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tiger, im Staat hatte sich die nöthige Zweidrittel- Majorität nicht gefunden. Bloß 35 gegen 19, also Einer zu wenig, stimmten für Schuldig. Bei diesem Zahlenverhältniß kommt die Frei­sprechung moralisch einer Verurtheilung gleich.-- Inzwischen Inzwischen fügen sich die Südstaaten einer nach dem andern in die neue Ordnung der Dinge. Süd- Carolina hat die neue Constitu­tion mit der gewaltigen Majorität von mehr als 40,000 Stim­men angenommen. In Louisiana ist der Ausfall derselbe, mit ungefähr halb so großer Majorität. In Nord- Carolina ist die Abstimmung noch nicht beendigt, wird aber unzweifelhaft zu Gunsten der neuen Ordnung ausfallen. In allen drei Staa­ten wurde das Resultat nicht durch Enthaltung der Weißen vom Stimmen erzielt; denn in allen Bevölkerungsschichten war die Betheiligung eine sehr lebhafte, so daß wirklich die Majo­rität des Volkes entschieden hat. Selbst in Georgia scheint wider Erwarten die Loyalität den Sieg davon getragen zu haben. Dort allein fielen wiederholte Unordnungen vor, wäh­rend sonst die Sache mit musterhafter Ruhe von Statten ging. Arkansas hat bereits das neueste Amendement zur Constitution ratificirt und seine Gongreß Delegation nach Washington ge sandt, wo dieselbe ohne Zweifel sofort Aufnahme finden und damit die Rekonstruktion jenes Staates vollendet sein wird. Bald werden die Carolinas, Louisiana und hoffentlich auch Georgia sich in derselben Lage befinden. Es ist somit die beste Aussicht für die Erledigung der schwierigsten aller Fragen vor­handen, denn nachdem die Majorität der Südstaaten sich der Politik des Congresses gefügt hat, wird die Minorität nicht länger mehr fäumen fönnen.-

Ein albernes Gerücht läßt in Merito eine Revolution ausgebrochen, und Juarez auf der Flucht sein. Es ist dies offenbar nur ein frommer Wunsch der Pfaffenpartei, welche sich das Vergnügen machen will, die verhaßte liberale Regierung wenigstens auf dem Papier zu stürzen. Nach den letzten be­glaubigten Nachrichten aus Meriko hat der Congreß mit großer

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jedes seiner Angehörigen zur Aufgabe feze; fie will Gleichberechtigung für die Individuen, Selbstregierung für die Gemeinden und nur dur das National interesse beschränkte Selbstbestimmung für die für Einzelstaaten; sie will alle deutschen Stämme auf demokratif, föderativer Grundlage zur Nation und die Nationen Freibeit zu einem Friedensbunde vereinigt seben.

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§ 4. Die Mittel und Wege zur Erreichung ihrer Ziele erblid( 8 die Volkspartei in einer planmäßigen, von Gemeinfinn durchdrungenen Thätigkeit des zum Selbstbewußtsein geweckten Gesammtvoiks, und alt Mittel zur Anregung und Erhaltung dieser Thätigkeit sollen und Versammlungen sowie Preßorgene benügt werden.

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Von dem Prozeß, den Hr. Stieber uns versprochen, noch nichts zu merken.

Demokratische Volksversammlung in Berlin am 14. Mai.

( Nach dem Bericht der Zukunft".)

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Seit langer Zeit hat in Berlin keine so zahlreich besuchte Bolts demokratischen Gesellschaft nach dem Concerthause berufene, vartei in Nord- und Süddeutschland anzubahnen. Der deren ausgesprochener Zweck sein sollte, eine Einigung der Volks räumige Saal und die Tribüne war dicht gefüllt; es mögen

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circa 3000 Personen anwesend gewesen sein. Eine große Anzabl von Abgeordneten des Zollparlaments, waren der an sie ergangenen Einladung gefolgt; wir bemerkten u. A. die Herren Kolb( Baiern) Desterlen, Tafel, Grath, Freisleben, Schäffle( Würtem berg), Bebel, Liebknecht( Sachsen ), Reince( Preußen).

xander Jonas, eröffnete bald nach 8 Uhr die Versammlung

mit

Der Vorsißende der demokratischen Gesellschaft, Buchhändler Ales folgenden Worten: Eine Anzahl von Abgeordneten des Zollparle ments, und zwar von denen, die sich zur Bolkspartei rechnen, vornam lich aus Süddeutschland, hat den Wunsch ausgesprochen, vor dem Volke Berlins ibren so arg verkeßerten Standpunkt klar zu legen un Mehrheit die Abschaffung der Todesstrafe beschlossen. beizutragen zur Verständigung zwischen Nord- und Süddeutschland Die demokratische Gesellschaft, ein kleiner Kreis von Gesinnung genossen, der es sich zur Aufgabe gemacht, überall, wo es gilt, den schen" Meriko, und in dem zivilisirtesten" Staat Deutschlands , demokratischen Ideen den Boden zu ebnen, ist mit Freuden diesem Wunsche nachgekommen und hat die heutige Versammlung berufen lebhafte Theilnahme, und bitte Sie, zur Leitung der Berhandlungen Namens dieser Gesellschaft sage ich Ihnen Dank für Jbre so überau

So denkt und handelt man in dem barbarischen", anarchi­

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das bekanntlich das zivilisirteste" Land Europas ist, unserm guten Sachsen hat am Dienstag die erste Kammer sich, gegenüber dem bekannten Beschluß der zweiten Kammer, mit 22 gegen 15 Stimmen für Beibehaltung der Todes­strafe erklärt. Wenn Juarez wirklich aus Meriko vertrie­ben werden sollte, wollen wir ihn nach Sachsen einladen, da­

sich Ihr Bureau zu bilden.

als Bureau zu bestätigen.

mit er unsern Junfern einigen Unterricht in Bildung und Hu niz, S. Ball, Ludw. Kämmerer, C. May, Gustav Thöld

manität ertheilt.

Für die Tabackssteuer haben folgende Sächsische Abgeord­

nete gestimmt: Mosig v. Aehrenfeld, Dr. Blum, Dr. Stephant, Frieden Eurovas, ist ferner, als je. Mehr als 8 Millionen Deuti

Dr. Leistner, v. Einsiedel, Dehmichen, v. Zehmen.

- Der Nürnberger Anzeiger" veröffentlicht das folgende von einer Anzahl Nürnberger und Fürther Bürger entworfene und unterzeichnete Programm für eine in Baiern zu gründende Volkspartei, welches den demokratischen Prin­zipien einen treuen Ausdruck giebt:

§ 1. Die Volkspartei gründet sich auf die Prinzipien der Frei­heit, Gleichberechtigung und Brüderlichkeit.

§ 2. Sie unterscheidet sich von den übrigen Parteien durch das Ringen nach steter Erweiterung der Freiheit, durch das Festhalten an der Gerechtigkeit und durch die Verpflichtung, die freiheitlichen Prin­cipien keinem anderen Interesse unterzuordnen.

§ 3. Die Volkspartei will auf dem nationalen, wie internatio­nalen Gebiete die Bewegungen des wirthschaftlichen, religiösen und politischen Lebens von allen Beschränkungen befreit wissen, die nicht von der Rücksicht auf das Gesammtwohl als unerläßlich gefor­

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Herr Galé beantragt, das Einladungs- Comite der Kürze halber bei; es sind dies die Herren Alex. Jonas, Dr. Lothar Sefftet Die Versammlung tritt diesem Vorschlage Paul Singer, Ludw. Lowe, Eugen Schlieper, Carl bei Ludw. Devereur, H. Sonnenberg, Friedr. Stephany. ,, Ein blutiger Krieg bat die Stämme Deutschlands auseinandergeriffen: Herr Jonas übernahm nun den Vorsiz mit folgenden Worten: die so heiß ersehnte Einheit, diese Bürgschaft für die Freiheit und den Desterreicher sind von uns abgewandt, müssen sich ihr Schicksal allein schaffen und einen verzweifelten Kampf kämpfen mit den andringenden können aus der mütterlichen deutschen Erde. Der Süden Deutschlands Elementen der Czechen und Slaven , ohne sich neue Kraft holen j - Aber der norddeutsche Bund? Biete der nicht für Alles, was verloren gegangen ist, reichlichen Erfaß? 1 Gleiche Höhe der belastenden Steuern und gleichmäßiges Zündnadel gemehr, das ist die Einheit.( Lebbafter Beifall.) Große Strenge gegen die Presse, groß selbst im Vergleich zu den Zeiten de Konflikts, eine große Zahl von Prozessen wegen politischer Bergeben vertretung, die Abweisung auch der bescheidensten Ansprüche in Bezug namentlich des Landes- und Hochverraths, die Machtlosigkeit der Bolt das ist die Freiheit.( Lebbafter Beifall.) An den Grenzen die Sperre, die einen großen Theil der Provinzen ruinirt von Seiten desselben Staates, der in seinem Innern von preußischen Truppen besegten Festung, die stets zu Deutschland alles deutsche Wesen zu vernichten bestrebt ist; das Aufgeben einer

ist mißtrauisch und widerwillig.

auf innere Drganisationen,

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gebört hat, und immerwährende Kriegesfurcht

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dert werden. Sie will, daß der Staat sich die Förderung des Wohles Darniederliegen von Handel und Wandel, endlose Züge auswandernder

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