Tagesordnung des Reichstags. Auf die Tagesordnung der Werbindung getreten, um zu erörtern, wie berartige, in der Be- I gewerblichen Arbeitern und Arbeiterinnen Bremens find 5185 nächsten, Montag, den 8. d. Wits., ftattfindenden Sizung des schwerde gerügte Borkommnisse auf den Friedhöfen in Zukunft organifirt, mithin 38 pet. In einer vom Kartell aufgenommenen Reichstags sind folgende Gegenstände gesetzt worden: Dritte Lesung zu vermeiden seien. intereffanten Statistit ist über das Verhältniß von Lohn und Arbeitsber Zwangsvollfireckung und der Grundbuchordnung. Zweite Berathung der Uebersichten der Reichs- Ausgaben und Einnahmen. zeit folgendes ermittelt: Reichstags- Etat und Petitionsberichte.
holsteinischen Dorfe Lotstedt sind bei der Gemeindevertreterwahl Gemeindewahlen. In dem in der Nähe Hamburgs liegenden am Dienstag in der dritten Wählerklaffe die von der sozialdemokra tifchen Partei aufgestellten Kandidaten, Genossen Karl Neumann und W. Heinsen, gewählt worden. Es ist dies das erste Mal, daß Sozialdemokraten in die Gemeindevertretung Lokstedts einziehen. Die Tage in Hamburg .
An Durchschnittslohn wird verdient in
8 Gewerkschaften bei 9-91/ 2 stündiger Arbeitszeit 28,21 M.
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Damit bestätigt sich aufs neue, daß bei türgerer Arbeitszeit fast allgemein ein höherer Lohn erzielt wird.
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Ueber den von den Ultramontanen gegründeten Verein von Eisenbahnarbeitern Bayerns berichtet die Frankfurter Beitung":" Die Regierung betrachtet diese Gründung mit fehr getheilten Gefühlen, denn man fönnte den Sozialdemokraten nicht mehr entgegentreten, wenn diese ebenfalls eine Organisation unter den Eisenbahnarbeitern ins Leben rufen würden, da ihnen nicht verboten werden kann, was man bei dem Zentrum unbeanstandet läßt. Wie man hört, ist eine Entschließung der Regierung zu erwarten, in der erklärt wird, daß man nur humanitäre und technische Vereinigungen unter den Eisenbahnarbeitern zulaffen werde."
Das bayerische Zentrum hat sich durch die Gründung des Eisenbahnarbeiter- Vereins, deffen Hauptzweck Berbefferung des Arbeitsverhältnisses ist, eine schöne Suppe eingebrockt. Die katholischen Gisenbahn- Arbeiter werden bald merken, wie wenig auf die Arbeiterfreundlichkeit des Zentrums Berlaß ist.
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Die Unfallgesetz- Novellen- Kommission berieth gestern von 1 bis 5 Uhr. Zunächst stand§ 47 der Novelle zur Debatte, soweit er noch nicht erledigt ist. Zu einer längeren Debatte gab ein Antrag des Abgeordneten Dr. Kruse Anlaß. Der Abgeordnete Dr. Kruse hat durch die Beschäftigung mit der Sache und durch die in den Berathungen hervorgehobenen thatsächlichen Verbältnisse die Ueberzeugung gewonnen, daß ein großes Mißtrauen gegen die Vertrauensärzte der Berufsgenossenschaften Schauerleute haben dem in der gestrigen Nummer des VorUnser Korrespondent berichtet: Die Vertreter der schwarzen Sächsisches. Der Stadtrath von Mittweida hatte am auf feiten der Arbeiter thatsächlich besteht. Er glaubt dagegen ein wärts" erwähnten Vorschlage der Senatskommission zu 18. Ottober eine Maurer Versammlung verboten, weil Mittel gefunden zu haben. Er schlägt deshalb folgende Be- geftimmt, wonach am 8. März eine gemeinsame Sigung mit den der in Aussicht genommene Referent, Genoffe Paul aus Hannover , ftimmung vor: zu den Sizungen des Schiedsgerichts ist ein Kohlenimporteuren zwecks Beilegung der Differenzen über den als gewerbsmäßiger sozialdemokratischer Agitator" au Gefeßes approbirter, von dem Schiedsgericht zu wählender Arzt als fach. Revers abgehalten werden soll: sie werden am Sonntag ihre De übertretungen oder unfittlichen Handlungen verleiten könne. Auf verständiger Beirath zuzuziehen. Als solcher soll der Vertrauensarzt legirten wählen. Wie die Importeure fich dazu verhalten wollen, erhobene Beschwerde hat jetzt endlich die Kreishauptmannschaft der Berufsgenossenschaft nur dann zugezogen werden, wenn ein ist noch nicht bekannt. Jedenfalls waren sie am Mittwoch Nach Leipzig entschieden, daß die Voraussetzungen des Stadtraths nicht anderer Arzt mit Rücksicht auf die örtlichen Verhältnisse schwer zu mittag fest gewillt, die Arbeiter, die den Revers nicht& utreffend sind. erlangen ist." Der Antrag fand wenig Zustimmung. Unfere Ge- unterschrieben hatten, auszusperren. Das zeigt ein in den hiesigen In Waldheim hat der Stadtrath eine Ver noffen stimmten in der Gegnerschaft gegen diesen Antrag mit den bürgerlichen Zeitungen erlassenes Inferat, worin 500 fräftige fammlung der Zabalarbeiter verboten, weil Genosse Vertretern der Regierung und v. Stumm überein. Sie meinten, Arbeiter zur Entlöschung von Kohlendampfern sofort gesucht werden Reichstags- Abgeordneter Franz Sofmann, der selbst Labakdas hieße den Teufel mit Beelzebub austreiben und legten an der gegen hohen Akkordlohn und feste Anstellung auf ein Jahr und arbeiter ift, sprechen sollte. Die Begründung ist dieselbe, wie fie Hand der Praxis dar, daß solche sogenannte gerichtliche Sach länger. als nicht zutreffend beim Mittweidaer Falle lautete. verständigen bereits jegt an einigen Schiedsgerichten fungiren und Ganz wie während des Streits. Horrender Verdienst und Daß trok oberbehördlicher Entscheidungen derartig unzutreffende mit recht das ungetheilte Mißtrauen der Verletzten genießen. Ins fefte Stellung" wird in Aussicht gestellt, um Leute heran- Auslegungen des Gesezes immer und immer wieder vorkommen, die ihren Arbeitsbrüdern in den Rücken das schroffe, unsachgemäße Behandeln, das folch' Berliner Gerichts- follen, und hinterdrein sind die Herren Importeure gar Gerichtshofes in Sachsen ist. Mag ein solcher Gerichtshof das Vertrauensarzt einem Verletzten gegenüber eingeschlagen hatte, den nicht im stande ihr Versprechen einer festen Anstellung zu Vereinsgefeß noch so reaktionär auslegen, schlimmer als jetzt in Tod dieses Verlegten befchleunigt habe. Es sei erforderlich, halten, denn es ist nicht immer Arbeit vorhanden und den ver vielen Orten Sachsens die Lokalpolizei gegen die Arbeiter daß die Vertrauensärzte nicht ohne Mitwirkung der Arbeiter an heißenen Verdienst haben die Leute bei weitem nicht. Wie in verversammlungen verfährt, kann es nicht werden. Wenigstens würde geftellt werden, daß der Einfluß der Berufsgenossenschaften auf eine fchiedenen Gerichtsverhandlungen unter Gid bekundet ist, haben die durch ein Oberverwaltungsgericht die jetzt vollständig mangelnde gleich. gegen Willen des Verletzten vorgenommene Heilung gebrochen, daß Streitbrecher, die Kohlen löschten, pro Tag etwa 3 m. verdient. mäßige Handhabung des Vereinsgefeßes herbeigeführt werden. die amtlichen Aerzte verpflichtet werden, dem Verletzten auf seinen& find aber, wie noch bemerkt werden mag, nicht alle Importeure Wunsch ein Attest auszustellen, daß der Arbeiter stets vor dem in dem im Dezember v. J. gegründeten Berein der Importeure. Schiedsgericht von Berufsgenossen vertreten werde, daß stets außer Eine sehr große Firma, die nicht mit darin ift, verlangt deshalb dem Berufsgenossenschafts- Bertrauensarzt ein Arzt gehört werde, der von ihren Leuten die Unterschreibung des Reverses nicht, sondern das Vertrauen des Arbeiters befize u. f. w. Diese Anregungen hat erklärt, daß sie die alten Leute ruhig fortarbeiten laffen wird, finden in späteren Anträgen unserer Genossen Ausdruck. Der An- wenn es wirklich zur Aussperrung fommen sollte. trag Dr. Kruse, dessen Motiven außer unseren Genossen die Etwas post festum, aber zur Charakterisirung der Polizeigroße Mehrheit zustimmte, wurde gegen 5 Stimmen abgelehnt. maßnahmen während des Streits doch noch früh genug tam am Die Vorlage schlägt als Wahlzeit 5 Jahre vor. Unsere Genoffen Mittwoch ein Urtheil des hiesigen Schöffengerichts, III, bas von beantragten in Uebereinstimmung mit einer Petition der Arbeiter allen Hamburger Gerichten bisher in Streitfachen die schwersten vertreter die Wahlzeit wie bisher auf 4 Jabre festzusetzen und je Strafen erkannt hat. Angeklagt war der Meßgehilfe M. wegen die Hälfte alle zwei Jahre ausscheiden zu lassen. Der Antrag Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Nichtbefolgung einer polizei. wurde abgelehnt.§ 47 lautet nun in der neuen Faffung lichen Anordnung und Uebertretung der Straßenordnung. M. stand " Jedes Schiedsgericht besteht aus einem ständigen Vorsitzenden und am 3. Januar, also während des Streiks, auf der am Jonashafen entlang aus Beifizern. Die Zahl der Beisitzer wird durch das Statut be laufenden Straße Borseßen und schnappte Luft", wie es im Gerichts. ftimmt und muß aus der Klaffe der Arbeitgeber und der Versicherten urtheil heißt. Nun hatte aber die oberste Polizeibehörde ihre Organe mindestens je sechs betragen. Der Vorsitzende wird aus der Zahl angewiesen, während des Streiks niemanden auf den Straßen der öffentlichen Beamten, mit Ausschluß der Beamten derjenigen in der Nähe des Hafens stehen zu lassen. M. hatte deshalb auch Betriebe, welche unter dieses Gesetz fallen, von der Bentral taum einen Augenblick dort gestanden, als der Schuhmann Wohlbehörde des Bundesstaates, in welchem der Sitz des Schiedsgerichts gethan an ihn berantrat und zum Weitergehen aufforderte und ihn belegen ift, ernannt. Für den Vorsitzenden ist in gleicher Weise fchließlich, als er der Aufforderung feine Folge leistete, in den mindestens ein Stellvertreter zu ernennen. Die Beisitzer werden nach Nacken faßte, um ihn zur Wache zu transportiren. M. riß sich los näherer Bestimmung des Statuts zur einen Hälfte von der Ge- und erklärte, freiwillig mitzugeben, was dann auch geschah. In der noffenschaft gewählt. Wählbar find die ftimmberechtigten Genoffen Folge wurden dann die angegebenen Anklagen gegen M. erhoben. schaftmitglieder, sowie die von denselben bevollmächtigten Leiter ihrer Auf Antrag des Amtsanwalts Dr. v. Lößl erkannte das aus einem Betriebe, sofern sie weder dem Vorstande der Genossenschaft, noch Kaufmann, einem Makler und dem Amtsrichter Dr. Seelemann bestehende dem Vorstande einer Sektion, noch den Vertrauensmänern angehören Gericht auf Freisprechung, indem es ausführte, das Vorgehen und nicht durch gerichtliche Anordnung in der Verfügung über ihr des Schußmannes sei ein Akt der Polizeiwilltür, dem der An Bermögen beschränkt sind. Die andere Hälfte der Beisiger wird geklagte nicht hätte zu folgen brauchen. Es bleibe auch ein aus der Zahl der im Bezirke des Schiedsgerichts wohnenden, den willkürakt, trotzdem der Schuhmann nur der Instruktion seiner vorBestimmungen des§ 41 Absa 2 genügenden gesetzten Behörde gefolgt sei, denn der Angeklagte habe weder und dem Arbeiterstande angehörenden Personen seitens der Vor Bersonen belästigt, noch die Passage gesperrt. Der Schuhmann Der Gasarbeiterstreik in Brüssel dauert fort, die Versuche, flände derjenigen Orts, Betriebs-( Fabrik-), Baus und Innungs. habe sich also nicht in rechtmäßiger Ausübung seines Amtes be- weitere Streitbrecher zu engagiren, find mißglückt. Krantentaffen, sowie derjenigen Knappschaftstassen gewählt, welche funden, und wenn der Angeklagte ihm dann Widerstand geleistet in dem Bezirk des Schiedsgerichts ihren Siz haben und welchen babe, so sei das ein Att der Nothwehr gegen die Uebergriffe des mindestens zehn in Betrieben der Genossenschaftsmitglieder bes Schußmannes gewesen. schäftigte versicherte Personen angehören, unter Ausschluß der Vertreter der Arbeitgeber. Wahlberechtigt sind auch Vorstände der Vor Schluß des Blattes wird uns noch gemeldet: Eine Ausjenigen freien Hilfskaffen und auf grund landesgefeßlicher Vor Sperrung der schwarzen Schauerleute, die zu Donnerstag feitens der schriften errichteter Hilfskaffen, welche die im$ 75 a Importeure beschlossen war, hat nicht stattgefunden. Alle alten Leute des Krankenversicherungs- Gesezes vorgesehene Bescheinigung erhalten sind, soweit eben Arbeit vorhanden war, wieder eingestellt, ohne haben und deren Bezirk fich über den Bezirk des Schiedsgerichts ben Nevers unterschrieben zu haben. Die Importeure haben nicht hinaus erstreckt, sofern diesen Hilfstassen wenigstens dem Vorschlage der Senatskommission stattgegeben. Auf das 10 in Betrieben der Genossenschaftsmitglieder beschäftigte versicherte Inserat in hiesigen bürgerlichen Zeitungen meldeten sich Morgens Personen angehören. Das Wahlverfahren wird durch ein Regulativ einige Mann auf dem Bureau der Importeure, fie wurden jedoch geregelt, welches das Reichs- Versicherungsamt erläßt. Das Wahl mit dem Bemerken abgewiesen, daß Arbeit nicht vorhanden fei. Es verfahren leitet ein Beauftragter der Landes Zentralbehörde. Die dürfte also hoffentlich am Montag zu einer gütlichen Beilegung der Wahlen find geheime, doch sind mit allseitiger Zustimmung Differenzen doch noch kommen. Attlamationswahlen zulässig. Die Wahl erfolgt auf fünf friedigen." Nach einer Mittheilung, die der Hamb . Korr." über eine Ver Jahre. Die Gewählten bleiben nach Ablauf dieser Zeit so fammlung in Ottensen brachte, führte der Vorsitzende derselben über lange im Amt, bis ihre Nachfolger ihr Amt Die Ausscheidenden sind wieder wählbar." bas folgende aus: Es feien 257 000 M. Schulden zu bezahlen. getreten haben. an die Frage, wie die Schulden vom Hamburger Streit zu decken feien, Bu§ 49 gab die Neuerung, Berfonen, welche die Wahl ohne zu Alle diejenigen Personen, die mit dem Streit einverstanden gewesen fäffigen Grund ablehnen oder sich der Ausübung ihres Amtes ohne feien, müßten zur Dedung beitragen. Einige Darleben feien schon hinreichende Entschuldigung entziehen, werden vom Borsigenden mit in diesem Monat zurückzubezahlen. Es feien in Hamburg und m. Aussicht darauf vorhanden, diese Rückstände zu beseitigen, da die Geldstrafen bis zu 500. belegt," zu mehreren Anträgen Anlaß. Umgegend 800 000 m., im übrigen Deutschland 600000 Unsere Genossen beantragten Streichung, event. folgenden Zusatz: Mart Unterstüßungen für die Streitenden aufgebracht " Zehnt ein Arbeiter die Wahl deshalb ab, weil für ihn begründete Beworben. Es wurde die Ausgabe von Marken im Betrage von 30 Pf., fürchtung besteht, daß er für den Fall seiner Theilnahme an den 50 Pf. und 1 M. zur Deckung der Schulden beschlossen. Sigungen aus dem Arbeitsverhältniß entlassen werde oder entzieht er sich aus gleichem Grunde der Ausübung seines Amts, so hat der Arbeitgeber die dem Arbeiter auferlegte Strafe diesem zu ersehen und hat eine Geldstrafe in gleicher Höhe an die Krankenkasse, deren Mitglied der Arbeiter ist, zu zahlen." Abg. Rösicke beantragt, ftatt vom„ Borsigenden" au feßen: auf Antrag des Vor- an den Steitfonds abzuführen. Den Versuchen der Unternehmer, Die Puher beschlossen, vom 15. März ab 25 Pf. pro Woche fizenden vom Reichs- Versicherungsamt." Der Antrag unserer Ge nossen wurde abgelehnt, der des Abg. Röfice gelangte zur fast ein- den Minimallohn von 7 M. pro Tag herunter zu drücken, soll entschieden entgegengetreten werden. ftimmigen Annahme. Gegen 5 Uhr wurde die Sigung geschloffen und auf heute um 10 Uhr vertagt.
Kommiffion zur Berathung eines Handels- Gesetzbuches. Die Berathung beginnt mit dem III. Abschnitt des zweiten Buches über Attiengesellschaft. Eine Fluth von Anträgen ist herangerauscht, die aber wenig Berücksichtigung findet. Die§§ 176, 177, 178, 179, 181-237 und 239 werden nur mit fleiner redaktioneller oder ohne jede Aenderung angenommen.
Jm§ 180 wird eine nähere Präzisirung der Art der
Aktien, die von den Aktionären übernommen, feftgelegt. Dem§ 238 wird augefügt: An der Wahl der Mitglieder des Aufsichtsraths dürfen Mitglieder des Borstandes oder Beamte der Gesellschaft nicht theilnehmen, auch nicht das Stimmrecht fi. andere ausüben." Der§ 240, welcher von den Tantiemen des Aufsichtsraths handelt, erhält eine neue Faffung, die gegenüber der früheren die Herren Aufsichtsräthe im Zantiemenbezug wesentlich Die Berathung wird nach§ 240 abgebrochen. einschränkt.
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Partei- Nachrichten.
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Die Bildhauer nahmen in der Versammlung am Dienstag, den 2. d. M., Stellung zu der Frage: Rann der Verein feinen Mitgliedern das Umfragen nach Arbeit geftatten und läßt es sich reguliren, daß es nicht schädigend wirkt?" Nach eingehender Dis tuffton, in der besonders die Vermittlung von Mund zu Mund scharf verurtheilt wurde, fand folgende Resolution einstimmig Annabme: Die Versammlung verpflichtet die Kollegen, jede Batang der Stellen vermittlung rechtzeitig mitzutheilen. Dieselbe befindet sich nach wie vor Annenftr. 16 im Vereinslokal.
Die Kellner beabsichtigen, im kommenden Frühjahr energifcher denn je gegen die Privat- Stellenvermittler vorzugehen. In nächster Beit sollen zu diesem Zwecke Versammlungen abgehalten werden.
Die Arbeiter und Arbeiterinnen der Kürschnerbranche legnten in ihrer Versammlung vom 1. d. M. es ab, ben im Mai in 2ondon tagenden zweiten internationalen Rürschnertongreß zu befchicken. Die Frage, ob es möglich sei, den Tarif in der Mühen branche zur Durchführung zu bringen, wurde, da der jetzige Zeitpunkt den Arbeitern ungünstig, bis zur nächsten Saison vertagt. Deutsches Reich .
Der Diamantarbeiter Streik in Hanan dauert fort. Da die Diamantarbeiter Hollands wegen ihrer Differenzen in Amsterdam jeht keine Unterstützung nach Hanau senden können, so bitten die Diamantarbeiter Hanau's die Arbeiter Deutschlands aufs bringendste, ihnen finanziell beizustehen. Bekanntlich handelt es sich bei dem Streit um die Abwehr einer Lohnreduftion von 10-40 pet. Der Durchschnittsverdienst betrug bisher schon nur wenig über 20 Mart. Wenn der Streit verloren ginge, so würde das aber nicht nur eine bedeutende Verschlechterung der Lohnverhältnisse nach sich ziehen, sondern auch die Organisation der Diamantarbeiter auf Jahre hinaus lahm legen. Die Arbeiter Deutsch lands werden hieraus ersehen, daß die Unterstügung der Hanauer Diamantarbeiter im allgemeinen Sutereffe liegt.
Ausland.
7. Unternehmer- Verbände.
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Die rheinisch- westfälischen Kohlenzechen machen nach wie vor die glänzendften Geschäfte. Die Hamb . Nachrichten" schrieben darüber unterm 3. März: Für nächstjährige Koats- Abschlüffe werden von dem Syndikat höhere Preise verlangt, sie werden aber seitens der Verbraucher dem Vernehmen nach anstandslos bewilligt. Ebenso werden für Kohlen- Abschlüsse die um durchschnittlich abers mals 50 Pf. für eine Zonne gegen 1897 erhöhten Preise für 1898 gern zugestanden und es macht sich allenthalben nach wie vor das Bestreben bemerkbar, auf längere Zeit zu faufen, ein Zeichen dafür, daß weiten Kreisen ein Nachlassen des Die feßigen guten Geschäftsganges vorerst nicht erwartet. Nachfrage nach Preßkohlen ist ebenfalls nicht สิน be Die Weiter schrieb das Bismarc'sche Blatt: Hüttenwerke sind um Kohlen andauernd mehr oder weniger und Gaskohlen, noch wesentlich vergrößert. Bei dem herrschenden bringend verlegen und die Rückstände der liefernden Bechen haben fich, namentlich in Fettförderkohlen, Lokomotivkohlen, Rokstohlen Arbeitermangel, durch den besonders auch die jüngst in Be trieb gesetzten„ Synditatsschächte" in ihrer Weiterentwickelung recht empfindlich" gehemmt werden dürften, ist vorläufig feinerlei recht empfindlich gehemmt werden dürften, ist vorläufig keinerlei Aussicht darauf vorhanden, diese Rückstände zu beseitigen, da die Förderung aus dem genannten Grunde einstweilen nicht mehr geFörderung aus dem genannten Grunde einstweilen nicht mehr gesteigert werden kann. Auch bei den Staatsbahnen werden die Rückstände in den Marken bestimmter Zechen immer größer, so daß zur Lieferung von Lokomotivkohlen u. s. w. andere Zechen mit herangezogen werden müssen. Auf dem Koatsmarkt haben sich die früher erwähnten Verlegenheiten gleichfalls lediglich noch verschärft, die für die Monate Januar und Februar erwarteten worden, so daß den Anforderungen der Verbraucher auch nicht im Mengen Kots find dazu von den Verbandsgechen nicht voll hergestellt entfernteften genügt werden kann."
Troß dieses außerordentlich guten Geschäftsganges, der den Preis von Kohlen und Koats fortgesetzt steigert, hört man nur von wenigen Bechen , daß sie die Löhne der Bergleute erhöht hätten. Zu solchem Zwecke werden freilich die Unternehmersyndikate nicht gegründet; die Arbeiter müffen sich selbst regen, wenn sie an den Vortheilen der guten Konjunktur theilnehmen wollen.
Ein Kartell der österreichischen Spinnereien ist in der Bildung begriffen. Es soll bereits 2 200 000 Spindeln umfaffen. Zweck des Kartells ist, durch Gewährung von Exportprämien bie Ausfuhr zu fördern und dadurch den österreichischen Markt zu entlaften. Ein entsprechender Fonds soll bereits aufgebracht fein. Mit dem fächsischen Spinnerverein soll ein größerer Abschluß erzielt fein.
Soziales.
Als Belohnung für Treue in der Arbeit" beabsichtigen, nach einer Mittheilung des Konfettionärs", viele Chefs der Konfettions Branche, einen Fonds zu gründen, woraus Mäntelnäherinnen, welche lange Jahre in ein und derselben Werk ftatt gearbeitet haben, unterstüßt werden sollen. Dazu wird uns aus Auf die Beschwerde, die die Parteigenossen in Frant. betheiligten Kreifen geschrieben: Die Konfektionäre mögen nur dahin furt a. M. über das Auftreten der Polizei bei der Beerdigung Die Nagelschmiede der Nagelfabrik in Sande bei Bergedorf fireben, daß den Arbeiterinnen nicht fortwährend vom Lohn abder Frau Trompeter an Magiftrat und Stadtverordnete ge- erreichten durch gütliche Verständigung mit der Direktion eine fünf gezwackt wird. Mit Almosenvertheilen schafft man teine geordneten richtet haben, hat der Magiftrat folgendes erwidert:" Es ist den prozentige Lohnerhöhung. Außerdem soll das Buzzen der Maschinen, Bustände. Im übrigen ist es höchft merkwürdig: Gegen die geringste Unterzeichnern der Eingabe zu erwidern, daß die in derfelben das bisher am Sonnabend jeder Woche nach Feierabend gemacht sozialpolitische Verpflichtung fträubt man sich mit Händen und enthaltene Beschwerde über das Verhalten von Polizei Organen, werden mußte, fünftig in der letzten halben Stunde der an Sonn Füßen und dann fließt das Herz aus Fürsorge für die arran insbesondere eines Polizeifommiffars, bei der denselben unmittelbar abenden bis zwei Uhr nachmittags währenden Arbeitszeit verrichtet Näherinnen wieder über. Natürlich, diese Fürsorge macht Reklame und kostet nicht viel! vorgesetzten Behörde, dem tönigl. Polizeipräsidium, einzubringen ist, werden. und daher den Antragstellern überlaffen bleiben muß, in dieser Rich- Das Gewerkschaftskartell in Bremen veröffentlicht foeben Tuberkelbazillen im Staube der Montirungskammer hat tung das weitere zu veranlassen." feinen Rechenschaftsbericht auf das Jahr 1896. Die Organisations. der Ober- Stabsarzt Dr. M. Kirchner gefunden, und zwar in der Der Magistrat scheint aber selbst gefühlt zu haben, daß diese bestrebungen der Arbeiter, gefördert durch die bessere Geschäfts- Montirungskammer einer Infanterie Kompagnie in Braunformale Behandlung der Sache völlig ungenügend ist, denn in konjunktur, haben im verflossenen Jahre gute Erfolge gezeitigt. Die fchweig.( Der Fall ist mitgetheilt in der Zeitschrift für Hygiene ber Stadtverordneten - Bersammlung erklärte er, nachdem er den Abrechnung des Kartells schließt in Einnahme und Ausgabe mit und Infektionskrankheiten", Band 21.) Die Aufmerksamkeit des Stadtverordneten die eben erwähnte Antwort an die Beschwerde. 17 739,92 M. Zur Unterstützung des Kartells steuern die einzelnen betr. Bataillonsarztes hatte sich auf jene Rammer gelenkt infolge der führer mitgetheilt hatte, er sei mit dem Polizeipräsidium in Gewerkschaften pro Quartal und Mitglied 5 Pf. Von den 13 649 Beobachtung, daß im Herbst 1893 ein Feldwebel, im Juni 1894 eiu
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