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Der Verfassungsrath des Cantons Zürich hat die Ab. schaffung der Todesstrafe mit 195 gegen 6 Stimmen beschlos= sen. Den Leuten fehlt es auch an Bismarck'schem., Liberalis. mus.

In den Vereinigten Staaten   geht die Rekonstruk tion ihren sicheren Gang; was von Ruhestörungen in den ehemaligen Rebellenstaaten geschrieben wird, ist zuverlässigen Berichten nach schamlos übertrieben, und der angeblich dro­hende zweite Bürgerkrieg" nur ein frommer Wunsch der Feinde der großen Republik   Die Ueberbleibsel der besiegten Rebellen sind allerdings noch keineswegs mit den neuen Zu­ständen ausgesöhnt, und werden es wohl auch niemals wer­den, aber sie bilden nur eine von Tag zu Tag sich mindernde Minorität, die angesichts der gewaltigen Macht der Union   ihre Wuth hinunterschlucken muß und sie höchstens in fleinen Aften der Brutalität und Bestialität zu äußern vermag.

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Vororts sogleich nach der Erstattung des Geschäftsberichts die Pro grammfrage gestellt war. Es wurden diesfalls Anträge eingereicht, dieselbe erst unter Nr. 9. zu seßen, sie ganz von der Tagesordnung entfernen, die Tagesordnung en bloc anzunehmen, einen vermittel den Weg einzuschlagen u. dgl. m. Dagegen sprach zunächst sehr ents schieden Hartung( Wien  ), der darauf verwies, daß gerade die Pro grammfrage es sei, welche dem diesmaligen Arbeitertage seine Bedeu tung gebe; er sei nicht Vertreter eines einzelnen Vereins, sondern De legirter des österreichischen   Central- Comites der sozialdemokratischen Partei. Es würde in Wien   Mitleid und Staunen erregen, wenn man Altersversorgung u. dgl. Palliative auf die Tagesordnung seßte, aber nichts von der Programmfrage wissen wollte, durch welche diejenigen Elemente ausgeschieden werden würden, welche die Arbeiter unter dem Scheine, etwas für sie thun zu wollen, irre führten. ( Crimißschau) ist ebenfalls der Ansicht, daß die reiche Vertretung ihren Grund in der Erkenntniß von der Wichtigkeit der Programmfrage habe. Für das Alter wolle man sorgen, aber nicht für die Jugend, deren Wohl wesentlich durch die Politik wie die Wehrfrage und andere Fragen bedingt würde. Simater( Stuttgart  ) will Spaltungen unter den Arbeitern vermeiden, sagt aber nicht, auf welche Weise. mann( Rüsselsheim  ) will Entscheidung zwischen Radikalismus und Palliativmitteln; die Art müßte an die Wurzel gelegt und der Beweis geliefert werden, daß man sich selbst helfen wolle, nicht aber unthätig jenen Herren die Fürsorge für den Arbeit überlasse, die ihnen zuriefen: Bekümmert euch nicht um Politik; wir thuns für euch! und die socias len Forderungen mit dem Bemerken abwiesen: Nur stille, nur ſtille, wir werden es schon machen. Hochberger( Esslingen  . Wollte man das Programm nicht ganz von der Tagesordnung streichen, wie er antragt babe, so müsse er zwar die unausbleibliche Spaltung bedauern, aber die Sache müßte zum Austrag fommen, je eher, je besser Klarheit sei gut. Man solle offen mit ehrlichen Waffen fämpfen; das Wohl der Arbeiter stehen ja Alle nach ihrer guten Ueberzeugung wenn auch wohl der Kampf um Programme sie nicht aus ihrem ma teriellen Glend zu befreien vermag. Krause( Mülsen  ) stellt hierna Antrag auf en bloc Annahme der Tagesordnung. Quik( Bentralpra fident der Arbeiterbildungsvereine der Schweiz  ): Wenn eine Berſtändi gung über das Programm nicht möglich, dann muß eben die Tren nung erfolgen, es geht nicht anders, denn vorher sind die Arbeiterbil dungsvereine nicht im Stande, etwas Entschiedenes zu leisten. anderes Programm als ein rein socialdemokratisches können die Arbe ter nicht annehmen, sofern sie sich selber helfen und nicht von Andern sich nasführen lassen wollen, Gott weiß wohin.- Ladendorf( Zürich  ): Wie wollen die Arbeiterbildungsvereine ihren Zweck, Bildung, erreichen, wenn sie nicht das höchste und entschiedenste Bildungsmoment, die sung der politischen und sozialen Fragen, die Fragen der Eristenz Lebens, zu allererst in Angriff nehmen? Kümmern Sie sich was zu allernächst um Sie ber vorgeht, was Sie so nahe berührt; fa sen Sie festen Boden für ihre Haltung und erschweren Sie sich durch Progammlosigkeit und Unsicherheit nicht ihre eigene Arbeit; ohne ent schiedenes flares Programm werden sie nie zu Ihrem Ziel kommen. Sonnemann( Frankfurt  ) beantragte die Niederseßung einer Com mision zur Ausarbeitung eines Programms, welches den ver schiedenen Ansichten soweit gerecht werden könnte, daß die Trennung vielleicht zu vermeiden wäre. Sein Antrag fand übrigens nur geringe Unterstüßung. Keine Compromisse! rief es von allen Seiten, und nachdem einige Redner, namentlich Butter( Schweiz  . Repräsentant der französisch redenden Abtheilung der internationalen Association) sich in längerer Auseinanderseßung sehr entschieden gegen Sonnemann's Vorschlag erklärt, entschied sich die große Mehrheit für en bloc- Annahme

Vor einigen Tagen fand in Hannover   eine Todtenfeier" Lassalle's statt. Ein Herr Päß aus Hamburg   hielt die Fest­rede, in der er, nach der Hannov. Volkszeitung" ,, die preußi­sche Hegemonie befürwortete", sich dabei auf Lassalle   berufend, ,, und die durch die Annerion in Hannover   geschaffenen Zu­stände pries",., welche die Ausbreitung des Allg. Deutschen   Ar­beitervereins förderten." Wenn der Bericht wahr ist und der Deutschen Volkszeitung" können wir eine absichtliche Ent stellung nicht zutrauen so möchten wir fragen: Ist Herr Pätz Mitglied des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins  ? Und wenn er es ist, was sagt der Präsident des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins   zu einem solchen Auftreten, das mit den in Hamburg   gefaßten demokratischen Resolutionen im schneidendsten Widerspruch steht?

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Der fünfte Vereinstag deutscher Arbeitervereine zu Nürnberg  ( 5-7. September).

Schon zur Vorversammlung, welche am Sonnabend Abends 7 Uhr in dem Saale des Arbeitervereins stattfand, waren die Vertreter von 89 dem Verbande angehörenden Vereinen erschienen. Es waren ferner vertreten der große sozialdemokratische Arbeiterverein in Wien  , sowie der dortige Bäckergesellenverein, die Arbeiterbildungsvereine der Schweiz  , die Internatiale Arbeiterassoziation, und zwar die deutsche und die französische   Sektion, und der in London   befindliche General­rath.

der Tagesordnung.

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Am Sonntag Morgen gegen 11 Uhr begann in dem Saale des Rathbauses die erste Sigung. Der Vorsitzende, Bebel, brachte zuerst nige eingelaufene telegraphische Depeschen und Zuschriften niß der Versammlung, worauf die Erstattung des Geschäftsberichts Borortes folgte. Nach demselben beträgt die Zahl der Vereine,

Bebel, der Präsident des Vororts des Verbandes, übernahm den Vorsiz, die Anwesenden, besonders die Gäste aus der weiten Ferne be= willkommnend, und in wenigen einleitenden Worten darauf hinwei­send, wie der vielseitige Besuch dieses Vereinstags ein bedeutsames Zei­chen für die Wichtigkeit sei, welche man ihm beilege. Die Mandatträ­ger lernten sich durch Einzelaufruf ihrer Namen und der Vereine, die sie vertraten, persönlich kennen. Zur ersten Diskussion führte alsbald der Abstimmungsmodus; es war fraglich, ob den Deutsch- Desterreichern, welche nicht Mitglieder des Verbandes werden können, und den andern aus der Ferne hergereisten Theilnehmern, welche es nicht sind, Stimm­recht zuerkannt werden solle. Auf Grund des§. 3. des Vereinsstatu­tes und seither gepflogener Uebung wurde nach längerer Diskussion bes schlossen, daß denselben nur berathende, keine beschlußfassende Stimme zufomme. Den Wiener   Vertretern aber wurde das Stimmrecht gestat­tet, sobald sie den Anschluß ihrer Vereine an den Verband erklärten, da das Statut nur die nichtdeutschen Vereine ausschließt. Es folgt die Wahl einer Revisionskommission. Die hierauf in einem Einzel­wahlgang vorgenommene Präsidentenwahl für die Verhandlungen er= gab das Resultat, daß von 94 abgegebenen Stimmen auf Bebel 69 fielen. Zum ersten Bizepräsidenten wurde Löwenstein aus Fürth  mit 62, zum zweiten Bürger aus Göppingen   mit 59 Stimmen gewählt. Die Kandidaten der Gegenpartei, Rögner aus Nürnberg  , und Pfeifer aus Stuttgart   brachten es in den beiden Wahlgängen nur auf eine un­bedeutende Minorität.

zum Verbande gehören, ungefähr 13,000 Mitglieder. Anwesend find 98 giltige Mandate mit 106 Vertretern. Es erhält hierauf der Refe

Eine sehr lebhafte Debatte rief, wie vorauszusehen war, die Fest­segung der Tagesordnung hervor, auf welche nach dem Vorschlag des

rent für die Programmfrage das Wort:

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Schweichel( Leipzig  ). Meine Herren! Fasse ich die Gründe Für und Wider zusammen, welche in der gestrigen Vorversammlung laut geworden sind, ob ein Programm überbaupt von dem gegenwärtigen Tag aufgestellt werden soll oder nicht? so drängt sich die Nothwendig feit einer Klärung der Geister, von welcher der Vorort ausging,

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dem er die Programmfrage auf die Tagesordnung seßte, nur noch ent schiedener auf. Klarbeit in Dem, was wir wollen und sollen, ist vor allem, was der Arbeiterklasse noth thut, und daß dieses Bedürfniß lebendig empfunden wird, davon zeugt die außerordentlich zahlreiche Versammlung in diesem Saale  . Kein Vereinstag der deutschen  beitervereine ist von einer so großen Anzahl von Abgeordneten besucht

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