genössische Hochschule in Aussicht gestellt, womit man sie muthmaßlich für die Bundesrevision günstiger zu stimmen sucht.) Ein achter, die Verkehrsanstalten betreffender Punkt hat noch zu keinem definitiven Beschlusse geführt, da wegen vorgerückter Zeit die Berathung auf eine nächste Konferenz verschoben werden mußte. Wie man vernimmt, standen sich hier zwei Anfichten gegenüber, die eine, welche die Bundeskompetenz auf die Eisenbahnen ausdehnen, und die andere, welche diese Frage gar nicht in das Revisionsprogramm aufgenommen wissen wollte."
Die neue demokratische Verfassung ist von den Bürgern des Cantons Zürich mit großer Mehrheit angenommen
worden.
Noch ist Polen nicht verloren. Nach Petersburger Blättern ist die russische Polizei einer in ganz Süd- und West rußland verzweigten geheimen politischen Verbindung auf die Spur gekommen und haben in Folge dessen zahlreiche Berhaftungen stattgefunden. Die Mitglieder der Verbindung sind ausschließlich kleinrussen und sie sollen den Zweck verfolgen, den kleinrussischen Nationalgeist zu beleben und für den vorhergesehenen Fall eines Krieges der europäischen Westmächte gegen Rußland in Verbindung mit den Polen einen bewaff neten Aufstand gegen die russische Regierung vorzubereiten. Das Geständniß der russischen Organe, daß die revolutionäre Agi= tation auch die Kleinrussen ergriffen hat, wird noch werthvoller durch die von ihnen verbreitete Nachricht, daß die kleinrussische Verschwörung in nahen Beziehungen sowohl zu den polnischen Barteiführern in Galizien als zur polnischen Emigration gestanden habe.
Der amerikanische Congreß hat dem Präsidenten Bollmacht ertheilt, in den drei einzigen Rebellen- Staaten, welche noch nicht verfassungsmäßig„ rekonstruirt" sind, also noch unter dem Kriegsrecht stehen,-in Virginien, Missis sippi und Teras darüber abstimmen zu lassen, ob die Bürger die von dem Flecken der Sklaverei gereinigte Constitution annehmen wollen oder nicht. Auf diese Weise ist Aussicht stände im ganzen Bereich der Union wiederhergestellt sind.
den Beschluß gefaßt, eine Landesversammlung der Volks: Der Ausschuß der Deutschen Volkspartei in Sachsen hat partei auf den dritten Pfingstfeiertag nach Leipzig während der Pfingstfeiertage in Leipzig zusammentretenden zu berufen. Zag und Ort wurden mit Rücksicht auf den, Congreß der Fabrit, Sand- und Manufattur- Arbeiter festgejetzt, an dem zahlreiche Mitglieder der Volkspartei aus allen Theilen des Landes Theil nehmen werden. Gegenstand der Tagesordnung für die Landesversammlung: die Gewerks genossenschaften; die Parteiorganisation; die Land:
tagswahlen.
Ein gefährlicher Irrthum.
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Es sei
Aber wenn man glaubt, durch die Aufstellung von„, Arbeiterkandidaten" etwas bessern zu können, so ist das ein neuer und gefährlicher Irrthum, der bloß unseren Gegnern frommen kann. Arbeiterkandidaten aufstellen ist nichts; es gilt, sie durchzu= setzen. Und wie ist das in dem Bismarc'schen Militärstaat möglich? In Preußen hat die reaktionäre Regierung eine solche Macht, daß sie, sogar da, wo die Arbeiterbe= völkerung weitaus die Mehrzahl bildet, die Wahl eines jeden, ihr unangenehmen ,, Arbeiterkandidaten", mit Leichtigkeit zu hintertreiben vermag. ferne von uns, die Arbeiterkandidaturen für den norddeutschen Reichstag zu verwerfen unsre eigene Praxis würde uns Lügen strafen allein die Arbeiter müssen sich bewußt sein, daß die Wahlen unter den jetzigen Verhältnissen bloß ein Agitatonsmittel sein können, dessen Spize sich gegen den Bismard'schen Staat zu richten hat. Den Wahn hegen und nähren, im norddeutschen Reichstag " sei oie Arbeitersache zu fördern, heißt den Wahn hegen und nähren, auf Grundlage des Bismard'schen Staats, also unter dem cäsaristischen Säbeldespotismus könne die Arbeiterfrage gelöst werden, während doch ihre Lösung den Sturz dieses Systems, das nicht einmal eine gesunde Arbeiterbewegung zuläßt, zur nothwendigen Voraussetzung hat.
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Zur Gewerbe- Ordnungs- Debatte.
Der Berliner ,, Reichstag " hat sich in den Sitzungen voriger Woche meist mit der Berathung der Gewerbeordnung befaßt. Wir legen diesen Berathungen zu wenig Werth bei, um dieselben hier ausführlich zu besprechen, wir halten nur für nöthig hier einiger Anträge und deren Motivirung kurz zu gedenken, welche dabei von unserer Seite gestellt wurden. So hatten die Abg. Bebel und Liebknecht beantragt, folgenden neuen Paragraphen aufzunehmen:
Zu Zahlungen an Arbeiter für Lohn oder gelieferte Arbeit dürfen Gold, ausländische Scheidemünzen, verbotene Münzen anderer Art, verbotenes Papiergeld und dergleichen Banknoten, Wechsel oder Anweisungen, endlich Waaren irgend einer Art bei Strafe bis zu dreihundert Thaler oder zehn Wochen Gefängniß selbst dann nicht verwendet werden, wenn der Arbeiter vorher oder nachher zugestimmt hat.
Arbeiter, welche in einer vorstehend bezeichneten Weise bezahlt worden sind, können jederzeit die Bezahlung nachver= langen, ohne daß sie gehalten werden können, das bereits Empfangene zurückzuzahlen."
Der Abg. Bebel begründete den Antrag folgendermaßen: Meine Herren! Ich bin veranlaßt worden, diesen Paragraphen hier zu beantragen, weil die Bestimmungen, die namentlich in den§§ 140 bis 142 über die Lohnzahlungen enthalten sind, mir im höchsten Grade als ungenügend erscheinen, wie ich Ihnen das sofort mit einigen fleinen Beispielen zur Genüge darthun werde. Es ist in den§§ 140 bis 142 nur die Rede von baaren die Arbeiter verHerren, das genügt durchaus nicht; es giebt noch eine Menge anderer starter Weise geprellt werden kann, und ich habe diese hier in dem von
In Berlin hatte am 2. d3. Mts. eine, von etwa 3000 Berſonen beſuchte Bolksver jai mis toit, welche die strifenden langen kann; nur das Zabten in Waaren in verboten. Are, ter der Zimmergesellen zu unterſtüßen beschloß und dann einstimmig Mittel, durch die der Arbeiter in feinem wohlverdienten Lohne in sehr folgende Resolution faßte: " Der norddeutsche Reichstag hat durch seine bisherigen mir beantragten Paragraphen einzeln aufgeführt, also: Gold, auslänBertretern der reaktionären Staatsmacht und der Kapitalherr: Hierüber will ich bemerken, daß ich darauf verzichte, daß die Worte
schaft besteht. Von einer solchen Versammlung hat das ar beitende Bolt nichts zu erwarten. Es ist Pflicht der Arbeiter, in Zukunft eigne Candidaten der Arbeiter durchzusetzen und dadurch thatkräftige Vertreter der politischen und sozialen Freiheit in den Reichstag zu bringen."
dische Scheidemünzen, verbotene Münzen anderer Art, verbotenes Papiergeld und dergleichen Banknoten, Wechsel oder Anweisungen u. s. w.
,, bei Strafe bis zu 300 Thaler oder zehn Wochen Gefängniß" in die fem Paragraphen stehen bleiben; ich bin vielmehr damit einverstanden, daß die Strafbestimmung, falls Sie diesen Paragraphen annehmen, auf die Strafbestimmungen in§ 162 übertragen werden.
Meine Herren, wie nothwendig es ist, daß Sie eine derartige Be stimmung in das Gewerbegesetz aufnehmen, will ich Ihnen also kurz e durch einige Fälle, die mir selbst vorgekommen sind, darthun. 3. B.
der Demokratie nichts zu erwarten ist, hatten wir von Anfang bei der Auszahlung durch Gold. Gold ist bekanntlich dem Kurs unter
an behauptet, und es freut uns, daß die Berliner Arbeiter denn aus Arbeitern hauptsächlich bestand diese Bolksver
jammlung
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worfen; einmal steht es höher, einmal niedriger; der Arbeiter ist nicht in der Lage, sich um die Kursschwankungen zu bekümmern, er hat abjolut teine Kenntniß von dem Werth des Goldes, er hat selbst in den endlich zu der gleichen Ansicht gelangt sind. meisten Fällen nicht einmal Kenntniß, was überhaupt das Goldstück für
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