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Triumphzug der Technik

Interessant ist es, sich einmal darüber Ge- Fahrstuhlfabrik auf das Werk des gehfaulen danken zu machen, welche Erfindungen in den Studenten aufmerksam und kaufte ihm seine letzten 100 Jahren das Gesicht der Welt am Erfindung für einen riesigen Geldbetrag ab. meisten verändert haben. Die Jubiläumsschrift Also sogar die Faulheit ist relativ. des   amerikanischen Patentamtes, welches fürzlich sein hundertjähriges Bestehen feierte, gibt die Ansicht dieses Institutes wieder. Die Zusam­menstellung ist bezeichnend für den praktischen Sinn der Amerikaner.

Die wichtigsten zwölf Erfindungen sind danach folgende: 1. Telephon( Bell). 2. Elektri­sches Telegramm(   Morse). 3. Elektrisches Licht. 4. Kino. 5. Grammophon( Edison). 6. Flug­zeug( Wright). 7. Luftdruckbremse( Weſting­house). 8. Linotype- Setmaschine( Mergentha­Ier). 9. Rundfunk. 10. Nähmaschine. 11. Ring­spinnmaschine. 12. Mähmaschine.

Besonders intereſſant find für uns die Schicksale der neueren und neuesten Erfindun­

Die Luft braucht der moderne Mensch kei­neswegs mehr allein zum Atmen. Sie ist auch zu einem der wichtigsten Rohstoffe geworden. Nicht nur Düngemittel werden aus dem Stickstoff der Luft in ungeheuren Mengen gewonnen, sondern ebenso die gefährlichſten Sprengstoffe. Bon be­ſonderem Intereſſe dürfte es hier sein, daß der Mann, der während des Weltkrieges die Stick­ſtoffgewinnung aus der Luft erfand und damit die Sprengstoffverſorgung der Mittelmächte vom Ausland unabhängig machte, ein Prager namens Haber war.

Holz wird heute nicht nur verheizt oder zu Bauzweden usw. verwendet, man verwandelt es bereits mittels mehrerer durchaus rentabler Eine ganze Anzahl scheinbar paradoger Methoden in Buder, Alkohol, Kunstseide etc. Verwandlungen altvertrauter Stoffe hat zur Sogar die fanften Kühe werden von un­Herstellung heute unentbehrlicher Gebrauchs- seren chemischen Herenmeistern als Rohstoff­gegenstände geführt.

gen.

Mit dem Eisen war früher der Begriff des

lieferanten ausgenüßt. Die Milch wird, vermits tels eines chemischen Prozesses, unter Mitwir fung von Formal, Karbolsäure etc. zu einem der wichtigsten Ausgangsstoffe für die kaum über­sehbare Menge der sogenannten Kunstharze etc. wie Galalith, Bakelith, Pollopas usw., auz denen man alle möglichen Gebrauchsgegenstände herstellt, ohne die wir uns ein Leben gar nicht mehr denken können.

Aber nicht nur Gebrauchsgegenstände und Werkstoffe der verschiedensten Art hat uns die Entwicklung der Technik und der Chemie ge­bracht, sondern wir verdanken ihr in noch weit größerem Umfange die meisten unserer moder= nen Heilmittel. Die Kohle, chemisch gesprochen, der Kohlenstoff, ist sozusagen das Mädchen für alles. Denken wir nur z. B. an   Aspirin, Saccha­rin usw., die zum größten Teil Kohlederivate find. In   Deutschland gewinnt man auch bereits den größten Teil des Benzins aus Kohle( Prof. Bergius, Cutenette).

Dabei hat das Zeitalter der Technik und der Revolution des Stoffes gerade erst anges Rothkirch. fangen.

muß das Vieh zurückgegeben Gott Fürstenblut für

Roften untrennbar verbinden. Seute ist roſt- Soziale Anekdoten sie angegeben werden, oder, bei

freier Stahl eine Selbstverständlichkeit.

Der harmlose Zuder, den noch unsere Eltern zum Süßen von Kaffee, Kakao, Kuchen etc. etc. tannten, findet jetzt neue Verwendungs­möglichkeiten. In   Amerika treibt man z. B. schon Automobilmotoren damit, allerdings erst nach einem beſonderen chemiſchen Prozeß. Ame­

ritanische Techniker haben auch in der letzten Zeit den Zuder als wertvolles Baumaterial verwendet. Durch einen Zusatz von Zuder zum Mörtel wird eine erhebliche höhere Festigkeit er­zielt. Dabei ist die Bermutung aufgetaucht, daß auch unsere mittelalterlichen Baumeister zum Anrühren des Mörtels Traubensaft, also auch eine Form des Zuckers, verwendet haben und so die erstaunliche Festigkeit ihrer Bauten er

reichten.

Oft ist aber auch irgendein sonderbarer Zu­

Die Freiheit der höchste Schmuck.

Comelia, die Mutter der Gracchen, der beiden berühmten sozial eingestellten römischen Volkstribunen, wurde einmal gefragt, welches ihr koſtbarſter Beſiß ſei. Sie führte den Frager an das Grab ihrer Söhne und sagte:..Für das Höchste haben sie ihr Leben hingegeben, für die Rechte des unterdrückten Volkes."  

Gestapo und die Folgen.

Polizeichef, dem man zuviel Volksfreundlichkeit Friedrich der   Große hatte in   Berlin einen nachsagte. Er ließ den Mann kommen und fuhr ihn an: Er ist ein Esel und seine Polizei kann der Teufel holen. Erfahren tu ich von ihm gar nichts, nehm er sich ein Muſter an der fran-| zösischen Polizei, die weiß alles, aber er ist

stockdumm."

..Halien zu Gnaden, Majestät", erwiderte der Polizeichef, ich will eben solche Polizei machen wie in   Paris, aber es wird etwas fosten."

,, Was wird's denn kosten?" fragte der

König.

fall der Grund zu einer neuen Entdeckung. Eduard Benediktus schleuderte eines Tages eine Flasche, die ihm zufällig in die Hand kam, aus Aerger über einen aufdringlichen Gläubiger in höchſter Wut auf die Erde. Zu seinem Er­staunen zerbrach sie jedoch nicht, wie es sich für eine anständige Flasche gehört hätte, sondern blieb ganz. Er hob sie auf und warf sie mit voller Kraft an die Wand. Wieder blieb die an die Flasche heil. Da erinnerte sich Benediktus, daß fie vor längerer Zeit eine chemische Lösung ent­halten hatte. Die Flüssigkeit war verdampft und batte eine Art transparenter Haut an der Wand der Flasche zurückgelassen, die ihr diese erstaun liche Festigkeit gab. Benediktus baute diese Ent­deckung aus und... erfand das Sicherheitsglas, In dieser Hinsicht ahmt man den ,, ersten das Henry   Ford als erster in seine regulären Nationalsozialisten" heute im Dritten   Reich nicht

,, Die Ehrlichkeit der Nation, Majestät. Der Vater wird den Sohn, der Bruder die Schwe­ster, der Gatte die Gatiin verraten!"

,, Nein, nein," soll der alte Frit geant­wortet haben, lieber Dummheit als Schur­ferei, ich verzichte..."

Männerstolz vor Fürstenthronen.

Und im nächsten Augenblick gab der Habs­  burger angesichts der drohenden Haltung, die ihn umgab, die gewünschten Befehle.

tion

Versprechungen aus   Berlin...

beſchworen hatte, hieß der lebie Saß der

Als Friedrich Wilhelm IV  . die Konstitus

überall öffentlich angeschlagenen barung: Dies alles zu halten gelobe und beschwöre ich!"

Der Berliner Volksmund las das so: ,, Dies alles zu halten ilobe ich schwerlich!"

Die Welt der Paragraphen.

Der große Schauspieler   Talma saß eines

Tages an einem See und angelte, als ein Flur­hüter hinzukam und ihn heftig anfuhr: Mit welchem Recht angeln Sie hier?"  

Talma überlegte einen Augenblid und fagte dann: Mit dem Recht des erhabenen, genialen Geistes über die niedrige Kreatur!" Der Flurhüter entſchuldigte ſich ſtotternd: Ja

. wissen Sie... man kann heutzutage wirks lich nicht mehr alle neuen Gesetze kennen."

Voransgeahnt.  

Grillparzer, befragt über die Meinung, die er von dem Segen autokratischer und diktatori­scher Herrschaftsformen habe, antwortete: ,, Besser der furchtbarste Demokratismus, als der Geist unterliegt und die edelsten Bedürfnisse des Menschen werden einem scheußlichen Str= bilitätssystem zum Opfer gebracht."

,, Ein Herr wünscht Sie zu sprechen!" mel det das Dienstmädchen.

Serienwagen einbauen ließ und das heute all- nach.( Aber. es handelt sich auch nur um eine Ausländischer Humor gemein verwendet wird. Noch paradoyer ist das der vielen Friß- Anekdoten!) sogenannie Krümelglas, welches mit Hilfe eines besonderen Wärmebehandlungsverfahrens her= gestellt wird. Man kann auf eine Scheibe aus folchem Glas aus mehreren Metern Höhe eine pfundschwere Eisenkugel fallen lassen. Sie prallt ab, ohne das Glas zu beschädigen. Hier hat die Technik das alte Sprichwort von Glück und

Glas" überholt.

Auch die Faulheit hat eine Erfindung zu­standegebracht. Der   amerikanische Student Sie­berger( ein Mitglied der Yale-   Universität) ver­säumte meist den Beginn der Vorlesungen, wenn er von einem Stockwerk ins andere hasten mußte. Mehr aus Spielerei befaßte er sich mit dem Ge­danken einer Rolltreppe. Aber bald wurde eine

Die Geschichte wird aber von einer Frau erzählt, der Gräfin Katharina von Schwarz­burg, bei der der habsburgische Herzog von Alba zu Gast war, während seine Soldatesta durch das Besitztum zog. Während des Fest= mahls wird der Schwarzburgerin gemeldet, daß die Soldaten ihres Gastes den Bauern das Vich weggetrieben. Sie beschwert sich bei dem  Fürsten und der sagt, daß das nun einmal Kriegsbrauch sei. Katharina von Schwarzburg erhob sich vom Tisch, rief ihre Leute und sagte: Das wollen wir doch sehen. Meinen Bauern

"

,, Ein vornehmer Herr?" ..Nicht gerade", erklärt sie naiv ,,, halt so ein Herr wie Sie."

Erster Gauner: Sikt der neue Pelz­mantel, den Mag gestern aus dem Café mitge=

nommen hat?"

Zweiter Gauner: ,, Ja. auch schon!"

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Aber Mag jizzt

Nanu, du sagtest doch deine Braut sche sehr jung aus. Auf diesem Bild sieht sie aber aus wie 40."

,, Na, siehst du! 53 ist sie!"