4 Mastern bet Wolga»paschen. Sie liefern die Fiscbr an den Fischrrnst, und die Organisation vermittelt ihnen Traktoren und Baumaterial, die verfallenen Dörfer wachsen zu neuen Sied­lungen. . In dem Dorfe Olia, beispielsweise, lad« der Dampfer stundenlang Dresch-, und Säe­maschinen für den Kolchos der Kalmücken aus. lieber dem Dorf steht eine Staubwolke, gewürzl durch die salzige Luft des Meeres. Sturm ist im Anzug, Wind und Fisch. Die Boote können Nicht verankert werden, die Fische würden sie mit sich reisten, auch wenn die Strömung sie un­angetastet liehe. So sind die Barken ans Ufer gezogen und umsäumen es wie eine schwarze Kette. Ein groster Dämpfer, der aus Baku komm«, bringt einen neuen Geruch in den Wind: Rapbrda. Bom Dampfer tönt Klaviermusik: das ist die Frau des ArzteS, die ein Ambulatorium eingerichtet hat. So steht diese Welt bei Tag aus, es ist ge- schäftig und fröhlich in ihr, fast wie auf einem Jahrmarkt. Und es ist in der Tat ein Zusam- M«ntommen fast aller. die vom schwarzen Golde leben. Unter dem schweren Schritt der Fischer, die in ihren riesigen Wasserstiefeln durch den aufgeweichten Schnee stampfen, mischt sich Hel­les Lacken der Bauernmädchen. In dem Gewirr der Stimmen sind die klären Vokale der rus- sische» und die dunklen Gutturale der astatischen Dialekte hörbar. Das Delta defWolga ist ein Wunder für diese Welt, wie eS das Delta des NilS für die seine ist. DaS Kaspische Meer ist eine Schatz­kammer, deren uralte Schätze ungehoben auf die neuen Menschen warten, auf deren Mut und Ausdauer, deren Maschinen und deren Geist.. (Deutsch von M. K.) Altenglische Anekdoten Das Glück des Quacksalbers slu einem Quacksalber, der in Kent sein sittenwidrige-, aber einträgliches Gewerbe trieb, kam ein Bauer und verlangte-ein Mittel, das lhm dazu verhelfen sollte, ein verlorenes Schaf tviederzufiuden. Es nutzte dem Wunderdoktor Nicht, dah er den Fall mit eindringlichen Ge­bärden als nicht in sein Fach schlagend ab­lehnte: Der Bauer drohte unzweideutig mit dem, waS man im alten OesterreichBrachial­gewalt" nannte; und seine Brüder und Vet­tern murmelten im Hintergründe einen dumpf bedrohlichen VestätigungSchor. Gab also der Quackfalber dem Landsmann ein paar Pillen, die ibn nach menschlicher Voraussicht zunächst am Wiederkommen verhindern muhten; dann dachre er ernsthaft und angstvoll nach und er- tvog eine Ortsveränderung. Das Schicksal indessen hatte einen wohl- gelaumen Augenblick. Der Bauer nahm zur Vorsicht alle Pillen auf einmal, so dah er schon gnf dem Heimgänge jählings in brausen­dem Galopp in ein Wäldchen sauste. Was aber fand er in dem Wäldchen? Sein verlorenes Schaf. Seither hätte auch ein Maffensterben der Patienten den Ruf des Quacksalbers nicht mehr zu erschüttern vermocht. Der Idiot In einem Dorfe bei Southampton hatten sie einen Idioten, der seine Tage mit stiller Heiterkeit und unermehlicher Nahrungsauf­nahme verbrachte. Die Kräfte, zu denen er bei Weser Lebensweise gedieh, suchte man wenig- Beim Damenfriseur stens dadurch nutzbar zu machen, dah man ihn bei Gottesdiensten die Orgelbälge treten lieh. Das haben wir.mal wieder fein ge­macht", sagte eines Sonntags der Idiot zum Küster, als die Orgelmusik besonders schön ge­raten war. Wir?l" fragte der Küster entrüstet. Was hast denn du damit zu schaffen? Du wolltest wohl sagen, dah ich es fein gemacht habe, du Idiot". Schön Idiot. Am nächsten Sonntag aber erstarrte der Küster mitten im Choral vor Entsetzen, als er plötzlich sozusagen ins Leere griff. ES fehlte den Tasten der Orgel jener Luftwiderstand, der die Töne erzeugt. Um es kurz zu sagen: die Bälge standen still. In diesem schrecklichen Augenblick, als schon der Gesang der verwunderten Gemeinde verebbte, sah der Küster neben der Orgel ein lächelndes Gesicht auftauchen. Na, wie ist's?" fragte der Idiot.Wol­len wir nicht doch lieberwir" sagen?" Die Teilhaberschaft An jener Gegend Arlauds, wo die prächtig­sten Querköpfe Hausen, kauften einmal zwei Bauern gemeinsam eine Scheune, mit der Ver­einbarung, dah jeder von ihnen die Hälfte des Raumes benutzen sollte. Dann aber verzankten sie sich auf Tod und'Leben; und während der eine seine Scheunenhälfte mtt Getreide voll­packte, lieh der andere die seine grollend leer. Er kümmerte fich überhaupt nicht darum. Er lieh sich nicht einmal blicken. Doch: Eines Sonntags lieh er sich blicken. Er kam vom Felde, blieb vor dem anderen, der eben zum Felde wollte, stehen und bemerkte so nebenbei: ,Hch wollte dir nur noch sagen: Was du mit deiner Scheunenhälfte machst, ist mir natürlich gleichgültig. Ich habe meine eben an­gezündet." Olb Bailah" In Old Bailey, dem alten Londoner Ge­richt, verhandelten fie einmal über einen De» linqnenten, der erhebliche Diebstähle begangen und daher eine zuverlässige Aussicht aufs Ge- hängtwerden hatte. Es stand schlimm für ihn. Habt Ihr noch irgendetwas zu Euren Gunsten vorzubringen?" fragte der Richter. Euer Gnaden!" sagte der Delinquent und blickte mit seinem stoppeligen Porter- und Ale- gesicht treuherzig zum Richter auf.Den gan­zen Morgen ist hier immer nur von mir und meiner schäbigen Angelegenheit die Rede ge­wesen. Ich finde, jetzt ist's aber genug. Wollen wir nun mal von was anderem reden?" GGGGOGGOOOGOGGO Schach-Ecke Geleitet von Wenzel Scharoch. Drakowa Nr. 32. Poet Modlan bei Teplitz-Schönau . z SCHACHAUFGABE Nr. 270. Von Josef Ilyas. Hostomitz. (Original.) Schwarz: Ke6. Bc5, e4. f6.(4) Weiß: Kd8, Td5, Lg6, SeS. Bb5. c3.(6) Matt in swel Zügen! Lösungen sind bis längstens 14 Tage nach Erscheinen der Aufgabe an den Leiter dieser Spalte einzusenden. Lösnngszug an Nr. 267: Tc4et! Richtige Lösungen sandten nachfolgende Ge­nossen ein: Dinnebier Emil. Tetscben; Sturm Heinrich. Brünn ; Schöffel Anton. Schöbritz; Proch Anton, Predlitz ; Tepper Franz. Karlsbad ; Hochfelder Hermann. Saaz ; Chroust Karl. Billa ; Hyna Josef. Hostomitz; Wand Ernst. Merzdorf; Holfeld Otto. Lohmüller Hans. Chimiak Hans. König Rudolf, Habl Erwin, sämtlich Nestersitz; Triltsch Gustav, Wisterschan; Ulbert Rudolf, Proseditz; Mildner Kari. Teplitz-Schönau ; Kraue Gerhard. Turn; Tesaf Franz, Suche!; Grimmen Emil. Katharinaberg; Burkert Franz, Schönau b. Neu-Titschein ; Trepesch Waldemar, Kleinaugest; Demel Rudolf. Schirmdorf. Richtigstellung. In unserer Veröffentlichung des Vereinstur- nieres der Sektion ZuSkmantel wurde Gen.Gahler mit 7 Punkten an zweiter Stelle irrtümlich ausge­lassen. welchen Fehler wir hiemit gern richtig­stellen« Bezirks Serien spiele. Am Sonntag, den 16. Feber, wurde in WJste*- schan das Serienspiel Wisterschan I gegen Zuck« mantel ausgetragen. Nach dreistündigem Kampf gewann Wisterschan mit 7:1 Punten. Allerdings verlor Zuckmanted 2 Punkte durch Kontumaz. (8. Brett unbesetzt, 4. Brett Wartezeit über­schritten.) O. Bezirk. Ergebnisse der 1. und 2. Bunde: Krochwitz U gegen Tetschen 0:8 für Tetschen in Tetschen ; Seidnitz I gegen Eulau 6:2 für Seid­nitz I in Eulau; Bodenbach gegen Rosawitz 1:7 für Rosawitz in Rosawitz; Krochwitz I gegen Seidnitz II 8:0 für Krochwitz in Krochwitz; Seidnitz II gegen Bodenbach 1^:6^ für Boden­ bach in Seidnitz: Krochwitz II gegen Eulau 3H:4% für Eulau in Krochwitz; Seidnitz I gegen Rosawitz 5:3 für Seidnitz I in Seidnitz. Im Kampfe Seidnitz I gegen Rosawitz ist noch ein Protest in Schwebe, betrifft^ ein Brett wegen Partie notieren. Die Wettkämpfe erfreuten sich alle eines sehr guten Besuches.