De

ell

131

fratischer Staat läßt sich in Europa   einfach nicht denken ohne allgemeine Volksbewaffnung. In diese hergestellt, dann mag es allerdings fraglich sein, ob sich für den atti­ben Kriegsdienst nicht die Bildung eines Freiwilligenheeres aus der Miliz heraus für die Dauer des Kriegs empfehlen

e würde.

14

11

Ein unterseeisches Telegramm meldet einige Veränderungen in der ursprünglichen Ministerliste Grante. Dieselben find ohne Wichtigkeit. Die größere oder geringere Güte einer Staatsverfassung läßt sich nach dem größeren oder geringeren 18 schäfte betrauten Persönlichkeiten beigelegt wird. Je mehr Gewicht bemessen, das den mit Führung der öffentlichen Ge auf diese Persönlichkeiten ankommt, desto schlechter die Ver­fassung, und umgekehrt. Die amerikanische Verfassung ist aber so gut, daß der größte Schurke, wenn es ihm gelänge, sich höchsten Würde zu bemächtigen, durchaus nicht schaden

Der

Wir sind nun förmlich in die am Ostersonntag stattfin dende geschlossene Sigung der Generalversammlung des Allge­ meinen Deutschen Arbeitervereins   eingeladen worden.*)

In Nr. 31 des Sozialdemokrat" steht zu lesen:

,, Der Bevollmächtigte für Leipzig  , Herr E. Pezold, schickt uns im Auftrage der dortigen Mitglieder eine Erklärung zu, worin es heißt: Der( Liebknecht'sche) Bericht über die am 14. Februar im Pantheon stattgefundene Arbeiterversammlung, worin es wörtlich heißt, ,, Herrn Taute's Antrag, Herrn von Schweißer und Herrn Liebknecht aufzufordern, in einer öffentlichen Versammlung bier sich gegenüber zu treten, und ihre gegenseitigen Anschuldigungen vorzubringen, wurde einstimmig angenommen", erklären die hiesigen Mitglieder als ein Produkt der gemeinsten Lüge, indem nicht dieser, sondern der Gegenantrag des Herrn Starke, dahin gehend: die Herren Liebisch und Schumann aufzuforderu, die Sache in einer demnächstigen Arbei­terversammlung zum Austrag zu bringen, indem Herr von Schweizer  fen, mit großer Majorität angenommen wurde.

tönnte. In einem solchen Staat tann die Personenfrage" wichtigere Sachen vorhabe, als mit solchen Leuten sich herum zu pau­

18 natürlich nie eine Rolle spielen.

1!

19

2.

Ein Erkenntniß des Oberappelationsgerichts in Berlin   vom 27. Januar d. 3. bestimmt:

und als solcher von den für jene geltenden Beschränkungen befreit, wenn er lediglich in Beziehung auf konkrete anstehende Bahlen eine Wirksamkeit entfaltet.

1) Ein politischer Verein ist nur dann ein ,, Wahlverein"

2) Eine Vereinigung Mehrerer, welche unter Leitung eines Geschäftsführers in örtlichen Versammlungen politische Gegen

Stände

zu erörtern bezweckt, ist ein selbstständiger politischer

Im Auftrage der Bevollmächtigte." Es ist sehr freundlich von den Leipziger   Parteigenossen, daß sie der Wahrheit so fräftig. die Ehre geben. Aber wir meinen, man solle die deutschen   Arbeiter mit den Namen Liebknecht und Bebel unter allen Umständen gänzlich verschonen. Die Lügen und sonstigen jesui­tischen Schleichereien dieser Leute sind so bekannt, daß es wirklich nicht der Mühe werth ist, ihre einzelnen Lügen noch besonders zu ent­kräften. Folge man doch überall unserm Beispiel: für uns eristiren solche Leute nicht; wir lassen dieselben ruhig in ihrem Schlamm sich weiter wälzen."

-

Wir können hier nur wiederholen, daß alle Leipziger  Blätter, die über die Pantheon- Versammlung berichteten und deren Berichte vor dem unsrigen erschienen-( Tage­blatt", Nachrichten" und Sächsische Zeitung"), sowie sämmt­

"

Berein und verliert diese Eigenschaft auch nicht dadurch, daß liche Ohrenzeugen, mit denen wir nach der Versammlung er im Uebrigen sich als Nebenverein eines anderweitig beste:

henden

Hauptvereins darstellt; vielmehr fällt dann gerade diese

angenommen bezeichnet haben. Oder follte Herr Pezold

Verbindung unter das Verbot des Vereinsgescßes vom 11. bergessen haben, daß er uns am Dienstag nach der Versamm

März 1850§§. 8, 16, 21."

Dieses Urtheil enthält nichts Neues; es giebt nur den ju­

lung im Beisein Bebel's bat, wir möchten doch, falls Herr von Schweißer sich uns stellte, die Mannheimer Geschichte"

gen denselben gebrauchen?

ristischen Ausdruck für die Thatsache, daß nach dem preußischen( Verurtheilung wegen Unzucht mit einem Knaben) nicht ge­noch so schlau und einheitlich" ausgearbeitet, auf Gnade und Bereinsgesetz je der politische Verein, seien die Statuten desselben Ungnade der Polizei preißgegeben ist.

gegen die der Theilnahme an den Oktobertumulten Be In Dresden   hat vorige Woche der Monstre prozeß schuldigten sein flägliches Ende erreicht. Die Entscheidung des Gerichte, welches die meisten Inkulpaten theils ganz befreit, theils mit geringen, zum großen Theil als durch die Unter suchungshaft verbüßt betrachteten Freiheitsstrafen belegt hat, enthält die stärkste Verurtheilung über das Bemühen, den durch unbegreif

Wir überlassen es unsern Lesern, den passenden Ausdruck für das Schreiben Bezold's und den Zusaß der Redaktion des ,, Sozialdemokrat" zu finden.

Der obige Herr Pezold batte die Naivetät, Hrn. Bebel und den Redakteur dieses Blatts durch am Dienstag Abend angeklebte Blafate auf Mittwoch( gestern) zu einer Disputation mit den Herren Liebisch und Schumann über die Streitfrage mit Hrn. von Schweißer" einzuladen. Die Eingeladenen fonnten die Ehre natürlich nicht annehmen und schickten fol

lishe Mißgriffe der Polizei hervorgerufenen Tumult zu einer gendes Schreiben, das in der Versammlung verlesen, und dem Gefahr für die Gristenz des Landes hinaufzuschrauben, aus der hiesigen Tageblatt" zur Veröffentlichung mitgetheilt wurde:

sich dann wohl auch das Verdienst einer kleinen Staatsretterei daß sie in ihrem eignen Interesse viel besser gethan hätte, die herausschiagen ließe. Die Polizei selbst scheint jetzt einzusehen, borgekommenen Gewaltthätigkeiten als einfachen Exzeß zu be

Erklärung.

Plakate an den Straßenecken, unterzeichnet von dem Be­

beitervereins laden die Arbeiter Leipzigs   auf heut Abend zu einer Versammlung in's Pantheon ein; zugleich werden wir aufgefordert zu erscheinen und unsern Standpunkt gegenüber Herrn v. Schweizer   darzulegen.

handeln, als gegen ein schwaßhaftes Fischweib und ähnliche vollmächtigten des( Schweizer'schen) Allgemeinen deutschen Ar­Bersönlichkeiten ein bergehohes Material von schrecklichen Re­bolutionsbeschuldigungen aufzuthürmen, an dem sich schließlich das alte Sprichwort von den freißenden Bergen, die eine lächer liche Maus gebären, von neuem bewahrheitete. Ueber die Re­glementepunkte, welche den Anlaß zu der ganzen Mighelligkeit gegeben, hat die Polizei durch Rücknahme derselben schon selbst das Urtheil gesprochen.

Wir haben nicht die mindeste Veranlassung, dieser Ein­

*) Unsere Freunde werden begreifen, daß wir unter solchen Um­ständen keine Angriffe auf Herrn von Schweißer veröffentlichen können.