verschiedenen, zur Gründung von Gewerksgenossenschaften vor­liegenden Musterstatuten, kennzeichnete die Hauptgrundzüge der= selben, erwähnte die dem Bebel- Liebknecht'schen zu Theil ge­wordene Anerkennung in Amerika und forderte die Versamm lung auf, zu erklären, ob sie mit Gründung einer Gewerks­genossenschaft auf Grund der Bebel- Liebknecht'schen Statuten einverstanden sei; keine Gegensprache, auch keine Gegenstimme; erst nachdem die Einzeichnung im besten Gange, erklärte einer der wenigen anwesenden Lassalleaner, daß auch sie mit Grün­dung einer Gewerksgenossenschaft und zwar nach Schweitzer'= schen Statuten vorgehen würden. Bemerkt sei schließlich noch, daß wir eine so massenhafte Betheiligung an der Ge­werksgenossenschaft, wie sie stattgefunden, nicht erwartet und deshalb auch die Vorbereitungen nicht in dem Maßstabe ge­troffen hatten, um den bedeutenden Andrang zu bewältigen. Wir werden weitere Versammlungen, sowie überhaupt energische Agitation in engeren Kreisen veranstalten um der Sache die Verbreitung zu schaffen, deren sie würdig ist. Gezeichnet haben sich gegen 300 Mann, darunter mehrere aus dem nahegele genen Ort Grotenlaide, und bitten wir um noch mehr Sta­

tuten.

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Arbeitsvermittlung.

Um mehrfach ausgesprochenen Wünschen nachzukommen, sind die Redaktion ds. Bl. und der Vorort des Verbands deutscher Arbeiter- Vereine übereingekommen, eine Rubrik für unentgeltlichen Arbeitsnachweis zu eröffnen. Wie wer­den von jetzt an allwöchentlich am Ende des Hauptblattes in möglichster Kürze die Arbeits- und Arbeitergesuche mittheilen. 3. B.: 1 Schlosser wird gesucht bei Schlossermstr. so und so, Nürnberg , oder ein Tischler sucht Arbeit, Adresse: Arbeiter Bildungsverein Leipzig u. s. w.

Wir bringen, wie bemerkt, diese Gesuche unentgelt= lich, müssen aber dahingegen verlangen, daß uns alle Briefe franco zugesandt werden-unfrantirte werden zurückge­wiesen; ebenso muthe man uns nicht zu, wegen dieser Ge­suche in Briefverfehr zu treten. Wir werden diese Gesuche einfach registriren und auf ausdrückliches Verlangen wiederholen;

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welche ein oberflächliches Interesse oder die Neugier zu der Versammlung gezogen. Die Hauptursache dieser falschen Stellung lag natürlich in den Lehrerinnen selbst, nämlich in ihrer geringen Anzahl und ihrem passiven Verhalten. Sollten aber diese Uebelstände nicht zu heben sein? Würde die Stellung der Lehrerinnen ihren Collegen gegenüber nicht eine würdigere werden, wenn sie, statt sich mit dem bloßen Zuhören zu be gnügen, auch hier und daselbstverständlich in der, jeder wahren Frau natürlichen bescheidnen Weise, ihre Ansicht über solche Fragen mittheilten, welche für sie ein specielles Jnteresse haben, in welchen sie vielleicht specielle Erfahrungen gemacht? Sollte vor Allem der Nugen dieser Versammlungen für die Lehrerinnen und in Folge dessen die Betheiligung der selben daran, nicht weit bedeutender werden, wenn sie sich an einander anschlössen, wenn sie, wie die Lehrer, ihre beson­dern Versammlungen hätten, in denen sie ihre pädagogischen Zdeen und Erfahrungen austauschen, die Mängel ihrer Stellung besprechen, und gemeinsam auf Wittel sinnen könnten, dieselben zu heben? Könnte da nicht manche junge Lehrerin sich Raths bei einer ältern erholen? nicht mancher Irrthum geklärt, manche Anregung zu segensreichem Wirken gegeben werden? ... Wir glauben diese Fragen bejahen zu dürfen, und hoffen, daß viele Lehrerinnen unsre Meinung theilen werden. Dieje nigen nun, bei denen dies der Fall ist, und welche die diesjäh rige Berliner Versammlung zu besuchen gedenken, bitten wir, sich gefälligst mit uns in Verbindung zu setzen, um schaftlich das Nähere zu berathen und, sobald das Programm der Lehrer- Versammlung zu Berlin erschienen ist, Zeit und Lokal zu einer Vorversammlung daselbst zu bestimmen, da zwet von uns abgesandte Lehrerinnen: Frl. Auguste Schmidt aus Leipzig und Frl. Marie Calm aus Kassel dieselbe besuchen Leipzig , März 1869.

werden.

gemein

Der Vorstand des allgemeinen deutschen Frauenvereins. Briefkasten. P. R. : Die Adresse von Jak. Audorf jun. ist: bei Hrn. Königsberger am Katharinenkanal, Königsberg; die von W. Weitling: 126 Norfolk Str. N. Y. City, U. S. Th. M. u. 2. A. in Berlin : Bez.-V. bei Beese!

Anzeigen.

damit iſt unſere Wirkſamkeit beendet. Man wird begrei- Deutscher Arbeiterbildungs- Verein

fen, daß wir nur unter diesen Bedingungen den Arbeitsnach­weis unentgeltlich übernehmen können.

An die deutschen Lehrerinnen.

In der vorjährigen Versammlung des Allgemeinen deut­schen Frauenvereins in Braunschweig bildete auch die Stellung der deutschen Lehrerinnen einen Gegenstand der Verhandlungen; und man fand, daß, obgleich der Lehrberuf derjenige ist, wel­chen man den Frauen am wenigsten bestreitet, ihnen doch auch in diesem noch nicht die Anerkennung und Berechtigung zu Theil wird, welche sie beanspruchen können. Immer noch schließt man die Frauen von dem Voltsunterricht aus, immer noch sind der Anstalten, welche der Staat zur Heranbildung von Lehrerinnen begründet, unverhältnißmäßig wenige; immer noch müssen sie sich mit etwa der Hälfte des Honorars beguit gen, welches man Lehrern für dieselben Leistungen bieten würde.

Einen andern Beweis für diesen Mangel an Anerkennung gaben die alljährlichen Lehrer- Versammlungen. Eine jede Leh­rerin, welche sich je an einer derselben betheiligt hat, wird ge­fühlt haben, wie wenig würdig ihre Stellung dabei war, wie sie nicht als Collegin, als Mitarbeiterin auf demselben Felde, als Mitstrebende nach demselben Ziele betrachtet wurde, son­dern nur als müßige Zuhörerin, ebenso wie andere Damen,

Verantwortlicher Redakteur: W. Liebknecht. ( Redaktion: Brauſtt. 11).

in London .

Charles- Hotel, 71 Dean- Street, Soho Square. W. London . Jm Selbstverlage des Verfassers erschien:

Die

Dr. May Hirsch- Duncker'schen Mu.ter- Statuten,

populär und kritisch beleuchtet

Heinrich Roller .

Der Verfasser hat in dieser 2 Bogen starten Brochüre jeden einzelnen Paragraphen des Hirsch- Duncker schen Musterstatuts" einer eingehenden Betrachtung unterzogen und führt den Nachweis, daß die dadurch geschaffene Organisation nicht nur eine völlig machtlose, und sondern im Gegentheil als ein Versicherungs- Institut der Arbeit daher zur Wahrung der Interessen der Arbeiter gänzlich untaugliche, geber gegen Auflehnung der Arbeiter" zu betrachten sein würde!" 5 Expl. 2 Sgr.; 18 Expl. für 1 Thaler.

Der Preis ist bei einzelnen Exemplaren 21% Sgr., bei mindestens

daher recht zeitig zu richten an Herrn Heinrich Roller in Berlin , Die erste Auflage ist bald vergriffen; Bestellungen beliebe mall

Sebastianstraße Nr. 4.

Doch wolle man, besonders bei kleinen Bestellungen, solche nur gegen Baareinsendung( resp. Briefmarken) machen, da die Post nachnahmegebühren den Preis einzelner Brochüren wesentlich vertheuern. Auch sei bemerkt, daß auf Streifbandsendungen ein Bostvorschuß nicht

genominen werden kann!

Verlag: F. Thiele.

} Leipzig.{ Expedition: Peterstraße 18.