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Adreſſe mit: Matthäus Tombacher, Insekten-| nich ertragen können; ich ſteckte daher den er Das Leben des Kilometerfreſſers

händler, auf der Wieden , Vienna ."

Die Leideschaft des Insektensammlers war auch Darwin nicht fremd. Er erzählt in fei­ner Selbstbiographie, daß ihm, als er Student in Cambridge war, feine Beschäftigung fobiel Freude machte als das Sammeln von Käfern. Es war die bloße Leidenschaft des Sammlers", fagt Darwin . Dies zeigt übrigens auch die fol­gende Begebenheit, die er erzählt: Als ich eines Tages ein Stück alte Rinde abriß, sah ich zwei seltene Käfer und ergriff einen mit jeder Hand. Dann sah ich auf eimal einen dritten, noch dazu eine neue Art, dessen Verlust ich hätte

meiner rechten Hand schnell in den Mund. Leider sprigte er aber sofort eine intensiv scharfe Flüs figkeit aus, welche mich ich auf ber Bunge brannte,

so daß ich gezwungen war, ihn auszuspuden; der war nun verloren, wie es auch der dritte war." Seine Freunde, die eifrige Käfersammler waren, hatten alle Glüd im Leben. Es scheint daher, wie Darwin meint, als wenn die Nei­gung zum Käfersammeln ein Vorzeichen späterer Erfolge im Leben wäre. Manche Anzeigen der Insektenbörse" sprechen gegen diese Annahme. Sicher ist es aber, daß nicht jeder Käfersammler ein Darwin ist. J. R.

Inspektor Iks ist wütend

Kriminalnovelle von G. Geiersberg.

Famos, wie Inspektor Is die übersichtlichen Kurven des schmalen Gebirgssträßchens schnitt und sich durch die engen Kehren sorglich höhe wärts tastete. Ein ebensoguier Automobilist wie tüchtiger Kriminalist!

Ich bin nicht unempfänglich für Frauen. Der Blick der sanften blauen Augen betörte mich; ich schob mein dienstliches Gewissen entschieden beiseite.

Aber als ich der jungen Dame beim Bestei­

,, Erzählen Sie etwas, Inspektor," bat ich gen des Wagens behilflich war, sah ich für Se­bei der nächsten Rast.

Auto oder Kriminell?" Beides!"

Zu einer Stunde, wo sich bei Regenströmen trefflich spannungsreiche und gefahrvolle Begeb­nisse erzählen lassen, framte nun Inspektor Ifs die Geschichte der Autoratte aus. Wir faßen in einem Gebirgsnest. Der Sportzweifizer ftand unter der Torfahrt des Gasthöfleins; er war Mitakteur in dem Drama

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Genial gezirtelt an steilem Bergabhang steigt die Paßstraße zur Orgasalp an", begann Inspektor Ifs. Da droben stehen im Geröll des Sturmumheulten Passes die Varaden der Zoll­beamten. Weber schmutzigen Schnee schlittern die Autos das ganze Jahr zur Schranke an der

Straße, Autos in ununterbrochener Folge."

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Ich kenne die Straße und nicke schiveigend; eine bekannte Schmugglerstraße- Also eine Schmugglergeschichte- Autoschmuggler. Das versprach interessant zu werden!

funden Kälte und Entschlossenheit in seltsamer Vereinigung in den Augen, die zuvor noch sanft und bittend gewesen waren. Die Züge der Frau hatten sich verändert; ein reifes, erfahrenes Weid say neben mir

"

Da wußte ich mit Bestimmtheit: dies ist die Spionin! Eine Autoratte", die sich an die Autos der Straße festbiß und von ihnen unauffällig über die Grenze nehmen liek!

Heuchlerisch fragte ich: Sind Sie im Besiz eines Passes, mein

Fräulein?"

Ja; aber als Touristin braucht man ihn nicht."

Mein schneller Wagen schraubte sich die Serpentinen hinauf. An der Paßhöhe fuhr ich zur Verwunderung der Touristin das Auto nicht vor die Schranke, sondern in ein einge­zäunies Geviert, vor eine Barade. Auf ein schrilles Huvenſignal sprangen drei Uniformierte herbei und ergriffen auf meine Kopfbewegung

Unruhige Zeiten haben den Automobilisten zeitweilig die Freude am Genuß der Fahrt dori verdorben. Die Zoll- und Paßkontrolle an der Grenzstation auf der Paßhöhe wurde eine Beit- chrecken. lang immer strenger ohne ersichtlichen Grund nach Ansicht der Automobilisten. Aber wie konn- genau durchsuchen, Madame." ten sie ahnen, daß über den Paz in Autos Spionagematerial geschafft wurde nicht

die angebliche Touriſtin.

Was bedeutet das?" fragte sie ohne Er­ Ich muß Sie wegen Spionageverdachtes

wahr?

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Der Ermittlungsdienst brachte heraus, daß eine berüchtigte Spionin, als ihr Eisenbahn und Flugzeug zu gefährlich geworden waren, als Trägerin wichtiger Nachrichten fungierte. Bis­her gelang es nicht, ihrer havhaft zu werden.

D, bitte," machie die Verdächtige auf­fallend gleichgültig, und sie verriet sich damit.

Ich glaubte nun, Gewißheit zu haben, daß es die gesuchte Svionin war!

Sie wurde in einen Raum geführt und dort durch zwei Frauen der Beamten einer sehr gründlichen Leibesvijitation unterzogen. Ich untersuchte unterdessen den Rucksack. Aber trok der Gründlichkeit, mit der ich dies vornahm, fand ich nichts. Ich begann noch einmal von In meinem Sportzweisiver fuhr ich meh- born, denn die Spionin hatte zweifellos wichtige rere Tage unauffällig die Orgasvaßstraße auf Nachrichten, mit denen sie über die Grenze und ab; fugte ich übeit und zuumae geflebte Gutter, prüfte die Riemen forgfältig und ab; argwöhnisch lugte ich über die Auto- gehen wollte. Ich riß aus dem Rucksack das an­

So beorderte man mich ab, um der Frau das Handwerk zu legen.

die Spionin so leicht Unterschlupf finden konnte. Ich habe dabei auf mehrere sehr starke Wagen Jagd gemacht; alle unerbittlich mit dem kleinen Sportzweisiger geholt, aber nie etwas entdeckt. Da stoppte ich eines Tages-

Ein Tourist fniete am Straßenrand. Aber nein: eine Touristin. Ein bildhübsches, frisches Mädchen. Ich hielt auf eine bittende Bewegung der augenscheinlich Erschöpften.

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Bitte, nehmen Sie mich doch bis Orgas mit," bat die Touristin.

nichts fand sich!

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von der Wiege bis zum Grabe

200KM

ՈՐ

2 KM.

geben hatte, erfuhr ich erst einige Tage später

Ich erhielt wegen der Freilassung der Spionin eine Rüge von meiner vorgefeßten Be­hörde. Ais bisher erfolgreicher Beamter litt ich darunter. Ich kam Tag und Nacht nicht aus meinem Wagen und streifte die Orgasalpstraße und die beiden übrigen Baßstraßen, die über die Grenze führten, auf und ab. Ich wechselte den Wagen, fuhr in Verkleidung, bis mich eines Tages, als ich in der Verkleidung als Chauffeur einen großen Sechsfißer fuhr, wieder eine Dame um Mitnahme bat.

Ich frohlockte.

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Es war wieder die Touristin"!

Wie beim erstenmal, fuhr ich mit ihr über den schlüpfrigen Schnee der Paßhöhe in das ein­gezäunte Geviert, und wieder begann eine vein­liche Untersuchung und Durchsuchung.

Ich arbeitete mit Verbissenheit und Trop. Ich trennte die Absätze von den Stiefeln der Spionin, riß die Sohlen ab, trennte das Futter heraus. Nahm die Kleidung unter die Lupe und wendete alle erdenkliche Gründlichkeit auf, um diesmal zum Ziele zu gelangen. Ich beobachtete dabei unausgesezt die Spionin, die, nur mit leichtem Maniel bekleidet, bei der Durchsuchung im Zimmer stand. Doch ich mochte die Neber­kleider, die Wäsche, Strümpfe oder sonstigen Stücke befühlen und durchsuchen das Geficht der Spionin veränderte sich nicht!

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Nirgends fand ich etwas. Dabei mußte die Spionin die Nachricht mit sich herumtragen; anders war es nicht möglich. Die hing anders war es nicht möglich. Die Durchsuchung

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hinter einer spanischen Wand vor sich, aber auch bei dieser neuerlichen Untersuchung fanden die Frauen, die von mir aufs äußerste angespornt waren, nichts

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Da auch die Frauen bei der Leibesvisitation nichts fanden, so blieb nichts übrig, als die Spionin mit den Nachrichten, die ihr, um sie endlich überführen zu können, von der Kriminal- Da packten mich Wut und Zorn. Die volizei selbst zugesteckt worden waren, über die Spionin hatte bestimmt Nachrichten- und ich Grenze passieren zu lassen. Das heißt, von der mußte die Autoratte, da ich nichts finden konnte, Tatsache, daß der Stabsoffizier", von dem die wohl oder übel wieder über die Grenze lassen. Spionin die neuesten Nachrichten erhalten, mit Da fiel mein Blid auf die hellrosa Hemd­der Kriminalpolizei Hand in Hand arbeitete und hose. Ich nahm sie zum fünften oder sechstenmal nur fingierie Mitteilungen der Spionin über- zur Hand und schleuderte sie schließlich, da ich