klassenbewußtsein erwachten fester an unsere Partei anschließen, daß sie aus bloßen rbeiterschaft Deutschlands , sondern der Arbeiter der daß wenn auch das Sozialistengesetz gefallen ist, die Partei können wir nur dadurch bewirken, daß wir fortfahren, Es ist schon mit Recht darauf hingewiesen worden, Mitläufern zu bewußten Mitkämpfern werden. Und das n Arbenzen Kulturwelt, ja die Blicke aller denkenden Politiker, dennoch nach wie vor mit polizeilichen Chikanen und Ver- nicht nur eine Partei der theoretischen Propaganda, soneichviel welcher Partei, auf den Kongreß gerichtet sind, folgungen zu rechnen haben wird. am 12. Oktober in Halle zusammentritt. Es liegen dafür so dern auch eine solche der politischen Aktion zu sein, daß deutliche Anzeichen vor, daß man wirklich blind sein muß, wir nicht nur unser zu erstrebendes Ziel, sondern auch die Mächtig ist die Arbeiterbewegung in den letzten Jahren um dieselben übersehen zu können. Brauchen wir nun Anforderungen der Gegenwart im Auge behalten. Dieser porgewachsen, in allen Ländern hat sie einen gewaltigen auch nicht zu fürchten, daß diese Verfolgungen unserer Grundsatz hat bisher unsere Partei geleitet, er hat sie von mauerufschwung erfahren, nirgends aber hat sie sich zu einer Partei den Garaus machen werden, so ist das jedoch Sieg zu Sieg geführt, an ihm sind alle Verfolgungen der starken politischen Partei verdichtet, als in Deutschland . feineswegs ein Grund, fie muthwillig zu provoziren. Ver- Gegner gefcheitert, und es wäre geradezu Wahnsinn, nachar Schippie Sozialdemokratie ist in Deutschland eine Macht ge- folgungen nüßen einer Sache nur, wenn sie von den Ver- dem er sich in dieser Weise bewährt, ohne jede Noth und Deutschlan andbecken orden, mit der alle Parteien zu rechnen haben. folgten und der großen Masse der Unbetheiligten als Veranlassung davon abzugehen. Unsere Taktik kann sich Die Aufgaben des Kongresses sind mannigfaltige. Er ungerechtfertigt empfunden bezw. beurtheilt werden. Es ist höchstens in Bezug auf einzelne Fragen, nicht aber im Bergeird nicht nur der Partei eine Organisation zu geben, ein großer Irrthum, zu glauben, daß die öffentliche Mei- Prinzip ändern. ndern er wird auch, und dies ist vielleicht die wichtigste nung uns nichts anginge; die öffentliche Meinung wird Weit entfernt, eine Einschränkung der parlamentari25jähriginer Aufgaben, die Taktik der Partei unter den neuen durchaus nicht nur von der Bourgeoisie gebildet, so laut schen Thätigkeit der Partei zu rechtfertigen, erheischt die erhältnissen zu bestimmen haben. In erster Reihe das diese und ihre Organe sich als solche aufspielen. Träger neue Situation segfallen der Unterdrückungsbestimmungen des Sozialisten der öffentlichen Meinung ist in letzter Instanz die große numerische Wachsthum der Partei die größere Bewegungsfreiheit, wie das herung M. Oezes, dann aber auch gerade das enorme Wachs- Masse des Volkes, und es kommt eben darauf an, ob Erweiterung und Steigerung derselben. um der Partei in den letzten Jahren legen die Frage diese irgend ein Urtheil, das ihr aufgedrängt wird, rati- Unsere größere Macht legt uns größere Verpflichtungen 16 Seite the, ob die bisher inne gehaltene Taktik noch als eine fizirt oder nicht. auf, und wir dürfen uns denselben weder außerhalb gemessene, den Zwecken derselben entsprechende betrachtet Im gewissen Sinne ist jeder politische Kampf ein noch innerhalb des Parlaments entziehen. on Maerden kann. Die Frage ist von einer Seite sehr Kampf um die öffentliche Meinung, und es ist die große Thäten wir das Lettere, so würden die große Masse m. Bergisch verneint und eine vollständige Aenderung unseres Klippe, der alle Parteien ausgesetzt sind, daß sie über die unserer Wähler das Vertrauen in uns verlieren und sich erhaltens sowohl innerhalb wie außerhalb des Parteiangelegenheiten den Blick für diese Thatsache ver- nach anderen Parteien umsehen, die weniger radikal aber Secharlaments gefordert worden. Die Partei müsse von jetzt lieren, daß sie sich gewöhnen, die Ereignisse ausschließlich auch weniger utopisch sind. Denn das eben kennzeichnet
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eine unverhüllt revolutionäre Taktik befolgen. Ging aus dem Gesichtswinkel der Partei zu beurtheilen. So den utopischen Sozialismus, daß er über der Zukunft die in auch nicht so weit, den Austritt der sozialdemokrati- gelangen sie dahin, sich eines Tages in Gegensatz zu setzen, Gegenwart vergißt. uflasen Abgeordneten aus dem Parlament zu verlangen, so nicht etwa nur zur öffentlichen Meinung des großen Um die politische Thätigkeit der Partei herabzusetzen, a 35 Pollte man doch jede, im eigentlichen Sinne des Wortes Publikums, sondern auch speziell derjenigen Gesellschafts- hat man in einseitigſter Weise auf die schöpferische Kraft der nt gebdezgeberische Aktion der Abgeordneten der Partei von schichten, aus denen sich in erster Reihe ihre Anhänger ökonomischen Entwicklung verwiesen, als denjenigen Faktor, in an aufgegeben wissen. Das Parlament sollte nur rekrutiren. auf den allein Alles ankomme. Aber diejenigen, von denen rbeiter die Tribüne abgeben für Kriegserklärungen an die Wenn die Wortführer der sogenannten Opposition dieser Hinweis ausging, haben sich in schlagendster Weise selbst crschenden Klassen und außerhalb des Parlaments der von der Gefahr einer Ueberschätzung der Wahlsiege der widerlegt, indem sie zugleich die Nothwendigkeit einer ausschließaffenkampf in rücksichtslosester Weise geführt werden. Partei sprechen, so ließe sich an sich garnichts dagegen lich auf die soziale Revolution" gerichtete Aktion der Partei Diese Ansicht ist auf lebhaften Widerstand gestoßen, sagen, wenn nicht gerade die Taktik, die sie empfehlen, auf proklamirten. Nun, wenn die ökonomische Entwicklung man kann bereits voraus sagen, daß sie in Halle, einer solchen Ueberschätzung unserer Kräfte beruhte. Alles von selbst machte, so wäre unbedingt auch diese nn überhaupt, so nur von einer verschwindenden Minder- Drückten die von unserer Partei erlangten Wahlziffern Aktion überflüssig. Thatsächlich aber ist das keineswegs it verfochten werden wird. die Zahl der überzeugten Parteigenossen aus, so veprä- der Fall. Die ökonomische Entwicklung liefert nur die m, 3 Aber mit Ablehnung dieser Ansicht ist die Frage sentirte unsere Partei eine Macht, der nichts Widerstand Basis unseres Wirkens, aber sie macht dieses nicht überParteitaktik durchaus nicht erschöpft. Wir dürfen zu leisten im Stande wäre. Aber jeder vernünftige Geflüssig. Sie erfordert unser bewußtes Eingreifen, das aber Aufloss nicht ohne Weiteres damit zufrieden geben, daß die nosse weiß, daß das nicht der Fall ist, daß nur ein Theil bestimmt sein muß durch die Erkenntniß ihrer Gesetze und
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Feuilleton. Victoria.
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Ich hab' meine Freiheit nicht verkauft und mein guten erstenmal das Herausfordernde dieses Reichthums. Und Humor mir nicht verderben lassen, aber seitdem hab' ich ein zum erstenmal in seinem Leben fühlte er sich davon b'sonderen Gusto für's Ledigbleiben." gedehmüthigt, ja beleidigt. Er der bisher in der GesellOswaldt saß einen Augenblick wie in Gedanken ver- schaft sich mit so sicherem Behagen bewegte, ex mußte sich loren, dann brach er in ein helles Lachen aus. heute in diesem Hause wie ein Bettler erscheinen, und so war es gekommen, daß auch er sich einer Macht zu beugen hatte, die unerbittlich alle Schwächeren aufsaugt, um sich damit zu stärken. Langsam und gedankenvoll schritt er die sich melden.
Wahrhaftig, Poldl, ich könnte mir gar nicht denken, wie Du Dich als reicher Proz ausgenommen hättest!" „ Ich auch nicht; na, es wär' in keinem Fall gut ausWahle" Es war ein schönes Mädel, ich hab's gern g'habt und gegangen, denn gleich darauf haben die Amerikaner Frieden teppichbelegten Stufen aus weißem Marmor hinan und ließ hat nicht lang' dauert und wir sind mit einander gangen. geschlossen, die amerikanische Konkurrenz war wieder da und er da hat sie schon zu kommandiren ang'fangen und das Pech ist' runtergangen, immer' runtergangen. Herrgott, Er wurde in einen Salon geführt und gebeten, zu penzen und nichts war ihr recht an mir, und der das Pech! Wenn mit dem Pech zugleich der Wohlstand von warten, Herr Field sei augenblicklich beschäftigt. ater erst, der hat nun gar' glaubt, er müßt' in Alles meinem Weib mit' runter gangen wär! Mich Einschüchtigen ne Nasen' rein stecken, und mir vorschreiben, was hat's nicht genirt und ich bin mit meiner Freiheit nur noch thun und was ich lassen soll, wann ich auf- froher und fauler worden, aber sapperlot, Du trinkst ja mhen und wann ich schlafen gehen, wie viel ich arbeiten und nichts." Er schenkte die Gläser auf's neue voll." Ja, trinken e viel ich auf d' Seiten legen, wie ich mein Haus um wir noch eins", rief Oswaldt, sein Glas erhebend, und nun
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period uen und meinen Waldbesitz vergrößern müßt', und immer will ich Deinem Wahlspruch noch ein Sprüchlein anfügen,
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t's g'heißen, ja Poldt, wenn Du einmal meine Tochter das Dir gewiß gefällen wird:
bknech dann mußt Du Dir auch ein Ansehen geben, und darfst|
Laß' uns faul in allen Sachen, Nur nicht faul zu Lieb' und Wein, Nur nicht faul zur Faulheit sein!" Nur nicht faul zur Faulheit sein!" wiederholte der un, Poldl, dann heißt's, Alles zusammenhalten und schauen, Pecher, während sein ganzes Gesicht lachte, und hell klangen ß es mehr wird. Da hab' ich wohl g'merkt, daß ich den die Gläser zusammen..
ich nicht spotten lassen. Und überhaupt, wenn Du ein amilienvater bist, dann geht's nimmer so lustig und unbe
des Zor mert weiter, dann mußt Du Dich g'waltig ändern, denn
epp uteln gar nichts bedent', und daß die nicht früher einen espekt vor mir friegen und mich nicht früher als Ihres
athgebeichen anschauen werden, als bis ich g'rad so viel im Sack
Das hohe geräumige Gemach mit seiner phantastischen Dekoration, den zahlreichen Kunstobjekten, die keinem Bedürfnisse entsprangen, und den verschiedenartig geformten Möbeln, glich weit eher dem Atelier eines berühmten Meisters, als dem Salon eines Geschäftsmannes.
Die Wände waren mit alten verblaßten Gobelins geschmückt, zwei weibliche Parträts von der Hand Makart's hoben sich in ihrer leuchtenden Farbenpracht wunderbar davon ab.
Es waren die Töchter des Hauses, Silvia und Hanna, die in jener Zeit, wo sie dem Künstler gesessen, eben erst zu Jungfrauen erblüht waren. Auf diesen Bildern aber zeigten sie bereits den bewußten Reiz vollendeter Weiblichkeit. Silvia, die jetzige Baronin Waller, besaß jenen Lüfternen verlangenden Zug, mit dem Makart all seine weiblichen Bankier Field hatte sein Palais in jenem Theile Wiens, Schönheiten auszustatten liebte. Diese halb geschlossenen
Sechstes Kapitel.
20 Gewie sie, und mehr, denn ein Spekulant will bei jedem der durch die jüngsten Monumentalbauten zu einem der Augen, mit den langen sie verschleiernden Wimpern, diese
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eschäft auch was verdienen, und umsomehr, je größer Risiko schönsten und prächtigsten sich gestaltet. bei war. Ich hab' aber mein' Hals wieder aus der Als Konrad Riehl das überaus reich und geschmack chlinge' rauszogen, und hab' mich schön für alles bedankt. I voll ausgestattete Stiegenhaus betrat, fühlte er heute zum
etwas geöffneten Lippen, die wie eine Knospe dem Ver langen sich zu erschließen schienen, dieser in den Konturen so reine und doch schon so üppige Nacken und Busen, dies