..Landesverrat!"

Ein Brief Breitscheids

J. J. Die Deutschen Führerbriefe", eine der von der Schwerindustrie subventionierte Korrespondenz, die die lezz­ten Jahre hindurch für den Nationalsozialismus Stimmung gemacht und jetzt ganz im Dienst des Hitlerregimes steht, brachten in ihrer Nummer 43 folgende Mitteilung:

" Der sozialdemokratische Abgeordnete Breitscheid agi­tiert, wie uns von Zeugen aus Paris   bestätigt wird, zur Zeit in der französischen   Hauptstadt und bei den franzö­fis hen Sozialisten in besonders gefährlicher Weise gegen das neue Deutschland  ."

Genosse Breitscheid   hat hierauf an Dr. Reuter, den Her­ausgeber der Deutschen Führerbriefe", das nachstehende Schreiben gerichtet:

Sehr geehrter Herr!

,, 6. Juni 1933

In der Nr. 43 der Deutschen Führerbriefe" wird unter Berufung auf Zeugen behauptet, daß ich in Paris   in beson­ders gefährlicher Weise gegen das neue Deutschland   agitiere. Ohne mich der Hoffnung hinzugeben, daß Sie eine Rich­tigstellung vornehmen, stelle ich folgendes fest:

Ich bin in privaten Angelegenheiten etwa 10 Tage in Pa­ ris   gewesen. Daß ich in meinen Gesprächen mit den Angehö rigen verschiedener Parteien aus meiner Gegnerschaft gegen bas Hitlerregime feinen Hehl gemacht habe, ist selbstverständ: lich. Ich habe mich eben nicht gleichgeschaltet". Im übrigen habe ich bei jeder Gelegenheit, insbesondere auch vor der Fraktion der französischen   Sozialisten den Standpunkt ver­treten, daß Frankreich   den Weg der internationalen Ab­rüstung gehen müsse und daß nichts verfehlter wäre, als der Versuch, durch Akte der Gewalt, wie etwa durch eine neue Besetzung, die Regierung Hitler   bekämpfen zu wollen. Greuelnachrichten" habe ich nicht verbreitet, wohl aber, wo sich die Notwendigkeit ergab, über Tatsachen berichtet, die auch Sie nicht würden bestreiten können.

Ich werde ja nicht erfahren, was im einzelnen Ihre famosen Beugen Ihnen mitgeteilt haben, jedenfalls aber scheint es sich bei diesen Informationen um übelste Spigel­berichte zu handeln. In meiner Opposition gegen das ders zeitige Regime werde ich natürlich ebenso fest bleiben, wie Sie es wenigstens in den letzten Jahren gegen das demokratisch- parlamentarische System waren. Der Unter­schied ist nur der, daß Sie Ihrer Gegnerschaft in Deutsch­ land   freimütigen Ausdruck geben konnten, während heute jeder ernsthaften Kritik der Mund verstopft ist.

Ich beneide Sie nicht um das Vorrecht, daß Sie fich erworben haben, da es aber einmal eine Zeit gab, in der Sie Wert darauf legten, auch von sozialdemokratischer Seite unterrichtet zu werden, mache ich diese Feststellungen.

Hochachtungsvoll

( gez.) Dr. Rudolf Breitscheid  ."

Der Pranger ist aufgerichtet

,, Zu Befehl, Herr Pressedezernent!"

Der Leiter der Justizpressestelle Berlin  , Herr Klüb, hat unter dem 14. Juni an die Lokalredaktion der Vossischen Zeitung" den folgenden Brief gerichtet:

" In der Nr. 281 vom 14. Juni 1933 brachte die Bossische Zeitung" unter der Ueberschrift Fünf Prozesse vor dem Sondergericht" einen Bericht über die Verhandlungen des Berliner   Sondergerichts.

In diesem Artikel war bei den Verurteilten, der 36jäh rigen kaufmännischen Angestellten Irm hold Simon und dem 65jährigen Zigarrenvertreter Siegfried Rund ohne jeden erkennbaren Grund der Name nur durch den An­fangsbuchstaben gekennzeichnet.

Es gehört zur Aufgabe der deutsch   bewußten Presse, bet Gerichtsberichten, die auf die Leserschaft abschreckend wirken sollen, die Namen der Verurteilten aus diesem Grunde voll zu nennen, zumal bei den Angeklagten Simon und Rund ein jugendliches Alter keineswegs in Frage kommt.

Damit der Leserkreis Ihrer Zeitung nicht in den Glau­ben versetzt wird, daß in dieser Methode irgendwie eine Tendenz Ihres Blattes zu erblicken sei, gebe ich nachdrücklichst der Erwartung Ausdruck, daß derartige Vorkommnisse in der Zukunft un terbleiben.

Ich bitte diesen Brief wörtlich und kommentarlos in der nächsten Ausgabe der Vossischen Zeitung" unter der Ueber­schrift ,, Fünf Prozesse vor dem Sondergericht" zu veröffent­lichen".

3u Befehl!" Selbstverständlich mußte die Vossische Zete tung den Brief kommentarlos bringen. Was hier verlangt wird, ist die Aufrichtung des Prangers für Leute, die der Feme   des Sondergerichts verfielen. Ob man sie auch getadelt hätte, wenn die Verurteilten keine Juden gewesen wären?"

99

Wie einst die ehrlosen Weiber"

An die gesinnungslosen Damen Krefelds! Da uns nicht unbekannte Frauen und Mädchen Krefelds den SA.  - Boykott gegen die jüdische Greuel- Propaganda mit einem Boykott des christlichen, gewerblichen Mittelstandes be= antworten, warnen wir diese. Sie sollen sich schließlich nicht wundern, wenn die SA. sie demnach genau so behandelt, wie einst die ehrlosen Weiber behandelt wurden, die mit den belgischen Soldaten und belgischen Offizieren in der Be­jagungszeit verkehrten.

Wir halten die Augen offen!

Aigeltinger, Sturmbannführer I/ 40"

Diefe Anzeige finden wir im Krefelder   General- An­ zeiger  "...

Komödie!

Berlin  , 20. Juni.  ( Eig. Meldg.) Die Betriebsräte der Großberliner nationalsozialistischen Betriebe und Werke haben sämtliche Berliner   Belegschaften aufgerufen, sich vollzählig morgen Mittwoch nachmittag 6 Uhr zu einer großen Massenkundgebung im Lustgarten gegen die Behandlung der deutschen   Arbeiterführer in Genf  und gegen die internationale marristische Heze zu ver­einigen. Auf der Kundgebung wird der nationalsozialistische Landtagsabgeordnete Engel sprechen.( Nicht ein einziger flaffenbewußter Arbeiter wird mit seinem Herzen dabei sein! D. Red.)

Neuer Nazi- Sprengstoffanschlag

Reichsfta ithalter Scheiterhaufen

für

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Wer nicht an Hitler   glaubt, muß ausgerottet werden Auch Papen   ein elender Hetzer Die N.S.D.A.P.   allein macht selig

"... Ich befehle Ihnen nunmehr," so sagte er, die Intoleranz gegen alles andere. Es darf in Thüringen   für die Zukunft nur einen poli tischen Glauben geben. Das ist der Glaube und die Jdee des Nationalsozialismus. Diskussionen über Dinge, die unser Leben und die Existenz des Voltes berühren, darf es nicht mehr geben. Mit dem Stempel des Verräters muß derjenige ges brandmarkt werden, der es wagt, die Richtigkeit der nationalsozialistischen Weltan= schauung in 3weifel zu ziehen."

Reichsstatthalter Sandel.

Einer der höchsten Beamten des Reichs, ein Mann im Range des Reichsministers, hat diesen Aufruf zur Vernich­tung der vielen Millionen nichtnationalsozialistischen Volks­genossen entgegengeschleudert. Er tat es in Gegenwart des Reichskanzlers Hitler   auf der Tagung der SA.   und SS. in Erfurt  . Zugleich teilte der Ministerpräsident Marschler mit, daß das Hakenkreuz demnächst in das Staatswappen auf­genommen werde. Der Staat dürfe nur von der nationalsozialistischen Partei getragen

werden.

Diese rücksichtslose Kampfansage gilt zunächst den Deutsch nationalen in allen Spielarten und den Katholiken, aber auch den Protestanten, soweit sie das Christen­tum nicht auf dem Kasernenhof gleichschal ten lassen wollen.

Es bricht eine Verbotswelle gegen die sogenannten" evangelischen und katholischen Jugendvereine los. Auch die großdeutschen Jugendbünde unter Führung des Admirals von Trotha sind aufgelöst worden. Der Stahlhelm" wird in Braunschweig   und in anderen Landesteilen beinahe so verfolgt wie die Marristen. Selbst der frühere Stahlhelm­führer Reichsminister Seldte   darf auf Stahlhelmkund­gebungen nicht sprechen.

Die SA.   und die SS., deren Gefangener der Reichs­kanzler ist, verlangt stürmisch, daß mit jedem nationalen Wettbewerb aufgeräumt werden muß. Göbbels  , Göring  und andere, die im Radikalismus der Braunen schwimmen,

fordern von Hitler   ein staatliches Verbot aller nationalen Konkurrenzverbände, falls diese sich nicht von selbst auflösen.

In Eingaben an die Reichsregierung werden die deutschnationalen Verbände, die christlichen Jugendorganisationen und jede gleichgeschaltete Sonderbewegung als gro­unfug" bezeichnet. Auch Auch alle nicht nationalsozialistischen Organisationen des Mittelstandes sollen zerstört werden.

ber

In einigen Landesteilen sucht man die rebellische SA. und SS.   durch eine neue Terrorwelle gegen die Marristen abzulenken, so in der Pfalz  . In Pirmasens   z. B. durch­ziehen SA.   und SS.   gemeinsam mit der Polizei die Straßen. Zahlreiche marristische Arbeiter wurden mißhandelt. Im Ruhrgebiet   wurden einige bekannte SA.  - und SS.  - Führer verhaftet, so in Essen drei Brüder Dorny und Venohr. Jeder fritisch eingestellte SA.  - oder SS.- Mann wird als Kommu­nist verdächtigt.

In konservativ- nationalen Kreisen ist man empört über den Vizekanzler von Papen, dem man haltlose Schwäche vorwirft. Man fragt sich, wofür der Vizekanzler überhaupt sein Gehalt bezieht. Erst galt er gewissermaßen als Treuhänder der Konservativen im Kabinett. Als sich seine Unfähigkeit zeigte, sich gegenüber den Ellenbogen Hitlers   und Göbbels  zu behaupten, wurde erzählt, Papen werde für wichtige außenpolitische Missionen gehalten und bezahlt. Aber auch davon hört man nichts mehr. Er ist lediglich noch eine deko­rative Puppe.

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Deutschland   wird zur Zeit von unverantwortlichen SA.  ­Führern wie jenem Reichsstatthalter Sauckel   regiert, der elle Andersdenkenden ausrotten nicht nur die Marristen will. Das erklärt manches, was wie Jrrsinn anmutet. Wie lange Hitler mit diesen Kräften noch Schritt halten kann, wird sich zeigen. Mehr und mehr wächst die Stimmung, die größere Dinge will als den Ruin der Arbeiterorganisationen. Die Augen der proletarischen Elemente in der SA  . und SS  . richten sich auf den Großgrundbesitz, die Banken und die Schwerindustrie, als deren Schußtruppen ihnen die anderen nationalen Verbände bezeichnet werden.

Danzigs   heißer Boden

Vor innen und außenpolitischen Katastrophen

( I. I.) Die schwere Krise, in die die Neuwahlen zum Danziger Voltstag die Freie Stadt Danzig gestürzt haben, hat durch das Wahlergebnis vom 28. Mai und durch den zwei Tage später erfolgten Rücktritt der bisherigen deutsch­nationalen Regierung ihren Höhepunkt erreicht.

Die Nationalsozialisten haben sich bei den Neuwahlen die Mehrheit aller abgegebenen Stimmen zu verschaffen gewußt. Das bedeutet nichts anderes, als daß Danzig  innen und außenpolitischen Katastrophen entgegengeht, für die der Wahlkampf mit allen feinen Begleiterscheinungen bereits deutliche Vorzeichen gegeben hat. Ein unerträglicher Gesinnungsterror hatte es weiten Wählerkreisen unmöglich gemacht, frei ihren politischen Willen zu bekunden.

Namentlich in den Landgebieten, in denen etwa ein Drittel der Bevölkerung des Freistaates wohnt, tobte sich der natio­nalsozialistische Terror ungehindert aus. In den Dörfern wurden die Arbeiter mit schwersten wirtschaftlichen Repres= salien und Gewalttaten bedroht, falls sie ihre Stimmen für die Sozialdemokratie oder für die Kommunisten abgeben würden. Sozialdemokratische Funktionäre wurden durch SA  .- Horden gehindert, Wahlpropaganda zu betreiben, über die Teilnahme an sozialdemokratischen Versammlungen wurden von den Nationalsozialisten manchmal sogar schwarze Listen" geführt. Von einer Versammlungsfreiheit war auf dem Lande kaum noch die Rede. Starke SA  .­Trupps schüchterten die Bevölkerung ein und hinderten sie, selbst deutschnationale Versammlungen zu besuchen.

Dieser Terror wurde ermöglicht durch das Verhalten der Danziger Polizei, die sich be= reits Wochen vor der Wahl völlig in der Hand der nationalsozialistischen Parteileitung befand. Auch die ge= samte übrige Beamtenschaft war bereits vor der Wahl geichlpifen nationalsozialis stischen Organisationen beigetreten. Die Furcht vor Entlassungen und Maßrege lungen durch eine kommende Nazi- Regie: rung war start genug, um auch Widerstres bende zum Votum für das Hakenkreuz zu zwingen. Die Gerichtsbarkeit entbehrt je= der Objektivität und ermöglichte bekanntlich schon vor der Wahl den Raub des Eigentums der Danziger Freien Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten, ebens so die wirtschaftlich in feiner Weise gerecht: fertigte Eröffnung des Konkurses über die sozialdemokratische Danziger Volks: ft imme". Unter solchen Verhältnissen und angesichts der hemmungslosen Lügen und sehpropas ganda der Nationalsozialisten, die von den der Regierung völlig aus der Hand geglittenen Staatsorgas nen geduldet wurde, während sie die sozialistische Propas ganda stark behinderten, ist es erklärlich, daß der braune Terror fich 50 Prozent aller Danziger Wählerstimmen zu verschaffen wußte.

" Danzig  

soll fünftig also unter dem Kom­mando des deutschen   Reichskanzlers stehen. Eine Naziregierung schickt sich an, ihr Amt anzutreten, um die Befehle Adolf Hitlers   auszuführen. Danzig   soll ein neues Experimentierfeld für den Faschismus werden. Bis zur endgültigen Neubildung der Regierung dürfte sich das Reben in Danzig   äußerlich noch in verhältnismäßig ruhi­jen Bahnen abspielen. Was aber wird unter einer Nazi­

Regierung das Schicksal der Danziger friedliebenden und verfassungstreuen Bevölkerung sein? Danzig  

ist mit Zündstoff geladen. Die SA  .­und   SS.- Truppen, die unter dem Kommando von reichs­deutschen Nationalsozialisten stehen, haben seit einiger Zeit erhebliche Verstärkungen aus dem Reich erhalten. Ber­ liner  , ostpreußische und bayrische SA. sind in Danzig   kaser­niert. Alle sind bewaffnet. In den Reihen der Nationalso­zialisten sind Listen im Umlauf, in denen die Namen so­zialdemokratischer und kommunistischer Funktionäre ver­zeichnet sind, gegen die Terrormaßnahmen vorgenommen oder zum mindesten durch Polizei und Gerichte hinter Schloß und Riegel gebracht werden sollen. Schußlos fühlen sie sich dem nationalsozialistischen Terror ausgeliefert, wenn nicht von außen her Gegenmaßnahmen getroffen werden. Die Danziger Bevölkerung setzt immer noch ihre Hoffnung auf den Völkerbund, der im Statut der Freien Stadt Danzig  den Schutz der Danziger Verfassung und die Sicherung von Ruhe und Ordnung im Gebiet der Freien Stadt Danzig  übernommen hat.

Auch die Nationalsozialisten wtffen, daß sie ihre Politik in Danzig   im Scheinwerferlicht der Welt werden machen müssen. Deshalb geben sie jetzt vor ihrer Regierungsüber­nahme in der Deffentlichkeit eine Erklärung nach der an­dern ab, in der sie ihre Legalität und Verfassungstreue be­teuern. Aber diese Beteuerungen sind genau so zu bewerten wie ihr Versprechen, mit Polen   in Frieden zu leben und die Rechte Polens   und der polnischen Minderheit in Danzig  zu achten. Sie haben solche Erklärungen schon des öftern in die Welt hinaus geschrien, und doch haben sie gleich­zeitig täglich Bestimmungen der Verfassung und der Gesetze verlebt, Ueberfälle auf Andersdenkende, Juden und Polen  , gemacht, Arbeiter auf der Straße verprügelt und Arbeiter= wohnungen demoliert. Die Tätigkeit der Nationalsozialisten in Danzig   hat seit ihrem Bestehen nichts anderes als Un­ruhe, Bluttaten und immer neue schwere Zwischenfälle mit dem Nachbarstaat Polen   herbeigeführt, ohne den Danzig  wirtschaftlich nicht existieren kann. Danzig  

ist ein heißer Boden und bei aller Klein­heit seines Staatsgebietes kann es für die Welt nicht gleichgültig sein, wer in Danzig   regiert und wie regiert wird. Die Beunruhigung in Danzig   und jede Erschütte rung seines Staatslebens tann schwerste europäische   Kon flikte zur Folge haben, jeder Funke, der in das Pulver­faß nationaler Gegensätze auf Danziger Boden fliegt, tann einen Weltbrand entfachen. Deshalb erfordert ge= rade die augenblickliche gefahrvolle Zuspigung der Situas tion in Danzig   die angespannteste Aufmerksamkeit der Welt. Danzig   darf nicht zum Tummelplay des braunen Terrors und nationalistischer Leidenschaften werden.

Der Hohe Kommissar des Völkerbundes in Danzig  , der Däne Helmer Rosting  , hat bisher nur eine abwartende Haltung eingenommen, die in weitesten Streisen nicht mehr verstanden wird. Er muß sich darüber im klaren sein, daß eine nationalsozialistische Regierung in Danzig   nicht im stande sein kann, die ihr hier gesteckten Aufgaben zu erfül­Icn. Sie wird vielmehr eine ständige Beunruhigung der Danziger Bevölkerung darstellen und die wirtschaftliche Zu­sammenarbeit mit olen, auf der die Gristenz Danzigs be­ruht, völlig unmöglich machen. Unter solchen Umständen ist die Verantwortung des Hohen Kommissars außerordent­lich gewachsen. Er wird handeln müssen, sollen sich nicht un­absehbare Gefahren über Danzig   zusammenballen. Wien  

, 20. Juni. Auf einer Holzbrücke über die Flügels Du gleichst dem Geist, den Du begreifst" bächtnisfeier im städtischen Schauspielhaus wurde dem bahn Liesing- Staltenleutgeben am Rande des Wiener   Wal­des, südlich von Wien  , wurde heute nacht gegen 1 Uhr ein Sprengstoffanfchlag verübt, der die Holzbrüde zerstörte und auch das Mauerfundament start beschädigte. Die Eisen­bahnschienen blieben unversehrt. Die Nazi- Täter sind ents tommen Berlin  

, 20. Juni. Der Reichspräsident hat ausgerechnet dem Schriftsteller Walter Bloem   anläßlich seines 65. Ge­burtstages die Goethe- Medaille verliehen und mit einem herzlichen Glückwunschschreiben zugehen lassen. Frankfurt  

a. M. Anläßlich einer Dietrich- Eckhart- Ge­Staatskommiffar im preußischen Kultusministerium Hans Hinfel, Reichsorganisationsleiter des Kampfbundes für Teutsche Kultur und Leiter des preußischen Theateraus­schusses, die Goethe- Plakette der Stadt Frankfurt   a. M. perliehen.