nicht zu unterscheiden vermag und immer im blinden Nebel auf die Luftschlösser, mit denen er genarrt wird, lossteuert. Schließlich noch die Lächerlichkeit der Volkssouveränität, dieses traurige Armuthszeugniß!
Was haben wir nach§ 25 und 26 des neuen Statuts zu sagen? Ear nichts!
Einer, der die Frechheit besitzt, diese Gewaltmaßregelung Souveränität “ zu schimpfen, der sollte unter allen Umständen ins nächste Irrenhaus geschafft werden, damit er Muße hat, seinen zerrütteten Verstand wieder einigermaßen zu sammeln. Mit Gruß und Handschlag Coburg , den 12. Juli 1869.
Carl Rüger, Bevollmächtigter.
Vororts: und Arbeiter- Angelegenheiten.
Die Verbandsbeiträge pro 1869 find bis spätestens den 31. dieses Monats einzusenden, ferner fordern wir die Verbandsgenossen, welche Broschüren bezogen und diese noch nicht bezahlt haben, auf, den Betrag hierfür innerhalb der nächsten 14 Tage einzusenden.
Für den Vorort: Bebel , Vorsitzender. Sechster Vereinstag des Verbands deutscher Arbeitervereine. Montag, den 9. August dieses Jahres in Eisenach . Tagesordnung: 1. Bericht des Vororts. 2. die Frage: welche Stellung soll der Verband zu der neuen Organisation der sozial- demokratischen Partei einnehmen? event. Auflösung des Verbandes.
Wir erwarten, daß kein Ort auf dem Arbeiterkongreß und Vereinstag unvertreten bleibt, denn die Verhandlungen find hochwichtig und entscheidend für die Stellung der gesammten deutschen Arbeiterpartei. Kann ein Ort für sich selbst= ständig keinen Deputirten schicken, dann vereinige man sich zu diesem Zweck mit den Nachbarorten.
Die Mandate für den Vereinstag sind von den Mandaten für den Arbeiterkongreß zu trennen; es sind also je zwei Man= date, eins auf den Arbeiterkongreß, das andere auf den Vereinstag lautend, auszustellen.
Der Vorort:
Bebel , Vorsitzender. Baer , Schriftführer. Hadlich, Kassirer. Ullrich, Martin, The bus, Schmalz, Beisitzer. Nürnberg , den 14. Juli. Der Congreß der Internatio= nalen Gewerksgenossenschaft der Solzarbeiter ist in Rücksicht auf den Eisenacher Congreß vertagt, da sonst beide Congresse zu gleicher Zeit stattfänden. Der Congreß der Internationalen Gewerksgenossenschaft der Metallarbeiter findet dagegen am 14., 15. u. 16. August statt.
Neuerdings haben sich in Bamberg , Stuttgart , Darmstadt , Geißlingen, Höchst Mitgliedschaften der Int. Gewerksgenossenschaft der Metallarbeiter
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berg für den 3. und 4. Juli zu einer Conferenz einzuladen. Die Conferenz, die Sonntag den 3. Juli mit einer Vorbesprechung begann, war beschickt von 12 Corporationen: worunter Vertreter der Mitgliedschaften des Allg. deutschen Arbeitervereins: München ( Neff), Augsburg ( Tauscher und Scheller), Ansbach betraute noch verspätet Herrn Tauscher mit der Vertretung; andrerseits waren die sozialdemokratischen Arbeitervereine des Leipziger Verbandes u. A. durch Nürnberg , Fürth und Bamberg vertreten. Der Kaiserslauterner demokratische Arbeiter- Bildungsverein tonnte in Anbetracht der Reisekosten sich nicht vertreten laffen, genannter Verein behielt sich aber eventuelle Zustimmung zu den zu fassenden Beschlüssen vor. In der Vorbesprechung wurde durch den Referenten C. Hirsch den Vertretern der Zweck der Conferenz dargelegt, man wolle, sagte er, eine Verbindung der sozialdemokratischen Arbeiter- Corporationen Bayerns auf Grund folgender Vorlage vorschagen, jedoch unbeschadet der derzeitigen anderweitigen Organisationen der verschiedenen Schattirungen der Partei. Die Vorlage lautet:
In Erwägung:
=
1) daß die Lösung der sozialen Frage nur durch die arbeitende Klasse selbst bewirkt werden kann und muß;
2) daß gegenüber den verbündeten, durch Geburt, Macht und Besitz bevorrechteten und darum um so gefährlicheren Gegnern, das einmüthige und einträchtige Zusammenwirken aller republikanisch gesinnten Sozialdemokraten dies- und jenseits des Oceans unumgänglich nothwendig; 3) daß eine solche Verbrüderung derart organisirt sein muß, daß deren leitende Centralbehörde sich außer dem Bereiche der freiheitsfeindlichen Gewalten befindet;
4) daß die stehenden Heere zur Unterdrückung und Knechtung der Völfer, zur Niederhaltung jeder freiheitlichen Bewegung mißbraucht werden; 5) daß, was speziell Bayern betrifft, auch hier der Grundsatz:„ Wer Nichts hat ist Nichts" durch die Gesetzgebung faktische Geltung erlangt hat.
In Erwägung aller dieser Gründe beschließen die anwesenden Ver= trauensmänner der bayrischen Sozial- Demokraten, daß ein zunächst ganz Bayern umfassender Verband der bayerischen Sozial- Demokraten geschaffen werden muß, auf folgender Grundlage:
a) Es wird zunächst eine ganz Bayern umfassende sozialdemokratische Partei gebildet.
b) Die Mitglieder derselben bekennen sich zu den von der Internationalen Arbeiter Association proflamirten Grundsätzen und verpflichten sich, diese durch Wort, Schrift und That in allen Schichten der Bevölferung zur Geltung und Anerkennung zu bringen.
c) Insbesondere soll darauf Bedacht genommen werden, die Wehrpflichtigen aller Abstufungen für die soziale Frage zu intereffiren.
d) Die durch die neuen Sozialgesete hervorgerufene Mißstimmung soll für die Verwirklichung sozialdemokratischer Prinzipien möglichst nutzbringend verwerthet und als wirksame Waffe gegen die Feinde ver= wendet werden.
e) Es ist auf Abschaffung aller die Freiheit der Person, des Vereins- und Versammlungsrechts und die Preßfreiheit unterdrückenden Gesetze energisch hinzuwirken und zugleich die direkte Gesetzgebung durch das ganze Bolf zu erstreben.
f) Ein inniger Verkehr mit den internationalen Parteigenossen ist ununterbrochen zu pflegen.
Die Vertreter von Augsburg und München erklärten ihr Einver ständniß mit der Vorlage, ersuchten jedoch, da ihr Mandat ihnen nicht geftatte, eine einheitliche Partei für Bayern mit zu gründen, für den nächsten Tag blos die geistige Vereinigung der bayerischen Partei auf
die Tagesordnung zu setzen.
Die Hauptbesprechung, Sonntag den 4. Juli Vorm. 11 Uhr angesangen, begann mit der Wahl des Borsizes; Küll wurde 1, Neff( Minchen) 2. Vorsitzender; Popp( Bamberg ), Weller( Nürnberg ), Schriftführer.
Nach Begründung der Vorlage durch Hirsch brachten die Vertreter von München und Augsburg folgenden Antrag ein: ,, Da unsre Verbindlichkeiten als Mitglieder des Allg. deutschen Arbeitervereins uns im Genatürlich auch wieder materielle Verbindlichkeiten für uns erwachsen, uns anzuschließen, erklären die Deputirten von Augsburg und München wie folgt:
gebildet. Der Vorsitzende der hiesigen Metallarbeiterschaft, sammten nicht möglich machen, einer andern Bereinigung, aus der
J. Faaz, ist seiner Agitation wegen gemaßregelt worden
und außer Arbeit gekommen.
Nürnberg , 7. Juli. Lesters schon hatten es die Nürnberger und Fürther SozialDemokraten schmerzlich empfunden, daß die Agitation in der engeren
,, Sie erachten es als wünschenswerth und im Interesse des Arbeiterflandes sogar für geboten, wenn sich die sozialdemokratisch gesinnten Arbeiter durch ganz Bayern in der Frage des allgemeinen, gleichen und direkten Stimmrechtes, in Betreff der Coalitionsfreiheit und des freien Vereins- und Versammlungsrechts zu gegebener Zeit zu einheitlicher
Heimath( Bayern ) sehr gestört war durch die Spaltungen, die innerhalb Agitation vereinigen und empfehlen schließlich zur gegenseitigen Wechsel
der sozialdemokratischen Partei herrschen.
Diese Weißstände traten recht augenscheinlich an den Tag bei Gelegenheit der letzten Landtagswahlen, und war es dem Mangel einer
wirtung fleißige Correspondenz unter sich. Neff. Tauscher. Scheller." In Folge der Diskussion, in welcher entschieden gegen diesen Antrag von der andern Fraktion Protest erhoben und derselbe als unge
einheitlichen Organisation zuzuschreiben, daß fast überall, wo die Partei nügend bezeichnet wurde, erklärte Neff: daß sie auch ihren Antrag gern vertreten ist, dieselbe eine andere Haltung gegenüber den anderen Par Diese Mißstände veranlaßten die Lokal- Mitglieder des
teien einnahm.
Internationalen Arbeiterbundes von Nürnberg und Fürth bei einer ihrer Zusammenkünste den Beschluß zu fassen, auf Grundlage des Programms und der Bestrebungen der Internationalen die bayerischen Sozial- Demokraten behufs Gründung eines Gauverbandes nach Nürn
erweitern lassen würden und daß sie der Gründung der bayerischen sozialdemokratischen Partei nicht entgegen sein wollen, namentlich nach dem, was sie in Nürnberg gesehen und get ört hätten.
Nach fernerer eingehender Debatte wurde ohne Widerspruch unter dem augenblicklichen Vorsitz Neff's die Vorlage angenommen und die bayerische sozialdemokratische Partei gegründet. Die Augsburger und