anläßlich der Manöver bei Bruck   ein sehr günstiges Urtheil. Er schließt mit folgenden Worten:

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Es kommt beutiges Tages weniger auf die Zahl der waffenfähi­gen Mannschaften an, als vielmehr auf die Schnelligkeit, mit welcher die Kriegsbereitschaft hergestellt werden kann. Einstweilen läßt sich in dieser Hinsicht über die österreichische Armee noch kein Urtheil fällen, aber wenn tüchtige Generale und Generalstabsoffiziere, geübte Regi­mentskommandeure und sonstige Führer, fest entschlossen, ihr Bestes zu thun und überzeugt, daß sie nirgends eine freiere Regierung finden als daheim, überhaupt im Stande sind, den Sieg an eines Landes zu knüpfen, dann ist Desterreich jetzt stärker als es je gewesen. Gin liberaler Geist, der lange in der Armee unterdrückt war, aber an Kraft gewann und beim Beginn der neuen Aera sich mäch tig Bahn brach, hat einige seiner entschiedensten Vertreter bis in die böchsten Stellen gesandt. General Möring, der wegen seiner liberalen Prinzipien zum Gouverneur von Triest   ernannt wurde, gehört unter die Zahl, ebenso wie Tegetboff und Kuhn, und Desterreich hat allen Staaten, die fich in gleichem Fall befinden, ein glänzendes Beispiel geliefert, wie man aus bösen Erfahrungen gute Lehren ziehen kann."

Fahnen

stetig

Endlich ist das neue Preßgeseß, welches trop mancher Mängel als ein wesentlicher Fortschritt bezeichnet werden muß, veröffentlicht worden. Erst jetzt kann die österreichische Presse, die bisher völlig von der Gnade der Regierung abhing, sich einigermaßen frei bewegen.

mit äußerstem Nachdruck abzubahnen und durchzuführen. Eine spanische Republik, die den Arbeitern feindlich entgegenträte, sische Februarrepublik. wäre eben so sicher dem Untergange geweiht, wie die franzö=

Aus Berlin   schreibt man uns: In der ersten Sizung ( am 15. Oktober) des ,, demokratischen Arbeitervereins zu Berlin  " gab Herr Wilhelm Eichhoff in der Eröffnungsrede erst einen historischen Rückblick auf die Entstehung des Vereins. In dem zur Vertheilung gekommenen Entwurf der Statuten habe der§. 3 eine andere als die ursprüngliche Fassung er halten in Rücksicht darauf, daß man sich für den Namen ,, Arbeiterverein" anstatt des von einer Seite vorgeschlagenen ,, Bolksverein" entschieden habe. Eine Geschäftsordnung( die des alten Vereins) sei vorgeschlagen, aber noch nicht angenom­die auf der Tagesordnung stehende Vorstandswahl heut schon men. Endlich trete noch die Frage an den Verein heran, ob stattfinden solle, wobei natürlich nur die 28 konstituirenden Mitglieder stimmberechtigt wären, oder ob man das proviso­rische Komite bis zur nächsten Sigung in Thätigkeit laffe, um den heut sich meldenden Mitgliedern die Theilnahme an der Wahl zu ermöglichen. Wilhelmi will erst die Vortragenden hören, die Beschlußfassung über Geschäftsordnung und Vor­

Bekanntlich verbot die Wiener Polizei eine vom sozial­demokratischen Central- Ausschuß berufene Arbeiterversammlung. Seitdem hat sie das Verbot wiederholt. Es ist lächerlich, die Berantwortlichkeit für dieses reaktionäre Gebahren der Polizei standswahl vertagen. Wenzel für Vertagung der Vorstands­

aufzuladen; die ganze Schuld trifft das liberale" Mini fterium. Begreifen denn die Herren Giskra  , Herbst u. s. 1. nicht, daß das Bürgerthum in Desterreich viel zu schwach ist, dem vereinigten Klerus und Adel die Spiße zu bieten, und daß nur mit Hülfe des energischen Arbeiterelements der Kampf gegen die andringende Reaktion siegreich bestanden

werden fann?

Wir werden von verschiedenen Seiten ersucht, zur Absen­

wahl und sofortige Beschlußfassung über die Geschäftsordnung. Er stellt zu§. 7 des Vorschlags einer solchen das Amende­ment, die Worte: zu einem Antrage auf Schluß darf nur ein Redner für und ein Redner gegen sprechen" zu streichen. Richter für sofortige Vorstandswahl, um ein Definitivum zu schaffen. Eichhoff bittet, man möge über die Geschäfts­ordnung schlüssig werden. Schmidt für en bloc- Annahme derselben mit Wenzel's Amendement. Wilhelmi für provi forische Annahme. Jäger für en bloc- Annahme. Adolf

dung von Zustimmungs- und Aufmunterungs- Adressen an die Weiß empfiehlt die Annahme der Geschäftsordnung, damit

banischen Demokraten aufzufordern. Ohne den Beschlüssen des Gentralausschusses der Bolkspartei, der sich in seiner nächsten Eigung mit der Frage beschäftigen wird, vorgreifen zu wollen,

das Präsidium wisse, wie es zu handeln habe. Ebenso möge man das Statut ganz annehmen. Die Versammelten, in den leitenden Grundsäßen einig, fönnten etwaige fleine Aenderungen

empfehlen wir einstweilen folgende von deutschen Republikanern später bewirken. Wer diese leitenden Grundsäße nicht theile,

in der Schweiz   abgesandte Adresse der Beachtung unserer Ge

finnungsgenossen:

,, Spanische Republikaner.

sei doch schwer zu überzeugen. Die erste Sigung müsse ein Resultat haben. Ebenso möge man das Komite für die nächste Zeit bestehen lassen. Nach Annahme des beantragten Schlusses wird erst Wenzel's Amendement   und dann die ganze Mit lebhafter Befriedigung haben wir den Sturz einer Geschäftsordnung angenommen. Ebenso wird der§. 3 des berrotteten Dynastie vernommen. Wir begrüßen die spanische Statuts in der von Eichhoff redigirten Fassung und ebenso Revolution um so freudiger, als wir in ihr nicht allein das beil Gures Baterlandes, sondern auch einen fräftigen Anstoß des Vorstandes wird vertagt. für die Wiedergeburt des gebrechlichen Europas   erblicken.

Diefe

schöne

Erwartung kann sich jedoch nur erfüllen, wenn

-

das ganze Statut einstimmig angenommen. Die Wahl Nächster Gegenstand der Ta gesordnung ist ein Vortrag Wenzel's über das Programm der deutschen Volkspartei nach den am 20. Septbr. 1868 zu (§. 3 des Statuts sagt: der Berein erklärt sich einverstanden mit diesen Beschlüssen). Nicht die Verschiedenheit der Ansichten über die soziale Frage habe die Minorität zum Austritt aus dem alten Verein vermocht, sondern ihre Ansicht, daß das Programm des Vereins sozial­

Euer auf der Höhe der Zeit stehendes Programm zur Wahr Stuttgart   gefaßten Beschlüssen.

beit

wird.

Wir fordern Euch daher auf und sagen Euch im Voraus unfern Dank dafür, daß Ihr mit aller Thatkraft für die Ein­führung der Republik   wirkt und insbesondere für die noth

wendige Bedingung derselben: Ersetzung des stehenden Heeres politisch sein müsse. Der Staat ist heute eine politisch durch eine Nationalmiliz( Volkswehr).

Der

organisirte Klassenherrschaft, darum muß erst die politische Um­Möge die edle spanische Nation endlich in den Genuß formung im Geiste der Gleichberechtigung Auer erstrebt werden. Freiheit und Wohlfahrt gelangen und mit ihrer Arbeit Ferner würde die Bezeichnung ,, demokratischer Arbeiterverein"

ugleich ein hohes Berdienst um Europa   fich erwerben!

von

Zürich  , 8. Oftbr. 1868. Gruß und Handschlag ihr wackern Männer den deutschen Republikanern in der Schweiz  ." auf die Nothwendigkeit, eine gerechte Lösung der sozialen Frage Bir vermissen in dieser Adresse nur Eins: den Hinweis

genügen, wenn nicht alle Welt sich demokratisch nennte. Darum schließen wir uns an die Stuttgarter   Beschlüsse an. Die bis­herigen Volksführer haben eine parlamentarische Aristokratie geschaffen, und Wehe dem, der sich gegen dieselbe auflehnt ( Beifall). Die Menge bleibt also passiv und erklärt höchstens:

wenn eine Revolution ausbreche, die Republik   fertig sei, werde