Die Leichenkarawane

Erlebniffe von Heinz Schäfer

fügen.

Wir waren in den Bergen von Kurdistan.| Kerbela mitmachen. Die Uebermacht war zu Auf einem kaum gangbaren Pfade 1- ußien wir groß, es half nichts, wir mußten uns vorerst uns erst mit dem Beile den Weg bahnen.- End­lich, nach einstündigem Vordringen, verbesserte sich der Weg. Es ging schneller bergab, und so­mit erreichten wir gegen Mittag die langerfehnte Karawanenstraße.

Wir waren eben dabei, Rast zu machen, als wir eine Karawane erblickten. Wir hörten Ge­fänge und Geheul. Wildaussehende Männer mit entblößtem Oberkörper schwangen frumme Schwerter durch die Luft und brachten sich flaf­fende Wunden bei. Andere umtanzten mit wüten der Gebärde die beladenen Tragtiere. Sofort waren wir uns über die Art der Karawane klar. Es waren Hosseinanhänger, die auf dem Wege waren, die Leichen der als besonders heilig ge­haltenen Kurden nach Kerbela , dem Wallfahrts : ørte der Hoffeinverehrer, zu bringen.

Wochen, Monate hindurch, durchqueren diese Menschen die Wüste und Steppe. Die meisten er­reichen die heilige Stätte nicht, gehen vorher an der Pest oder an sonstigen Krankheiten zugrunde. Desto mehr aber werden die gefeiert, die leben­dig Kerbela erreichen. Dann werden fanatische Feste gefeiert. Die Menschenmenge umtanzt wie wahnsinnig das Grab, das die Gebeine des schiitischen Märtyrers Hossein birgt. Viele zer fleischen sich, brechen bewußtlos zusammen, ster­ben glücklich, in Kerbela ihren letzten Schlaf hal­ten zu dürfen.

Die Wallfahrer waren schon ganz in un­serer Nähe. Wir hatten natürlich keine Lust, die Bekanntschaft der Fanatiker zu machen, bogen deshalb von der Karawanenstraße ab und gingen durch die weglose Steppe. Doch die Kurden hat­ten uns schon bemerkt. Mit gezogenen Schwer: tern, brüllend, kam die Horde auf uns zu. Achmed, mein Dolmetscher, versuchte nun, die Kurden durch zuvorkommendes Benchinen abzu­wimmeln. Es gelang ihm nicht. Die Fanatiker bestanden darauf nachdem ihnen Achmed er­flärt hatte, ebenfalls ein Berehrer von Hoffein

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zu sein, daß wir die Wallfahrt mit ihnen nach

Die Kurden führten uns zu ihren Trag­tieren. Der üble Geruch von Leichen drang uns entgegen. Die Karawane bestand aus zehn Na­melen. Acht dieser Tiere dienten zur Beförderung der Toten, die anderen zwei waren mit Teppi­chen und Proviant beladen. Die Zahl der Wall­fahrer betrug fünfundzwanzig.

Langsam schleppte sich die Karawane durch den heißen Sand. Nach einer Stunde starb ein weißbärtiger Greis. Der Tote wurde in Teppiche gepackt und auf ein Kamel verladen. Dann ging es wieder weiter durch die menschenarme Gegend.

Die Sonne brannte furchtbar der Lei­chengeruch war kaum mehr zu ertragen. Achmed holte aus meiner Reiseapotheke ein Patet Waite. Diese befeuchteten wir mit Alkohol und banden sie unter die Nase. Endlich tam der Abend. Die Karawane lagerie. Die verpackten Toten wurden in die Mulde gelegt. Erst nach einem Halbstündigen Tanz um die Mulde machten sich die Kurden daran, das Abendessen zuzubereiten.

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Ich saß mit Achmed abseits und besprach mit ihm den Plan zur Flucht. Ich hatte teine Lust, noch länger bei den Fanatikern zu bleiben. Wir hatten kaum den Tee getrunken etwas zu essen war uns bei dem Leichengeruch ganz un­möglich, da begannen wieder die Tänze der Kurden um ihre Toten. Eine halbe Stunde währte das unheimliche Schauspiel wurde Ruhe. Ein Blizz zucie durch die schwarze Nacht Geier frächsten Schalale und hänen umkreisten heulend das Lager- Die verpackten Leichen rochen zum Erbrechen, grauen­voll.

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Hallo, ich will mitfahren!

Das tippt wohl nicht?

Nicht im geringsten!

Zur Zeit des Kaifers Tiberius lebte ein Glasmacher , der dem Kaiser einen Bokal aus endlich sehr feinem Glas überreichte. Dem Kaiser gefiel das dünne Glas nicht und er schleuderte heftig den Pokal zu Boden. Aber zu seiner Uebers raschung zerbrach das Glas nicht auf dem Mar­morfußboden. Er geriet darüber so in Zorn, daß er den genialen Glasmacher hinrichten ließ. In einem Museum in Benedig sind noch heute einige Gläser aus jener Beit zu sehen, die unzerbrech

Die Wallfahrer waren eingeschlafen. Der heiße Tag die wilden Tänze- die brennen­den Wunden- für Menschen zu viel. Wir über- lich sind. zeugten uns von dem festen Schlaf der Kurden, packten und marſchierten gleich darauf ab. Nie­mand bemerkte uns. Bald hatten wir die unheim­liche Karawane hinter uns.

Die wohlschmedende Artischoke gehört zu

Mund zu und sagte ihm, daß es heute keine süße| Speise gebe, wenn noch ein Wort gesprochen| den Disteln. würde.

Wie die Erzengel wieder vor den lieben Gott traten, fragte er: Na, wie ist es? Was haben die Menschen zu meinem neuen Wunder gesagt?" Und die Erzengel berichteten, daß es nicht zu dem Wunder gekommen sei, weil der arme Mann so geschrieen hätte. Und warum hat er solchen Lärm gemacht?" fragte Goit weiter. Da flüsterten die Erzengel und sie bekamen ganz rote Köpfe, und sogar ihre Flü­gel färbten sich rosa, so peinlich waren ihnen ihre Worte: ,, Aus Angst vor der Seligkeit

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An diesem Tage gab es kein gutes Wetter.

Was mancher nicht weiß

Das Blatt der Viktoria Regia iragt ein

Gewicht von 200 Kilo.

Spitzbergen ist das einzige Land, in dem es leine Käfer gibt.

Schon im 12. Jahrhundert gab es in Deutschland dreistöckige und in Paris sogar vier­stödige Häuser, während um das Jahr 1180 in englischen Wohnungen die Glasfenster vorkamen.

Der kürzeste Brief der Welt wurde von dem Verleger des großen französischen Schriftstellers Victor Hugo geschrieben. Es war ein neues Buch von Hugo herausgekommen und am Nachmittag des gleichen Tages schrieb Victor Hugo , der sehr ungeduldig war, an seinen Verleger, um zu er fahren, wie der Verkauf sich anließ. Diesen Brief schrieb er folgendermaßen:? Victor Hugo ." Der Verleger zeigte sich der Situation gewachsen. Seine Antwort lautete:!"

Die Kirchenglocken wurden von dem italie­nischen Bischof Paulinus eingeführt, aber ur­sprünglich nicht, um die Gläubigen zur Andacht zu rufen, sondern um die in der Luft schweben­den Geister und Dämonen zu verscheuchen.

Der Gummibaum liefert bei fast täglichem Das Rosenholz stammt nicht von Rosen- Zapfen bis zu einem Alter von zwanzig Jahren stöden. Es ist vielmehr das Holz von brasiliani-| Saft; dabei ist beobachtet worden, daß die älte­schen Bäumen, das seinen Namen daher hat, weil sten und häufigst angebohrten Bäume die größte es in frischem Zustande stark nach Nojen riecht. Saftmenge liefern.

Fünf Liter deftilliertes Waffer wiegen bei

einer Temperatur von 4 Grad bekanntlich 5000 Gramm. Die gleiche Menge Meerwasser wiegt 450 Gramm mehr, infolge der in diesem Waffer aufgelösten Salze. Das Waſſer des toten Meeres wiegt jogar 1000 Gramm mehr.

Die erften Spielfarten wurden mit dem farazenischen Namen Tarok belegt, was fobiel bedeutet wie Hauptmann oder Kapitän, und noch heute spielt man in Italien mit sogenannten Tarotfarten. Das Kartenspiel bestand damals aus 78 Karten, und zwar war der Harlekin der höchste Trumpf, außerdem gab es 21 niedrigere Trumpfkarten, ferner vier Könige, vier Damen, vier Ritter, vier Bauern und vierzig Karten von A bis Zehn, alle farbig und in vier verschiede­nen Zeichen: Herz, das rot war, wurde durch einen Becher bezeichnet und bedeutete die Prie sterschaft; Karo, das gelb war und römische Münzen aufwies, bedeutete den Bürgerstand; Klee , grün mit einem Bündel Ruten, die Diebe, die damals als eine besondere Zunft galten, Pit ( in blauer Farbe) mit zwei gekreuzien Degen, bedeutete den Adel. Die erwähnten niedreren Trümpfe bestanden aus allerlei allegorischen und andern Figuren: da war ein Wanderer mit dem Ranzen auf dem Rücken, da gab es Engel und Teufel, Papst und Päpstin, Kaiser und Kaiserin, Glück und Mäßigkeit, Kraft und Liebe, Kirche und Welt, Sonne, Mond, Sterne, Zeit und Ge­richt. Das ganze Spiel war so etwas wie eine Darstellung des Totentanzes, der im Mittelalter oft symbolisch dargestellt wurde.