diesseits des Kanals, in England, Befreiung und B. reicherung des Landvolks, ihr jenseits, in Frankreich , größere Knechtung und erhöhtes Elend auf dem Fuße nachfolgten.

128

Die Hungersnoth erschlug 1846 in Irland über eine Menschenmillion, aber nur arme Teufel, ohne den geringsten Abbruch am Reichthum des Landes. Der nachfolgende zwanzig­jährige und stets noch anschwellende Exodus decimirte nicht, wie etwa der dreißigjährige Krieg, mit den Menschen zugleich ihre Produktionsmittel. Das irische Genie erfand eine ganz neue Methode, ein armes Volk Tausende von Meilen vom Schauplatz seines Elends wegzuheren. Die in die Vereinigten Staaten übergefiedelten Auswanderer schicken jährlich Geld­summen nach Haus, die Reisemittel der Zurückgebliebenen. Jeder Trupp, der dieses Jahr auswandert, zieht nächstes Jahr einen andern Trupp nach. Statt Irland zu kosten, bildet die Aus­wanderung so einen der einträglichsten Zweige seines Export­geschäfts. Endlich ist dieß ein systematischer Prozeß, der nicht etwa ein vorübergehendes Loch in die Volksmasse bohrt, son­dern jährlich mehr Menschen aus ihr auspumpt als der Nach wuchs ersetzt, so daß das absolute Bevölkerungsniveau von Jahr zu Jahr finkt.

( Schluß folgt.)

Aus England.

London , den 13. April.

A

Die Londoner Schneider Meister Association hat in Zeit von einem Jahr gegen 4,500 Pfd. St. für Gerichtskosten ver­ausgabt, um halsstarrige Arbeiter gerichtlich und polizeilich zu verfolgen. Die Association der Arbeiter hat die Vertheidigung mit 1,500 Pfd. St. bestritten. Daß die Meister in jedem Prozeß gesiegt haben, versteht sich von selbst. Man brauchte nur Schneider, Mitglied der Arbeiter Association und am Strike zu sein, um verurtheilt zu werden. Die liebe, heilige, ewige Gerechtigkeit ist so geschmeidig und elastisch, daß man alles, wenn man nur Macht und Geld hat, aus ihr machen kann. Die Dollmetscher der Geseze, die Polizeiherren, die Richter und Advokaten, sind sie nicht die Livree- Bedienten der Geldsacks­

N

G fra

Einführung von den amerikanischen Arbeitern überall ang strebt wird, stößt auf große Hindernisse. Hier und da wär die Kapitalisten bereit, wenn die Arbeiter einwilligten, sich ein verhältnißmäßigen Abzug am Lohn gefallen zu lassen. Dara wollen jedoch die Arbeiter nicht eingehen und gerade in diese Punkte sind sie im Irrthum. Es hat sich als Thatsache h ausgestellt, daß, wo immer die Arbeitszeit vermindert worde die Lohnerhöhung, selbst über den früheren Betrag des Tage die unvermeidliche Folge war. Die Arbeiter sollten diese Tha sache jeder Zeit beherzigen. Je länger das Tagwe desto geringer die Belohnung, das ist deutlich un unverhohlen in allen Lohn- und Arbeitsstatistiken ausgesproche und erwiesen. Daß die heute gebräuchliche Arbeitszeit vi zu lang, und in den meisten Geschäften die Arbeit viel zu in tensiv und zu erschöpfend für das geistige und körperli Wohlbehagen der Arbeiter ist, haben die verschiedenen, vog Parlament ernannten ärztlichen Untersuchungskommissionen i St England über alle Zweifel erhoben. Daß die großen G schäftsstockungen nur durch die Ueberproduktion, und die durch das Ueberarbeiten erzeugt werden, ist ebenfall feinem Zweifel unterworfen. Die Berkürzung der G beitszeit ist daher eine Lebensfrage für di Lohnarbeiter aller Länder. Es ist die erste Bedingung zur besseren geistigen und körperlichen Entwickelung und führt sicher zur Erhöhung des Arbeitslohns. Wo immer fi die geringste Aussicht auf Erfolg bietet, sellten die Arbeiter auf Berminderung der Arbeitsstunden bestehen, selbst wenn e in eine augenblickliche verhältnißmäßige Herabseßung des beitslohn's willigen müssen.

ber

Bid

fto

Q1

Die Arbeiter von Nashville , Tennessee , haben eine eigene Kandidatenliste für die Wahl der Gemeindebeamten auf gestellt und verlangen, daß sich der Mai- Convent zur Beſti ei mung der Präsidentschaftskandidatur in Pittsburg verfammel ei Die Arbeiter von Jowa haben eine mit Unterschriften ve sehene Proklamation erlassen, in der sie dasselbe verlangen. Unter den Unterschriften befinden sich mehrere deutsche Namen h Jm ,, Chicago Workingmen's Advocate"( ,, Arbeiter Anwalt wird in einem kleinen Leitartikel über die bevorstehende Pra fidentenwahl gesagt: Alle Briefe, die wir in Betreff der Wa männer? Dennoch schmeicheln sich die Arbeiter noch häung Arbeiterklasse nichts von den bestehenden poli erhalten, sind von demselben Geiste beseelt, nämlich: daß di tischen Faktionen zu erwarten hat, und je frühe h sie aus dem Wege geräumt werden, desto besser legt werden können, als zur Bereicherung von Advokaten, talisten und Lohnarbeitern, von welchem so viele Fafelhänje Das liebenswürdige identische Interesse" zwischen Kapi daß sie sich selbst zn Grund gerichtet haben würden, hätten sie Kriegs. Nach einer achtzehnmonatlichen Krise haben die träumen und plaudern, ist ein chronischer Zustand deto den Schneider- Prozeß gewonnen. Unsere Freunde in Paris , die Hüttenbesißer im Norden Englands noch immer zu viel Eifen auf delt. Ueberzeugt, daß sie so wie so verurtheilt würden, weiger Preise verkäuflicher zu machen, und diese Herabseßung, wie fid

mit dem frommen Glauben, daß, wenn sie einen klugen Ad­

vokaten engagiren, etwas durchzusehen sei. Die Londoner

Schneider hätten viel besser gethan, wenn sie gar keine Advo­faten benußt hätten. Die 1,500 Pfd. St. hätten besser an

deren politische Verbindungen und Bestrebungen der Art sind,

Mitglieder des Internationalen Komite's, haben flüger gehan­

ten sie sich standhaft, Advokaten zu engagiren.

Der Sieg der Arbeiter in Genf ist doppelt erfreulich zu einer Zeit, wo man nichts hört, als Herabseßung der Arbeits­löhne und selbst Vermehrung der Arbeitsstunden. In den Vereinigten Staaten , in Norwich, Connecticut , ist den

ihren Lagern. Sie haben beschlossen, es durch Herabsetzung

von selbst versteht, soll auf Kosten der Arbeiter

Det

ftatt

finden. Die Arbeiter haben mehrere Bersammlungen gebalten die Frage nach allen Seiten berathen und untersucht und find zu dem Schluß gefommen: lieber die Arbeit niederzulegen als sich Entbehrungen aufbürden zu lassen, damit das Eisen weiblichen Bordenmachern angezeigt worden, daß sie in Zukunft wohlfeiler werde. Der Ausstand der Kohlengräber dauert fort und die Schiffbauunternehmer der Clyde haben ihre Tegen die Weiber in den Baumwollenfabriken ihre Arbeit nieder, stellen geschlossen, weil die Arbeiter nicht billiger arbeiten wollen als ihre Collegen anderswo.

11 Stunden statt 10 des Tages arbeiten müssen. In Newark

weil sie sich keine Reduktion von 10 Prozent ihres Arbeits­Johns gefallen lassen wollen. Die 8 Stunden- Bill, deren

=

Berantwortlicher Redacteur liebknecht Leipzig . Redaktion: Braustraße 11.

Druck und Verlag: E. W. Vollrath. Expedition: Windmühlenstraße 14.

Werk

"

G

S

e