- 2 Wo Ivir Sie ausdrücklich dar ihm gewarnt haben; »der besser gesagt, Lady Milred.' Natürlich ist das Ganze hier eine Komödie. Einen erfahrenen Kriminalisten kann Blake nicht hineinlegen! Er hat. den Einbruch selbstverständ- lich von einem Helfershelfer Vortäuschen lassen und sich,, um die Sache glaubhafter zu machen, «Ne belanglose Verletzung bcigebracht...* Sie wollen damit sagen, dass Blake ein vorbestrafter Verbrecher ist? Und ich hatte kein« Ahnung... Gewiss. Betrug und Diebstahl. Die Pflicht, ssch nach Verbüssung der Strafe in be­stimmten Zwischenräumen bei der Polizei zu melden, wurde ihm noch auf Fürsprache Lady Mildreds erlassens Sir MileS Letz sich niedergeschmcttert in einen Sessel, fallen.Schrecklich, dass Mildred sich so täuschen lassen ktmntel Was also ist jetzt zu tim?" Ja diesem Augenblick schien Blake zu sich zu kommen. Ein- Zittern ging durch seinen Kör­per und er schlug'die Augen auf. Sein Blick blieb auf Sir MileS hasten. Entschuldigen Sie diese Vorgänge, Sir", sagte er mit Anstrengung.Aber ich hoffe, dass Lady Mildred nicht allzu, unzufrieden, mit mir sein wird... Wo habt Ihr die Beute berftecktl? Ser­geant Ruir postierte sich vor dem Liegenden. Blake schien ihnnichtzu bemerken. Glücklicherweise könnte ich dar Aergftc verhindern, Sir MileS. er hat sie nicht be ­kommen... ich habe die Miniaturen entfernt, I ehe er sich ihrer bemächtigen konnte... Wer?" fragte Sie MileS. der neben Blake niedergekniet war, um sein Geflüster besser ver­stehen zu können. .-.Dieser Dr. Carron, wie er sich nannte... aber ich erkannte ihn.. aus dem Gefängnis.. Donnerwetter! Ja... sicher ist eS ihm gelungen, Mylady zu täuschen...- Er heisst in Wirklichkeit Con- nor... Terry Eonnot?! Sergeant Murr, der den Vorgängen bisher skeptisch gefolgt war, schien plötzlich interessiert. Der Verletzte nickt«. Einer unserer geriebensten Verbrecher! erklärte Muir.Wir suchen ihn schon lange. ,Zch dachte mir gleich, dass er hinter den Miniaturen her sei... Ich" habe sie also auf meinem Zimmer- versteckt. Das war ich Mylady schuldig, die Vertrauen zu mir hatte, obwohl sic mein Vorleben kannte... Die Sand­wiches find übrigens im Rauchzimmer ungerich­tet, Sir.'.. Blake liess seinen Kopf ermüdet auf das Kissen zurückfinken und die Herren, Sergeant Muir eingeschloffen,- entfernten sich auf den Zehenspitzen. -.And da« Dollste daran- ist, sagte Sir MileS, als er und der Colonel   im Rauchzimmer gemütlich bei Whisky und Sandwiches- fassen, dass Mildred, auch.diesmal recht behalten hat.....(Deutsch   von Bert Cliff.)- ehrlichen Kameraden mit Schimpf und Schande ausgestossen. Dann brach unser Alter zitternd zusammen. ES war klar, dass wir nun alles unternab» men, um Murko seine Ehre wiedcrzugebcn. Ständig fuhr einer in der Welt herum, wir tele­graphierten nach allen Himmelsrichtungen aber resultatloS. Weder seine Familie, noch seine Freunde wussten daS Geringste. Er blieb spurlos ver­schwunden. Zuletzt erführen wir, er soll in Polen   in einem Bergwerke arbeiten. Oberleutnant Adam und ich wurden be­auftragt, ihm feierlichst seinen.Säbel.nebst der Beförderung zum" Hauptmann zu überreichen und wir fuhren ab. In Witkowitz   fanden wir zwar einen drecki, gen, aber doch-lachenden, frohen Murko vor.. Er war erster Ingenieur und lehnte dan»- kend die ihm zugedächte Ehr« ab. Ein« Ehrr sprach er,die man so leicht verliert, wie ich sie verlieren musste, ist für mich heute.keine-Ehr« mehr. Wir fassen noch den Abend-fröhlich beisam­men..und. wir beide fuhren dann resigniert und gedankenvoll nach Hause. Der frOhlfche Mark Twain  Die Quelle -°-- a- ng-Verlorene Ehre Unser Regiment lag in S. Wir Offiziere waren einander gute Kame­raden, lediglich der Zahlmeister war ein Spie­ler, trotzdem keiner von unS cin Musterknabe. Seine.Spielleidenschaft wirkte auf uns an­steckend..- Wieder fassen wir, wie schon so oft, spät mitternachts in der Messe beieinander. Es lohnte sich ja nicht schlafen zu gehen, denn früh vier Uhr ritten wir zu einer Manöverübung nach E.. Wir spielten, und tranken und der Verlierende und ter Gewinnende waren sich beide gleich klar oder unklar; wer nicht mehr bezahlen konnte, ver­pfändete dies oder das. Zuletzt jedenfalls hatte Herr von Murko, unser Zahlmeister, einen Ver» luft von siebenhundert Kronen. Er griff in di« Lasche und bezahlte sie lächelnd. ES begann licht zu werden. Ein herrlicher Lag brc.., an. Wir spritzten im kühlen Wasser herum und ritten in den prächtigen Morgen hinein. Nach einigen Stunden berichtete unS Murko bleichen, schweisstriefenden Antlitzes, die Rcgi» mentLkasse sei verschwunden. Und ob sich viel­leicht einer von uns einen dummen Witz erlaubt hätre. Wir verbaten unS das energischst, worauf wir aber doch berieten, waS nun zu tun wäre. Einer machte den Vorschlag, da wir ge­rade an einem kleinen Dorfpostamte vorbei­kämen, Murko solle sich den Betrag von sei­nen begüterten Eltern telegraphisch nachE- an­weisen lassen. Aber ein JudaS und Speichellecker unter uns hatte eS bereits dem Obersten geflüstert. Der Oberst, sonst ein patenter Kerl, dem Murko aber ohnedies ob seiner SpirlleidcNschast ver­hasst w^r. hatte bloss einAha! dafür und br- fahl ihn sofort zu sich. Murko beteuerte dauernd seine vollkom­mene Unschuld, worauf ihn der Oberst lediglich um seinen Degen bat und zwei der jüngeren Offiziere zu seiner Bewachung beordnete. Murko, der den Schaden natürlich cs handelte sich so um zweitausend Kronen so­fort gut machte, legte man nahe, um seinen Ab­schied einzureichen. Es war eine schimpfliche Ausstossung aus dem Heer«. Rur um keine Schande über das Regiment kommen zu lassen, vertuschte man alles, obwohl sogar im Ehren, gerichte der Offizier« die meisten Stimmen für ihn waren. Jedoch ausschlaggebend war die Stimme des Obersten, der dem Spieler schon längst eins versetzen wollte, eben oder bloss, weil er ein Spieler war. Mir tat er sehr leid, denn er war ein präch­tiger Bursche, mannhaft, ich hielt ihn unfähig einer ehrlosen Handlung. Fast ein Jahr war vergangen, von Murko hörten wir nichts mehr, gar nichts. Ich hatte eben in unserer RegimentSkanz- lei zu tun, als ein Bauer dringcndst den Herrn Obersten   verlangte. Er hatte ein Paket Mit. Ich sagte ihm, er. könne es ruhig auch mir sagen, was er aber ablchnte, worauf Ich ihn zu unse­rem Obersten führte. Dort angckommen, berichtete das Bäuer­lein, schlicht und bieder, er habe die Tasche mit dem Geld gefunden und gebe sie jetzt zurück. Wann er sie gefunden frug der Oberst. ,Aa, vor zirka einem Jahr, sagte der Bauer,aber, fuhr er sort,.Zveil er damals so viel Verluste hatte, Vieh sei ihm zu Grunde gegangen, habe er daS Geld benützt und nun, wo eS ihn wieder recht gut gehe, gebe er'S Hali zurück... I; Der Oberst wurde puterrot, holte ans rind gab dem Mann eine Ohrfeige, dass er taumelte. Du vcrdaunntcr Schlveinehund brüllte er,deinetwegen, alter Gauner, hüben Ivir einen Als Mark Twain   einst der Predigt einer berühmten KanzelrednerS beiwohnte, näherte er sich ihm nach dem Gottesdienst und sagte: Reverend. Ihre Predigt war ganz vorzüg­lich aber leider habe ich sie schon vorher ein­mal Wort für Wort gehört und gelesen l- 'Der Prediger bemerkte, dass dies unmöglich sei, weil er diese Predigt Wort für Wort als sein geistiges Eigentum ansprechen könne. ,Lch werde Ihnen morgen dar Buch schicken, worin Ihre Predigt Wort für Wort zu finden ist! versprach Mark Twain   lächelnd. DaS würde mich sehr interessieren! ant­wortete der Reverend verblüfft. Mark Twain   sandte dem Prediger am nächsten Tag ein Wörterbuch... eine Buge Spinne AIS   Mark Twain   noch Herausgeber einer Keinen Zeitung in Missouri   war, erhielt er einer Tages von einem Händler, einem Leser des Blatter, einen Brief, indem der Schreiber mitteilte, dass er in der Zeitung eine Tp.une gefunden habe. Da er abergläubisch sei, wolle er nun gerne wissen, war die zu bedeuten hätte. Verehrter Äser, antwortete Mark Twain  prompt im Briefkasten,dass Sie eine Spinne in der Zeitung fanden, bedeutet für Sie weder Glück noch Unglück. Die Spinne wollte in unserem Blatt nur Nachsehen, welcher Kauf­mann noch nicht inseriert hat, um dann dessen Laden aufzusuchen, ein Netz' vor die Tür zu spannen und dort bis an ihr End« ein Leben ungestörten Friedens führen zu können. Makkaroni Mark Twains Licblingsspeise waren Mak­karoni. Rach einem erfolgreichen Vortrag aus eigenen Schriften, wurde er einmal von neu­gierigen Reportern im Restaurant belagert, während er gerade den Muiw voll jener Speise hätte. Warum, Meister, fragt« da ein-junger Interviewer,schätzen Sie gerade Makkaroni so sehr...? Weil aus ihren Hohlräumen niemals überflüssige Fragen kommen, erwiderte Mark Twain   schninllzelnd. Walter I e l e n.-