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wortete. Er gab ein kurzes Bild der Organisation der Ge­werksgenossenschaften nach dem Vororts- Musterstatut und wies nach, wie dieses bei aller Selbstständigkeit der einzelnen Ber cine in örtlichen Angelegenheiten, eine Centralisation schaffe, die allen gerechten Ansprüchen nachkomme, dabei aber durch die Organisation der Centralleitung der Möglichkeit eines Ge­waltmißbrauchs durch eine einzelne Person vorbeuge. Hierauf wandte sich Bebel zu den Aeußerungen Lübkert's über Schweizer  . Er unterzog das Benehmen des Leßteren im Jahre 1866, wo er, als ,, Kranfer" aus dem Gefängnisse entlassen, für die

Bismarck'sche Politik Propaganda machte, einer scharfen Kri­tik und erinnerte an den gegenwärtigen sehr ähnlichen Fall, wie Schweißer fürzlich ,, wegen Familiengeschäften" aus dem Gefängnisse beurlaubt worden sei und nun ganz offen im ,, Sozial- Demokrat" mit seiner Namensunterschrift agitire. Zu Ostern habe Schweißer eine Generalversammlung einberufen, er rechne also darauf, bis dahin nicht ins Gefängniß zurück­kehren zu müssen, denn der Generalversammlung beizuwohnen, das werde er sich um keinen Preis nehmen lassen. Er( Schweizer  ) habe in Berlin   und namentlich in Hamburg   auf den beiden legten Generalversammlungen aus dem Munde der intelligen­sten Mitglieder seines Vereins hören müssen, was man über ihn denke, wie man ihm mißtraue. Spreche man dieses nicht öffentlich aus, so geschäbe es nur, weil man glaube, ihn vor­läufig nicht entbehren zu können. Auch habe Schweizer   bei

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hin, daß man jetzt angreifen solle, wo wir jetzt am meisten zu leiden hätten, das seien die Maßregelungen der Polizei au Grund unseres schlechten Vereinsgesetzes. Er warf die Frage auf, ob nicht von Berlin   aus, vielleicht durch die preußische Regierung, ein Druck ausgeübt werden könne auf Sachfen. Wir seien ja Norddeutsche und müßten doch alle gleich behandelt werden. Seyfferth sprach ebenfalls vermittelnd, er hätt gewünscht, daß die Angriffe auf die Bolkspartei unterblieben wären, dann hätte diese nicht antworten können. Bebel geschlossen für ein neues Vereinsgesch einzutreten. Auf die meinte, er sei mit Taute in so weit einverstanden, als es gelte preußische Regierung könne und dürfe man keine Hoffnungen feßen. Erstens habe die preußische Regierung kein Recht, in die inneren Angelegenheiten der Einzelstaaten sich zu mischen, da Vereins und Preßgesetzgebung den norddeutschen Bund und die Bundesverfassung nichts angehe. Zweitens hieße, die preußi sche Regierung anrufen, den Bock zum Gärtner seßen. Das preu sische Vereinsgefeß sei um kein Haar besser wie das sächsisch Die preußische Regierung könne so gut wie die sächsische auf Grund des Vereins Gesezes alle Gewerfs- und Arbeiter schaften aufheben. Thue sie das nicht, so sei dies ihr gnädiger Wille, sogenannte ,, milde Praxis," von der er ner) aber nichts wissen wolle, denn sie täusche das Volk über die wahre Natur der Gesetzgebung. Wenn Herr Taute glaube fau eine Täuschung. Der allgemeine deutsche   Arbeiterverein habe man könne nur im Großstaat freie Geseze haben, so sei das in Preußen die Polizei doch genugsam kennen gelernt, wohin gegen in den meisten thüringischen Staaten, in Hessen  , Baden und namentlich Würtemberg die freiesten Vereinsgesetze ten. Die Herren Lübkert, Pezoldt und Andere betheilig ten sich noch an der Debatte; zuletzt sprach Liebknech fön Er führte aus, wie die Taktik Schweiger's, auf sozialem biet möglichst tapfer und auf politischem möglichst zahm zugehn, einzig und allein der preußischen Regierung zum theil gereichen könne. Allerdings liege eine..Personenfrage partei stehe nur die Person Schweizers. Diese müsse be vor. Zwischen den zwei Fraktionen der deutschen   Arbeiter seitigt werden, damit eine Einigung erfolgen könne, das sei di Personenfrage". So jämmerlich denke er( Liebknecht) nicht von den Mitgliedern des allgemeinen deutschen   Arbeiterverein daß sie ihre Organisation nicht aufrecht zu erhalten vermöch dessen Fähigkeiten hundertmal so groß, als die des Hrn. von ten, wenn sie einen einzelnen Mann entfernten, und feien Schweizer  . Zum Schluß sprach Redner über das Verhältniß der Bolkspartei" zur Sozialdemokratie. Um 1 Uhr wurde die Versammlung durch den Vorsitzenden geschlossen.( Lübkert schreibt in dem Sozialdemokrat", die Versammlung sei von über 300 Personen besucht gewesen, und spricht von dem Mißerfolg der Herren Bebel und Liebknecht". Nur hübsch gelogen! Einen Mißerfolg" hatte beiläufig nur Hr. Lübkert da die Versammlung ganz resultatlos verlief. A. d. R.)

einer Conferenz in Frankfurt   a. M. den für die süddeutsche Agitation bestimmten Mitgliedern streng auferlegt, keine Po­litik in ihren Vorträgen zur Sprache zu bringen und das sei doch für einen Sozial- Demokraten, obendrein von einem " Führer", der sehr gut wisse, daß die Politik von der sozialen Frage nicht getrennt werden könne, ein starkes Stück. Wäh­rend der Rede Bebels erhoben die anwesenden Schweißerianer einen starken Lärm, es wurde mit den Füßen getrampelt, ge­zischt und geschrieen, so daß der Sprecher mehreremale ein halten mußte. Die Versammlung nahm von jeßt an einen sehr erregten Verlauf. Liebknecht nahm ebenfalls das Wort. Er wies nach, wie von unserer Seite Alles geschehen sei, um den Zwiespalt in der Arbeiterpartei zu beseitigen, wie aber Herr v. Schweißer und immer wieder Herr v. Schweizer  jeden Einigungsversuch systematisch vereitelt habe. Ueber die Motive Schweißers wolle er nicht reden; jedenfalls habe der selbe durch sein Verhalten in der Militärfrage bewiesen, daß er kein Demokrat sei, und folglich könne er auch kein Sozial Demokrat sein. Man suche die Mitglieder des Allgemeinen deutschen Arbeitervereins   durch allerhand Lügen gegen die Volkspartei aufzuheßen, z. B. durch die verläumderische Be hauptung, fie arbeite für die depoffedirten Fürsten oder gar für Napoleon  . Ferner benüße man gegen sie das Schlagwort Centralisation  . Jeder Demokrat sei für Centralisation, es handle sich bloß um den größeren oder geringeren Grad. Db Deutschland, nach dem jeßigen Provisorium, ein sogenann ter Einheitsstaat, oder ein sogenannter Bundesstaat werde, hänge von dem mehr oder weniger revolutionären Charakter der kommenden Krise ab. Redner sprach dann des Längeren über das Thörichte des Personenfultus. Wer einen Mes sias braucht, der gehe ins Kloster, und wer absolut einem Führer" blind gehorchen will, der gehe unter die Soldaten. Der Befreiungskampf der Arbeit kann nicht von Maschinen gewonnen werden, sondern nur von selbstbewußten, selbstden­fenden Männern."

Taute sprach im versöhnlichen Sinne. Es wies darauf

Berantwortlicher Redacteur: W. Liebknecht. Redaktion: Braustraße 11.

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