Was die hiesigen Zustände anbetrifft, so sind dieselben durchaus nicht die beften. Alle nothwendigen Lebensbedürfnisse find in letzter Zeit sehr theuer und schlecht geworden, nur die Löhne bleiben dieselben. Den Achtstundentag haben in letter Zeit die Buchbinder durch Streits errungen, ebenso eine Lohnaufbesserung. Aus Wuth über ihre Niederlage suchen die Unternehmer nunmehr in Europa und namentlich in Hamburg Ersatzkräfte zu gewinnen, um zur Befriedigung ihres Nache bedürfnisses die Führer des Streits maßregeln zu können; die Hamburger Genossen werden daher dringend gebeten, hiervon Kenntniß zu nehmen und danach zu handeln. Die Kinderarbeit wird hier zum Erbarmen ausgebeutet; ganze Familien mit sämmtlichen Rindern, schon von 7 Jahren an, find nicht selten in Fabriken 10, 11 und 12 Stunden im Tage angestrengt thätig, um in diesem ungünstigen Klima ihr fümmerliches Essen zu verdienen. Selbst in Staatswerkftätten find Jungen von 8-9 Jahren nicht selten beschäftigt; in Beziehung auf die Kinderarbeit haben wir eben gar tein Gefeß. Im Monat März dieses Jahres haben wir eine Arbeiter partei gegründet, welche jetzt schon 5000 Mitglieder zählt. Zweck der Partei ist die Vereinigung womöglich aller Arbeiter, um den Kampf gegen das Kapital entschloffen und mit allen Mitteln, welche das Gesetz erlaubt, aufzunehmen und zu hoffentlich sieg reichem Ende zu führen.
Berlins die gleiche schlechte; einen flotteren Geschäftsgang hatten im Herbst nur einige derselben.
Das nunmehr bekannt gegebene Resultat der Mandatsprüfung ist folgendes: Gingegangen sind 42 Mandate; von diesen wird eins als ungiltig erklärt, da es von einem Verein ausgestellt ist. Von den 41 Delegirten sind 11 aus anderen Ortschaften, hiervon 9 aus Brandenburg und 2 aus Pommern .
" In Anbetracht, daß, wie aus den Berichten aus den Provinzen Brandenburg und Pommern hervorgeht, die Arbeitsverhältnisse überall die denkbar schlechtesten sind und die Arbeiter in jeder Beziehung der Willkür der Unternehmer preisgegeben sind, beschließt der Delegirtentag, überall Organisationen der Arbeiter zur Vertretung ihrer materiellen Interessen zu gründen und macht es besonders den Berliner Genossen zur Pflicht, für kräftige Agitation in obigen Provinzen zu sorgen."
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Aus Rio de Janeire, 22. November 1890, wird dem in Zürich erscheinenden Proletarier" geschrieben: Werther Genoffe! Im Auftrage einer Stompagnie, welche sich hier in letzter Zeit neben tausend anderen gebildet, ist ein früherer Kollege von mir, Namens Auguft Rauch, welcher, obwohl selbst Arbeiter, trotzdem unserer Sache sehr feindselig und hißig gegenübersteht, nach Wien gereift, um Arbeiter zur Fabrikation von Wiener Möbeln für hier zu engagiren. Da wir nun hier eben im Kampfe für den Zur Berichterstattung ergreist hierauf Becker( Spandau ) Achtstundentag und Beschränkung der Kinderarbeit stehen, möchte das Wort: Ga G8 existiren dort fünf königliche Institute, ich die Wiener Genossen davor warnen, den Einflüsterungen des in welchen insgesammt zirka 10000 Arbeiter der Metall- Hierauf wird der Delegirtentag um 12 Uhr 10 Min. um Rauch Gehör zu schenken und ungünstige Arbeitsbedingungen industrie beschäftigt sind. Die Leute lassen sich in feiner 1/2 Stunden vertagt. Nach Wiedereröffnung ergreift zum zweiten Wie fommen wir den Beeinzugehen; sie würden sonst uns in unserem gerechten Streit Versammlung fehen. Da sie streng überwacht werden, hält dies Punkt der Tagesordnung: schwer schädigen. für sie auch fehr schwer. Früher waren die Verhältnisse in diesen schliffen des Weimarer Metallarbeiter- Kongresses inbetreff der töniglichen Werkstätten sehr gut; jezt kommen sie immer mehr Reise- Unterstützung, des Arbeitsnachweis und Herbergswesens herunter und werden bald nicht mehr weiter herunterkommen nach?" der Genosse A. Gerisch das Wort. Er führte aus: fönnen. Die durch den früheren Kriegsminister eingeführte Art Das, was wir bis jetzt gehört haben, ist sehr trauriger Natur. der Beschwerdesührung direkt an den Leiter ist jetzt abgeschafft Wir haben gesehen, daß die Unternehmer in der Lage sind, mit und der sehr unleidliche Instanzenweg wieder eingeführt worden. ihren Arbeitern machen zu können, was sie wollen. Was die Nach einer Bekanntmachung darf sich keiner der Kollegen einer Reise- Unterstützung betrifft, so müssen wir einen Unterschied machen Es wird sich darum Organisation oder der Agitation für eine solche auschließen, auf zwischen Berlin und anderen Städten. die Eventualität hin, entlassen zu werden. Um dieser Angelegen- handeln, um Berlin herum Stationen einzurichten. Dies ist Sache heiten willen sind schon Entlassungen erfolgt. Wir haben Bran- der Vertrauensmänner. Außerdem haben wir danach zu trachten, chen in den Spandauer Fabriken vertreten, die sozusagen spielend daß unsere reisenden Kollegen nicht jene Anstalten in Anspruch ihr Geld verdienen und wieder andere, deren Angehörige bei an- nehmen brauchen, deren Inanspruchnahme sie zu Vagabunden gestrengter Arbeit faum so viel verdienen, daß sie ihren Ver- stempelt. Große Unzuträglichkeiten bringt zur Beit in Berlin , pflichtungen nachkommen können. In letzter Zeit haben sich in welches gewissermaßen eine fleine Welt für sich ist, das Spandau die Klempner- und Kupferschmiede- Meister in Innungen Unterstüßen der reisenden Kollegen durch jede Branche vereinigt. Sie haben dann schlimme Werkstattordnungen geschaffen. besonders und in besonderer, nicht einheitlicher Höhe, mit Jeder Gefelle ist erftens verpflichtet, 11 Stunden zu arbeiten. fich. Sier muß eine einheitliche Regelung eintreten. Dies geht Nach einem§ 3 wird jedem Gehilfen für das auf eine bestimmte alles noch leicht zu bewerkstelligen; nun fommt aber noch der Beit Inanspruchnehmen eines der Burschen ein bestimmter Theil eigentliche Punkt des Kampfes, der Arbeitsnachweis, hinzu. Das seines Verdienstes abgezogen. Des Weiteren wird dem Gehilfen, Arbeitsnachweiswesen war und ist es auch jetzt noch in vielen venn er vom Meister nicht auf dem ihm zugewiesenen Plage ge- Städten sehr leicht zu regeln. Ganz anders ist es aber da, wo funden wird, der Verdienst einer Stunde abgezogen. Auf diese die Zentralisation der Arbeit sich in ihrer höchsten Form bemerkArt und Weise kann man nicht mal, ohne eventuell in Strafe zu bar macht, so wie es dies in Berlin der Fall ist. Es ist thatverfallen, seine Nothdurft verrichten.§ 11 verpflichtet den Ge- sächlich einem Unternehmer unserer Zeit nicht zu verdenken, daß sellen, nach Erledigung seines 11 stündigen Arbeitspensums den er nicht eine ganze Reihe von Arbeitsnachweisen in Anspruch Blah aufzuräumen. nehmen will. Das Arbeitsnachweiswesen ist unser eigenstes Feld; Bei der letzten Kongreßwahl haben wir bereits tüchtig mit- Scharrn( Friedrichshagen ): Vor zwei Jahren wurde in wir müffen es uns zu erhalten suchen. Wo es gilt, unsere gestritten und den Chef unserer Partei nebst vier anderen Friedrichshagen ein Hirsch Dunder'scher Gewerkverein gegründet. Arbeitskraft zu verkaufen, müssen wir darüber zu bestimmen Kandidaten zum Siege verholfen, nachdem dieselben uns ver Dem versuchten wir entgegenzutreten, anfänglich durch Gründung haben können, in welcher Weise dies geschieht. Redner fritifirt sprochen hatten, für unsere Interessen thätig zu sein. Die der Freien Hilfskasse. Borm 1. Mai traten wir an Herrn in scharfer Weise das Verhalten der Unternehmer der Metallindustrie Das ihren Arbeitern gegenüber. Man habe bei den vorgenommenen Fabrikbesiger wollten uns im Anfang glauben machen, daß sie Gladenbeck wegen Freigebung dieses Tages heran. unferen Bestrebungen nicht feindlich gegenüberständen. Aber nach- wurde uns nicht bewilligt; aber die achtstündige Arbeitszeit, Maßregelungen sogar der Privatrache die Zügel schießen lassen. dem wir durch Publikation und Verbreitung eines Proteftes die die wir ja jezt noch haben. Im Juni, versuchten wir einen Redner ist nicht der Meinung Rörsten's, daß der Arbeitsnachweis Arbeiter von der Theilnahme an einem Feste, welches Kapitalisten Verein zu gründen, welcher auch dann im Auguft zu Stande in der Gartenstraße( der der Metallindustriellen) so bald verdem Finanzminister zu Ehren veranstalteten, weil er die auf kam. Anfangs aus 36 Mitgliedern bestehend ist derselbe schon krachen wird. Ist auch mal die Geschäftslage eine günstige, so Ausbeutung des armen Bolles gerichteten Spekulationen stets wieder zusammen geschmolzen. In Friedrichshagen mit Um- sind dann doch immer noch eine Menge Ueberflüssiger vorhanden. eifrig protegirt hat, abzuhalten versucht haben, greifen fie uns gegend, Köpenick dazu gerechnet, leben ca. 5-600 Rollegen. Aber wir können nachhelfen während dieser Zeit, dem Nachweis mit den niedrigsten Mitteln an, gute stehen ihnen keine zu Bielleicht ließe sich im Anschluß an Berlin eine bessere Organi- den Garaus zu machen. Die Metallarbeiter Berlins dürfen nicht Diensten. sation herstellen. ruhen noch rasten, bis dieses Swing- Uri gestürzt ist. Die ganzen Rune ( Stettin ): Wir sind seit Jahren bestrebt gewesen, Metallarbeiter Berlins ohne Unterschied der Branchen müßten an in Pommern eine gute Organisation zu schaffen; haben dabei der Schaffung eines einheitlichen, sich in unseren Händen befindsehr viel Mißerfolge zu verzeichnen gehabt. Auch in Stettin , lichen Arbeitsnachweises mitarbeiten. Mit ihm müßte eine einwas vorläufig in Punkt Gewerkschaftsbewegung, wie auch der Heitliche Reife- Unterstüßung und ev. auch eine einheitlich geleitete politischen, Pommern ist, hat die Maifeier die wirthschaftliche Herberge verbunden sein. Dem Kastengeist, über den soviel Bewegung um Monate, wenn nicht um Jahre zurückgehen geflagt wurde, muß energisch entgegengetreten werden. laffen. Dem jungen, vorurtheilsvollen Metallarbeiter wird, ihm selbst unBon den 6-7000 in Stettin arbeitenden Kollegen haben nur bewußt, flargemacht, wenn er nach Berlin kommt und der Unterca. 500, bei denen allerdings alle Branchen vertreten waren, den stüßung, der Arbeit und des Logis wegen sich an eine Zentral1. Mai gefeiert. Es waren dies die Arbeiter einer Näh- stelle zu wenden hat, daß er nicht nur Mitglied einer besonderen maschinen Fabrik, in welcher übrigens unsere besten Branche, sondern auch Mitglied einer großen Familie von Kräfte unter den Stettiner Kollegen fitzen. Von den Arbeitern Branchen ist. Wir haben ein heiliges Interesse daran, den jungen, des" Vulkan"( ca. 4-5000) war vor dem 1. Mai beschlossen nach Berlin kommenden Kollegen in gute Hände gelangen zu, worden, denselben zu feiern. Kurz vor dem 1. Mai wurden im lassen. Wie wir hier in Berlin die besprochenen Angelegenheiten
bitten.
Um Rath, wie wir die Interessen unserer Partei am besten wahren können, möchte ich die erfahrenen Genossen recht sehr Mit herzlichem Gruße von den hiesigen Genossen an alle Genoffen in der alten Welt und mit dem kräftigen Rufe: Vor
wärts!
Ihr C. P.
Versammlungen.
Delegietentag der Metallarbeiter der Provinzen
Der Kongreß wurde am Sonntag Morgen um 9% Uhr durch Etablissement Liſten rumgehen gelaffen, auf die Jeder schreiben regeln werden, daß können wir noch nicht sagen; das aber wiſſen den Genossen Pätzold eröffnet. Die Herren Pätzold und mußte, ob er gewillt sei am 1. Mai zu arbeiten. Selbstverständlich wir, daß es gemeinfam alle hier vertretenen Branchen der MeKlein werden provisorisch in das Bureau gewählt. Sierauf mußten diejenigen zuerst unterschreiben, bei denen man sicher war, tal- Industrie thun müssen. G3 liegt gewissermaßen in der Luft: werden zur Prüfung der Mandate die Herren Kunze( Stettin ), daß sie arbeiten würden. Durch diefe Manipulation wurde die wir gehen einer Zeit der Zentralisationen entgegen. Beschließt Döhnert( Potsdam ), Weber und Hartmann( Berlin ) bestimmt. Feier des 1. Mai illuforisch gemacht. Unser Hauptaugenmert ein späterer Metallarbeiter- Kongreß, eine solche zu gründen, je Nach einer halbstündigen Vertagung des Kongresses, während haben wir in legter Zeit beim Verfuch der Gründung von Ver- werden wir in Berlin uns dem fügen müssen. Ich kann mich welcher Zeit die Mandate geprüft wurden, wurden definitiv zur einen in anderen Städten Pommerns auf Stargard gelenkt. Mit nicht der Meinung verschließen,
der
in so
daß, wenn wir nicht bei
Leitung der Verhandlungen die Herren Pätzold, Kunze, Ausnahme einer der dortigen Fabriken wurden in allen anderen unseren alten, trähwinkligen Einrichtungen geblieben, sondern Klein und Döhnert gewählt. Nach Berlefung eines Be Plakate angeklebt, in welchen der Besuch der Bersammlungen bei mit den Verhältnissen fortgeschritten wären, es nicht hätte soweit grüßungs- Telegramms der Berliner Drahtarbeiter wird, da die Entlassungsstrafe untersagt wurde. Die Fabrit, in welcher bies fommen brauchen, wie es gekommen ist nach dem 1. Weal, bas Mandatsprüfungs- Kommission ihre Arbeiten noch nicht erledigt nicht geschehen, war vollzählig vertreten, und es gelang nach wir nämlich in die Defensive zurückgedrängt wurden. An der weiteren Diskussion betheiligten sich die Herren hat, in den ersten Bunkt der Tagesordnung: Bericht der Dele mehrmaligem Reisen nach Stargard einen Verein zu gründen. girten über die örtlichen Verhältnisse, eingetreten. Dazu ergreift Raum war dies geschehen, so wurden die Vorstands Mit Kanter, Wernigti, Runge, Trittelwig, Rörsten, Sält es Stargard schon Hartmann, Selchow, Bitfin, Weber, Gühow, suerst Herr Körst en das Wort. Derselbe giebt den Bericht über glieder gekündigt. Er schwer, die Kollegen zu organisiren, so in den Städten Günther, Muthe, Eckerdt, Deltourt und Gerisch. die Lage der Metallarbeiter aller Branchen Berline. Metall- interpommerns noch viel mehr. In Stettin müssen wir Alle Redner, mit Ausnahme des Herrn Sel chow, welcher eine führte aus: Da in allen Branchen Berlins die Lage barin hatte und diese er eine mit der Berichterstattung über diefelbe betraut worden und ist eine miserable ist. In der genannten Nähmaschinenfabrit, in stimmten darin überein, daß die Fachorganisationen, wie sie jest von einer Berichterstattung über die in jeder Branche herrschenden welcher die Arbeiter während der guten Zeit etwas erreicht hatten, bestehen, unzweckmäßig seien. Als eine den heutigen Verhältnissen haben im letzten halben Jahre eine große Schlappe, was die Be- beträgt durchschnittlich in Stettin 28 bis 25 Pfennig pro Stunde. befürwortet; ebenso eine einheitliche Regelung des Arbeitsnachhält Tetzteres für unmöglich und tritt G3 muß eine für die bestehenden Fach Organisationen ein. Man zu erwähnen, welche von uns Allen mit so großem Enthusiasmus Former. Organisirt sind die Klempner, die Schmiede, die Metall- el chow alles beim Alten laffen; Verfuche dürften nicht aufgenommen wurde. Damals haben die Unternehmer das Wort arbeiter und Mechaniker, doch alle nicht gut. gemacht werden. Diesen Ausführungen traten die nach eines in der Nähe Hamburgs lebenden großen Mannes wahr einheitliche Organisation geschaffen werden; die Branchen- folle Kanter( Forst in der Lausitz ): Die Lohnverhältnisse Selchow sprechenden Redner entgegen. Nach persönlichen Befind uns darüber einig, daß das Vorgehen der Unternehmer zu gemacht, welcher da sagte, fie müßten auch mal streifen. Bir zerfplitterung hat feinen Zweck.
Verhältnisse Abstand genommen.
Herr
1. In Bezug auf Reiseunterstügung befürwortet die Versammlung, in verschiedenen Städten der Provinz Zahlstellen einzurichten. Die Beiträge werden bis auf Weiteres von den Vertrauensleuten der Provinz den Zahlstellen überwiesen."
jener Zeit in seiner Wirkung für die Arbeiter grausamer war, find traurige. Gearbeitet wird schon( 11 Stunden) für 8, 9 mertungen der Herren Selchow und Litfin wurden folgende wie das verflossene Sozialistengeses. Durch die Anwendung der und 12 W.; der Durchschnittslohn iſt 15 M. und der höchste, Resolutionen angenommen: Schwarzen Listen feitens der Unternehmer wurden Hunderte zu nur ausnahmsweise vorkommende Verdienst 17 bis 18 Wl. In Grunde gerichtet. Biele der Kollegen laufen jetzt noch arbeitslos der Umgegend, so in Gassen, Spremberg , Sorau sind die Verhältherum. Wir haben versucht, die Unternehmer auf Grund der von ihnen niffe ebenso schlecht, wenn nicht noch schlechter. In Forst in diesem Kampfe begangenen Verjöße gegen das Gesetz zu belangen. besteht ein Verein, der ca. die Hälfte der dort lebenden Leider vergebens. Das Vorgehen der Unternehmer war ein der Metallarbeiter als Mitglieder besitzt( von ca. 120 sechzig), die artig rigoroses, daß Leute vermittelst der schwarzen Listen langer Metallarbeiter sind abhängig von der Textilindustrie. Sit in Sappig( Stettin ) ergänzt die Ausführungen des Genossen Arbeitslosigkeit ausgesetzt wurden, chne etwas Besonderes gemacht dieser etwas zu thun, so auch bei ihnen. zu haben; so wurde ein Mann ausgefchloffen, weil er seinen Sohn ms der Fabrik, in der er als Lehrling war, fortnahut. Gin gutes Kunze, Der Berdienst der Former Stettine beläuft sich pro Mittel zur gründlichen Durchführung des von den Unternehmern Stunde auf 30 bis 40 Pfennig. Der Verein besaß vor dem vermittelst schwarzer Listen in Urbeiterkreisen angerichteten Unheils 1. Mai 175 Mitglieder; jest beſtzt er nur noch ca. 54, Nebner bietet ihnen ihr Arbeitsnachweis. Viele, die gezwungen sind, thn spricht sich für lokale Zentralisation ber Metallarbeiter- Bereine in Anspruch zu nehmen, werden abgewiesen, weil sie in einer aus. Er hat den Auftrag, dahin zu wirken, daß von Berlin aus Den Metallarbeitern Berlins Kollegen als Referenten nach Stettin gefandt werden. Mit Aus jiehen jest nicht mehr die Fabrikanten als Einzelunternehmernahme von 30 fchlafen alle anderen Former bort jest den Schlaf gegenüber, sondern in ganzen Ringen. Diese sind es, welche die des Gerechten . Zederberg( Prenzlan): Die Haltung der Prinzipale uns Sylappe, die die Bewegung erlitten, möglich machte; sie haben staite Organisationen, wie die der Former zu Grunde gerichtet, gegenüber ist eine sehr gute. Die Lohnverhältnisse der Former sind Allerdings ist auch der Indifferentisuus der Kollegen mit Schuld gute zu nennen; sie haben einen Verdienst von 24 bis 30 m. bagegen ist die Lage Lage der Schlosser. daran. Thatsächlich war es bei vielen Kollegen nur Strob- Bedauernswerth Wir haben Bei 11stündiger Arbeitszeit verdienen fie 12 M.; aus feuer, was sie zur Organisation trieb. Unter- nahmsweise mal 15 bis 18 M. Es existirt ein Hirsch- Duncker'scher beim Vorgehen gegen jeht unsere Zaftit
Schwarzen Liste verzeichnet sind.
das
2. Der Delegirtentag kann sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß durch die in Wirkung getretenen Verbände der Arbeitgeber ein Zustand geschaffen ist, welchem mit Nachdruck durch die zur Zeit bestehenden Formen der FachVereinigungen nicht mehr entgegen zu treten ist. Der Delegirtentag erkennt die Unabwetsbarkeit und Nothwendigkeit an, daß die Institute des Arbeitsnachweises, des Reise- Unterstügungs- und Herbergswesens fünftig zentralisirt sein müssen, um nur einen Schritt bazu zu thun, daß sich die Arbeiter als gleichberechtigter galtor bem Unternehmer gegenüberstellen können. Der Vertrauensmann der Proving wird beauftragt, die näheren Schritte hierzu zu unternehmen."
Hierauf wird der dritte Punkt der Tagesordnung:„ Gründen wir für die Provinzen Brandenburg und Pommern eine eigene Agitationstaffe?", erledigt. Hierzu sprechen die Herren St e cner, Bätge, Gerisch, Hartmann, Ahlers, Kanter,
nehmerthum den neuen Verhältnissen anzupassen; es ist nicht mehr Geivertverein; dies erschwert die Gründung einer uns genehmen Runge, Kieburg, Becker, Bägler, Trittelwit. Sie beste Agi. Organisation.in man den Kollegen ihre Lage im Es einzelnen Ortschaften mit dem Hauptvertrauensmännern der tation innerhalb der kleinen Werkstuben und Fabriken für die Lichte zeigen, so werden sie brutal. Rieburg( Potsdam ): Für Potsdam hat der 1. Mai be Branchen wegen der Agitationsgelder, zu beseitigen. Ga wurde Organisation wird durch in ihnen beschäftigte Vertrauensleute
an diesen abzuliefern und ben
Der Delegirtentag der Metallarbeiter der Provinzen Brandenburg und Pommern beschließt, daß der Bertrauens mann dieser beiden Provinzen vorläufig 50 pCt. der eingegangenen Gelder zur Agitation zu verwenden hat. Sollte dies nicht ausreichen, so hat der ProvinzialVertrauensmann sich um Weiteres an die Vertrauensleute Deutschlands zu wenden."
geschehen können. Ein Vorgehen einzelner Branchen wird in Bufondere Ereignisse nicht mit fich gebracht. In der Eisenbahn befürwortet, daß die Vertrauensleute der Provinz den Bertrieb funft vermieden werden müssen; was dadurch bisher erreicht Werkstatt ist es den Arbeitern verboten, einer Organisation an der Marken vom Hauptvertrauensmann übernehmen, einen Theil worden, ist nur minimal oder garnichts. Vielfach ist Erreichtes zugehören. Der Minimallohn ist jest in Potsdam 15 M.; jedoch des gesammelten Gelbes wieder verloren gegangen. Ein eigenartiges Zeichen ist es, daß tommt es immer noch vor, daß einzelne Kollegen für 9 Mark anderen für die Agitation in den Provinzen zu verbrauchen fich die kleinen, in Innungen organisirten Arbeitgeber den Groß- arbeiten. In dem größeren Betriebe, in welchem ich beschäftigt hätten. Folgender Antrag wird hierauf angenommen: fapitalisten, ihren natürlichen Todseinden anschließen, um mit bin, find wir jetzt gezwungen, uns jeder Agitation zu entDöhnert( Potsdam ): Von den in der Bahnwerkstatt beihnen gemeinsam die Arbeiter zu bekämpfen. Jezt sind die Ver- halten. hältniffe im Gewerbe so traurige, daß an ein offensives Vorgehen unfererseits garnicht zu denken ist. Ueberall liegt das Gewerbe schäftigten Kollegen ist blos einer in unserem Verein; die andern darnieder. Ich bin der Meinung, daß, wenn der 1. Mai nicht gehören dem Gewerkverein an. Die Agitation ist eine minimale, gewesen wäre, es zu den Streitigkeiten im Gewerbe zwischen da durch den Streik in der Finke'schen Waschinenfabrik gezwungen, Der die Leute, die immer für den Verein eintraten, die Stadt verUnternehmern und Arbeitern doch gekommen wäre. Arbeitsnachweis der Unternehmer wird nicht mehr lange bestehen. laffen mußten. Nachdem noch zum ersten Punkt der Tagesordnung die Die Vorarbeiter sind froh, wenn sie feine Arbeiter von daher zu nehmen brauchen. Ist die Konjunktur eine beffere wie jest, fo Serren Bäbold und Klein gesprochen, gleich den anderen wird dieser Nachweis von Arbeitern wenn nicht garnicht, so doch Rednern den in Metallarbeiter- Kreisen noch so sehr vertretenen sehr wenig in Anspruch genommen werden. Die Geschäfts- Raftengeist verurtheilend, wurde folgende Stesolution einstimmig girten, drückt Miemets check den Wunsch aus, daß die öffentliche tonjunktur ist zur Zeit in allen Branchen der Metallindustrie langenommen: