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heißt allerdings vor die falsche Schmiede gehen; in den Handelskammern fißt die Bourgeoisie, deren Interesse es ist, die Arbeitskraft der Arbeiter, möglichst auszunüßen, also die Arbeitszeit möglichst zu verlängern.
Am 16. November fand in Wien eine VolksversammTung statt, die von 6-7000 Personen, meistene Arbei tern, besucht war. Die Berufung ging eigentlich von dem ( etwas preußisch angekränkelten) Wiener Volksverein" aus, die Sozialdemokraten bemächtigten sich aber sofort der Leitung. Den Vorsitz erhielt Dr. Tauschinsky. Auf der Tagesord= nung stand das Wehrgesez. Oberwinder befürwortete in einem längeren Vortrage, in welchem er namentlich auf den Mißbrauch der stehenden Heere durch Preußen hinwies, folgende Resolution:
., 1. In Erwägung, daß das vom Abgeordnetenhaus angenommene Wehrgeseß dem sozialdemokratischen Prinzip der allgemeinen Volksbewaffnung nicht entspricht;
2. In Erwägung, daß die Heranziehung der ganzen waffenfäbigen Mannschaft zu einem stehenden, nicht auf die Verfassung beeideten Heere die Freiheit und die Wohlfahrt der Völker gefährdet;
3. Jn Erwägung, daß das Wehrgesch die friedliche Verständigung der Nationen, sowohl der deutschen als aller übrigen, zu erschweren droht: erklärt die Volksversammlung das vorliegende Wehrgefeß für das gerade Gegentheil einer Erfüllung der berechtigten Wünsche und Erwartungen der Völker Desterreichs."
Zur Abstimmung fam es nicht, weil die Polizei wegen der Bemerkung eines Redners( Pfeiffer). daß es Dynastien gebe, die nichts gelernt und nichts vergessen hätten, und daß das Volk nicht dazu da sei, sich für Dynastien todt schießen zu laffen, die Versammlung auflöſte. So geht es in Desterreich unter der neuesten Aera ."
Unser Berichterstatter schreibt uns noch, daß die sozialdemokratischen Ideen unter den Studenten große Fortschritte machen, und daß zwischen den Arbeitern und Studenten das beste Einvernehmen herrscht. Bravo! Die„ Aula" bleibt sich treu.
In Hannover hat sich ein Volfsverein gebildet, der schon einige bundert Mitglieder zählt. In Kassel wird nächstens einer zusammentreten. In Frankfurt hat der demokratische Verein bei den städtischen Wahlen einen glänzen den Sieg erfochten und 14 von 17 Stellen mit seinen Kandidaten besetzt. Da sicht man, was Organisation thut. Geht hin und thut desgleichen!
Eine heiße aber glorreiche Schlacht wurde letzten Dienstag Abend in Magdeburg geschlagen. In einer Volksver fammlung, die zum Erdrücken gefüllt war, hielt Bebel einen Vortrag über die Arbeiterbewegung. Die zahlreich erschienenen Anhänger der Fortschritts und national- liberalen Partei such
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Wege.(!!) Herr Minner, der auf dem Nürnberger Arbeitertag im Namen der Minorität zitternd und bebend die Austritte erklärung aus dem Verbande vorgelesen hatte, ließ es sich auch nicht nehmen, eine Lanze einzulegen, wurde jedoch jämmerlich abge führt. Als um 12 Uhr durch Herrn Bremer die Versamm lung geschlossen wurde, war die große Majorität entschieden Gift auf unserer Seite. Ein ausführlicher Bericht folgt in der deren nächsten Nummer.
An die Arbeiter.
Der heutigen Nummer liegt das vom Vorort der Deut schen Arbeitervereine entworfene Musterstatut für G werksgenossenschaften bei. werksgenossenschaften bei. Durch und durch demokra tisch, ohne die Einheit und Schnelligkeit des Handelne zu g fährden, sichert das Statut im vollsten Maaß die Intereſſen der Arbeiter. Prüfet und handelf!
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An Stelle Bebel's, der durch anderweitige Arbeiten verhindert war, übernahm Liebknecht den Bericht über die Wehrfrag Er sagte:„ Meine Herren! Sie werden nicht von mir verlangen, ich die vorliegende Frage nach allen Seiten hin theoretisch erschöpfend bebandele. Es ist dieß in neuerer Zeit von der demokratischen Tages preſſe, in Broschüren und in Bolksvertretungen so gründlich geschehen, daß man mit Recht sagen kann: die Wehrfrage ist theoretisch schieden, und bedarf nur noch der praktischen Lösung. ist wesentlich eine Machtfrage. Die Uebel der stehenden Heere fin allseitig anerkannt, selbst von denen, welche aus Sonderinteresse daran festhalten, weil ihre Herrschaft auf den stehenden Heeren berubt. J verweise auf das Zeugniß Radeßky's, der offen zugestanden daß das System der allgemeinen Volksbewaffnuug einen Staat web
Syſtem der stebenden Heere, daß es sich aber mit der Eristenz monarchischen, soll beißen absolutistischen Staats nicht vertrage.
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finden wir die große Wabrbeit ausgesprochen: das System der stehen den Heere ist absolutistisch, dynastisch, das der allgemeinen Bolfsbe waffnung, wie sie in der Schweiz besteht, ist demokratisch.
Das System der stebenden Heere ist so alt, wie der politisch
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mittelalterlichen Feudalismus entstand, und dessen Grundgedanke f in dem Wort Ludwigs des Vierzehnten von Frankreich : der Staat bin ich ausdrückt, mußte das Volk entwaffnen, und eine Soldaten kaite bilden, die, von dem Bürgerthum losgelöst, jedes bürgerlichen
Geistes entkleidet, ein willenloses Werkzeug der Unterdrückung
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Wenn auch die stehenden Heere vielfach zu Eroberungskriegen dienten
so waren und sind sie doch hauptsächlich nach Innen gegen,
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Völker selbst gerichtet, zu deren Vertheidigung fie angeblich bestimmt sein sollen Daber kommt es auch, daß die Vermehrung der stehenden Heere in den Kulturstaaten des europäischen Festlandes gleichen Schritt mit der Entwickelung des demokratischen Geistes gebalten bat. lange die Völker das Joch des Absolutismus obne Murren ertrugen, weil sie der feudalen Anarchie müde waren und von staatlicher Freiheit noch keinen Begriff hatten, bedurfte der Absolutismus seinem Schuß nur einer vergleichungsweise geringen bewaffneten Macht. Aber seit den Zeiten der französischen Revolution, welche die Saat demokratischer Ideen überall ausstreute, ist der Abfolu tismus gezwungen, zu seiner eignen Sicherheit eine immer größere dieser aufsteigenden Linie wird es fortgeben, bis die Völker die aft nicht mehr zu ertragen vermögen, und mit einem System abrechnen das sie dem Ruin zuführt. Und mit reißender, stets wachsender Frankreich verschlingt schon jeßt das stehende Heer, mit Allem wa Schnelligkeit führt es sie dem Ruine zu. In Deutschland und in
ten unter Leitung des Herrn Dr. Mar Hirsch unsere Partei Zahl der Bevölkerung zum Soldaten handwerk zu pressen; und in
aus dem Sattel zu heben. Es gelang ihnen auch, bei der Borsißendenwahl ihren Gandidaten, Dr. M. Hirsch, mit allerdings geringer Majorität durchzuseßen. Nach vierstündiger heiser Debatte aber, die vorzugsweise zwischen Dr. Hirsch und Bebel geführt wurde, waren die Gegner aus allen Positionen zurückgeworfen und bliefen zum Rückzug. Herr Dr. Hirsch erklärte unter anderm, daß auch er den social- demokratischen Staat wolle( sic), wenn auch mit anderen Mitteln und auf andern
drum und dran hängt, den größten Theil der Staatseinnahmen;
und
diese ungeheuren Summen werden nicht nur völlig unproduktiv ver wandt, nicht nur werden alljährlich der nationalen Arbeit viele Hun derttausende der kräftigsten Männer entzogen, sondern obendrein wir auch durch die stehenden Heere die Produktionskraft der bürgerlichen
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