Die Krebssterblichkeit

Was die Statistik lehrt.

Oft hört man den Gedanken vertreten durch die fortschreitende Zivilisierung werde die Widerstandskraft des menschlichen Körpers ge­schwächt und die Verbreitung von gewissen Krankheiten begünstigt. Besonders der Krebs soll in den letzten Jahrzehnten zu einer immer häufigeren Krankheit geworden sein.

Ein oberflächlicher Blick in die Statistit scheint diese Meinung zu bekräftigen. Im Jahre 1901 starben in der Schweiz 4095 Personen an Krebs, im Jahre 1932 jedoch 5841. Selbst wenn man die Vermehrung der Bevölkerung bon 3.3 Millionen im Jahre 1900 auf 4 Mil­lionen im Jahre 1930 berücksichtigt, wären f das Jahr 1930 bei gleichbleibender Krebs­Sterblichkeit bloß 4900 Todesfälle durch Krebs zu erwarten gewesen.

In Wirklichkeit geht dank der medizinischen Fürsorge die Krebssterblichkeit eher zurück. Wenn man nämlich die Krebssterblichkeit nach Altersklassen berücksichtigt, erkennt man, daß 1901 bis 1902 im Alter von 30 bis 39 Jahren 2 Männer und 3.7 Frauen auf 10.000 Lebende an Krebs verstorben sind; in den Jahren 1929 bis 1931 waren es bloß 1.5 Männer und 2.4 Frauen. Und in der Altersklasse von 50 bis 59 Jahren lauten die entsprechenden Biffern 38.3 Männer u.td 32 Frauen 1901/1902 und 34.6 Männer und 27.7 Frauen 1929/1932.

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Was mancher nicht weiß

Eine Pflanze, die ohne Erde und Wasser blüht, ist das Seuromatum guttatum, das vom Himalaja stammt. Legt man eine Knolle auf ein Fensterbrett, so schießt im März und April eine lange, purpurrot und gelb gefledte Blumen­tüte daraus hervor. Hat die Knolle ausgeblüht, so muß sie in die Erde gelegt werden. Dann treibt sie Blätter und sammelt im Lauf des Summers so viel Nahrung, daß diese für die nächste Blüte ausreicht.

Der Wal , der ursprünglich ein Landtier war, hatte damals Beine, die, da er sie später nicht mehr benutzte, allmählich abgestorben sind. Einige überflüssige Knochen zeigen heute noch die Stelle, wo früher die Beine saßen.

Daß Fingerabdrücke als zuverlässiges Er­fennungszeichen gelten können, beruht darauf, daß allenfalls auf 64.000 Millionen zwei voll­tommen gleiche Fingerabdrücke kommen.

Englische Geologen haben errechnet, daß die Wassermenge, die sich im Innern der Erde findet, etwa einem Drittel der Wassermenge entspricht, die die Meere der ganzen Erde ents halten.

Schach- Ecke

Geleitet von Wenzel Scharoch, Drakowa Nr. 32,

Post Modlan bei Teplitz- Schönau . SCHACHAUFGABE Nr. 220. Von M. Riedl, Niemes . ( D. Arb.- Schachzeitung, 1925.) Schwarz: Kc3, Lc2, c5, Bb4, d4, g4.( 6)

a b

8

7

E

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8

7

Heiteres

chen, wie gefällt dir Muttis neues Der arme Wurm. Mutter: Sag', Büb­Kleid?" Bübchen( begeistert): Prachtvoll!" seidenes Mutter: Und nun denke mal, alle diese Seide stammt von einem armen Wurm." Bübchen: " Von Papa?"

"

Ins Gefängnis werden zwei Häftlinge eingeliefert. Neugierig umstehen die Eingelebten die Neuen und fragen: Na, warum haben sie denn dich hier einlogiert?" Weil ich mit dem Auto zu rasch gefahren bin." Lächer. lichkeit! Na, und du?" " Ich bin mit einem Auto zu langsam gefahren." ,, Nun, das ist doch nicht strafbar!" Doch, es war nicht mein Auto."

-

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-

-

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Bedenken

Milderungsgrund. Verteidiger: Sie, meine Herren Geschworenen, daß der Ans geklagte schwerhörig ist und deshalb die Stimme des Gewissens nur undeutlich vernehmen kann!"

Leider. Einige Ihrer geschäftlichen Transs aktionen sind ja geradezu kriminell!"- ,, Leider nur einige. Sonst wäre ich ein reicher Mann!"

3. Sg1-13 Die schottische Partie, die hier Weiß als Angriffswaffe wählt, ist eigentlich wenig geeignet, Schwarz große Schwierigkeiten zu bereiten.

Sb8- c6 Dd8-16

Gebräuchlich ist hier Lc5 oder S16.

3.

4. St3xd4

5. e2- e3

6. Lc1- e3

7. 12-14

Lf8- c5

Sg8- e7

d7- d6

Lc8- d7!

8. Lf1- d3 nicht stellungsgerecht. Dep

Läufer gehört nach e2. 8.

9. Ld3- c2 Nun hat Weiß ein wichtiges Entwicklungstempo verloren. Wie die weitere Folge zeigt, steht der Lc3 auf keinem glücklichen Posten.

9.

***

10.

11.

00 Dd1- d2!

12.

000

Th8- e8

Lc5- b6

a2- a4 Weiß spielt scharf auf An griff. Vorsichtiger war der Springerrückzug nach 13.

Der scheinbare Widerspruch zwischen der absoluten Zunahme der Krebssterblichkeit und der Abnahme der Krebssterblichkeit nach Alterss flassen läßt sich sehr leicht erklären. Die Mens schen werden dank der Fortschritte der Medizin immer älter. Und da der Krebs eine ausges sprochene Alterserkrankung ist, muß mit zu= nehmender Alterung der Bevölkerung der Anteil des Krebses an den Todesursachen zunehmen. Früher sind die Menschen in der Jugend ges storben und entgingen so der Gelegenheit, an Krebs zu erkranken. In den Jahren 1876/1880 betrug die mittlere Lebensdauer der Männer 40.6 und der Frauen 43.2 Jahre; in den Jahren 1920/1921 stieg die mittlere Lebens­dauer der Männer auf 54.3 und jene der Frauen gar auf 57.5 Jahre. Nur deshalb, weil wir alle im 20. Jahrhundert durchschnittlich um 14 Jahre älter als noch vor 50 Jahren wer- Weiß: Kc1, Tc8, Lc7, Sa3, e3, Ba2, b5, d5, e2, g3. Der weiter Rechnende triumphiert nun. den, wird der Krebs häufiger.

Allerdings ist der Krebs als Todesursache nicht so zurückgegangen, wie die Tuberkulose. Im Deutschen Reich betrug die Zahl der Todes fälle an Krebs im Jahre 1910 50.419 und stieg bis 1930 auf 76.567; im gleichen Zeitraum auf demselben Gebiet nahm dagegen die Zahl der Todesfälle an Tuberkulose von 104.322 auf 50.646 ab.

Die Zahl der Todesfälle an Krebs ist sta­tistisch um so geringer, je niedriger der Kultur­stand des betreffenden Landes ist. Diese Tat­sache ist nicht auf das geringe Auftreten des Krebses, sondern auf mangelhafte ärztliche Diagnose zurückzuführen. Je primitiver die Verhältnisse eines Landes sind, um so leichter werden Krebserkrankungen als Todesursache übersehen.

Die zunehmende Krebssterblichkeit ist nur insofern eine Bivilisationserscheinung, als mit zunehmender Zivilisation das durchschnittliche Lebensalter der Menschen zunimmt und des= halb der Krebs häufiger unmittelbare Todes= ursache wird,

Ст

& b c d efgh

Matt in zwei Zügen!

( 10)

Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Er­scheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Spalte einzusenden.

Lösungszug zu Nr. 217: Sd4- e2! ( Spd4- e6? Df6- go!)

Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­noasen ein: Hieke Josef, Fritsch Anton, Haupt­mann Franz, sämtlich Markersdorf; Böhm Hein­rich, Jonsbach; Dinnebier Emil, Tetschen ; Schwarz Raimund, Klostergrab : Wenzel Adolf, berg: Beutel Wilhelm, Arnsdorf b. Tetschen ( Nr. 25 nach Spb4 im 1. Zug); Reichel Ernst und Rei­Franz, Kwitkau; Triltsch Gustav, Wisterschan; Bittner Richard. Fuchs Hans, Kerschhagel Josef, Schleger Anton, sämtlich Kleinaugezd; Hyna Jo­sef und Hyna Franz, Hostomitz; Ulbert Rudolf, Prosseditz; Swoboda Josef. Nechwalitz.

Arnsdorf b. Haida; Grimmer Emil, Katharina­

chel Walter, Drakowa; Walter Ludwig und Robek

101

PARTIE Nr. 70.

Gespielt in der Schlußrunde des Klubmeister schaftsturniers der Makkabi- Schachsektion

Brünn am 16. Jänner 1933. Weiß: Drucker, Brünn- Budapest

e2- e4 d2- d4

in

12.

Sc6Xd4!

Se7- c6

Damit beginnt der Kampf gegen das ,, hän< gende weiße Bauernzentrum.

13. c3xd4

14. e4- e5 Dieser Vorstoß, der Weiß den Vorteil der offenen f- Linie, dem Gegner aber den vielleicht höher zu wertenden Vorteil der of fenen d- Linie gibt, ist erzwungen, denn Turm deckung scheitert an Lg4.

14.

15. 14Xе5 16.

d6xe5 Df6- e7!

a4 a5 Weiß glaubt offenbar damit eine Figur zu gewinnen, was aber ein Irrtum ist.

Lb6xd4! Ld7- e6 Td8Xd4

Zwingender war das Nehmen mit dem Springer. Ta4Xd4? De7- c5

16.

17. Le3xd4

18. Tal- a4

19.

20.

T11-14

Sc6Xd4

21.

Dd2xd4 Natürlich nicht Tf4Xd4 wee

gen Td8.

21.

Dc5Xc2

22.

Sb1- a3

Dc2- b3

23. Tf4-13

Db3- d5

24. Dd4Xa7

Auf Gedeih und Verderb, da nach Damen tausch Weiß nichts mehr erhoffen könnte. Schwarz führt nun den Gegenangriff geschickt durch.

****

24. 25. T13-14

26. h2- h3

Le6- g4! Te8xe5

Erzwungen, denn auf Td4 würde Matt in vier die unangenehme Folge sein.

Zügen

rer

26.

27. Kg1- h2

28.

g2- g3

29. 30.

T14-12

g3- g4

Tc5- e1+

Dd5- e5

De5Xb2+

Lg4-131

Db2- e5

Ein eleganter, zwingender Schluß. Der Füh der schwarzen Steine hat die Gegenaktion tatkräftig durchgeführt und den Sieg schön er< kämpft.

Genosse Ludwig Burian, welcher beabsichtigt, in Brünn das Arbeiterschach zu organisieren und zu fördern, errang im Jahre 1925 den Titel Schwarz: L. Burian, Brünn eines Schachmeisters der Tschechoslowakischen Republik. Diese Partie ist eine Probe seines Kön­nens samt den vorzüglichen Anmerkungen. Wir begrüßen ihn als neuen Mitarbeiter.

e7- e5 85Xd4