1500 Mal 30 Ellen zu arbeiten, woraus sich Jeder die ArbeitsTosigkeit leicht berechnen kann. Die Lebensweise erklärt sich wiederum leicht aus dem Verdienst; es wechselt beständig trocknes Brod und Cichorienbrühe( ,, Kaffee" fann man es nicht nennen) mit Kartoffeln, und Kartoffeln mit trocknem Brod 2c. und das noch oft nicht genügend. Trotzdem ist der jetzige Gesundheitszustand immer noch verhältnißmäßig gut. Freilich muß man in Betracht ziehen, daß man hier gute reine Luft und gutes Wasser hat, was man beides glücklicherweise nicht zu versteuern braucht. Hätten wir eine Flußniederung, so würde der Hungertyphus uns nicht oft verlassen.
Contra Schweizer- Hatzfeldt( Mende).
( Fortsetzung aus der Beilage.)
Der ,, Sozialdemokrat" hat sich endlich bequemt die Erklärung des Hrn. Dr. Kirchner, die wir in letter Nummer des ,, Wochen
blattes" abdruckten, ebenfalls zu veröffentlichen, damit aber auch aufs Neue bewiesen, wie außerordentlich kleinlich und erbärmlich die Kampfesweise des Hrn. Dr. Schweitzer ist. Der„ SozialDemokrat" wußte nämlich auf diese äußerst ruhig gehaltene Erklärung Kirchner's nichts anderes zu entgegnen, als daß er sagte: ,, Hr. Dr. Kirchner habe den Haupteinwand gegen sich unerwidert gelassen, und der bestehe darin man höre und staune! daß er Liebknecht- Bebel'sche Gewerkschaftsstatuten vertheilt habe." Nichts als Drahtpuppen ſollen also die Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins sein, die ohne die Genehmigung ihres Präsidenten nichts lesen Herr Schweizer hat thatsächlich gewisse Bücher auf den Inder*) gesetzt, d. h. zu lesen verboten), nichts schreiben, nichts reden und thun dürfen, ohne erst brieflich oder telegraphisch bei dem Herrn ,, Präsidenten" in Berlin anzufragen. Damit aber unsere Leser ganz die Größe des Kirchner'schen Verbrechens" kennen lernen, wollen wir noch hinzufügen, daß die Gewerkschaftsstatuten, die Kirchner vertheilt hat, im ganzen höchstens 4, fage vier Stück gewesen sein können, die derselbe als in Nürnberg gewählter Vertrauensmann des Verbands deutscher Arbeitervereine vom Vorort zugeschickt erhielt. Mit der Art, wie Herr Dr. Schweißer die Mitglieder seines Vereins behandelt, und die Zumuthungen, die er an sie stellt, erzieht er nicht selbstdenkende, auf eignen Füßen ſtehende
Männer, sondern blinde Fanatiker, die gedankenlos thun, was der Präsident" befiehlt. Das freilich will er, deshalb wird Jeder, der nicht blind sich ihm fügt, im ,, Sozial- Demokrat" gebrandmarkt als Verräther", der die heilige Organisation untergrabe u. dergl. mehr. Elendes Komödiantenspiel das, und bedauernswerthe Menschen, die sich so was bieten lassen!
Herr Dr. Schweizer hatte im ,, Sozial- Demokrat“ veröffentlicht, v. Bonhorst habe vom Allgemeinen Deutschen Ar beiterverein gelebt. Hr. v. Bonhorst hat dieses, ebenfalls in vor. Nr. d. ,, D. W.", durch Anführung der Zahlen, d. h. der Geldsumme, die er als Agitator bekommen und die im Verhältniß zur Leistung äußerst gering genannt werden muß, schlagend
wußte! Diese Art, gebrachte Opfer zu lohnen, muß sehr aufmunternd für Diejenigen sein, die heute ,, agitiren", um von dem wankenden Anhang noch zu halten, was zu halten ist. Sehr ergöglich zu lesen ist, wie Dr. Schweizer in Berlin im ,, Sozial- Demokrat" gegen Liebknecht und Bebel zu Felde zieht. Diese beiden sind in seinen Augen die Hauptstörefriede, die je eher je lieber gehenkt werden müßten. Ge treue Anhänger des Hrn. Dr. Schweitzer müssen sich die beiden Genannten als den leibhaftigen ,, Gottseibeiuns" vorstellen, so schauerlich ist das Gemälde, das Hr. Dr. Schweitzer von ihnen entrollt. ,, Neulich", lautet eine Enthüllung" die Hr. Dr. Schweitzer in der letzten Sonntags= Nummer des ,, Sozial- Demotrat" feinen erstarrten Anhängern in einem Briefe aus und haben Verschwörungen gegen unsern verehrten Präsidenten Magdeburg mittheilt ,,, waren diese beiden Herren sogar hier angezettelt." Es werden dann mehrere Männer in Altona geLiebknecht und Bebel" empfangen haben sollen, und diese werden nannt, die eine Menge Briefe und Zusendungen der Herren aafgefordert, diese Briefe zu veröffentlichen. Die Denunzirten in Altona werden nicht schlecht sich die Augen gerieben haben eine Zusendung von Liebknecht und Bebel empfangen. ob dieser Aufforderung, denn sie haben nie eine Zeile, noch sonst zum Lachen, mit welchen Mitteln Herr Dr. Schweißer seine Anhänger der andern Seite fern zu halten sucht; nun, helfen wirds ihm nichts, er ist ein gestürzter Mann und Niemand kann ihn wieder aufrichten.
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Aus Erbach im Rheingau ist der Redaktion des„ ,, Demotratischen Wochenblattes" folgendes Schreiben zugegangen:
Indem bis Ende Juli ein Congreß sämmtlicher bis jetzt getrennten sozial- demokratischen Arbeitervereine stattfindet, for dern wir alle Parteigenossen und Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins auf, dem jetzt neubegründeten Berein unter dem Präsidium Schweizer nicht beizutreten, sondern dahin zu wirken, daß der Congreß so zahlreich besucht wird als möglich, und sich bis dahin neutral zu halten. der alte Sozialdemokrat ist wie auch früher, und nicht, wie Ferner erklären wir, daß Herr v. Bonhorst immer noch Schweizer erklärt, ein zur Volkspartei Abgefallner, möchten aber den Herrn Schweitzer bitten, uns zu berichten, inwieweit
Herr v. Bonhorst von dem Verein gelebt haben soll.
Im Auftrag der hiesigen Mitgliedschaft Johann Jos. Kowald.
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Von Hrn. Th. York in Harburg , dem Präsidenten de ( Schweitzer'schen) Gewerkvereins Deutscher Holzarbeiter ist uns folgendes Schreiben zugegangen:
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Der ,, Sozial- Demokrat", das Organ des Hrn. Dr. Schweitzer, verbreitet in seiner letzten Nummer eine so folossal merkwür dige Notiz aus Harburg, daß ich nicht umhin kann, für auswärtigen Parteigenossen die Sache etwas aufzuklären. In Harburg wurde am 4. Juli ein großes Arbeiterfe widerlegt. Hr. Dr. Schweißer fann im ,, Sozial- Demokrat"( Umzug der verschiedenen Gewerke durch die Stadt, große Feier
im Freien und Festball in drei Sälen) gefeiert. Feste recht großartige Dimensionen zu geben,
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auch gegen diesen Beweis mit Zahlen nichts entgegnen. Das Um hindert ihn aber nicht, vor wie nach zu behaupten, daß Hr. v. hatte ich es Bonhorst vom Verein gelebt habe, und zwar entwickelt er: Hr. v. Bonhorst habe agitirt, sei für diese Agitation bezahlt wor= unternommen, persönlich dafür einzutreten, und die Comité und Festleitung in die Hand genommen. Am Donnerstag den( freilich schlecht genug! D. R. ), um die Reisespesen zu 1. Juli war die letzte Comité- Sißung, in der ich unbeding decken, folglich habe er vom Verein gelebt! Mit andren Wor- anwesend sein mußte, weil ich eben die intellektuelle und fach ten: wer für den Verein gelebt hat, ohne für Schweißer zu liche Leitung in der Hand hatte, und mein Fortbleiben in diefer leben, hat vom Verein gelebt! Derselbe Vorwurf wird gegen Sigung gleichbedeutend mit einer vollständigen Auflösung de Comités und einer schweren Schädigung des Festes gewefen Daß also Männer ihre beste Kraft und Zeit opferten und persönlichen Groll gegen mich gehabt hatten, diesen Umstand, wäre. Dies wissend, benußten einige Personen, die einen rein die ehrlich verdiente Entschädigung annehmen, wird ihnen jetzt um ihr Licht hinter meinem Rücken leuchten zu laffen, unb von demselben Manne zum Vorwurf gemacht, der sie einstmals beriefen eine Mitgliederversammlung des aufgelösten Allg selber schickte und dafür, daß sie die, wenig Erfolg versprechende deutschen Arbeitervereins zur felben Stunde, wo die Comité Mission übernahmen, in seinem Blatte nicht genug zu loben Sitzung stattfand, obgleich in einer eben solchen Berfammlung 4 Tage vorher beschlossen worden war, von der Bräsidente
Herrn Schumann in Berlin geschleudert, der bekanntlich längere Zeit in Sachsen vorigen Winter agitirte.
*) ein lateinisches Wort: Verzeichniß. So nennt man das Berzeichniß der von dem Papst verbotnen Bücher.
wahl Abstand zu nehmen und den Berlauf der Bewegung
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