Die Angst! Die Angst!

Staatsgefährdende Grammophonplatten

Ans mehreren Städten Deutschlands   wird uns gemelbet: Arbeiter, die sich auf ihren Grammophonplatten bie Inters nationale vorspielen ließen, wurden denunziert. Es wurde gebaussucht. Die Grammophon and die Platten wurden bes hlagnahmt. Die Arbeiter wurden in Schutzhaft genommen.

Astrologie"

' Angeblich kommunistische Geheimwerkstatt

Eine Geheimwerkstatt, die von einem russischen Staats­angehörigen betrieben wurde, ist jetzt in der Heinestraße in Neu- Buch bei Berlin   gesprengt worden.

Es handelt sich dabei um eine Propaganda- Zentrale, in ber tommunistisches Material hergestellt und von dem In­haber, etnem 36 Jahre alten Erich Müller, vertrieben wurde. Diese Geheimwerkstatt war seinerseits mit den mo­dernsten Hilfsmitteln, wie Schreibmaschinen und Motor­rädern, versehen, wie man andererseits das Treiben unter bem altertümlichen Deckmantel der Astrologie verbarg.

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Die Arbeit des Russen Müller, der aus Berlin   geflüchtet tst, wurde entdeckt, als der Oberlandjäger von Lindenberg, Dierds, eine Durchsuchung des Hauses Heinestraße 77 vor­nahm, um gemäß der Bestimmung über die Beschlag­nahme des Vermögens der KPD.  - gegen den Russen vor­sugehen. Es stellte sich heraus, daß dieser schon geflüchtet war. In dem Hause wurde noch seine 82 Jahre alte Ehe­frau angetroffen.

Als der Beamte in die Bodenräume tam, stieß er auf etwa fünf 8entner Propagandamaterial der KPD., einige 60 Bücher in russischer Schrift und auf etwa 15 000 so­genannte Horoskope.

Rassenpolltischer Belrat

Die Erforschung der Großmütter beginnt

Der vom Reichsinnenminister eingefeßte raffen politiche Beirat beim Reichsinnenministerium wird bem Bölkischen Beobachter" zufolge am kommenden Mitt­woch au seiner ersten fonstituierenden Sizung zusammen­treten, in der insbesondere die mit der neuen Beamten­gefezgebung zusammenhängenden Fragen zur Erörte rung stehen weredn. Besondere Bedeutung erhält die Sigung durch die Teilnahme des Reichsinnenministers Dr. Frid, der bei dieser Gelegenheit umfassende grundsägliche Ausführungen aur Raffenfrage unter staatspolitischen Ge­sichtspunkten machen wird.

Bekanntlich müssen die Beamten thre rassenreine Abstam­mung bis zu den Großeltern väterlicher und mütterlicher­feits nachweisen.

Es wird etwas schwerhalten, test noch au erforschen, ob es bet den Großeltern immer streng arisch zugegangen ist.

Ungarische Opposition

Gömbös   läuft Spießruten!

Wegen seines Besuches bei Hitler  

Am Tage nach der Heimkehr des ungarischen Minister­präsidenten Julius Gömbös aus Berlin   mußte dieser im Abgeordnetenhaus von oppositioneller Seite ein völliges Spießrutenlaufen ertragen wegen seines Besuches bei Hitler und wegen der Auslegung, mit welcher er diesen Besuch als im Interesse der Nation" gelegen der öffent­lichen Meinung Ungarns   plausibel machen wollte. Der Sozialist Emanuel Buchinger nuzte auch diese Gelegenheit dazu, die falschen Wege der offiziellen ungarischen Außen­politik aufzuzeigen. Die Tatsache feststellend, daß das Land die Berliner   Retse des Ministerpräsidenten mit der größten Aufregung und mit noch größerem Mißtrauen aufgenom men habe, betonte der Redner, daß wenn zwei solche Ministerpräsidenten wie Gömbös   und Hitler   unter vier Augen verhandeln, so ist das unter der gegenwärtigen europäischen   Atmosphäre absolut ungeeignet, den Interessen Ungarns   zu dienen. Der Ministerpräsident hat u. a. gesagt, es interessiere ihn die politische Lage in Deutschland  , ferner, ob Hitler wirklich der Mann ist, für den ihn das deutsche  Volt hält, oder ob er so ist, wie ihn die europäische Presse hinstellt. Es ist jedoch die Frage,

welchen Teil des deutschen   Volkes der Ministerpräsident für kompetent hält, diese Frage zu entscheiden. Von einem einheitlichen deutschen   Bolte kann heute überhaupt nicht gesprochen werden. Durch das Hitler- Regime wurde bas deutsche   Volk nicht in zwei gegnerische, sondern in zwei Lager von Todfeinden auseinander gesprengt.

Es ist also ein tragischer Irrtum, wenn der Ministerpräst­dent glaubt, daß er den Interessen des Landes dient durch die Anbiederung an ein solches Regime, welches das deutsche Volt in zwei feindliche Lager gerissen hat. Wie es scheint, ist es für den Herrn Ministerpräsident nicht wichtig, daß bei den Wahlen im März trop des blutigsten Terrors zwölf Millionen Arbeiter gegen Hitler   gestimmt haben, fünf Millionen Stimmen hat die Katholische Partei und brei Millionen Stimmen erhielten Parteien anderer Rich­tung.

Diese 20 Millionen erwachsener Deutscher   scheinen bem ungarischen Ministerpräsidenten Hekuba   zu sein.

Hat der Ministerpräsident auf dieser Grundlage die wirk­liche Stimmung des deutschen   Volkes beurteilt? Der Ministerpräsident hat es für notwendig gehalten, nach­drücklich zu betonen, daß er das Hitler  - Regiment nicht für etwas vorübergehendes hält. Da müssen wir ihn fragen: kann heute, wo noch vor kurzem Throne zusammengestürzt sind und durch die Gestaltung der Weltsituation jahrhunderte alte Reiche zerschlagen wurden, wo fast tagtäglich gewaltige Wendungen eintreten, von einer politischen Stabilität ge­sprochen werden?

Der Ministerpräsident ist nicht berechtigt, temanden einen Vorwurf zu machen wegen der Art der Aufnahme seiner

Aushungerung Jüdischer Aerzte Berliner   Reise im eigenen Lande. Im Gegenteil,

Hinauswurf aus den Krankenkassen

Der Frankfurter   Aerzteverband für freie Aerztewahl e. V. fandte am 22. d. M. folgendes Schreiben an einen Teil seiner Mitglieder:

Hersteverband für frete Aratwahl. Frankfurt  - M, 22. 6. 88. 8. B. Weißfrauenstraße 11. Fernsprecher 21 190. Auf Grund der Berorbnung des Reichsarbeitsministers vom 22. 4. 1988,§ 27 a der Zulassungsordnung wird hiermit Ihre Zulassung zu den RVO.- Kassen mit Wirkung vom 1. Juli 1988 an für beendet erklärt.

Begründung:

Nichtarische Abstammung. Die in§ 22 Biffer 2 ber Zulassungsordnung vorgesehenen Ausnahmebestimmungen treffen für Sie nicht zu. Der Vorstand des Aerzteverbandes für frete Arztwahl e. V. i. A. gea. Unterschrift."

Dem Schreiben ist eine Anlage beigefügt, welche die for­mellen Bestimmungen über die Beschwerdemöglichkeiten mit­teilt.

Demzufolge stehen in wenigen Tagen den Mitgliedern der betroffenen Saffen schäßungsweise mehr als hun­dert Aerzte und Aeratinn en nicht mehr zur Verfügung, falls nicht die Möglichkeit der Beschwerde für eine Anzahl der Betroffenen Wirkung hat.

Für die hundert Aerzte bedeutet das Vorgehen Vernich­tung der Eristena.

der Ministerpräsident war es, der mit seiner Berliner  Reise das Land in eine peinliche Situation gebracht hat. Und diese Angelegenheit kann unmöglich durch eine solche Rede des Ministerpräsidenten beigelegt werden, in welcher er ganz schlecht verhüllt seine Auffassung daß für ihn das Parlament ein Schmarrn ist! zum Ausdruck bringt.

Der Ministerpräsident bemüht sich, seinen Berliner   Besuch mit wirtschaftlichen Interessen in Verbindung zu bringen. Demgegenüber fühlt das Land unverkennbar, daß die wirt schaftlichen Fragen in diesem Falle nur einen Vorwand bilden. Schließlich weiß doch heute bereits jedermann, daß unter der Hitlerschen Antarkie die wirtschaftlichen Bes strebungen Ungarns   ganz aussichtslos find.

Aber angenommen und nicht zugestanden, daß der Minister­präsident die wirtschaftliche Frage für die wichtigste gehalten hat, ist es vom taktischen Standpunkt aus richtig, unsere wirtschaftliche Verlegenheit, unsere Angewiesenheit so fraß aufzuzeigen? Diese Haltung grenzt an Unterwürfigkeit und ist den wirtschaftlichen Interessen Ungarns   direkt schädlich. Aber alle Argumente, welche sich auf wirtschaftliche Inter effen berufen, werden zunichte durch das Bewußtsein, daß der Ministerpräsident eigentlich dem Finanzminister Imredy  , der jetzt in der Londoner Konferenz die wirt­schaftlichen Interessen Ungarns   vertritt, in den Rücken gefallen ist. Die Bemühungen des Finanzministers draußen werden nichtig gemacht und nach dem Geschehenen wird man ihn in London   nicht verstehen, vielleicht eher auslachen.

Je mehr man sich bemüht, diesen Schritt des Minister­präsidenten zu deuten, zu erklären, um so unverständlicher

wird diese Aktion. Aber wir sind der Ansicht, daß dieser perfehlte Flug nach Berlin   nicht bloß vom Ministerpräst denten reklamiert werden muß. Schließlich haben wir doch auch einen Außenminister. Wir müssen die Frage aufwerfen: Weiß Außenminister Kanya, um was es sich da handelt? Hatte er von der Aktion des Ministerpräsidenten Kenntnis? Die ganze Rolle des Außenministers ist übrigens sehr eigen­tümlich, unbegründet. Es kann nicht die Rolle des Außen­ministers sein, daß er manchmal auf 10 bis 15 Minuten im Parlament erscheint und wenn er erfährt, daß jemand über außenpolitische Fragen sprechen will, er den Saal verläßt. Das könnte auch billiges erledigt werden.

Im offiziösen deutschen   Organ der ungarischen Regierung konnte man lesen, es sei noch nicht der Zeits punkt dafür gekommen, die geheimen Bes aiehungen der Berliner   Affäre au lüften." Bei der gegenwärtigen Regierungspraxis wird die Auf­deckung dieses Dunkels auch nicht so bald erfolgen. Ueber­haupt hat es den Anschein, als ob der Ministerpräsident nicht geneigt wäre, die für das Land äußerst wichtigen Angelegenheiten dem Parlament- wie man sagt- an die Nase zu binden. Wir möchten aber dennoch wissen, was da geschieht und was vorbereitet wird. Die Vossische Zeitung - in der bekanntlich Hitlers   Meinung zum Ausdruck tommt hat vor kurzem geschrieben, daß Hitler   im Wege der engeren Verbindung mit der ungarischen Regierung die nicht zur Kleinen Entente   gehörenden östlichen Staaten konsolidieren will"...

Ist etwa Hitler   in Europa   dazu berufen, Ungarn   zu fon­solidieren? Es ist entschieden festzustellen, daß in den Ab­fichten des Ministerpräsidenten und des Außenministers sich eine neue Orientation meldet. Ist es nicht sonderbar, daß die Regierung sich in der Richtung der Berliner   Reichs­regierung orientiert, deren gesamte politische Zielsetzung im Zeichen der alten preußischen Devise: immer feste druff!" fich bewegt?! Demgegenüber ist festzustellen, daß der bedeu­tend flinkere Dollfuß, d. h. Oesterreich, dieser Orientation schleunigst ausgewichen ist, wir aber gehen dem Hitler und den Nazis auf den Leim.

Wir müssen die Frage stellen: was ist die Stellung Italiens   zur neuen Orientation und was ist heute die Lage schaft Italiens   reklamieren wollten; wir halten diese nach Ungarns   Italien   gegenüber? Nicht als ob wir die Freund­wie vor für verfehlt. Aber wir haben das Recht, ja wir sind verpflichtet, bei der Regierung jene Außenpolitik zu refla­mieren, welche sie bisher als die richtige bezeichnet hat insbesondere was Italien   betrifft. In der europäischen  Politik bezeichnet man als die Ursache der ungarischen Tragödie gerade die deutsche   Orientation, aus der das Urteil: mitgefangen mitgehangen" erfolgte, das will heißen, daß Ungarn   deshalb von Trianon betroffen wurde, weil es in das Schlepptau der deutschen   Politik geraten ist. Wenn wir nun in die internationale Front der Hitlers  Politik hineingeraten, so können wir aufs neue ein trauriges Entgelt dafür bekommen.

Es ist eine gefährliche Politit, es ist Vogel- Strauß- Politik, auf die sich der Ministerpräsident nach dem Viermächtepakt eingestellt hat. Mussolini   hat zehn Jahre lang diese Politik gemacht, aber Mussolini   orientiert sich bereits. anders, wenn er es auch dem ungarischen Ministerpräsidenten noch nicht gefagt hat...

Der Ministerpräsident ist in eine falsche Position geraten als er es verabsäumte, die Nachbarn entsprechend zu würdigen. All das überzeugt uns davon, daß er seine Außenpolitik der reaktionären inneren Politik anpaßt und das macht es verständlich, daß der ungarische Ministerpräsi­dent sich dem Unterjocher der deutschen   Arbeiterklasse zu­gefellt, neben Hitler   stellt, was wir als die Vertreter der Arbeiterklasse noch im besonderen als verlegend bezeichnen müssen.

Aus dem Innerften unferes Herzens rufen wir unseren armen, verfolgten deutschen   Arbeitsbrüdern zu: Vers wechselt nicht das ungarische Volt mit der ungarischen Regierung!

Der Ministerpräsident spricht immer über nationale Ein­heit". Wir legen diese Einheit ganz anders aus: Die wahre Basis der nationalen Einheit, des Patriotismus ist die Demokratie, zu der aber die Regierung mit allen ihren Handlungen in Gegensatz steht.

Grotesken der Humorlosen

Hitler   Butter

Für Arbeitslose und schlechtbezahlte Arbeiter ist die Mar garine unerschwinglich teuer geworden. Die armen Familien leben wieder wie sur Kriegszeit von der sogenannten Harz  schmier, der ganz billigen Marmelade.

Für diese zähe Masse hat der Volksmund schon einen bezeichnenden Ausdruck gefunden. Man nennt sie Hitler  Butter! Herr Göbbels   weigert sich entschieden, diese Be­eichnung für seine Hitlerpropaganda zu verwenden.

Wie die Großen summen, so 3 witschern

die Jungen...

dienste um die Förderung des Alkoholkonsums zum Ehren- deutschen   Gesandtschaft zu Belgrad   gearbeitet hat, und der, mitglied ernannt werden!

Deutsche   den Führer" auf den Blocksberg gewünscht. Auch während der Nazi- Walpurgisnachtfeier haben viele Panther herausgeholt: Die listige Hoffnung, daß Tucholsky Aus dem Berliner 300 hat man den Tiger und den sich dahinter versteckt halte, wurde enttäuscht.

trupp unter gemeinsamer Führung von Jabotinski und Die Idee, einen na- zion- alsozialistischen Jugendstoß Hauptmann Röhm zu bilden, erweckt namentlich unter den Freunden des Letteren wärmstes Interesse.

hat Goethe während seiner Straßburger Zeit mit dem Groß­Nach den neuesten Forschungen von Adolf Bartels  vater von Brahms   dreimal in einem foscheren Restau­rant zu Mittag gegessen. Zum Protest gegen diese Raffen­schande beantragte die Deutsche Studentenschaft   bei dem Reichs- Wirtschaftsgericht die Ausmerzung sämtlicher jüdischer Speiseanstalten und Großväter. Als Gegenfund­gebung plant die Habima   eine Aufführung des Lohengrin   in Jiddisch, dergestalt, daß der Schwan kurz vor der Grals­erzählung mit Mazzes gefüttert wird.

Die großen Kanonen wie Hitler  , Göbbels  , Frid... haben fich bekanntlich die bombastische Sprache angewöhnt, die einst Wilhelm sprach, um huldvollst seinem untertänigen Volk zu imponieren. Herr Hitler   geruht gnädigst, er ordnet an, er befiehlt, und die Gleichgeschalteten ersterben in Ehrfurcht. In denselben Tönen zwitschern jezt natürlich auch die kleinen Gauführer. Es ist zum Totlachen schön, was da an schwul­stigen Aufrufen erlassen wird. So hat vorgestern der Gau­führer Florian in Düsseldorf   zu dem Stahlhelmverbot aller­gnädigst einen Aufruf verfaßt, in dem es u. a. heißt: habe ben mir seit langen Jahren bekannten und im Front Glossen zum Dritten Reich soldatengeist äußerst bewährten Kameraden Elhaus mit meinem Vertrauen ausgestattet. Gauführer El­haus hat dieses Vertrauen in echt deutschem Sinne erwidert und die Neuorganisierung des Stahlhelms in Düsseldorf   übernommen."

Wie fich so ein Schleimbruder fühlen mag, wenn ihn ein noch größerer Schleimer mit seinem Vertrauen aus­

stattet?

Nationale Weinkellereien...

In Koblenz   fand dieser Tage die Gründung des Reichs verbandes nationaler Weinkellereien Deutschlands  e. B." statt. Wie wir hören, soll auf der nächsten ordentlichen Sigung der nationalen Weinfellereien Herr Dr. Key von der deutschen   Arbeitsfront wegen seiner großen Ver­

Viator.

Wie man erst jetzt erfährt, sitzt auch im Auswär tigen Amt zu Berlin   ein Nazikommissar. Es ist

ein Fürst Waldeck, also ein nationaler Vollblutsozialist. Er hat sich begreiflicherweise zunächst in der Personalabtei­lung eingenistet mit dem Erfolg, daß der bisherige Personal­chef, Freiherr von Grünau  , in einen Krankheits­urlaub gegangen ist, aus dem er nicht in den Dienst zurück­fehren wird. Die mittleren und unteren Beamten des Amtes haben sich so gut wie vollzählig gleichgeschaltet. Von den höheren Beamten dagegen sind nur etwa ein halbes Dußend der Nationalsozialistischen   Partei beigetreten. Zu ihnen gehört als lautester Rufer im Streit ein Legationsrat Windecker, der früher unter Adolf Köster in der

als er bald nach dem Tode Kösters nach Berlin   berufen wurde, einzelnen Sozialdemokraten zu verstehen gab, daß er ein linksgerichteter Mann sei, dessen Auffassungen sich von denen der Sozialdemokratie nicht wesentlich unterschieden. Der Außenminister Neurath hat, wie es heißt, Herrn Hitler   den forporativen Bei­tritt seines gesamten Stabes zur national­sozialistischen Beamtenorganisation ange­boten. Hitler   hat diese Offerte abgelehnt. Offenbar will er Auswärtige Amt zufällt, vollständig freie Hand in der Be­für den Augenblick, in dem den Nationalsozialisten auch das sezung der Posten behalten.

Herr Dr. Göbbels   hat in einer Versammlung zu Frankfurt   a. M. ausgeführt, die Nationalsozialisten hätten nicht die Absicht, über die Zwirnsfäden enger Gesetze zu stolpern. Auch die Geseze dienten dem Staat, und eine ver­antwortungsbewußte Regierung müsse den Mut haben, Gesetzesfesseln zu sprengen.

Klarer und rücksichtsloser kann sich eine Regierung nicht zur Anarchie bekennen.

Der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Schmtvt. Hannover   hat bei Herrn Göring Einspruch gegen die bei deutschnationalen Reichstagsabgeordneten vorgenommenen Haussuchungen erhoben. Es sei darin eine Verlegung der Immunität zu erblicken.

Die Deutschnationalen als Hüter der Immunität! Wo sind sie gewesen, als die kommunistischen   Abgeordneten zum Parlament nicht zugelassen wurden, und als zahlreiche sozialdemokratische Volksvertreter wider alles Recht in­haftiert wurden? Wo sind sie heute, wo durch das Verbot der Sozialdemokratie sämtlichen parlamentarischen Vertretern der Partei willkürlich ihre Mandate geraubt werden?