تو
nt:
ge
51,
rf.
it:
nft
1. Beilage zum Berliner Voltsblatt.
Nr. 291.
Zentral- Organ.
Sonnabend, den 13. Dezember 1890.
Vorwärts"( Berliner Boltsblatt). Chef- Red.: W. Liebknecht. Leipzig - Rendnik„ Der Correspondent" für Buchdrucker Erscheint ab 1. Januar täglich in Berlin SW., Beuthstr. 2.
Wissenschaftliche Revue.
Die Neue Zeit". Chef- Redakteur: Karl Kautsky . Ständige Mitarbeiter:
A. Bebel. E. Bernstein. M. Schippel. Erscheint wöchentlich in Stuttgart , Furthbachstr. 12,
stantinſtr. 8.
Wöchentlich erscheinend.
V
7. Jahrg.
hoben worden. Als Entschädigung erhielt dafür die türkische Regierung die Möglichkeit, das Monopol auf Zündhölzchen , Zigarettenpapier und so weiter vorzubereiten. Dadurch wird die finanzielle Leistungsfähigkeit der Türkei gehoben. Dadurch gewinnt sie für die europäische Industrie eine große Bedeutung. Bis jetzt hat das deutsche Kapital fast lediglich eine dienende Kon- Rolle gespielt, indem es den unter fremder Leitung stehenden Unternehmungen sich zur Verfügung stellte und damit der fremden Industrie Vortheil zuwendete. Jetzt kann das deutsche Kapital selbst eine leitende Stellung einnehmen. Eine weitere Bedeutung hat der Vertrag wegen des Artikel 22, durch welchen Bulgarien und Aegypten gleichgestellt werden; dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, mit Bulgarien selbstständige Verträge zu schließen. Denn, wenn auch Deutschland nichts in der Türkei zu erobern hat, so kann es doch Handelsbeziehungen suchen. Deshalb ist der Vertrag mit Freuden zu begrüßen.
Berlin Allg. Fahr Zeitung" Schüßenstr. 58. ,, Der Gastwirthsgehilfe" Annensir. 14. Die Einigkeit"( für Haus diener zc.) Glifabethuser 55. Berlin - Riedorf Vereins- Anzeiger für Maler", Prinz Hand jernstr. 37p.
Braunschweig" Solidarität" Marienstr. 43.
"
Der Vertrag wird darauf in zweiter Lesung in seinen einzelnen Artikeln angenommen.
Es folgt die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Vereinsblatt für Bauhandwerker wil die Besteuerung des Zuckers, welche eingeleitet wird helmstr. 59. durch den
Gelsenkirchen „ 3tg. der deutschen Bergarbeiter" Friedrichstraße 47.
Traunschweig„ Braunschw. Volksfreund" Kannengießerfir. 13. Gotha „ Schuhmacher- Fachblatt"
Bielefeld Volkswacht" Obernthorwall 23.
Brandenburg a. H. Brandenburger Zeitung".
7:
16
Bremen Bremer Bürger- Zeitung" Martinistr. 44. Breslau „ Schlesische Volkswacht" Weißgerbergaffe 64.
m
п
er
"
"
V
Dean Boltsblatt für Anhalt " Halle, Geiststr. 24. Dortmund Westfälische Freie Presse" Lindenstr. 25. Dresden Sächsische Arbeiter Zeitung" Gerbergasse 1. Elberfeld Freie Presse" Kleine Klotzbahn 10. Frankfurt a. M. Frankfurter Volksstimme" Mainstraße 15. Freiburg i. Br.„ Oberrheinische Volks- Zeitung" Moltkestr. 22. Fürth Fürther Bürgere Zeitung".
Geeftemünde„ Norddeutsche Voltsstimme" Schulzstr. 16. Balle a.. Volksblatt für Halle" Geiststr. 24.
Samburg Hamburger Echo" Gr. Theaterſtr. 44.
Die
Bes
จน
ent.
08
4
Hamburg „ Der Arbeiter"( für Bau- und Hilfsarbeiter) deutschen Rüben einen so hohen Zuckergehalt haben, daß sie dem
か
Rosenstr. 35.
Fachzeitung für Drechsler" Rosenstr. 35.
Hamburg Der Grundstein"( für Maurer) Fürstenplatz 2, I. Bruder Schmied" Brüderstr. 10. Erscheint ab Neujahr wöchentlich, bis dahin alle 14 Tage.
A
Schatzsekretär v. Malkahu: Das bisherige Zuckersteuersystem hat großen Nußen und Wohlstand gebracht, nicht nur einem fleinen Kreise von Industriellen, sondern auch der Landwirthschaft. Die Arbeit von Generationen hat es dahin gebracht, daß die besten Rohr gleich stehen. Die Vervollkommnung des Verfahrens der Entzuckerung ist zu verdanken dem Ansporn, welcher in der Besteuerung des Rohmaterials lag, wobei durch Verbesserung der Rüben und der Entzuckerung eine Prämie erzielt werden konnte. Ein so nüßliches System der Besteuerung kann man nur abschaffen, wenn es unbedingt nothwendig ist. Die deutsche Zuckerindustrie beherrscht den deutschen Markt und wird ihn beherrschen, auch wenn die bestehende Zuckersteuer verschwindet; die deutsche Zuckerindustrie kann den für das Ausland hergestellten Zucker lastenfrei herstellen. Es handelt sich darum, den Zustand zu beseitigen, daß jezt aus dem Steueraufkommen eine direkte Prämie dem ausge führten Zucker gewährt wird, daß diefe Prämie preiserhöhend auf die Zuckermengen wirkt, die im Inlande verbraucht werden. Wenn die vorgeschlagene neue Zuckersteuer eingeführt wird, dann wird der Verbrauch nicht mehr belastet sein als bisher, es fließen dann nur die Prämien und die Preiserhöhungen, welche der inländische Konsum dadurch erfährt, in die Reichskasse. Eine Nothwendigkeit für die Dauer des bestehenden Systems ist nicht vorbanden; wir sind auf einem Standpunkt angekommen, wo ein solches System aufhört, nützlich zu sein, wo andere Interessen ber Allgemeinheit seine Beseitigung fordern. Die verbündeten Regierungen halten den jezigen Augenblick für geeignet, die Beseitigung des Systems eintreten zu lassen. Daß die sein wird, bestreite ich. Ich kann nicht mehr anerkennen, daß die deutsche Produktion in Zukunft nicht mehr konkurrenzfähig jetzige Steuerreform noch eine nüßliche ist; von Monat zu Monat habe ich mich immer mehr davon überzeugt. Die Zuckerindustrie war früher ein landwirthschaftliches Gewerbe, sie hat sich jetzt entwickelt zu einer großen Exportindustrie, daß bei manchen neuen Zuckerfabriken die Landwirthschaft nur als Nebengewerbe auftritt. Für die Landwirthschaft ist es gleichgiltig, ob aus 7 oder „ Der Kupferschmied" Sophienstr. 37 IV. 10 Zentner Rüben 1 Zentner Zucker gemacht wird; im GegenSt. Pauli. theil, die Landwirthschaft hätte ein Interesse daran, daß 10 Zentner Rüben gebraucht werden. Die Landwirthe haben sich auch der
" Fachzeitung für Schneider" Rosenstr. 35. ,, Neue Tischler Zeitung" Eimsbüttel , Bismarckfir. ,, Der Zimmerer" Rosenstr. 35. Leipzig „ Der Gewerkschafter"( f. Cigarren arbeiter) Dörrienstraße 9.
=
München „ Deutsche Böttcher Zeitung" Senefelderstr. 4. Nürnberg Deutsche Metallarbeiter- Zeitung" Weizenstr. 12. Alle 14 Tage erscheinend.
"
Königsberg i. Pr.„ Königsberger Voltsblatt" Knochenstr. 39. Altenburg Fachblatt d. Mühlen arbeiter" Gotterizerstr. 201, 11.
"
"
"
Nürnberg Fränkische Tagespost" Weizenftr. 12.
Wöchentlich dreimal erscheinende Blätter.
Bant Norddeutsches Volksblatt" Adolfstr. 1.
"
Burgstädt Burgstädter Zeitung".
"
Dortmund Voltsstimme". Gelsenkirchen , Friedrichstr. 47. Düsseldorf Düsseldorfer Arbeiter- Beitung" Neuftr. 49.
"
Erfurt Thüringer Tribüne" Gartenstr. 7.
"
Frankfurt a. 0. Märkische Voltsstimme" Junkerstr. 18. Gelsenkirchen Gelsenkirchener Arbeiter Zeitung" Friedrich
# 1
t Hagen Hagener
straße 47.
Friedrichstr. 47.
"
Offenburg i. B. Vollsfreund" Metzgerstr. 268. Planen i. V. Vogtländisches Volksblatt". Riesa Der Volksfreund" Albertplatz 6. Solingen Bergische Arbeiterstimme" Raiserstr. 29. Stettin Stettiner Boltsbote". Zeit„ Der Volksbote" Neumarkt 38.
Wöchentlich zweimal erscheinende Blätter. Crefeld Niederrheinische Wolfstribüne" Grabenstr. 58. Gera Reußische Tribüne" Kurzesir. 16. Iserlohn Märkische Arbeiter- Zeitung" Grabenstr. 56. Köln Kölner Arbeiter- Zeitung" Thieboldsgasse 66. Langenbielau„ Der Proletarier aus dem Gulengebirge". Sonneberg Thüringer Volksfreund" Köhlerhof.
Wöchentlich einmal erscheinende Blätter.
Altenburg „ Der Wähler" Brüdergasse 2. Bant„ Die Nord- Wacht" Adolfstr. 1. Berlin Berliner Volts- Tribüne" Elisabeth- User 55. Breslau„ Schlesische Nachrichten" Weißgerbergasse 64. Dresden Mitteldeutsche Arbeiter- Zeitung" Gerbergasse 1.
"
„ Oberlausißer Arbeiter- Zeitung "
Halberstadt Sonntags- Zeitung" Grudenberg 3.
München Arbeiter- Zeitung" Senefelderstr. 4, I. „ Recht auf Arbeit "
"
"
Nürnberg Arbeiter- Chronit" Weizenstr. 12. " Bayrisches Wochenblatt" Weizenſtr. 12.
Beit„ Glückauf" Neumarkt 38.
Wikblätter.
Erscheint alle 14 Tage.
Juustrirtes Unterhaltungsblatt. Hamburg Der Gesellschafter" Große Theaterstr. 44. Erscheint wöchentlich einmal.
"
" 1
,, Vereinsblatt der Weißgerber", Schüßenstr. 16. Berlin Deutsche Bäcker- Zeitung" Coloniestr. 20. ,, Organ für Bildhauer" Stralauerstr. 11. Allgem. Da ch de cer Zeitung" KI. Markusstr. 10. Dachdecker- Zeitung" Allgem. d. Sattler Zeitung" Friedrichstr. 96 Hof 11. „ Der Barbier und Friseur" Pragerstr. 46. „ Der Gerber" Rosenstr. 35.
,, Der Gold arbeiter""
Der Kürschner"
"
=
,, Deutsche Mechaniker Zeitung" Rosenstr. 35. Einführung der Vilmorin- Rübe widersetzt und sind bei der alten Der Schiffszimmerer" Rosenstr. 35. „ Der Schlosser u. Maschinenbauer". ,, Vereinsblatt der Ziegelei Arbeiter" Rosenstr. 35. Leipzig - Schkeudik„ Graphische Presse" Wurzen , Schrotstr. 7. Löbtau - Dresden „ Der Fachgenosse"( Glasarbeiter) Wilsdrufferstr. 50.
"
"
Monatlich einmal erscheinend.
Der Bürsten- und Pinselmacher" Rosenstr. 35. Gärtner- Zeitung" Rosenstr. 35.
,, Der Holzarbeiter" Rosenstr. 35,
*
#
Wir wiederholen hiermit die bereits unterm 28. November publizirte Zusammenstellung der deutschen Arbeiterpresse. Unseres Wissens fehlen unter der Sozialistischen Presse" folgende zwei Blätter:
"
Darmstadt : Hessische Volksstimme ,,
Ottensen :„ Norddeutsche Volkszeitung". Trot unserer wiederholten Aufforderung haben wir weder von den Expeditionen noch von den Redaktionen der betr. Blätter irgend welche Mittheilung über Erscheinungsweise oder Expeditions
lokal erhalten.
n
"
詩
"
"
"
Textilarbeiter.
29
Schiffer.
"
Buchbinder.
"
" Bergleute.
Der Parteivorstand.
Parlamentsberichte.
Dentscher Reichstag.
Wanzlebener Rübe geblieben; aber auch diese hat man immer in Bezug auf ihren Zuckergehalt verbessert. Die Landwirthschaft bat gar fein Interesse daran, daß die Buckerfabriken so riesengroß sind; die Industriellen aber müssen die Fabriken möglichst groß machen, um die Entzuckerung in großen Mengen bis zum äußersten Grade durchführen zu fönnen und dadurch die Kosten zu ermäßigen. Durch jede neue Fabrik wird die Ueberproduktion für den Weltmarkt gesteigert. Es sind 1889-90 11 neue Fa briken in Betrieb getreten und 7 sind im Bau, so viel mir bekannt geworden. Rechnet man 15 neue Fabriken, jede mit 30 000 Doppelzentner Produktion, so würde für die um 450 000 Doppelzentner verstärkte Produktion eine Vermehrung der Be völkerung um 4/2 Millionen Konsumenten nothwendig sein. Dabei muß man bedenken, daß auch in anderen Ländern die Zuckerrübe angebaut wird, daß die Sorghum- Länder in die Reihe der Zuckerherstellenden treten. Ist es da noch angebracht, aus der Reichstasse künstlich zu vermehren und zwar in die Zuckerindustrie durch Unterstügung einem Augenblick, wo eine Verstärkung der Reichseinnahmen nothwendig ist und jede Schwächung derselben vermieden werden muß? Von einer Seite des Hauses ist stets gedrängt worden, die Materialsteuer abzuschaffen. Diesem Drängen haben die verbündeten Regierungen sich immer widersetzt, weil wir hoffen konnten, durch die Londoner Konvention die Beseitigung aller Prämien zu erreichen. Die Ratifikationsfrist für dieselbe ist mit dem August dieses Jahres abgelaufen, wir könnnen nicht mehr warten. Die Regierung hofft, daß die anderen Staaten im wohlverstandenen eigenen Jutereffe unserem Beispiele folgen werden. Mit der Maßregel warten, würde gefährlich sein, da die Finanzlage des Reiches uns doch zwingen würde, endlich vorzugehen und dann würde bei vermehrter Produktion die Beseitigung der Prämien um so schwieriger sein. Augenblicklich ist die Möglichkeit gegeben, den Uebergang milde zu gestalten, weil das zwingende Finanz bedürfniß jetzt noch nicht vorhanden ist, später würde das Reich solche Erleichterungen nicht mehr gewähren können. Die Gewährung einer festen Prämie wird damit bekämpft, daß die Steuerprämie auch Denjenigen zufließen würde, welche weniger zuckerhaltige Rüben verarbeiten. Wenn eine Prämie gewährt wird, muß sie Allen gleichmäßig gewährt werden.
( Während der folgenden Rede erscheint der Reichskanzler v. Caprivi im Saale.)
Abg. Dr. Witte( dfr.) spricht seine Freude darüber aus, daß vom Bundesrathstische jetzt diefelben Argumente vorgebracht werden, welche er früher vorgebracht habe, die ihm aber damals von der Regierung bestritten worden seien; er freue sich über diese Bekehrung umsomehr, als nach dem Spruche mehr Freude ist über einen bekehrten Sünder als über tausend Gerechte. ( Heiterkeit.) Redner berechnet die Prämien, welche die Buckerindustriellen auf Reichskosten erhalten haben, Berlaufe der Jahre auf mehr als 285 Millionen Mart. Die Begründung der Vorlage hat eine schwache Stelle, Auf der Tagesordnung steht zunächst die erste Lesung die heute von dem Staatssekretär etwas ergänzt ist, nämlich die, des zwischen dem Reich und der Türkei abge wo die Nothwendigkeit der Mehreinnahmen mit dem Geldbedürfniß schlosseuen Freundschafts-, Handels und des Reiches begründet wird. Man hätte die Reform dieser Steuer aus sich heraus machen sollen, ohne jede finanzielle Nebenabsicht;
40. Sigung vom 12. Dezember, 11 Uhr. Am Tische des des Bundesrathes: von Bötticher, von Malzahn, von Marschall u. A.
Schifffahrtsvertrages.
im
Abg. Siemens( dfr.) bezeichnet den Vertrag als einen für das wäre für die Industrie sehr erwünscht gewesen, sie hätte dann Deutschland sehr vortheilhaften, weil dadurch die bisherigen feine so große Beunruhigung durchzumachen. Auf die deutsche Werthzölle der Türkei beseitigt werden; die neuen Zollsätze sind Landwirthschaft wird das Gesetz gar teinen Einfluß haben. Redner erheblich niedriger als früher, namentlich für die Gifen- und beruft sich dafür auf die Ausführungen des früheren Reichstags chemische Industrie. Die Bedeutung des Vertrages liegt aber noch abgeordneten Nobbe, dem man Sachkenntniß und ein Interesse auf einem anderen Gebiete. Die Türkei befand sich immer in für die Landwirthschaft nicht absprechen könne. Wir haben seit einer schlechten Finanzlage und suchte sich Einnahmen zu ver dem 1. August 1888 ein neues Buckersteuergesetz, welches eine schaffen nicht nur durch Grenzzölle, sondern auch durch die einschneidende Wirkung hätte ausüben müssen; denn die Materiallokalen Durchgangszölle. Diese Durchgangsabgaben sind aufge- steuer ist dadurch auf die Hälfte ermäßigt worden.