-

-

die eine Handhabe suchte, um den Barbier zu berhaften, tat? Sie ließ durch Privatdetektive ein Mikrophon unter dem Bett des Don Juans anbringen und Schallplatten aufneh­men! Genial, was?.. Yes Sir, Uncle Sam gehts his man.. Na, und die Sache mit Simonne George? Schaut fie nicht blendend aus? Ihr Vater ist ein franzöſiſcher Kapitain, die Mutter eine Chinesin ja, dieſe Miſchlinge neigen meist zu kriminellen Handlungen aber für zwei Millionen Dollar hat dieser Frak Opium geschmuggelt und zweimal ist sie der Polizei entwischt! Auf dem Otosaki( oder wie der Dampfer heißt) haben sie sie endlich ge= friegt. Aber nur, weil die Konkurrenz fie ver­raten hat... I

Dennoch ist es Herbst. Troß Lustmord, Opium und Schallplattenaufnahmen aus Don Juans Schlafzimmer. Doch du willst es nicht glauben, was der Vorstand der Abteilung für ausländische Geschichten und Politik an der University of Southern California   sagte: Europas   kulturgeschichtliche Rolle ist zu Ende! Amerika   hat das Erbe angetreten. Hat es das? Wirklich? Ja, so wachsen einem die Kin­der überm Kopf- Da wäre es boch ein Einfaches, sollte man meinen, sich hinzu­feßen, Papier   und Bleistift zu nehmen und einen Strich zu ziehen; links steht A, das heißt Amerita, und rechts E, das heißt Europa  . Dann zählst du die Plus und Minus jeder Kolonne zusammen. Na, und wo die positiven Größen überwiegen, dort bleibst du.... 1 Aber so einfach ist die höhere Mathematik des Lebens nicht. Denn hast du mit Müh und Not einen Unterschied errechnet- dann kommt die bislang unbekannte Größe des Gefühle und macht dir einen Strich durch die Rechnung. Denn auf die Vernunft ist kein Verlaß mehr, heut zutage. Und wer ist so philosophisch vermessen, um weiser sein zu wollen als das Leben?.

-

3-

Sternschnuppen und Meteore

An den warmen Herbstabenden sitzt man Gelangt aber einmal ein solcher Himmels­gern bis tief in die Dunkelheit hinein auf einer förper vor seiner vollständigen Verbrennung Bank im Freien oder macht wohl gar einen bis auf die Erde, dann nennen wir das einen nächtlichen Spaziergang über die Felder. Da Meteorstein. Ihre Maſſe ſchwankt zwischen fieht man dann oft am Himmel plößlich einen wenigen Grammen und Millionen von Nilo­Stern furz bell aufleuchten und mit oder ohne grammen. Ein großer Meteorſtein kann aber einen sichtbaren Schweif niedergehen. Ein weit auch in viele Kleine Teile zerſpringen; er kommt berbreiteter Aberglaube besagt, daß ein Wunsch, dann ala Meteorsteinregen auf die Erde. den man in dem Augenblick hat, da man die Sternschnuppe bemerkt, in Erfüllung geht.

Manch neugieriges Mädchen begnügt sich aber nicht mit solcher Romantik und fragt ihren Freund, was denn nun eigentlich eine Stern­schnuppe in Wirklichkeit ſei, was denn da am Himmel eigentlich vor sich gehe. Vor solchen Fragen kommt auch ein gebildeter junger Mann leicht in Verlegenheit. Er weiß wohl etwas von Meteoren und bringt sie gern der äußeren Erscheinung wegen mit Kometen in Zusammenhang, eine genaue Erklärung aber können die wenigsten geben. Das ist auch nicht so einfach, da sich hinter dieser populären Erscheinung eine ganze Reihe von aſtronomis schen verbirgt, von denen durchaus noch nicht alle von der Wissenschaft gelöst sind.

Ueber die Häufigkeit der Sternschnuppen und Meteore fann man etwa folgendes Bild geben: bei Beobachtung durch das Fernrohr, mit dem man noch Helligkeitsgrade von 15ter Größe erkennt( entsprechend Sternen 15ter Größe, die mit bloßem Auge nicht zu sehen find), sieht man allnächtlich viele Millionen Sternschnuppen. Der Amerikaner Simon New= combat berechnet, daß jährlich 146 Milliar­den Sternschnuppen in den Bereich der Erd­atmosphäre kommen.

Die Zahl der mit bloßem Auge fichtbaren Meteore ist wesentlich geringer. Immerhin nimmt man an, daß bis Größe 4 immer noch 24 Millionen jede Nacht auf der ganzen Erde au bobachten wären. Von der Größe 0, alio sehr helle Sternschnuppen, sollen immerhin auch noch 300.000 pro Nacht vorkommen.

Zunächſt ſteht einmal unzweifelhaft feft, daß es feinesfalls Sterne sind, die wir da Bei den Meteorsteinen bewegen wir uns fallen fehen. Verglichen mit der Entfernung allerdings in   biel Kleineren Zahlen. Steine von der Firsterne und der unendlich viel geringeren etwa 10 Pfund Gewicht sollen in den Vereinig= der Planeten von der Erde, ja auch verglichen ten Staaten 90 in einem Jahre herunterkom­mit dem uns nächsten Himmelsförper, dem men. Steine von 7000 Pfund gibt es auf der Mond, spielt sich der Vorgang, den wir in den ganzen Erde nur zwei in drei Jahren, und 50 Sternschnuppen beobachten, ganz in unserer Tonnen schwere Meteorsteine fallen etta alle unmittelbaren Nähe ab. 30 Jahre auf die Erde.

-

Nun gibt es noch ganz feltene Vorkomm nie. Da fallen riefige Felſen glühender Maſ­sen auf die Erde, bohren sich infolge der unge­heuren Bucht des Falles Hunderte von Metern tief in die Erde ein und hinterlassen als Spur tiefe Krater. Daß solche Ungetüme von mindes stens 200 Tonnen die Erde heimsuchen, kommt fchäßungsteise alle 150 Jahre einmal vor.

Immer entsteht nämlich die Erscheinung dadurch, daß ein kleiner Himmelstörper in die die Erde umgebende Luftschicht, die Atmosphäre, gelangt. Da er mit großer Ge­Man hält das Leben nicht auf. Sicherheit? schwindigkeit durch die oberen Luftschichten Selbst wenn man den sprichwörtlichen Dach- faust, genügt die durch die Reibung mit der ziegel nicht in Betracht zieht, ist die Anzahl der Luft entstehende Sibe, um den Körper zum Erdenbürger, die feit Beginn dieses Kalender- Glühen zu bringen. Um welche hohen Tempera­jahres durch Autounfälle ihr sicheres Leben turen es sich dabei handelt, hat Muraour in Die Frage, woher diese Meteore fleinsten berloren, in   Kalifornien bereits so groß, daß seiner Theorie entwidelt. Wenn man nur eine und größten Umfanges stammen, ist gar nicht das Gefühl der Geborgenheit ziemlich herab- Geschwindigkeit von 15 Kilometer in der Se- leicht zu beantworten. Zunächst ist auffallend, gemindert wird. Der Lauf des Lebens wird kunde annimmt und die meisten Meteore daß außer den das ganze Jahr hindurch zu nicht geändert. Troß der wundervollen Plakate haben eine Sekundengeschwindigkeit von 50 bis beobachtenden gelegentlichen Sternschnuppen und den zugkräftigen Schlagworten wird es 70 Kilometer so tommt man theoretisch atvei Berioden im Jahr durch besonders starten auch in   Kalifornien Herbst. Wer hier lebt, ist auf Temperaturen von 35.999 Grad! Es ist Sternschnuppenfall ausgezeichnet sind: das ist überrascht von der Unzulänglichkeit und dem selbstverständlich, daß bei solchen Temperatu- der August und der November. Nicht nur zeitlich Dilettantismus der Photographie, die bereits ren kleinere Körper in fürzester Zeit restlos find diese Perioden begrenzt, sondern auch ört­an Verlogenheit grenzt, wiewohl. oder weil berbrennen. Von den Himmelskörpern, die wir lich. Für die Periode um den 11. August herum fie so naturgetreu reproduziert. in den Sternschnuppen vor unseren Augen werden die Sternschnuppen im Sternbild des Es kommt nicht darauf an, ob der Himme! verbrennen sehen, bleibt also nichts als ein Perseus beobachtet, um den 12. November blau ist oder bewölkt, und wie die Wellen hei- wenig Gas übrig, das in der Luft verweht, herum im Sternbild des Löfven. fen, die ans Ufer schlagen. Viel wichtiger ist, Nun sind das aber auch und das er- Diese Regelmäßigkeit läßt annehmen, daß was hinter dem plakatblauen Himmel sich ber- staunt den Laien immer am meisten Him- die Erde auf ihrer jährlichen Bahn um die birgt und ob dir die Wellen etwas zu sagen melskörper von kleinstem Ausmaße. Die mei- Sonne in diesen Zeiten regelmäßig eine Zone haben. Doch photographiere einer Sinter- sten Meteore sind nur wenige Gramm schwer. durchkreuzt, in der besonders viel solcher Him­gründe seelische, geistige! Er müßte schon Es ist also so etwas wie Himmelsstaub, der melsstaub herumfliegt. Wahrscheinlich kreiſen ein Gaugoin, ein Van   Gogh der Linse sein sich da in unsere Atmosphäre verirrt und in ihr entsprechend den Planeten noch Wolfen voa aber damit wäre dem Fremdenverkehr wahr- verbrennt. Nur die geringe Entfernung von Planetenstaub um die Sonne. Vielleicht aber lich nicht gedient. einigen Kilometern und die riesige Leuchtkraft bei der schnellen Verbrennung machen die grö­Beren dieser Staubteilchen überhaupt für das bloße Auge sichtbar.

-

-

-

-

Wie gut, daß es Herbst wird, der dich von dem Rätselspiel der Buchstaben aufschauen und hinaushorchen läßt auf ein Schluchzen, oder auf das Fallen der Früchte, dem Herzschlag der Natur. Hanns Leo Reich.

Andacht,

-

-

gibt es auch solche Wolken noch aus der Zeit, da sich der Mond von der Erde löste. Jedenfalls nimmt man bei diesen periodischen Meteor­fällen an, daß es sich um Himmelskörper han­delt, die aus unserem Sonnensystem stammen.

Neben diesen einfachen Sternschnuppen beobachtet man auch noch folche, die von einem Neuerdings hat man ein ganz anderes leuchtenden Strich oder Schweif gefolgt sind. Verfahren angewandt, um die Herkunft der Diese nennt man auch Feuerkugeln oder Bolide. Meteore zu erkennen. Mit sehr komplizierten Manchmal ist dieses Phämonen auch noch von Meßmethoden haben besonders ausgerüstete einer Detonation begleitet. Im Grunde ist das astronomische Expeditionen versucht, festzustel= aber nichts anderes; es handelt sich nur um len, welche Bahnen die Meteore beschreiben. etwas größere Körper. Auch sie aber verbren- Dazu ist die Registrierung der Geschwindigkeit nen während ihres Durchganges durch die Luft- sowie der Bewegungsrichtung im Verhältnis zur Egidh schicht restlos. Erde und zur Sonne erforderlich. Aus den er=

Sammlung heißt Rückblick, Rückblick auf unser vergangenes Leben, Anfragen bei sich selbst:

War ich so, wie ich sein mußte?

War ich so,

Wie ich sein wollte?