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fehlte nicht minder energisch mit National­fozialisten.

Mit einem diefer Andersgläubigen" mußte ich wohl etwas zu grob geworden sein, denn er zeigte mich bei der Polizei an, und einige Tage darauf erschien der Polizist, um Haussuchung" zu halten.

Mich packte eine sinnlose Wut. Was fällt dem Kerl ein, wie wagt er, in meinen Sachen herumzustöbern? Polizisten sind dazu da, einem den Weg zu weisen, wenn man sie da nach fragt, vielleicht auch dazu, sogenannte Verbrecher zu fangen. Aber wie kommt der Mensch in mein Zimmer?

Als er sich zum Gehen anschichte, kam mir mit einem Abenteurer ergangen ist. Wi. S. mir ein guter Gedanke: in B."

Lesen Sie gern, Herr Kriminal?"( Ich hatte keine Ahnung, wie man diese Art Leute anredet.)

Ja, ganz gern."

" Ich möchte Ihnen ein Buch schenken", und ich holte vom Bücherregal Upton Sin­clairs Roman Jimmie Higgins", der eben in meiner Nebersetzung erschienen war.

,, Wir dürfen kein Geschenk annehmen", erklärte der brave Polizist.

..Es ist ein

Bur gefl. Beachtung! Die Fälle des Nichtbezahlens fäuflich erworbenen Insekten­materilals mehren sich wieder. Wer sich vor Schas den bewahren will, frage vor der Lieferung oder Einsendung von Geld an unbekannte Besteller bei uns an. J. E. V. in F."

,, Herrn G. K. in P. möchte ich ersuchen, mein Guthaben endlich zu begleichen. K. B. in A."

Der Naturalist, der seine Reise nach Süd­persien angekündigt hat, bittet in der Anzeige,

Ich schrie den Polizisten an, er schrie zu Sinclair schönes Buch", machte ich für in der er um Bestellungen wirbt, die Herren, die

rück. Dann wühlte er in meinen Mannstrips ten, während ich auf dem Tisch saß und falsch, aber leidenschaftlich die Marsaillaise und die Internationale pfiff.

Allmählich wurde mir dann klar, daß der Polizist ja nur seine Amtspflichten erfülle. Mein Zorn legte fich und ich fand das ganze weit mehr belustigend, als aufregend. Und auch der Polizist, der beim besten Willen nichts Verdächtiges finden konnte, wurde freund­licher, und wir begannen, wie zwei Menschen miteinander zu reden.

: Netlame.

mit der Zahlung für Sendungen aus Meinasien

Der Polizist zögerte; ich merfie ihm an, und Kurdistan im Rückstand find, um Beglei daß er das Buch gerne lesen würde. chung, da sonst ihre Bestellungen unberücksichtigt bleiben.

,, Wissen Sie was, geben Sie mir eine Mart, dann haben Sie das Buch gekauft."

Er lachte über das ganze runde ländliche Gesicht, zog aus der Tasche eine Inflations mark und nahm das Buch.

Auf diese Art endete meine erste Haus­suchung, und gelangte der Polizist von T. zu seinem ersten sozialistischen Buch. Ob es ihn wohl überzeugt hat?

Goliath- Preis je nach Größe

Die Internationale der Insektensammler gibt allerlei Gewürm auf Erden", und nur und des Insektenhandels ist weltumspannend. wenige davon sind, wie es scheint, von der Sam Vian fann sich davon überzeugen, wenn man sich| melleidenschaft verschont. Freunde von Ame i einmal die Anzeigen der„ Insektenbörse näher fenlöwen können reichlich ihren Bedarf an anschaut. Insekten in allen Entwicklungsstadien, diesen heimtüdischen Insekten decken, denn auch also nicht nur die fertigen Käfer oder Schmetter- diese werden hier angeboten: ver Dugend um Linge, sondern auch ihre Eier, Raupen, Puppen 75 Pfennig. Diese berüchtigten Ameisenmörder und Kokons werden aus allen Eden und Enden legen im ſandigen Gelände regelrechte Fallen an, der Welt zum Verkauf angeboten oder zu kaufen um Ameisen ihre Lieblingsspeise- zu er­gesucht. Man liest da z. B. folgende Ankündi- beuten. gungen:

"

a

„ Ich lehre am Monatsende nach I av zurück und nehme gern Sammelaufträge aller Art Insekten entgegen.".

Meine Falter sind immer frisch, werden sofort nach dem Eintüten elektrisch getrocknet und behalten deshalb die natürliche Rundung des Leibes, auch sind sie vollkommen schimmel- und parajitenfrei und jede Tüte mit genauem Da­tun und Fundort versehen. Beste Referenzen von Muſeen und Privåten. F. H. in N. B. in Brasilien ."

„ Zwei fleine Schmetterlingsausbeuten aus Bolivien ( 164 Stück) und aus Kamerun ( 179 Stück) sehr billig abzugeben."

„ Südpersien. Sammleieses Früh­

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Insekten werden aber nicht nur gekauft, sondern auch getauscht, und zwar gegen alle möglichen Dinge. Einer, der es auf Briefmarken abgesehen hat, kündigt an, daß er gegen fehler­freie bessere Briefmarken, auch ganze Sammlun gen, Faltermaterial, prima Qualität, aus den Urwäldern Nord Kenhas, gibt. Ein anderer sucht Erotenfalter in Tausch gegen photogravhis sche Vergrößerungen nach jedem eingesandten Bild. Helfen Sic" so bittet er in der An zeige ,, einem begeisterten Sammler auf dies sem Wege, seine Sammlung zu vervollständi gen". Auch Delgemälde 1. Aquarelle werden ges genSchmetterlinge getauscht. Einer möchte sogar sein Bilderlegifon der Erotik" drei Halbs lederbände mit mehr als zehntausend Abbildun­gen gegen Schmetterlinge eintauschen. Ein Zuckerlhändler will Qualitäts- Schokoladen und Zuckerwaren an Entomologen liefern und nimmt fünfzig Prozent des Werkes in prima paläark­tischen und erotischen Faltern.

Es werden auch Insektenhandlungen und ganze Insektensammlungen zum Verkaufe ange boten. Einer sammeit sein ganzes Leben lana Schmetterlinge und Insekten und dann zwingt ihn die Nor, sich von seinen geliebten Käfern

Auch die Freunde von Stabhenschret­ten brauchen leine Sorge zu haben, denn es werden sogar sofort schlüpfbare" Stabhen­schreckeneier angeboten. Man kann also leicht die und Faltern zu trennen. Vorstellungskunst dieser merkwürdigen Insekten fennenlernen, die man kaum von den Zweigen, auf denen sie fixen, unterscheiden kann. Daß man auch Buvven des Oleanderschwärmers, des berühmten Schmetterlings, der von den Ge­staden des Mittelländischen Meeres nach Wien und Berlin , nach Klagenfurt und nach Königs­ berg , nach Dover und Ezernowis, nach Oberöster­ reich und Steiermark , und sogar bis Schweden und Finnland fliegen kann, anbietet, ist selbst­verständlich.

Die Riesen der Käferwelt, der Riesen jahr und diesen Sommer in Südpersien Schmet- bod( Titanus giganteus) u. der nicht nur rie­terlinge und Käfer in nur prima Qualität. Bu- senhafte, sondern auch schöne Goliath( Golia­schriften und Geldsendungen in englischer und thus giganteus) werden noch immer angeboten. amerikanischer Währung, eingeschrieben per Ein„ Entomologist " in Kamerun bietet Go­Flugpost X. Y., Naturalist, Teheran . liath, je nach Größe, für ein bis drei Marf an. Persien ." Bei größeren Bestellungen gewährt er sogar „ Peruanische Urwaldausbeute. Frische, Breisermäßigungen. diesjährige, einwandfreie, erstklassige Groß­fahmetterlinge, sende ich per Bostnadhnahme."

Kann wieder Eier von emilenca

californica in beschränkter Bahl liefern. Ich empfehle, diese günstige Gelegenheit nicht entgehen zu lassen. Bucht leicht an Weide. Dut gend nur Nr. 150. A. Ch., Los Angeles ,

Kalifornien , USA ."

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Die Angebote sind auch, wie das nicht an­ders zu erwarten ist, sehr abwechslungsreich. Es

Die Sammelleidenschaft ist nicht immer mit der Leidenschaft des Zahlens für gelieferte In­selten verbunden, sonst würde man nicht fol­the Mahnungen in der„ Infektenbörse" lesen, wie diese:

,, Bevor Sie einem Reisenden Geld in den fernen Orient nachfliegen lassen oder Aus rüstungsgegenstände und Sammelanleitungen zufchiden, können Sie von mir erfahren, wie es

dene Geräte und Materialien: Lichtfang und Zum Insektensammeln gehören verschic Köderlampen, Spannbretter, Nadeln und sch mand) andere Dinge. Auch diese werden reichlich angeboten. Die toten Insekten der Sammir gen haben Feinde unter den lebenden Insekten. Diese müffen bekämpft werden. Einem Mittel, das zu diesem Zwecke dient, gab der Erzeuger den finns reichen Namen„ re po!".

Wer vielleicht der Meinung ist, daß das In­seftensammeln eine neue Leidenschaft ist, der wird nicht nur durch die fünfzig Jahrgänge der Insektenbörse", sondern auch durch die Lebens geschichte Darwins und durch das Reisewerk eines weniger berühmten Landsmannes von ihm, des Engländers Robert Townson, der Ende des achtzehnten Jahrhunderts eine Jagd- und naturwissenschaftliche Sammelreise nach Ungarn unternahm, und sich unterwegs eine Zeitlang in Wien aufhielt, eines besseren belehrt. Townson erzählt, daß sich damals in Wien ein gewisser Tombacher, ein anständiger, aber armer Mann, mit Inselienhandel befaßt hat. Die nie­drigen Preise der bei ihm erhältlichen und in England unbekannten Insekten Serechtigten Townson, wie er sagt, zu der Annahme, daß den englischen Entomologen die dem Buch beis gebene Preisliste des Wiener Insektenhändlers Freude bereiten wird. Er teilt auch dessen