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Die Gefangenen fahrlegen. Sie blidten zu Woden. Ihre Arme fnidten ein. Ein junger jüdischer Bursche mit großen ängstlichen Augen jackte plöglich zuſammen. Er siel mit der Brust auf seine Knie, und die Hände legten fich vor ihm flach auf den Boden. Es standen jest nur noch sechzehn Gesangene an der Wand. ., Die Sau wird jest schon ohnmächtig. Den möchte ich mal mitnehmen, wenn es knallt. Schafft ihn raus, ben besdaitienen Hund!"

Der SA.- Führer ließ die Peitsche in den Händen auf und ab wippen, auf und ab, er Prümmte sprungbereit den Stücken und komman dierte:

,, Karabiner hoch! Wer nicht singt- ab­

Inallen!"

Er ließ einen Mann der Wache den Text des Liedes hersagen, ein anderer spielte dann die Melodie auf einer Mundharmonika. Nun fangen einige Gefangene leise mit. Aläglich ivimmerte das Lied durch den Raum.

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,, Adolf Hitler unserm Führer- Reis then wir die Hanb..."

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Ein Mann von der Wache wandte sich an gewibert ab: das Lied, von den hilflosen Ge­fangenen stotternd und sittrig gefungen, fehlen ihm geradezu toie eine Beleidigung.

Er war ein großer Bursche mit ruhigem, gelassenem Gesichtsausdrud.

Beffer werben, viel beffer!" fagte der 8.- Führer. Laut und deutlich. Mund auf­zeigen, als wenn ihr ein Kommisbrot schluckt!" Die Reichsbannerleute fangen nicht mit, sie betwegten nur die Lippen. ,, Fort mit Juden Adolf Hitler

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und Verrätern

- fchvörn wir Treue..." Die Wände waren feudht. Der Raum hatte Tein einziges Fenster, vor der Tür Hingen ein paar Säde übereinander. Eine große Spinne fletterte an ihrem Faden zur Lampe hoch. Das Blut war in den Boden eingeſidert, nur in der Mitte der Lache glänzte es noch feucht. Der El- Führer war in das Blut getreten, das bei Jedem Schritt, den er ging, ſeine Stiefelfohlen auf die Erde zeichnete.

Er sah auf die Uhr und sagte aur Bache, daß er zum Gaubüro müsse, man folle die Ge­fongenen öfter mal ,, beten laffen", daß es ihnen nicht zu langveilig werde.

Die Lawine

Seit Jahren zerbrechen fich die gescheitesten Leute den Kopf, woher es gekommen ist, daß die Fabriten nacheinander ausperren müssen, daß die Gewerbsleute immer weniger Bestellungen bekommen, daß die Verkaufsgeschäfte und Warenhäuser troß aufgestapelter Erzeugnisse nicht mehr so viel verkaufen, und daß die Waren ins Ausland immer weniger abgehen; so daß selbst die von der Natur produzierten Waren nicht mehr abgesetzt werden können, troßdem Millionen Menschen den größten Mangel an allem leiden. Und doch ist dieses scheinbare Rätsel die einfachste Frage der Welt: Es hat einer aufgehört zu verdienen, und

wenn jemand aufhört zu verdienen, hört jemand auf zu kaufen! Wenn jemand aufhört zu kaufen, hört jemand auf zu verkaufen! Wenn jemand aufhört zu verkaufen, hört jemand auf zu erzeugen! Wenn jemand aufhört zu erzeugen, hört jemand auf zu arbeiten! Wenn jemand aufhört zu arbeiten, hört iemand auf zu verdienen!

Sonderbare Steuern aus alter Zeit

Die sonderbarste Steuer aller Zeiten war Es gibt in der Zeit wohl nichts, was noch den alten Aegyptern beschieden. Die dortige nicht besteuert wurde. Zur Zeit der französ Behörde erhob in den Jahren, two der Nil über fischen Könige, als man mit weißbepuderten seine Ufer trat, eine besondere Steuer. Die Berrüden einherging, tvar die Budersteuer in Fruchtbarkeit und der Wohlstand des ganzen Kraft. Der geschäftstüchtige Marquis d'Abbé Landes hängen belanntlich vom Milwasser und riet dem Sonnentönig, auch noch eine Haars Nilschlamm ab. Daher war man behördlichers färbesteuer einzuführen, da nicht weniger als seits der verständlichen Ansicht, in wafferreichen fechs Millionen Tiegel Haarfarbe jährlich auf Jahren einen Extrazuschlag zu den fonftigen die Köpfe se'ner Untertanen geschüttet würden. Abgaben fordern zu können. Der König, der gut wußte, daß die Steuers fchraube bereits mehr als genug angezogen war, widersetzte sich diesem Rat.

Bei den alten Griechen öffneten sich alle Saustore von innen. Diese Einrichtung bestand aus steuerlichen Gründen. Die Behörde verirat den Standpunkt, daß iebe fich nach außen öffnende Haustir einen Teil der Straße eins nehmen würde und aus diesem Grunde steuer­pflichtig fein müßte.

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Daß man im alten Rom den Unfreien für ble Erlaubnis zur Eheschließung eine nicht unbeträchtliche Steuer abnahm, ist bekannt. Die gegenwärtige moderne Rebigenfteuer, bie nicht mur deutsche, fondern auch französische und italienische Sagestolse" au sahlen haben, be­stand bereits im Kaiserlichen Rom, wo der Ge­burtenrüdgang geitiveilig fatastrophale Bormen anzunehmen begann. Damals wurde stvar die Bahl ber Cheschließungen und Geburten durch blese Steuer kaum nennenswert gesteigert, der Staat bezog daraus jedoch beträchtliche Eins nahmen.

Unfere Großbäter werden sich noch an Steuern erinnern lönnen, die es heute nicht mehr gibt oder die einen anderen Charakter angenommen haben: das Markihallengeld, die Brüdenmaut, die Wiener Umzugssteuer, die Klaviersteuer, die englische Berüdenfteuer, die böhmische Bier- und die ruistiche Branntteins steuer. Ein besonderes steuerliches Unikum bila det die Bernsteinsteuer von Danzig und Memel, die im Jahre 1762 als blösung der bis dahin ältigen Todesstrafe für die Mitnahme jedes Stüdchens Bernstein eingeführt wurde. Auch bie Schiffahrtssteuer und der sogenannte Ab schloß", ber in Oesterreich von jeder Sinters laffenschaft sogleich abgezogen wurde, gehören noch nicht lange der Vergangenheit an. Reiche der Mitte war es bis zum Beginn dica fes Jahrhunderts üblich, für jede Bopffleate, bie über die Baht filmf hinausging, eine be sondere Lugussteuer zu erheben.

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Und so lam der Stein ins Rollen und Tapeten feines Salons liefen, ja manchmal rollte immer weiter, und ris so andere Steine machte er fogar seiner diden, mühsam auf mit und der Stein wurde aur Latvine, und gepusten Frau eine höfliche Liebeserklärunge niemand weiß sich jest Rat, wie diese immer Nach solchen Tagen, die übrigens nicht allzu oft größer werdende Latvine aufzuhalten ſei bis verkamen, fiel es ihm wieder besonders leicht, der Weise aus dem Morgenlande kommt und den Kleinbauern die Steuern zu erhöhen oder ihnen sagt, daß sie halt wieder denselben langen eine größere Beftechungssumme anzunehmen.

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Weg zurüdgehen müſſen, bis berjenige, der zu verdienen aufhörte, wieder anfangen tann su verdienen: denn

Wenn einer wieder anfängt zu verdienen, fängt einer wieder an zu laufen! Wenn einer wieder anfängt zu kaufen, fängt einer wieder an zu verkaufen! Wenn einer wieder anfängt au verkaufen, fängt einer wieder an zu erzeugen! Wenn einer wieder anfängt zu erzeugen, fängt einer wieber an zu arbeiten! Wenn einer wieder anfängt zu arbeiten, fängt einer wieder an zu verdienen!

Und so fommen alle wieder borthin, daß sie wieder verdienen, kaufen, verkaufen, er wieder genug zu essen haben! zeugen, arbeiten und verdienen, und alle, alle

Exzellenz Cordianu und die Wohltätigkeit

Eines Morgens faß er in seinem mehr eles ganten als sauberen Seidenschlafrod vor dem Schreibtisch, als der Kammerdlener ihm auf einer kostbaren alten Taffe, einem Erbftüd des Bojaren Ghila des Schlauen, nilt Hefer Vera beugung folgenden Brief überreichte:

,, An den lieben Gott im Himmel!

Jch, Dein getreuer Knecht, bin der Bauer Mihai Jonescu aus Campulung. Ich und mein Meib und meine Kinder haben nichts mehr zu freffen, denn der Bortorell, der verfluchte Steuerbeamte, hat uns alles weggenommen. Lieber Gott, erbarme Dich meiner in Deiner allmächtigen Güte und schente mir 10.000 Lei."

Exzellenz Cordiamu lehnte sich in seinent Prunkstuhl zurüd, und er lächelte fein und ge­schmeicht. Natürlich hatte die Post diesen an an den lieben Gott adressierten Brief niemand anderem als ihm, dem mächtigen Minister, aus stellen können. Und da er gerade seinen wohl­tätigen Tag hatte, entnahmt er seiner Brieftasche furzerhand 5000 Lei und schickte sie an Mihai Jonescu in Campulung.

Von Kaja Tumartin. Exzellenz Cordianu, Minister und allmäch tiger Herr in meinem Lande Rumänien, erlitt Postwendend kam die Aniwort: ,, Du, lieber von Beit zu Zeit heftige Anfälle von Menschen- Goit, hast in Deiner allmächtigen Güte meine freundlichkeit. An solchen Tagen war er emfig Bitte erhört und ich danke Dir als Dein gea bemüht, Gutes zu tun. Er beschenkte seinen treuer Knecht. Aber sage mir, Du Heber, Kammerdiener mit Pelzen und Lackschuhen, er unvorsichtiger Goit, wozu hast du mir das Geid hütete sich, einen von den schwarzen Schaben durch diesen alten Gauner, den Cordianu, ge zu töten, die, wie es in rumänischen Prunk- schickt? Hast Du Dir denn nicht denken können, gemächern zu passieren pflegt, über die seidenen daß er selbst die Hälfte einstecken wird?"