werbfleiß und Handel bedeutenden Aufschwung erlangen. Also warum nicht?"

Lopez, der heldenmüthige Präsident von Paraguay   steht in einer sehr vortheilhaften Stellung an der Spitze eines treff= lich ausgerüsteten fampfgeübten Heeres, während die Verbün­deten an Allem Noth leiden und nur noch auf einen sichern und anständigen Rückzug bedacht sind. Ueberall steigen die Sterne der Republik  , und verblassen die der Monarchie.

Die deutsche Demokratie hat einen ihrer tüchtigsten Vor­kämpfer verloren: August Bogner, den Verfasser der ,, Süd­deutschen Briefe", und Gründer der ,, Süddeutschen Post", deren Bestand zum Glück gesichert ist. Von der Bismarck  'schen Sold­preffe verleumdet, wird er in den Herzen seiner Parteigenossen fortleben.

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Die Süddeutsche Post" vom 4. ds. Mts. midmet ihm folgenden Nachruf:

,, München  , 3. Juni. Heute Morgen um 3 Uhr ver­schied Hr. August Bogner, der Gründer ds. Blts., in dem schönen Mannesalter von 38 Jahren. Tie Ursache seines Todes war ein Beinbruch, in Folge dessen ihm der Fuß unter dem Knie abgenommen werden mußte. Mit Schmerz und Trauer theilen wir den verehrlichen Refern diesen herben Ber­lust mit. An diesem Ehrenmanne hat insbesondere die Sache des Volkes einen ihrer unermüdetften Vertreter und Förderer verloren. Seiner nie gewechselten Gesinnung nach der Volks­partei angehörend, wirfte er für seine politische Ueberzeugung mit einer Hingebung, Uneigennützigkeit und Opferwilligkeit, die wirklich beispiellos zu nennen war. Er hatte in der schleswig­Er hatte in der schleswig  holsteinischen Armee gefämpft, war lange Zeit in den Ver­ einigten Staaten   und von da wieder nach seiner Heimath zu­rückgekehrt, um fast ausschließlich politischer Propaganda sich zu widmen. Seine Freunde und Gesinnungsgenossen werden wis­sen, mit welchem Eifer und welchem Erfolge er dieß that und werden daher mit uns die tiefe und innig gefühlte Trauer um den Braven theilen, den der unerbittliche Tod mitten im thä­tigsten Wirken uns entrissen. Mag der edle Dahingeschiedene für seine Angehörigen und Freunde ein schwerer Verlust sein, für die Volkspartei ist er ein unerseylicher. Selbst auf feinem Krantenlager bis fast zum Tode, den er unerschrocken herankommen jah, war er noch politisch thätig, so daß er durch ärztliche Anordnung von weiteren Anstrengungen abgehalten werden mußte. Wenn er seinen frühen Tod, den er voraus­sah, wegen etwas bedauerte, so war es, wie er wiederholt äußerte, daß er an dem freien Staate der Zukunft nimmer mitwirken, ihn nicht mehr schauen fonnte."

Das sächsische Ostpreußen  .

I.

Geyer, 1. Juni.

Die Artikel im Demokratischen Wochenblatt" haben ungeheures Aufsehen erregt und allgemeine Zustimmung und Anerkennung gefunden; freilich bis jetzt ohne alle Wirkung, mit Ausnahme daß der Hr. Kreisdirektor am vergangenen Sonnabend hier war, wovon wir aber noch nichts verspürt

haben.

den. Ich gebe Ihnen hier eine Statistik bei, welche zwar noch nicht ganz vollkommen ist und zwar deshalb, weil ich doch nicht alles allein thun fann und meine Helfer nicht ganz pünkt­lich waren; wir werden aber von Zeit zu Zeit eine solche Statistik aufnehmen, um zu jeder Zeit zu wissen, wie die Sachen stehen.

Statistische Uebersicht:

1. Zahl der Bosamentire

2. Darunter Verleger

3. Verheirathet

4. Unverheirathet

5. Vollständig beschäftigt 6. Unvollständig

7. Gar nicht

8. Anderweitig

. 253.

24.

208.

.

33.

20.

143.

26.

48.

Lohn: bei vollständiger Beschäftigung von 1 Thlr. bis 1 Thlr. 15 und 20 Ngr.; bei unvollständiger Beschäftigung von 15 Ngr. bis zu 1 Thlr.

Nichts ist sprechender als diese Zahlen.

NB. Berleger" nennt man solche, welche auf eigne Rechnung die Aufträge der Handlungshäuser anfertigen lassen; in Annaberg   und Buchholz nämlich sind die Stapelplätze. Die Handlungen geben Aufträge auf an die Verleger und diese geben den Arbeitern die Zuthaten und Muster und bezahlen blos den Lohn, welcher freilich kaum noch so genannt werden kann. So weit unser Berichterstatter. Das Zwidauer Tage blatt", außer unferem das einzige Blatt in Sachsen  , welches die Sache der Armen und Unterdrückten führt und für dessen

Berbreitung thätig zu sein, wir alle Leser des Dem. Wochen­blattes" bitten, sagt in seiner Nr. 121: Ueber die Ar beitsverhältnisse und den Nothstand in Geyer  sind uns von dort einige nähere Notizen zu gegangen, die vollständig das bestätigen, was dem ,, Demokratischen Wochenblatt" aus Geyer  geschrieben wurde."

Für unseren Berichterstatter stehen wir ein.

Der Redakteur des Zwickauer Tageblattes" ist ein Ehren­mann in der höchsten Bedeutung des Wortes.

Und da hat nun das Leipziger Tageblatt  ", d. h. ein Blatt, welches, namentlich bei Besprechung von Arbeiterangelegen heiten, wiederholt auf das unverschämteste gelogen und verleumdet hat, die Frechheit, Folgendes( in der Nr. vom 4. ds.) zu schreiben:

In Geyer   verweilte am 29. Mai in den Nachmittags stunden Hr. Kreisdirektor Uhde aus Zwickau  , um über die an geblich dort herrschenden Rothstandsverhältnisse eingehende Erörterungen vorzunehmen. Wie der Kreisdirektor sich vo der Unwahrheit jener durch das Demokratische Wochenblatt in die Welt hinauspofaunten Uebertreibungen überzeugt haben wird, so hat auch in der ganzen Umgegend, welche Geyer  jeinen jezigen Verhältnissen fennt, jene Rothstandsdichtung allgemeine Entrüstung hervorgerufen."

in

Die Vorwürfe, die ein solches Blatt uns macht, zurüd zuweisen, würden wir, auch wenn es nicht unter unsrer Würde wäre, schon in Anbetracht der- Achtung, welche das ,, Tage blatt" bei Freund und Feind genießt, für überflüssig halten. Ebensowenig haben wir Veranlassung den Hrn. Kreisdirektor Uhde gegen die Verunglimpfungen und Anklagen des Tage Nachmittagsstunden" auf die Erforschung des Nothſtandes ver blattes", die in der Behauptung liegen, er habe blos einige wandt, in Schutz zu nehmen.

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Wir haben zwar seit einigen Tagen wieder etwas Arbeit, allein wie lange wird das anhalten; denn die Aufträge sollen in nächster Zeit geliefert werden und das Lohnverhältniß läßt sich dadurch nicht bessern und das ist ja unser Krebsschaden. zial- Blätter dieser Couleur: das Chemnitzer Tageblatt", Wir wollen blos feststellen zumal auch einige Provin Die Bevölkerung ist ausgefogen und wer bis jetzt auch noch Gredit hatte, hat für die nächste Zeit feinen mehr, sondern laffungen ergangen haben, daß in Sachsen   die national Erzgebirgische Volksfreund" u. s. f. sich in ähnlichen Aus soll sogar die erste Schuld bezahlen, was er absolut nicht liberale Presse jetzt genau so verfährt, wie in Preußen fann; daraus geht hervor, daß es bei der leisesten Geschäfts- anderthalb Jahren die feudale, und wie diese den ostpreu stockung noch schlimmer wird. Man will jedoch hier und da Ausflüchte hervor suchen, welche sich aber durch nichts begründen laffen und durch unfere Beweisführung gänzlich zu nichte wer­

VOT

ßischen Nothstand, so den Nothstand im Erzgebirge   für eine

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Dichtung" der demokratischen Presse erklärt.

Daß diese Dichtung" eine furchtbare Wahrheit ist,

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das