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Bebel, daß dasselbe im jetzigen Staat unmöglich durchzuführen sei. Ganz abgesehen von den Zielen, müsse freiestes Preß, Vereins- und Versammlungsrecht vorhanden sein, die Volksvertretung beschließende Gewalt haben und jeder Staatsbürger auch sein Gewehr im Schranke haben, damit der Volks wille ungehindert sich Geltung verschaffen könne; das zu er= reichen sei aber nur möglich im demokratischen Staat. Krall stimmte diesem bei. Hierauf schloß der Vorsitzende die Versammlung, nachdem er noch angekündigt hatte, daß in 8 Tagen eine neue Versammlung behufs Gründung von Gewerks= genossenschaften stattfinden solle. Die gestrige Versamm lung wird ihre guten Früchte tragen, sie war zugleich die Todtenfeier für Hern Wartenburg.
Crimmitschau , 4. Juni. Das wiederholte Gesuch des Vereins der Fabrif- Arbeiterinnen, dessen wir in Nr. 22 dieses Blattes erwähnten, ist wie verlautet, vom hiesigen Stadtrath genehmigt worden und wird beim Stadtverordneten- Collegium sicher keinen Widerspruch finden. Wir freuen uns darüber ebenso um der Sache willen, als zu Ehren unsrer Stadt und glauben, daß die Früchte nicht ausbleiben werden.
Niederzwoenit. Am Sonnabend war Hr. Demmler von Geyer hier, und hielt in unsrem Verein einen längeren, mit viel Beifall aufgenommenen Vortrag über Volksbildung und die Prinzipien der Sozialdemokratie. Wir hoffen, daß Hr. Deminler, dem wir hiermit unsern Dank aussprechen, unfren und die Nachbarvereine recht oft besuchen möge.
Ronneburg , 7. Juni. Gestern hatten wir im Schießhaussaal eine große Arbeiterversammlung. Der Saal war gedrückt voll, auch die Frauen für welche man die Galerien reservirt- waren vertreten. Der Reichtagsabgeordnete Bebel aus Leipzig sprach über die sociale Frage und erndtete allgemeinen Beifall. Möge das, was Hr. Bebel hier gesprochen, auch Wurzel fassen und sich immer weiter verbreiten, damit wir rascher zu dem erwünschten Ziele gelangen.
In unserm Nachbarort Poelzig , wo sehr viele Steinhauer sind, wird sich in den nächsten Tagen ein Arbeiter=
Leipzig , 8. Juni. Zum Zweck der Besprechung wegen Gründung resp. Anschluß an die Internationale Gewerksgenossenschaft der Holzarbeiter als: Tischler, Pianofortearbeiter, Drechsler, Wagner und Böttcher, hatte das provisorische Comité auf letzten Donerstag Abend eine Versammlung in Zahn's Restauration einberufen. 130-150 Holzarbeiter waren der Einladung gefolgt. Seyferth, Juſtrumentenmacher, wurde zum Vorsitzenden gewählt. zum Vorsitzenden gewählt. Bebel erläuterte das provisorische Statut in seinen Hauptpunkten, namentlich in Bezug auf den Zweck, die Mitgliedschaft und Verwaltung der Gewerksgenossenschaft. Ganz besonders hob er auch hervor, warum die Gewerksgenossenschaft die eng gezogenen nationalen Schranken müsse bei Seite lassen und sich eine Internationale" nennen. Es entspann sich eine sehr lebhafte Debatte, in der von einigen Seiten Anschluß an die allgemeine deutsche Holzarbeiterschaft befürwortet wurde, während Andere den Anschluß an die Juter nationale Holzarbeiter- Gewerksgenossenschaft befürworteten. sehr große Mehrheit der Versammlung stand auf Seite der letzteren. 73 Mann zeichneten sich sofort in die ausgelegten Listen ein. In den nächsten Tagen soll eine zweite Versamm lung stattfinden, in der die Statuten endgültig festgestellt und der Vorstand gewählt wird.
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Leipzig , den 9. Juni. Es hat sich hier eine Maurers Genossenschaft gebildet, welche sämmtliche Bauarbeiten zu Neubauten und Reparaturen übernimmt.( In Lausanne ha ben die Bauarbeiter, die vor 14 Tagen durch das Benehmen der Meister zu einer Arbeitseinstellung gezwungen waren, eine Bauarbeiter- Genossenschaft gebildet. Wäre es nicht vernünf tig, wenn die Leipziger Zimmergesellen aus ihrem Strife den nämlichen Vortheil zögen und eine ZimmergesellenGenossenschaft gründeten? D. R. )
Regelmäßige
beabsichtigt, sich der Internationaleu Gewerksgenossenschaft der Maurer und Zimmerleute" in Dresden anzuschließen.
In Großenstein ( ebenfalls ein großes Dorf in der Nähe unserer Stadt) ist ein Arbeiterverein gegründet worden, der bereits an 50 Mitglieder zählt. Wir hoffen, in diesen Ver= ein auch einen Theil der Landleute hereinzuziehen.
Neustadt a. d. Orla , 8. Juni. Zum ersten Male ist gestern auch in unserer Stadt eine größere allgemeine Arbeiter
nach
Newyork , Baltimore und Philadelphia .
Zwei Mal wöchentlich, Mittwochs u. Sonnabends, vermittelt der bekannten schnellen Bremer Postdamp fer des„ Norddeutschen Lloyd ".
Zwei Mal monatlich, am 3. u. 17. eines jeden Monats,
Segelschiffe.
Im Herbst und Frühjahr regelmäßige Expeditionen nach New Orleans und Galveston , und im Frühjahr Quebec .
nad
sammlung abgehalten worden, die ihre tiefe Wirkung nicht vermittelst schöner, schnellfegelnder, dreimaftiger Bremer verfehlen wird. Obgleich wir erst Sonntag durch Pößnecker Freunde unterrichtet wurden, daß Hr. Bebel aus Leipzig eine Versammlung abhalten wolle und wir erst Montag Mittag die Plakate zur Versammlung anschlagen konnten, hatten sich den= noch die Räumlichkeiten des Schießhauses bis auf den letzten Platz gefüllt. Anfangs schien es, als sollten wir von Hrn. Bebel im Stich gelassen werden, doch er erschien von mehreren Pößneckern begleitet gegen 9 Uhr. Hr. Leuthier, Vorstand des Kranken- Unterstüßungsvereins, eröffnete die Versammlung, worauf Hr. Bebel seinen Vortrag über die Arbeiterbewe= gung unter allgemeinſter Zustimmung hielt. Anf nächsten Sonntag ist eine zweite Versammlung anberaumt, zur Gründung eines Arbeitervereins und von Gewerksgenossen= schaften. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß für beides zahlreiche Beitritts- Erklärungen erfolgen werden.
Leipzig , 6. Juni. Der Vorstand des hiesigen ArbeiterBildungs- Vereins hat beschlossen, aus einem ihm zu Gebote stehenden kleinen Unterstützungsfonds 25 Thlr. für die Arbeitslosen in Geyer und 25 Thlr. für die Familien der niedergemezelten Arbeiter in Seraing zu bewilligen.
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