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ftüde. Unsere Erdatmosphäre dämpft ihren| Berstörungskraft wie ein Auto, das mit 50 Ki Aufprall und verwandelt die meisten von ihnen lometern in der Stunde einhereilt und ein Me­in Staub, bevor sie Schaden anrichten fönnen. teor mit einem Gewicht von etwa 4 Kilo Große und fleine Meteore treffen wie ein Hagel gramm hat die gleiche Energie wie ein Expreß­fleiner Gewehr und großer Kanonenkugeln mit aug, der, gezogen von einer Stromlinienlokomo­der gleichen Geschwindigkeit die Mondoberfläche, tive mit 110 Kilometern Geschwindigkeit in der mit der sie den Raum durcheilen, da der Mond Stunde einherjagt. Träfe ein solches Geschoß teine Atmosphäre hat. Eine Reise nach dem ein Haus, der Rest wären nur Trümmer eben­Monde wäre also fein Bergnügen, wegen des tuell. Wir können froh sein, daß unsere Erde ununterbrochenen Feuers der Himmelsgeschoffe. eine Atmosphäre hat und derart gegen Ueber­Schätzungen von Astronomen haben ergeben, raschungen geschüßt ist. Der Meteorhagel, der daß, mäßig genommen, rund eine Million den Mond trifft, ist eine ausreichende Erklärung Sternschnuppen und Meteore täglich auf die für alle Steineinschläge und Staubwolken, die Mondoberfläche niederfallen. Ihre durchschnitt- man auf dem Monde zahlreich beobachtet hat. liche Geschwindigkeit hat den Betrag von 50 Wir hingegen können mit ruhigem Bewußtsein Kilometern in der Sekunde, d. H. die hundert auf unserer Erde unseren Tagesgeschäften nach­fache Geschwindigkeit einer Gewehrtugel. Was gehen. Der Panzer der Atmosphäre unserer die Größe nicht macht, macht wenigstens die Erde schüßt uns vor allzu unliebsamen Ueber Geschwindigkeit. Ein winziges Kügelchen Ma- raschungen und Besuchen aus dem Weltall. terial hat genau die gleiche Energie und damit Martin, Ing. KX

Die Grenze der Geschwindigkeit

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Wie schnell werden die Menschen fliegen können? Die Geschichte des Flugwesens zeigt eine so daß dieser ohnmächtig wird. Nur wenn er. ständige, oft sprunghafte Leistungssteigerung. halb bewußtlos, die Maschine noch abfängt, be­Die ersten Maschinen, die kurz nach der Jahr vor sie am Boden zerschellt, ist eine Rettung hundertwende aufstiegen, waren überhaupt noch möglich. Beim Geradeausflug ist die Gefahr nicht zu dem Zavede gebaut, besonders schnell zu nicht ganz so groß, weil der Körper sich bei fliegen. Ihre Konstrukteure wollten nur den Be- langsamer Geschwindigkeitssteigerung daran ge­weis erbringen, daß auch das Schwerer- als- wöhnen kann; aber auch hier kommen schon häu­Luft- Prinzip" neben dem Ballon- und Beppe fige Versager vor, und es ist bekannt, daß einige linbaugedanken Geltung hatte. Um 1910 wurde Rassen besonders die Japaner bei aller die Hundert- Stunden- Kilometer- Grenze aum Beherrschung der Technik, auf Grund ihrer för ersten Maie erreicht, nachdem wenige Jahre vor perlichen Konftitution bei den bisher zu eraies her der Rekord auf 40- Stunden- Kilometer ge- lenden Spizengeschwindigkeiten bereits ber­standen hatte bekanntlich gibt es heute, außer fagen. Es ist technisch nicht ganz einfach, iso­den Autogiros, keine Flugzeuge, die noch so lierte Kabinen zu bauen, in denen die Piloten langsam fliegen fönnen. Sie würden abstürzen. bor den Gefahren der hohen Geschtvindigkeiten Der Weltkrieg brachte zum ersten Male betah bleiben. Immerhin muß darauf ver­erheblichere Fortschritte. Hinter dem Flugtvesen wiesen werden, daß die Kritiker der ersten standen nicht nur mehr technische Phantasten Eisenbahnen ja auch glaubten, daß die Ges und borfichtige Fabrikbefizer, sondern Staaten, die nach möglichst wirksamen Waffen suchten. Es gibt noch keine Statistit, die darüber aus­fagt, wieviele lieger den Heldentod nur des halb fanden, weil ihre Apparate versagten, be­bor der Feb überhaupt in Sicht gekommen war. Die Luftwaffe stand erst am Anfang ihrer Entwicklung. Dennoch wurden schon Tausende von Maschinen beider Parteien abgeschossen. Aus dem Stahlbad aber gingen Flugzeuge her­bor, die eine Geschwindigkeit von 300 Kilo meter in der Stunde entfalteten. Kein Auto, so rechnete man damals, würde jemals so schnell fahren können.

twindigkeit von 40 Stunden- Kilometer, mit der Die Landschaft an den Fahrgästen vorbei ,, raste", lebensgefährlich sei, während noch kein Mensch bisher am bloßen Tempo der Züge gestorben ist.

Flugzeuge gebaut werden müßten, die aber wiederum einen erhöhten Luftwviderstand ver­ursachen. Bei 800 bis 900 Stunden- Kilometer nimmt die Luft allmählich die Konsistenz einer festen Maffe an, bis endlich der Augenblick ge= kommen ist, wo auch die stärkste, nach heutigen Gesichtspunkten gebaute Maschine diesem Kör­per nicht mehr durchdringen kann. Technische Bes rechnungen, deren Erörterung hier zu weit füh­ren würde, wollen wiffen, daß die Grenze etwa bei 950 bis 1000 Stunden- ilometer gekom men ist.

Auch hiergegen gibt es freilich ein Mittel. Wenn die Motoren nicht stärker sein können, so fann der Luftwiderstand selbst geschwächt wer­den, indem man für den Verkehr Bonen wählt, in denen die Luft dünner ist. So wird berechnet, daß man mit Motoren, die in 100 Meter Höhe 500 Stunden- Kilometer schaffen, in 15 Kilo­meter Höhe bis zu 1300 Stunden- Kilometer er­reichen könnte. Diese Zahl ist übrigens insofern bemerkenswert, als sie schon ettvas größer als die Schallgeschwindigkeit ist. Wenn man soweit fommt, tritt der Fall ein, daß zunächst voll= tommen lautlos die Maschine vorbeikommt und erst darauf das Motorengeknatter des fich nähernden( nicht sich entfernenden) Apparates hörbar wird. Theoretisch stehen derartigen Ex­perimenten schon heute keine Hindernisse ent gegen. Praktisch wagt man aber noch nicht, entà sprechende Rekordversuche in der Stratosphäre zu unternehmen, bevor endgültig das Material gefunden ist, das auch bei derartig enormen Geschwindigkeiten so sicher ist, daß der Mensch fich dem Flugzeug ohne Lebensgefahr anvers trauen kann. Wenn es heute schon entsprechende Konstruktionen gibt, so liegen fie in den Panzers schränken der Kriegsministerien verborgen. Ez ist möglich

tenn auch nicht wünschenswert! daß ein fünftiger Krieg im gleichen Bere hältnis Leistungssteigerungen der Flugzeuge bringt wie der Weltfrieg. MTP

Die kleine Wunde

Von Michael Zahler

Lange Zeit habe ich als überaus verson­nen und zerstreut gegolten, weil ich solch Nicken, Winken, Lächeln nie gewahrte, gleichsam tarb und blind schien für all diese fleinen Gunstbes zeigungen anderer Menschen, abtvesend vor mich hinstarrte, wenn mich ein Lächeln traf, und selbst einen lauten Anruf nur dann als mir geltend empfand, wenn es darüber einen Zweis fel feinesfalls mehr geben konnte.

Es geschieht oft, daß ein Mensch dem Psychologisch ist die Gefahr ebenfalls größer, je höher die Geschwindigkeit ist. Eine anderen zutinkt oder zulächelt oder den Kopf Möglichkeit, das Gelände zu übersehen, besteht grüßend neigt, schon von fern bei seinem Ans schon bei 500 Stunden- Kilometer nicht mehr. blick. Meist sind das wohl Zeichen von Freude, Der Flieger ist nur sicher, wenn er möglichst Achtung oder Sympathie. Und manchmal ist es große Höhen aufsucht, in denen er nicht von noch mehr, wenn ein junges Mädchen und en Bergen, Fabrikschornsteinen, hohen Bäumen, junger Mann sich bei einer ersten flüchtigen Be­Flugzeugen und anderen Hindernissen bedroht gegnung anlächeln. wird. Eine Orientierung nach der Landschaft und ihren Kennzeichen muß bei weiterer Tem­Inzwischen ist die 300- Stunden- Kilometer pofteigerung nahezu ausfallen, doch kann dieser Grenze für Autos längst überholt. Die Ge- Mangel durch Ausbildung von besonders hoch­schwindigkeit der Flugzeuge aber hat sich mehr wertigen Meßapparaten, durch drahtlose Nach­als verdoppelt. 184 stand der Rekord mit Spe- richten usw. wettgemacht werden. Das Haupt­zialmaschinen auf 567 Stunden- Kilometer. Ein hindernis aber ist ein Körper, den wir gewöhn italienisches Wasserflugzeug erreichte 709 lich überhaupt nicht als Körper anzusehen ges Stundenkilometer und auch diese Leistung ist in wohnt sind: die Luft. Der Luftwiderstand, der zwischen von einem deutschen Piloten übertrof- Windmühlen und Segelschiffe antreibt, wächst fen worden. Es wäre also nicht einzusehen, bei der doppelten Geschwindigkeit eines Flug­warum die Flugzeuge nicht ad infinitum schnel- zeuges nicht etwa um das Doppelte, sondern be­Yer werden sollten. deutend stärker. Immer geringer wird die Lei­Nicht nur technische Gründe sprechen dastung, die die Motoren für die Geschwindigkeits­gegen. Schtvertviegender find die physiologisch steigerung hergeben, je schneller die Maschine psychologischen sowie der Luftwiderstand. Tech- fliegt. Bei 700 Stunden- Kilometer geht nor nisch ist es sehr wohl möglich, Maschinen zu malerweise nur ein Zehntel auf reinen Vor­bauen, die mit noch stärkeren Motoren ausgewärtsflug, der Rest auf den Lufiwiderstand und rüstet sind. Die Leistungsfähigkeit der Piloten seine Ueberwindung, so daß man theoretisch er läßt sich aber nicht willkürlich steigern. Schon rechnen kann, daß es eine Höchstgrenze geben jetzt kommt es vor, daß beim Sturzflug, der müßte. Diese liegt dort, wo die Motoren, um Geschwindigkeiten zu 800 Stunden- Kilometer noch zusäßliche Energie zur Tempofteigerung bringt, alles Blut aus den Beinen und dem liefern zu können, zu umfangreich und zu schwer Rumpf in den Kopf des Piloten gepreßt wird, für die Maschine werden, so daß neue größere

Diese Eigenschaft wurde mir früher oft Aber das war es nicht. Ein Erlebnis steckte da­als Hochmut oder Unachtsamkeit ausgelegt. hinter aus meiner Kindheit.

Ich mochte damals zwölf oder dreizehn Jahre zählen. Mit dem Zeichenlehrer machien wir Ausflüge in die Umgebung der Stadt. Jungen und Mädchen aus derselben Klasse. Ich hatte große Lust zum Zeichnen und wohl auch Geschick und Begabung dazu. Mit den Knaben verstand ich mich recht gut, hatte auch ein paar Hauptfreunde unter ihnen, Gefährten gemein­samer Angel- und Schwimmausflüge unserer freien Zeit. Den Mädchen gegenüber benchm