- 3-

gegen die Mehrzahl der Schmarozzerschwämme, im laublosen Zustande derselben vor dem Aus­welche unsere Obstbäume jedes Jahr bedeutend treiben der Knospen und wirkt vorbeugend, da schädigen, ja häufig auch vernichten.

Im jezigen Zeitpunkte ist der Kampf gegen die Obstbaumschädlinge deshalb ganz besonders wichtig, weil man mit jedem Ei, jeder Larve und Puppe die zahlreiche Nachkommenschaft ver­nichtet. Das Anstreichen der Stämme mit Kalt, wie man es heute noch in vielen Gegenden zu tun pflegt, ist wenig zweckmäßig und wir er­setzen dasselbe mit sicherem Erfolge durch die An­wendung eines wirksamen Obstbaumfarboli­neums, wie dies von den meisten modernen Obst­baumzüchtern des In- und Auslandes durchge­führt wird.

Je früher die Bekämpfung der Schädlinge erfolgt, desto sicherer und größer kann man auf Erfolg rechnen.

hiedurch nicht nur die einzelnen Schädlinge, son­dern auch alle auf den Obstbäumen überwin­ternden Schädlinge vernichtet werden.

Es ist nur notwendig, daß man hiezu nur wirklich gute Karbolineen verwendet, von welchen die Gewißheit besteht, daß ihre Wirkung eine vollkommene ist.

In den letzten Jahren tritt im Obstbau besonders die Pf I a umenschildlaus auf, welche bei ihrem allgemeinen Erscheinen Marke mit sicherem Erfolge bekämpft wird. durch die Anwendung einer guten Karbolineum­

Die Zeit ist nun schon sehr fortgeschritten und es liegt im Interesse jedes einzelnen Obst­und Gartenbauers, noch im letzten Momente das Die Winter-, bzw. Vorfrühjahrs- Sprißung Versäumte ohne weiteren Verzug nachzuholen, der Bäume mit Obstbaumkarbolineum geschieht will er nicht zu Schaden kommen.

Stephanie von Ludwig Bauer

D

18

Platz frei?

Alles besetzt!

Der Trick aufgedeckt.

hal

Lebens hat er innerlich die Angelegenheit liquidiert.

Das Folgende ist ein kleiner Abschnitt| schen, Oesterreich, noch undenkbarer eine zweite aus dem im Querido- Verlag, Amsterdam, unebenbürtige Frau. Er soll sein Ehrenwort erschienenen Buche Leopold der Ungeben, mit der Baronesse zu brechen. Stephanie geliebte, Rönig der Belgier beschwert sich, will ihm überall folgen, die Sze= und des Gelde 3". Ludwig Bauer nen hören nicht mehr auf, und Rudolf fühlt, wie schildert darin meisterhaft die Lebens­geschichte des großen, bösen Königs" falt und abweisend der, Vater, wie hoffnungslos Leopold II ., der im Namen der Humanität dieses Reich ist, das auf ihn wartet, dem er hel= und des Christentums den Kongostaat nach fen möchte, das er in letter Stunde noch durch verschlagenster Händlertaktik gründete und Erneuerung retten will. Nein, das ist unmöglich, der bar aller menschlichen Gefühle nicht ein- Franz Joseph duldet nicht Geist, Freiheit, Ent­mal für seine nächsten Verwandten ein Herz wicklung; Rudolf kann in der Hofburg nicht lich, doch kaum mehr; er wußte die Ehe, die sein Gewiß ist die Sache mit Rudolf ihm þeins hatte. Der Autor rollt vor dem Leser die atmen, trinkt und liebt, betäubt sich in Orgien, Ehrgeiz gestiftet hatte, unglücklich, er hatte kaufa Erinnerungen an die Beitepoche auf, die wie der Vater wird achtzig Jahre und älter werden. männisch gesprochen, Rudolf schon als Attiv in einem Spiegel die Anfänge des groß-( Wurde es auch; hätte Rudolf weiter gelebt, er posten für sich abgeschrieben. Unangenehmer ist tapitalistischen Aufstieges zeigt und zu den standalreichsten der neueren Geschichte ge= wäre erst als Sechzigjähriger Kaiser geworden, ihm, daß die Länderbank nicht dem Kongosyns hört. Nachstehend das Kapitel über Ste- gerade zu dem von ihm vorausgefühlten Zusam- bikat beitreten wird. Leopold fordert Stephanie phanie, eine der drei Töchter des belgischen menbruch.) Er sah seine Eristenz hoffnungslos, nicht auf, zu ihm nach Brüssel zu kommen, ihren Königs: seine Pläne undurchführbar, so tötet er sich im Schmerz bei ihren Eltern zu beruhigen; er will Auch sie heiratete nach Wien; die Verbins Jagdschloß Mayerling mit der Freundin. Das die Töchter, die er aus Belgien abgeschoben hat, dung Brüssel- Wien scheint zum Unglück be- freiwillige Verschwinden des jungen und hoch nicht dauernd um sich, lehnt Retourwaren ab. stimmt. Anfangs sieht alles recht rofig aus; strebenden, geistig freien Prinzen und das Ge- Stephanie, jung, oberflächlich, vergnügungsfüch Kronprinz Rudolf von Oesterreich ist der Erbe Heimnis seiner letzten Stunden hat die Phan- tig, führt nun das leere Dasein einer Kronprin eines großen Reiches, ein junger, geistig beweg- tasie der Menschheit immer wieder beschäftigt; sessin- Witwe, sehr ihrer Schwester zugetan, aber ter, aufgeschlossener, liebenswürdiger Mensch, bielleicht empfand sie dunkel, daß sein Tod die diese doch in ihrem Unglück dann ebenfalls vera voll verschiedener Interessen. Louise hat ihm als Agonie eines großen Reiches und unabsehbarer lassend; sie will sich nicht mit Louise kompros junge Frau von ihrer Schwester gesprochen, er Verwirrungen einleitete; noch immer ist der mittieren, indem sie der zu Unrecht Eingekerkers reist nach Brüssel, er verlobt sich, Leopold ist sehr Krieg um die österreichische Erbfolge nicht aus- ten beisteht. Dumme Zwistigkeiten um den Vors zufrieden, das ist doch ein nützlicher Schwieger- gekämpft. rang bei Hof bekümmern Stephanie, bis sie sohn, das hebt die eigene Macht und gibt Mög- Leopold trifft die Nachricht inmitten seiner schließlich versucht, in einer zweiten Ehe mit lichkeiten. Stephanie ist hübsch, die jungen Leute schwersten Geldkämpfe um den Kongo. Mit seiner einem ungarischen Aristokraten den unleidlichen lieben sich, aber Rudolf ist ungeduldig, willens- Frau reist er zu Rudolfs Leichenbegängnis; es Verhältnissen zu entkommen. Franz Joseph, der schwach, sehr wechselnd in den Stimmungen, scheint, daß auch ihm in Wien mitgeteilt wurde, seinen Sohn gegenüber Stephanie als schuldig Franz Joseph, talt, förmlich, eifersüchtig, allem Rudolf sei inmitten einer Orgie erschlagen wor- empfindet, willigt ein; doch Leopold verweigert Neuen abgeneigt, läßt ihm keinen Raum. Rudolf, den, so schreibt er aus Wien seinem Bruder: seine Zustimmung, obwohl Stephanies Heirat am Wirken gehindert, flüchtet sich in den Genuß, Es ist sehr wichtig, daß die Selbstmordversion durchaus nicht unwürdig ist, sie hat in Wien hat viele Freundinnen, Stephanie genügt ihm geistig nicht, sie regt sich über Etikette und Mode aufrechterhalten wird... einzige Möglichkeit, weiter zu trauern, ihr Glück interessiert ihn auf, reizt ihn durch Eigensinn und Eifersucht, um einen unermeßlichen Standal zu vermei- nicht, man hat den Eindruck, daß er die Gelegen= eine Tochter wird geboren, die Frau verreist für den." Sehr gefaßt und mit dem Wichtigsten be- heit sucht, gekränkt zu sein, beklagt sich bitter über die Undankbarkeit seiner Tochter, und von dem längere Zeit, läßt Rudolf allein, er verstrickt sich ginnend, fängt sein Reisebericht mit der Ver- Augenblick an, da Stephanie Gräfin und später immer tiefer in Liebesgeschichten, erfährt von sicherung an: Unsere Reise ist sehr unangenehm Fürstin Lonhay wird, hat er nun auch sie abges den Aerzten, daß Stephanie ihm tein Kind mehr gewesen" Er fährt zu seiner gedemütigten schrieben. Im selben Jahr, da er so unerbittlich geben kann. Die Gatten zanken sich immer böser, unglücklichen Tochter, die nicht bloß den früher auf Legitimität sieht, beginnt er vor dem Ange­Stephanie verfolgt den ungetreuen Gatten, sie geliebten Mann, sondern auch ihre großen Hoff- ficht der ganzen Welt eine Liaison mit einer teift mit ihm, statt ihn zu fesseln. Schließlich ist nungen begraben mußte; er steigt nach Marie fäuflichen Frau letzten Ranges, die ihm, Ersatz da eine junge Ribalin, überaus ehrgeizig, eine Henriette aus seinem Salonwagen aus und gibt für Louise und Stephanie, zwei Kinder gebären Baronin Mary Vetsera. Der Gattin gegenüber zuerst den Auftrag, für morgen den General- wird. fißend, zeigt Rudolf bei einer Hoftafel seiner direktor der österreichischen Länderbank zu ihm Nachbarin Louise das Bild Marys auf der In- zu berufen, den er zu einer Syndikatsbeteiligung

"

.

nenseite ſeiner Tabakdoſe, flüſternd:" Iſt ſie bei ſeinen Kongoloſen bewegen will; dann erſt Jeder Parteigenosse

nicht schön?" Und dann: Ich komme von ihr nicht mehr los."

Will sich von Stephanie scheiden lassen. Der Kaiser verwehrt es ihm; undenkbar im fatholi­

wendet er sich zu seiner verzweifelten Tochter und gestattet ihr, ihn zu umarmen. Ist am näch sten Tag acht Stunden bei der Weinenden. Aber nach jener sentimentalen Höchstleistung seines

liest das Parteiblatt!