pächter der Weisheit ausgeben, und die Theorie der Uebrigen verfetzern. Wenn Leute dem Hungertode nahe sind, pflegt man sich nicht lange zu streiten, ob Brod, Fisch oder Fleisch das diätetisch richtigere iſt. Man giebt ihnen, was man

eben hat."

das Recht und Interesse der Arbeitnehmer geschaffen seien. Meine Herren es ist das gerade Gegentheil der Fall! Auf den Antrag, wie ich hier bezeugen muß, auf den eigensten Antrag der Arbeiter selbst ist in die Statuten aufgenommen worden, daß der Ein­tritt von Arbeitgebern in die Gewerkvereine freistehe 2c. 2c.

Also die Hirsch- Dunder'schen Gewerkschaften sind für das gerade Gegentheil" des Rechts und der Interessen der Arbeitnehmer( häßliches Wort! fell heißen: Arbeiter) gegründet plaudert einer der zwei Gründer ans der Schule. Unglückliche! Wie ihm die gereifteren Fortschrittsapostel den Kopf gewaschen haben mögen!

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Der

Weimar  , den 1. Mai. Eine Agitation für unsere Par­teibestrebungen wird in Thüringen   nach den Ermittlungen, die wir angestellt, auf sehr fruchtbaren Boden fallen. Wir haben deßwegen mit Pößneck  , Jena  , Apolda   und Eisenach Ver= bindungen angeknüpft, um die Einberufung von Bolksversamm­lungen in die Hand zu nehmen, und an all den genannten Orten ist man dazu bereit. Wir erwarten bestimmt, daß Herr Bebel, den wir zum Besuch dieser Versammlungen ein­geladen, unserm Wunsche nachkommen wird, Thüringen   wird

Als Hauptgrund des Uebels betrachtet der Verf. mit Recht bas sogenannte ehere Lohngeset", das er in seinem vollen Umfange und in seiner ganzen Tragweite anerkennt und von dem er sagt ,,, daß nur unverstand oder böser Wille es läng nen können". Er konstatirt, daß die Arbeiterbevölkerung der Fabrikdistrikte Englands, Frankreichs  , Belgiens  , Sachsens  , Schle­fiens törperlich immer elender wird ,,, daß die Rekruten- Aus­hebungen an manchen Orten faum mehr einen Diensttüchtigen unter der Nachkommenschaft jener aufzufinden vermögen, daß das durchschnittliche Lebensalter der Arbeiter stetig sinkt, bei manchen Industriezweigen jetzt schon auf die Hälfte, auf 15, ja auf 10 Jahre herabgefunken ist, daß die zur Erhaltung der Körperkräfte nothwendigen Nahrungsstoffe in den genossenen und für den gezahlten Lohn nicht genügender zu beschaffenden Speisen nicht enthalten waren, daß die Arbeiter und nament­lich die Kinder derselben deshalb eines langsamen Hun- Kaiserslautern  , den 2, Mai. Unser neubegründeter gertodes dahinſtarben, daß die Aussetzung, resp. Tödtung klei- Arbeiterbildungsverein hielt gestern die erste Generalver­ner ehelicher Kinder in allen großen Fabrikorten in er- sammlung ab, welche sehr zahlreich besucht war. Die vom provisorischen vorgelegten Statuten wurden durchbe­der Aussage eines Obmannes der Todtenschau die Zahl der rathen und mit einigen Abänderungen angenommen, worauf getödteten Kinder jährlich 10,000!)- und daß selbst die die Wahl des Borstends erfolgte. Zum ersten Vorsißenden Fabrikgesetze, durch welche die Arbeitszeit und die Kinderarbeit wurde Ad. Kröber ernannt. Der Verein zählt bereits 150 Mit­eingeschränkt wird, zur Hebung des Uebels keineswegs genügen." glieder. Das Lohngesetz wird ausführlich und populär bewiesen. Die definitive Constituirung der Unter dem Christenthum, das mit Demokratie und Sozialis- Metallarbeiterschaft, zu der sich bis heute 160 Mann haben mus übereinstimme, versteht Verfasser nicht das Christenthum, einschreiben lassen, wird nächsten Sonnabend stattfinden.

wie es ist, sondern lediglich das im sog. Urchriftenthum verkörperte

Brinzip der Brüderlichkeit.

Vororts- und Arbeiter- Angelegenheiten. Brüssel  , den 25. April. Der belgische Generalrath der

unser.

Darmstadt  , den 2. Mai.

Wildenfels  , den 3. Mai. Eine auf gestern Nachmittag einberufene Volksversammlung, veranstaltet von dem Volks­vereine zu Zwickau  , war so zahlreich besucht, daß der neue Saal im ,, Gasthof zu den drei Kronen" bis auf den letzten Platz gefüllt war. Es hatten sich unter andern eine Menge Mitglieder des Zwickauer   Volksvereins mit ihren Frauen, so­

Internationalen Arbeiterassoziation eröffnet eine Subskription, wie Volksvereinsmitglieder aus Kirchberg, Wilkau  , Niederhat­

die zum Zweck hat:

lau und Mülsen   eingefunden. Um 4 Uhr wurde die Ver­

und W. Schubert aus Kirchberg durch Afflamation einstim=

1. Eine Untersuchung der Ereignisse von Seraing   und Bori- sammlung von Herrn Friz Neefe aus Wildenfels   eröffnet, 2. Die Kosten der gerichtlichen Verfolgung der Urheber zu mig zum Vorsitzenden gewählt. Nachdem derselbe mit wenigen 3. Die Vertheidigung der angeklagten Arbeiter zu organisiren,

Worten über den Zweck der Versammlung gesprochen, ertheilte er Herrn Dotauer aus Zwickau   das Wort, welcher in einem Volkspartei nach einer Organisation über alle Länder, wozu Der Vorschlag des Vororts des die Internationale Arbeiteraffoziation und die Gewerksgenossen­

4. Die Angehörigen der Opfer, die Verwundeten und die Ge- stündigen Vortrage ausführlich sprach über das Streben der

fangenen zu unterstützen. Bürich, den 3. Mai.

Verbands deutscher Arbeitervereine, unser hiesiger internatio- schaften das beste Mittel böten. Redner wies darauf hin, wie

naler Berufsverband der Metallarbeiter möge mit den vom Vorort Leipzig   ins Leben gerufenen Metallarbeitergewerk­schaften gemeinsame Sache machen und einen Congreß der Metallarbeiter nach Nürnberg   mit einberufen, hat bei uns un­

im Mittelalter durch die Vereinigung in Zünfte sich der ar­beitende Theil eine politische Macht erworben habe. Jetzt sei eine solche Vereinigung den Arbeitern noch weit nöthiger, denn sie könnten ja kaum so viel verdienen, um den Hunger abzu­

ganzer Kraft für die Verwirklichung dieses Vorschlags einzu genossenschaft nach dem Bebel- Liebknecht'schen Musterstatut, wo­getheilte freudige Zustimmung gefunden. Wir sind bereit, mit wehren. Redner empfiehlt dann die Gründung einer Gewerks treten und wünschen nur, daß unsere Gewerksgenossen im deut­

mit sich durch starken Applaus die Versammlung einverstanden

nothwendig es sei, fich zu organisiren, indem man vereinzelt

jchen Baterland auch ihrerseits streben, das Vorhaben zu einem erklärte. Der Vorsitzende erklärte hierauf, wie dringend schnellen und glücklichen Abschluß zu brigen.

wie Dr. Mar Hirsch sich neulich im Reichstag mit seinen partei durch ihre numerische Stärte jedesmal den Ausschlag Berlin  , den 3. Mai. Biel Heiterfeit hat es hier erregt, nichts auszurichten vermöge, wohingegen die gesammte Arbeiter­Muster- Gewerkschaften verplapperte. Wenn der Herr Abge- geben könne. Herr Christink aus Schedewis pries auch das oronete, bemerkte er gegen Wagener, meinte,

Treiben der Reaction, weil dadurch dem Volke nur die Augen

aus Mülsen   sprach gegen die Gewerksgenossenschaften, weil die Weber so wenig verdienten, daß sie nicht im Stande wä­ren, die Beiträge leiften zu können*), empfahl aber die Grün­

daß die Gewerfvereine für den Staat die Gefahr in fich tragen, daß geöffnet würden, daß es nicht ganz einschlafe. Herr Krause fie unter dem Dedmantel gewerblicher Interessen politische Zwecke ver­folgen, jo tann ich ihm wenigstens in Bezug auf die Gewerkvereine, denen ich anzugehören die Ehre habe, das Gegentheil verfichern. Er möge doch die Statuten, die öffentlich vor aller Welt entworfen, be­rathen und angenommen sind, nachsehen, ob er im Geringften auch biese Pflichten und Rechte der Selbsterhaltung auf genoffenschaftlichem zahlen besteht, wird gewiß Stundung oder Erlaß der Beiträge gewährt nur in einem Bunkte den Verfuch findet, die Politit einzumifchen in

*) Um so nöthiger ist es, daß fie cintreten. Wo Unfähigkeit zu werden. Jedenfalls ist es besser, die Weber, welche die Genossenschafts­beiträge nicht bezahlen können, gehören der Genossenschaft an, als daß

Bege. Ganz besonders aber scheint mir die Unkenntniß des Herrn Abgeordneten mit unseren Gewerksvereinen daraus her­borzugehen, wenn er denselben vorwirft, daß sie ausschließlich für fie ihr fern bleiben.