Det

nem

obl

Den

Бе

und

Ans be

Beilage zum Demokratischen Wochenblatt No. 36.

Zur Orientalischen Frage.

Ein Briefwechsel.

Unter der Ueberschrift..Serbien " erschien in No. 28 Beer Bereinigten Staaten von Europa ", des Organs der Frie­verdensliga, nachstehender Aufsatz:

ften

Ge

ge

Den

89­

fer

abl

dit

Jen

jen

a

18

well.

fie

on

Für

act

F

er

11.

1'

Man verhandelt den Attentatsprozeß in Belgrad bei be­fchränkter Deffentlichkeit, d. h. vor einem ausgewählten Publi

fum,

Präs. Genug, schweige!( Jm Publikum einzelne Rufe der Ver-­wünschung.) Vidoje: Ich habe....

Präs.: Wirst du schweigen! Vidoje: Ja, ich schweige. Präs.: Geh auf deinen Plaz.

-

Ein anderer Angeklagter ist Costa Radovanovich, Bruder des Hauptangeklagten. Auch ihm wird das Protokoll seiner Geständ= nisse vorgelesen, und darnach richtet der Präsident die Frage an ihn: Was hast du sonst noch vorzubringen? Costa: Ich habe nichts mehr vorzubringen, doch wenn ihr wollt, so lasset eintragen, daß ich zu dieser Aussage durch Martern gezwungen wurde.( Unruhe im Publikum.)

-

Präs.: Du leugnest also? Costa: Jch leugne nicht die Sache,

sondern ich sage nur, daß sie mich marterten.( Im Publikum: Das

war auch recht! Bekenne, daß du auf die Knie gefallen bist. Ein­Das Verhör geht zu einem anderen Angeklagten über.

zu dem namentlich auch die Vertreter der fremden Mächte gehören. Wie sich diese Auswahl der Gesellschaft benimmt, davon bieten die nunmehr zur öffentlichen Kunde gelangenden genaueren Berichte über die Gerichtsverhandlungen sprechende zelne Rufe: Schon recht!) freilich nicht ebenso ansprechende Belege; wir citiren nur einen davon, der zugleich zur Charakteristik des Gerichts

dienen mag.

Daß bei einer solchen Justiz wirst du schweigen" im Uebrigen einstweilen Alles nach Wunsch der Regierung und ihrer Patrone geht, läßt sich wohl denken. Die Skupschtina

Der Angeklagte Vidoje Jakovich wird vorgeführt, der in der Vor­untersuchung nach längerem Leugnen endlich ein Geständniß abgelegt hatte man vorsorglich nicht etwa nach Belgrad oder Kragujevac , bat. Er verlangt, daß man alle seine Verhöre ablese, allein der Prä­

fident

gestattet es nicht, sondern befiehlt dem Sekretär, nur das legte Berhör, in welchem Vidoje seine Mitschuld eingestanden hat, zu ver= lefen. Nachdem dies geschehen ist, fragt ihn der Präsident: Ist dem

jagt hat?

tichtig halten, was Einer, den man vier Tage hungern ließ, ausge= Vidoje( unwillig): Ah!

Präs.: Hör mich an...

Präs.: Was! Höre!...

Vidoje( einfallend): Ich will sagen... Präs.: Schweige! Wirst du schweigen? Bidoje: Ja, ich

fchweige.

-

sondern nach Topschider einberufen, wo man sie, von Militär umstellt, hübsch bei einander behalten und ihre Mitglieder vor schädlichen Einflüssen bewahren konnte. Sie war denn auch zahm, folgsam und loyal, so sehr man es nur wünschen konnte; die Karageorgevich's sind in Acht erklärt, Milan Obrenovich ist als Fürst bestätigt, die Regentschaft nach der vorgelegten Liste zusammengefeßt, jeder Serbe für die Erhaltung Milan's am Leben verantwortlich gemacht, und um keinen Zweifel darüber zu lassen, daß es mit dieser Verantwortlichkeit Ernst

-

ten bekommen und sonst auch auf verschiedene Art gemartert wurde, Da ich vier Tage und vier Nächte nichts zu essen und nichts zu trin= Präs: Hast du das gesagt, was dir vorgelesen wurde?- Bidoje: gemeint ist, hat man am 6. Juli wieder einen der Betheili­mußte ich es sagen. Sechs Stunden haben sie mich unaufhörlich mit Stöcken geschlagen und ein Gendarm hat mich nachher noch eine ganze berdienst es auch! Hierauf im Publikum allgemeines zustimmen­Stunde nach Belieben geschlagen.( Jm Publikum einzelne Rufe: Du

des Gelächter.)

Präs.: Die Angaben, die du gemacht hast, haben sich aber als Vidoje( unwillig): Das geht mich nichts an.

richtig erwiesen.

best?

-

Bräs.: Die Aussagen beweisen aber, daß du nicht gezwungen wur­Bideje: Ja, ich wurde gezwungen. Ich habe......( im Publi­

gung am Mordkomplott beschuldigten Offizier, den Haupt­mann Mladen. Nenadovich, standrechtlich erschossen. Es ist so viel Blutarbeit zu thun, daß man bei Zeiten damit be­ginnen muß. Bis fürstliches Blut gesühnt ist, muß viel bür­gerliches fließen. Man beschleunigte die Erschießung, damit die Skupschtina vor ihrem Auseinandergehen noch dies Schau­spiel genießen könne, und ließ sie vor sich gehen, obwohl der 6. Juli in Serbien ein Feiertag ist. Die Mehrzahl der Mit­

tum Murren) später ist der Major zu mir gekommen und frug mich, glieder der Skupschtina hat auch wirklich der Hinrichtungsscene

ob ich hinaufgehen will oder unten bleiben....

Präs.: Genug, genug!

Vidoje: Man soll das Protokoll lesen,

als ich noch unversehrt war. Präs.: Ist nicht nothwendig.

borlesen.

-

Vidoje: Ich bitte, man soll es

Präs.: Jst nicht nothwendig.- Vidoje( unwillig): Aber man foll

es lesen.

auch gar nichts gewußt. Präs.: Du hast alle Umstände geleugnet..... Vidoje: Ich habe - Vidoje:

Das sind nicht meine Worte.

Bräs.( fortfahrend): Später hast du Alles gestanden.

Präs: Hast du denn unterschrieben?

-

Bidoje: Nein, denn ich

babe nicht das unterschrieben, was ich, sondern das, was andere un­terschrieben haben wollten.

Costa Hadschi- Roschu?( Sie treten vor.)

Präs.: Sind hier die Herren Costa Popovich, Wasso Popovich und

lieren als mein Leben.( Verwunderung im Publikum.) Ich möchte

Bideje: Jch kümmere mich um nichts, ich kann nichts mehr ver=

--

beigewohnt; sie fand am Tage nach der Salbung Milans statt ein vielverheißender Anfang. Indessen hat doch die Re­gierung das Bedürfniß empfunden, die Wege durch einige liberale Zugeständnisse zu ebnen und sich wenigstens den Schein zu geben, als ob sie der absolutistischen Regierungsweise, wie sie Fürst Michael thatsächlich geübt, absagen wolle. So hat sie verspro­chen, alljährlich mindestens einmal die Skupschtina einzuberufen, und nach einem Bericht, der freilich noch der Bestätigung be­tarf, soll die Stupschtina Einführung der Preßfreiheit, der Geschwornengerichte und des constitutionellen Regimes beschlos sen haben.

Mit den Großmächten, mit der ungarischen Regierung und nicht minder mit der Pforte scheint die neue Regentschaft auf bestem Fuße zu stehen; man läßt sie gewähren, ja unter­

nicht gerne, daß ein Serbe unter solchen Martern stirbt.....( Bewe- stüßt sie, wenn sich Anlaß dazu bietet. So hat das ungarische

gung im Publikum)

höre des Vidoje? sind dies seine Worte? Präs.( zu den genannten Kommissärer): Waren Sie bei dem Ver­waren dort, es sind seine Worte, er sagte im vollen Ernste, daß sich Die Kommissäre: Wir

alles so verhalte. Kommiffäre: Nein. Vidoje: Habe ich aber gesagt, daß ich gemartert werde?

-

-

Die

Ministerium die Auslieferungen, welche die serbische Regierung verlangte, bewilligt, und es befinden sich unter den Auszu­liefernden der Sekretär Alexander Karageorgevich's und der Redakteur der in Neusaz herausgegebenen Jastava", des Organs der Omladina"; den Bürgermeister von Neusaß, Miltetitsch, hat die ungarische Regierung abgesetzt und es ist

hause, dessen Mitglied er ist, auszustoßen. In Neusay, wird

wir haben es beschworen.( Unruhe im Publikum, Rufe im Publikum: Bidoje: Könnt Ihr dies beschwören? Die Kommisjäre: Ja, sogar die Rede davon, ihn aus dem ungarischen Abgeordneten Seht den Lumpen.) Bidoje: Man möge den Major und die vier Gendarmen fragen... jezt behauptet, sei das Komplott ausgeheckt worden und liefen