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Demokratisches Wochenblatt.
No. 29.
1868.
Das Blatt erscheint jeden Sonnabend. Abonnementspreis vierteljährlich bei allen deutschen Postanstalten sowie bier am Plage einschließlich Bringerlohn 121/2 Ngr.; einzelne Nummern 1 Ngr. Abonnements für Leipzig nehmen entgegen die Herren M. Dolge am Markt, . Reichert Hainstraße 27, G. Hofmann Brübl 40, G. Dehler Neumarkt 6, G. Richter Peterssteinweg 7, Leipziger Consumverein Universitätsstraße und die Expedition d. Blattes C. W. Vollrath Windmühlenstr. 14. Für Dresden Filialeyvedition F. W. Grellmann Wallstraße 10. Ir Agent in London für England, Indien , China , Japan , Australien , Südamerika 2c. die deutsche Buchhandlung von Franz Thimm, 24 Brook Street, Grosvenor Square, London .
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Inhalt: Politische Uebersicht. Aus den Arbeitervereinen.
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Italiens Ginbeit und Freiheit. gegenwärtigen Theuerung und Geschäftsstockung. Weiße Sklaven. Aus England.
Warnung. Zur Charakteristik
Angelegenheiten.
Rede des Schleswig- Holsteiners Lübkert.
des Jahres 1866.
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- Auswanderer= Beilage:
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Die( preußische) Amnestie
Politische Uebersicht.
..Es wird täglich stiller in der Politik. Der Friede ist ung auf einige weitere Monate gesichert, zu was da die Gemüther künstlich aufregen? Man gewöhnt sich schließlich an Allee, auch an einen Schwebezustand, so peinlich er anfange
fein mag."
Mit diesen Worten beginnt unsere befreundete
sie wurde also zu einer Zeit erfassen, wo der ,, Reichstag " noch auf Wochen hin versammelt war. Daß troßdem diesem ,, ehrenwerthen Rörper" fein Sterbenswörtchen mitgetheilt ward, ärgert selbst die servile, wir wollten schreiben nationalliberale , Weserzeitung". Da versteht Napoleon sich besser auf den Scheinparlamentarismus; er hat seinen Kammern wirklich erlaubt, eine Million am Budget zu streichen.
Um dem Nordbund wesellschaft zu leisten, und den Saz, daß die„ neueste Aera" für Preußen eine Entlastung bringen werde, praktisch zu beweisen, debutirt auch Preußen mit einem Defizit, und da eine Großmacht Alles auf großem Fuß haben muß, gleich mit einem respektablen von 62 Million
Collegin, die Hessische Landeszeitung" einen ihrer legten Leit- Thaler. Wann wird ein preußischer Favre den Muth haben, fich zuletzt an Alles, und von den europäischen Völkern gilt Gäsarismus zu bezahlen?- artikel. Sie hat in gewisser Beziehung recht. Man gewöhnt zu erklären: Preußen ist nicht reich genug, den Bismarck ' schen beinahe, was das irische Dienstmädchen von den Aalen meinte:
sie sind daran gewöhnt, daß ihnen die Haut über die Ohren
Ominös ist, daß die nationalliberalen Ratten das Nordbundsschiff zu verlassen beginnen. Graf Henkel von Donners
gezogen wird. Indessen nicht alle Menschen gewöhnen sich mart, ein ächter Erfolgsanbeter, hat sein Reichstagsmandat daran. Zum Beispiel nicht die Kurhessen . Sie flichen niedergelegt, weil ein enschiedenes Vorgehen in liberalen In
und sogar Bluntschli, der seit 2 Jahren für den Bismard'schen Sonderbund mit eben solcher Gluth schwärmt, wie weiland für den Jesuiten - Sonderbund, ist sehr verdrießlich geworden, und räth den Süddeutschen zum Widerstand., gegen eine von Preußen möglicherweise ausgehende bureau
daß die Bevölkerung sich nach der amtlichen Uebersicht des Staatsanzeigers" in den legten Jahren um fast 5000 vers mindert hat! Und ob der Friede wirklich auf einige Monate gesichert ist? Wer könnte es mit Bestimmtheit sagen, da es von der Laune, von den augenblicklichen Berlegenheiten eines tinzigen Mannes abhängt, Europa jeden Moment in die kratische Reaktion". Schrednisse des Kriegs zu stürzen? Ge ist wahr, dieser Mann erflärt jegt im ,, Moniteur": ich will den Frieden!, aber Moniteur ist gleichbedeutend mit Menteur, d. h. Lügner, und daß Rapoleon eine konstitutionelle Abneigung gegen die Wahrheit Polizeiaufsicht verurtheilt. hat, ist eine bekannte Sache.
Mittlerweile pflegt Graf Bismarck in Hinterpommern
Der preußische Staatsgerichtshof hat den han nover'schen Erminister Grafen von Platen wegen Hochverraths zu 15 jährigem Gefängniß und 10 jähriger Stellung unter Daß der Graf, welcher beiläufig froh und munter in Hicging lebt, fein preußischer Unterthan ist, war für die„ unabhängigen" preußischen Richter kein Hin
feine„ fránfen Nerven", und spielt mit seiner Taschenverfass derniß.-
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Bernhard Fischer hat gesprochen und allem Anschein nicht gelogen. Er stellt sich selbst mit rührender Offenherzig
so nannte er die Nordbundsverfassung, wie man Spielzeugen zu spielen pflegt. Wir erwähnten bereits des hordbündlerischen Defizite. Es beläuft sich auf die Kleinigkeit als einen Jammermenschen hin, aber einen absichtlichen
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on 2,700,000 Thlr.. und diese Summe soll durch Ma
Eigentlich widerstreitet
das der Taschenverfassung", welche in§. 70 ausdrücklich fest
Verrath habe er nicht begangen. Ein Brief an Graf Platen , zu dem er in keinem anderen Verhältniß gestanden als dem des hungrigen Bänkelsängers zum futterreichenden Brodherrn,
fcht, daß Matrifularumlagen nur zur Höhe des budgetmäßi- sei auf der preußischen Post weggestiebert, und so die famofe gen Betrage ausgeschrieben werden" dürfen; doch das ist ja haussuchung veranlaßt worden. Die Unterzeichnung des Pro
ber
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Nußen einer Taschenverfassung", daß man sie nur zu bes folgen braucht, wenn es Einem gut dünft; und so müssen die Ginzelstaaten denn bezahlen. Das Schönste ist, die betreffende Dentichrift des Bundeskanzlers trägt das Datum des 6. Juni,
tokolls habe man ihm durch die brutalste Gewalt abgezwun= gen. Wenn wir bedenken, wie blamabel diese neueste Stieberiade für ihre mittelbaren und unmittelbaren Urheber ist, so fönnen wir uns der Vermuthung nicht erwehren, daß Graf