Ob es unbewußt oder absichtlich geschchen, will ich nicht beurtheilen, Thatsache ist, daß Gladstone weder in seiner Adresse, noch in seinen Reden der Arbeiter als solcher gedacht hat. Für ihn giebt es gegenwärtig nur Wähler und politische Gegner, und er wendet sich an die Ersteren, damit sie ihm helfen sollen die Letzteren zu besiegen. Indem er seine früheren Verbündeten mit Füßen tritt, schreitet er vorwärts und sucht die Allianz von Leuten, die ihm früher mit ihren Forderungen als extreme Politifer gegenüber standen. Anders macht es der große Volkstribun"(?) John Bright  . Der große Refor. mator, der noch vor wenigen Monaten den Trades' Unionisten ( Mitglieder der Gewerks- Genossenschaften) schmunzelnd auf die Schultern klopfte, als die Trades' Unions in Masse auftraten, und das Wahlrecht verlangten, läßt jeßt in seinem Blatt, dem ,, Morning Star", rechts und links auf sie einbauen, weil sie sich erdreisten, im eigenen Interesse zu stimmen. Die Arbeiter eines Wahldistrikts in Staffordshire, die in Folge der letzten Reform bill die große Majorität der Wähler des Bezirks bilden, haben sich unterstanden, auf den Gedanken zu kommen, daß sie we nigstens berechtigt, seien einen Kandidaten für sich aufzustellen, und überlassen es der kapitalistischen   Minorität, ihrerseits dasselbe zu thun. Der Mann, den sie berufen, ist hart well, gegenwärtiger Redakteur des, Beehive", der in der ersten Versammlung, wo der Grund zur Chartistenbewegung gelegt ward, und wiederum in der ersten Versammlung, wo die Reform Liga gegründet ward, den Vorsitz führte. Er ist Buchdrucker von Profession und ein ebenso alter Politiker wie Herr Bright. Der bürgerliche Kandidat, mit dem die Arbeiter unzufrieden sind, ist ein Hüttenbefizer des Distrikts, der vor zwei Jahren seine Arbeiter sammt und sonders fort­schickte, weil sie nicht um geringern Lohn arbeiten wollten wie früher. Da er aber ein ,, liberaler" Bürger ist, so gilt es den ,, liberalen" Bürgern als ein Verbrechen, ihn durch einen Arbeiter verdrängen zu wollen. Die Schwierigkeit für Arbeiter- Kandi daten liegt in dem numerisch unzureichendem Antheil, welchen die großen Städte an der Vertretung im Barlament haben.

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knecht Ihnen und Ihren Freunden das Anerbieten, Chemniß eine allgemeine Arbeiter- Versammlung abzuhalte in der sich die Leiter Ihres Vereins und unsere Parteiführer genübertreten.

Wir betrachten es als selbstverständlich, daß Sie d Vorschlag annehmen, und legen Ihnen, um weitläufigkeite zu vermeiden, folgende Bedingungen vor:

1. Verlangen wir, daß die Versammlung nicht früher, nächsten Sonntag über 14 Tage, also Sonntag, den 8. vember, stattfinde. Paßt Ihnen dieser Tag nicht, so ist un auch jeder spätere Tag recht, doch müssen wir darauf sehe daß die Versammlung an einem Sonntage stattfindet, es bei unserer beschränkten Zeit sehr schwer ist, die Reise einem Wochentage zu machen.

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2. Erwarten wir, daß Ihre Freunde in Chemnik, dene wir die Anordnungen der Versammlung bereitwillig überla das größte vorhandene Lokal wählen und den Beginn Versammlung auf Nachmittag präcis 3 Uhr anfeßen, da ausgiebige Zeit für eine Debatte ist.

Die entstehenden Kosten für Annoncen, Plakate und falmiethe tragen wir selbstverständlich zur Hälfte.

3. Ist die Einrichtung zu treffen, daß abwechselnd Redner von Ihrer und ein Redner von unserer Seite Wort erhält, und

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4. muß eine bestimmte für beide Theile gleiche Zeitdau für die einzelnen Reden festgesetzt werden.

Endlich ersuchen wir Sie, sobald die Versammlung gültig angefeßt ist, uns davon zu unterrichten und zwar nigstens 8 Tage vor ihrer Abhaltung.

Ergebenst A. Bebel.

Ueberschwemmung in der Schweiz  . Aufruf.

Alle Zeitungen sind erfüllt mit erschreckenden Bericht über das unermeßliche Unheil, welches die gewaltigen

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Hätte z. B. London   seinen verhältnißmäßigen Antheil Ver: schwemmungen in den Kantonen St. Gallen, Graubünd

treter, so wären 65 statt 20 zu wählen. In einigen Bezirken der Hauptstadt, bewerben sich gegenwärtig 4 und 5 Kandidaten um einen Sig. In wenigen Wochen werden die Arbeiter von den Illusionen, welche sie sich betreffe eines reformirten und

namentlich des ersten reformirten Barlaments gemacht hatten, furirt sein. Man wagt schon Zweifel über das neue Unter­haus laut auszusprechen. So heißt es z. B. im ,, Social Economist" ,, Das neue Unterhaus wird allem Anscheine nach aus reicheren Männern bestehen, als irgend ein früheres und es wird eine größere Anzahl von Advokaten enthalten als

Tessin  , Wallis   und Uri angerichtet haben. Furchtbare

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welche sich wolkenbruchartig in den Centralalpen entlecrte verbreiteten Verderben nach allen Richtungen hin und heerten durch Fluthen und Bergrutsche nicht nur Wälder Fluren, sie vernichteten auch eine große Zahl von Wohnung und Ställen, ja zerstörten ganze Ortschaften vollständig; der Verlust einer größeren Zahl von Menschen ist zu beflag Seit Jahrhunderten kaum ist ein so ausgedehntes Unglü

hereingebrochen; der Schaden steigt auf viele Millionen

Im Einverständniß mit den Vorständen der andern

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jemals." Die Hauptfrage, über welche es verfügen kann, ist schen Hülfsvereine in Bern  , Basel  . Genf   und Aarau   wende

die irische Kirche, und diese würde sich im Laufe der Zeit von selbst erledigen; wenn es an die Diskussion der Land- und Arbeiterfrage fömmt, so wird sich zeigen, daß das neue Haus nicht besser ist als seine Vorgänger, es sei denn, daß eine hinreichende Zahl Arbeiter- Vertreter hinein kommen. Nun, die Arbeiter- Vertreter fommen nicht in's nächste Parlament.

An den hiesigen Bevollmächtigten des Haßfeldt'schen Ver­eins ist folgender Brief abgegangen:

Leipzig  , den 21. Oktober 1868. Herrn Röthing hier.

Wie Sie aus der beifolgenden Nr. 42 des Demokrati­schen Wochenblatts" ersehen werden, macht mein Freund Lieb=

Verantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.

wir uns, eingedenk der gastlichen Aufnahme, die wir Deut in der Schweiz   gefunden, und der vielfachen Unterstügunge deren sich unsere Bestrebungen zur Linderung der Noth unserem Vaterlande selbst, wie für die Verwundeten im Jab 1866, die Nothleidenden in Ostpreußen   u. s. w., hier zu Land erfreut haben, vertrauensvoll an unsere Landeleute in Deut land und bitten dringend um eine recht thatkräftige Unte stüßung der vom Unglück so schwer heimgesuchten Taufen sei es in barem Gelde oder in Artikeln der Lebensnothdurft Die genannten Vereine sind gleich uns bereit, Gaben diesen Zwed in Empfang zu nehmen und den Berunalüd

zuzuführen.

Zürich  , 10. Oftober 1868.

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Centralkomite der deutschen   Hülfsvereine in der Schweiz  Nauwerd, Präsident. Butte, Kassirer. Mark, Schri

Leipzig.{

Druck und Verlag: E. W. Vollrath. Expedition: Petersstraße 18.

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