282

Seite Enthüllungen über die angebliche Genesis des Gasteiner Ver­trages bringen wollte, zurückgriffen und aus diesem Artikel die Infi­nuation reproduzirten, daß Desterreich schon vor Abschluß des Gasteiner Vertrages den Krieg gewollt und jene Abmachung nur geschlossen habe, um Zeit zu den weiteren Rüstungen zu gewinnen.

Die in dem Auffage der ,, Allg. 3tg." enthaltene und von der preußischen Presse zur Beschönigung der eigenen Politik hervorgeholte Infinuation, als sei der Gasteiner Vertrag von Seite Desterreichs mit Der reservatio mentalis eines beschlossenen Krieges vereinbart wor­den, sind wir in der glücklichen Lage, an der Hand geschichtlicher That­fachen als böswillige Unterstellung entschieden zurückweisen zu können, da ein Staat, welcher durch einen Scheinvertrag nur Zeit zu Rüstungen gewinnen will, nach Abschluß des Vertrages nicht abrüsten wird, wie dies Desterreich im Herbste 1865 laut geschichtlichem Zeug­nisse thatsächlich gethan. Sicher hätte ein schon im Sommer 1865 auf Krieg spekulirendes Desterreich seine Rüstungen nicht erst zu einer Zeit aufgenommen, wo es leider zu spät war, der vollen Kriegsbereit­schaft der zweiten vertragschließenden Macht anders als im balb= fertigen Zustande entgegenzutreten. Wir glauben, diese geschicht liche Thatsache genügt zur Zurückweisung der vorberührten Infinuation."

Dummheit" mit norddeutscher Intelligenz" zu revanchiren. Unter andern haben diese dummen" österreichischen Schulmeister den Beschluß gefaßt, darauf hinzuwirken, daß in den Schulen das Studium der Verfassung und der Gefeße zum Gegenstand des Unterrichts gemacht werde.

Graf Bloome, dem die Abendpost" in demselben Artikel die Pistole auf die Brust sezte, hat seitdem durch die Redaktion der A. A. 3." erklären lassen, daß er den fraglichen Aufsatz nicht verfaßt; und die preußischen Soldschreiber müssen nun beschämt die Fühlhörner einziehen.

un

Freil Nicht

au: h liber

ein c

daß

nur

Rier

treffe

wach ftaur

In Frankreich das alte Spiel: Friedensbetheuerungen und Kriegsrüstungen. Die beunruhigendsten Gerüchte laufen gen um und werden geglaubt; und die allgemeine Ungewißheit u b liegt lähmend auf Handel und Geschäften. Niemand, die Krea turen des zweiten Dezembers ausgenommen, will den Krie dennoch zweifelt Niemand an dem baldigen Ausbruch d Kriegs. Und je größer die Abneigung gegen den Krieg die zweideutige Politik der Regierung, desto größer die Gefah des Kriegs denn der Krieg ist der einzige Blizableiter Die Neuwahlen teben net auf öffentlichen Unzufriedenheit. der Thüre und es gilt, die Gemüther in die erforderliche Be fassung zu bringen. Wird kein großer Schlag" geführt, ist für die Regierung das Schlimmste zu befürchten.

-

--

bot

die

bolni bote

werd

denn,

Ein französisches Blatt stellt die Resultate der ver schiedenen Nach wahlen zusammen, welche seit den all gemeinen Wahlen von 1863 Statt gefunden haben. In sem Jahre selbst hatte das allgemeine Stimmrecht der Regi rung im Ganzen 1,032,367 und der Opposition 307,29 Stimmen in den 52 Wahlbezirken gegeben, in welchen seitde Nachwahlen vorgenommen worden sind. In diesen verschied nen Nachwahlen nun hat die Regierung zufammen genomm 849,759 gegen 525,290 Stimmen, welche auf oppofitione Kandidaten fielen, erhalten. Während also die Stimmenga zu Gunsten der Regierung sich zu der zu Gunsten der Opp sition im Jahre 1863 noch verhielt mie 5% zu 2, verhält sich jetzt, nach den von 1863 bis jetzt vorgenommenen Nad wahlen zu schließen, nur noch wie 5 zu 32.

und

bon

frant

Fina

haber

eritau überf ist di

ein

Ele

einm

Schu

recht,

dafür

mun

Stur

gaber

einig

Wahrlich, das Kaiserreich hat keine Zeit zu verlieren, od es stirbt durch seine eigne Waffe, das Suffrage Universel. Im Jura departement erlitt die Regierung bekanntli jüngst durch die Wahl des Republikaners Grepp eine schwen Niederlage. Aus demselben Departement wird jetzt weiter meldet, daß der Assisenhof in diesem Jahr aus Mangel a Verbrechern keine Sigungen halten kann. Das Juradeparte ment zeichnet sich noch außerdem dadurch aus, daß der mentarunterricht dort verbreiteter ist, als in irgend einem a dern Departement Frankreichs . Bildung, Moralität und publikanische Gesinnung der Cäsarismus hat längst geheimnisvollen Zusammenhang gewittert, der zwischen diese drei Dingen besteht, und führt darum auch allüberall Kri auf Leben und Tod gegen die Bildung und Moralität, dami ' die republikanische Gesinnung ja keinen Boden gewinne, dem sie emporfeimen kann.

Auf einigen der österreichischen Landtage regt sich ein frisches Leben. Im niederösterreichischen Landtage brachte Dr. Kopp und Genossen folgenden Dringlichkeitsantrag ein: ,, Die Landesordnung und Landtags- Wahlordnung für das Erz­herzogthum Niederösterreich ist zu revidiren und mit der Aus­arbeitung des revidirten Entwurfes ein Ausschuß von 12 Mit­gliedern niederzuseßen." Nach kurzer Debatte erklärte sich die Mehrheit für die dringliche Behandlung des Gegenstandes, und es ward dann weiter beschlossen, den Gegenstand dem bereits bestehenden Ausschusse für Landesverfassung und Gemeindean­gelegenheiten zur Berichterstattung zu übergeben. Die Antrag steller sind für Einführung des allgemeinen Stimmrechts. Im Vorarlberger Landtag ist ein Antrag eingebracht, der die Arbeitszeit auf 12 Stunden täglich, Sonnabends auf 11 Stun den reduzirt. Das sind erfreuliche Zeichen und den Czechen, Pfaffen und Junkern wird es nicht gelingen, den Fortschritt aufzuhalten. Von dieser Seite hat die Regierung nichts zu fürchten, wohl aber von der eignen Verblendung. Man lese nur: Prag , 26. Aug. Das Oberlandesgericht hat über Berufung des Redakteurs der Politik" Nedoma, gegen die in erster In­stanz gefällten Urtheile: das auf vierzehn Monate Kerker und 1500 ft. Rautionsverlust lautende Urtheil auf achtzehn Monate Kerker und 2000 fl. Kautionsverlust, ferner die auf vier Mo­nate Kerker und 1200 fl. Kautionsverlust ausgesprochene Strafe auf achtzehn Monate Kerker und 1500 fl. Kautionsverlust ver schärft, endlich, das in erster Instanz auf achtzehn Monate Kerfer und 2000 fl. Kautionsverlust lautende Urtheil bestätigt. - Das Obergericht hat in dem Hochverrathsprozeß gegen Pazak das auf fünf Jahre Kerker lautende Urtheil erster Instanz auf zehn Jahre Kerker verschärft; gegen den Redakteur der Politik", Kulhanek, beantragte der Staatsanwalt eine sechsmonatliche Arreststrafe und 250 fl. Kautionsverfall." Ist das nicht Wahnwiz? Begreift die österreichische Regierung denn sie ist für diese skandalösen Urtheile verantwortlich begreift die österreichische Regierung nicht, daß sie durch solche Verfolgungen sich das jämmerlichste Armuthszeugniß ausstellt und der Sache der Czechen nur nußt, indem sie Thoren zu Märtyrern macht und ihnen Sympathien verschafft?

-

-

T

Den

nehm

Den

zogs

erflä

Deut

Arbei

Der 2

in N

cit

Die Königin von Spanien scheint jetzt entschloffen sein, den letzten Nothanker verzweifelnder Despoten auszuw fen: nach den neuesten Berichten soll General Concha Auftrag erhalten haben, ein liberales Ministerium" zu bilde Louis Philipp von Frankreich versuchte dasselbe am 24. bruar, und das Volk antwortete: 3u spät! Und Louis Ph lipp war Meister in der Staatsschiffkunst, während Isabella thörichtes, schlechterzogenes, launenhaftes Weib ist, und ſte ein Werkzeug in den Händen politischer Abenteurer. Wie der ministerielle ,, Standard" anzeigt, wird das eng Iische Unterhaus am 9. Nov. aufgelöst werden, und sollen

verite

den"

( mo

Duze

Den

lative

Sie

für

ist,

114

fein

In Brünn sind die österreichischen Lehrer versammelt Wahlen in den Städten am 13., in den Grafschaften am 16. Nov und, angestachelt durch das Narrenwort von den preußischen stattfinden. Beide Häuser würden dann wahrscheinlich fcho in der zweiten Woche des Dezember zusammenkommen, un wenn die Opposition die Majorität gewinnt und es eilig bat

Schulmeistern, welche die Schlacht von Königsgräß gewonnen, haben die Bösen es darauf angelegt, sich an ihren, neulich in Kassel versammelten Collegen durch den Contrast österreichischer

kann sie bereits auf Weihnachten im Besitz der Regierung

nein

a

1