Immer daran denken- nichts vergessen!

Von einem Republikaner

Es ist immerhin denkbar, daß dennoch eines Tages im Lande der neuen Romantik das Wunder geschieht: daß Hit­lers Kartenhaus auf deutschem Grunde zusammen­bricht! Was bliebe dann übrig? Mit welchem Menschen tönnte man sich an die Arbeit begeben, den Trümmerhaufen aufzuräumen?

Man könnte sagen, es sei müßiges Geschwäb, schon heute, da noch das Mitgliedsbuch der NSDAP . die alleingültige Freifahrtskarte ins Dritte Reich der Herrlichkeit ist, eine solche Frage aufzuwerfen. Denn bis zum wirklichen Er­wachen Deutschlands werde noch so mancher aus der heu­tigen Grundstellung aufrechter Haltung um die Ede gehen. Wer, so wird man weiter flöten, könnte überhaupt gerech= tes Urteil fällen über diejenigen, die anders sprechen muß­ten, als es in der Stahlkammer ihrer Gesinnung aussah!

*

So verteidigt man sie schon jetzt und so werben sie sich Telbst verteidigen: Wenn der Tag wieder fommen wird, an dem jenes Land voll Lust und Leben" kein Zuchthaus mehr ist! Dann werden sie alle, alle in unwandelbarer Treue den Boden der Tatsachen wieder einmal erreichen; das ganze Geschmeiß wird sich an die Befreier von Hitler mit der gleichen Vehemenz heranwerfen, mit der es teßt die natio­nale Erhebung" mitgemacht hat. Wie werden die Barthel, Benns, Sinsheimer , die großen und kleinen Göt­ter im Tempel des Wotan- Kult, aus ihren Füllfedern Ströme neuen Geistes vergießen; aus dem nationalen Umbruch". Das Brechen wird keine Ende nehmen... Und sämtliche deutschen Professoren werden, wie gehabt, die ata­demische Würde wahren, indem sie durch flammende Auf­rufe und zündende Ansprachen die Reinigung Deutschlands von der nationalen Schmach der Diktatur etnes landfrem­den und undeutschen Mannes" fordern und im übrigen das neue Regime ihrer stets loyalen Mitarbeit versichern wer­den. Die deutschen Richter, Gipfel unantastbaren Gewissens, werden in einer von hohem fittlichen Ernst getragenen Entschließung" den Allerhöchsten Richter als Zeugen dafür anrufen, daß sie nie und nimmer, auch nicht unter dem 3wange einer undeutschen Diktatur, das Recht parteiisch gebeugt und gegen die ewiggültigen Gefeße der Gerechtig keit verstoßen hätten. Jedes Verbrechen, auch wenn es sich ,, national" verbrämt habe, sei von ihnen streng geahndet worden, sie hätten keinem anderen Befehl als dem ihres Gewissens gehorcht. Und am Abend dieses Tages wird- nach dem Pausen- Glockenspiel Ueb' immer Treu' und Red­lichkeit" der hochverehrte Herr Reichspräsident von Hin denburg über alle deutschen Sender aus Neudeck ein Manifest an das neuerwachte Deutschland " verkünden: Die Treue ist das Mark der Ehre..."

Hell Dampf"

Hitlergruß bei der Reichsbahn

-

Der deutsche Fremdenverkehr geht rapide zurück und einer der größten internationalen Badeorte Deutschlands , Baden- Baden , hat infolge des Aus­bleibens der Ausländer sogar seiner Kurkapelle kündigen müssen.

Jeht aber hat die deutsche Reichsbahn ein neues Mittel zur Anlockung der Fremden erfunden: Sie hat an geordnet, daß auch die gesamten Beamten der Reichsbahn in Zukunft mit dem amtlichen Hitlergruß zu grüßen haben. Jetzt fanns am Fremdenzustrom doch wohl nicht mehr fehlen!

Schluß mit der Humanität

Die soziale Gerichtshilfe ist in ganz Preußen abgeschafft worden. Die reaktionäre Maßnahme wird damit begründet, daß diese Einrichtung, die das Los der Strafgefangenen er leichtern sollte, für die heutige Zeit nicht paẞt".

Denn die Strafe soll ein Uebel sein, und in Görings Preußen kann nicht geduldet werden, daß dem Gefangenen irgendetwas erleichtert wird.

Emigranten

Eine Emigrantin schreibt der ,, Wahrheit" in Prag :

" Wenn du gegessen hast, mach' dem nächsten Plaz!", mahnt ein Plakat in dem Raum, der von einem der Prager Hilfs­komitees den Emigranten zur Beköstigung zur Verfügung gestellt ist. In kleinem, immer überfüllten Raum müssen mit jedem neuen Tag neue Emigranten satt werden. Wirt und Kellner tun, was sie fönnen, um für reibungslose und schnelle Abfertigung zu sorgen; auch die Emigranten tun wohl, was in ihren Kräften steht, um Geduld aufzubringen, wenn fie lange warten müssen. Aber eine gereizte, feindliche Stim mung überwiegt, denn die Situation der Emigranten hier ist fast durchgehend verzweifelt, ausweglos.

" Ich warte schon fast eine Stunde, habe Hunger", ruft ein älterer Mann dem Speisenträger zu, der die abgegessenen Teller abräumt, ich werde mich über Sie beschweren!" Und auf die Antwort: Ich bin nicht der Keuner", nersucht er's mit einem Wig: Er ist kein Kölner, denn er ist ein Prager." Triumphierend sieht er sich um, Beifall für seinen Wit suchend. Aber niemand kümmert sich um ihn.

Die Suppe schmeckt nicht", teift eine grell Geschminkte en Kellner an, uns Emigranten bietet man eben alles!"

" Man müßte ein Buch schreiben", redet ein junger Emigrant auf seine Tischnachbarn ein, Titel: Wie benehme ich mich als Emigrant? Punkt eins: bescheiden, aber nicht demütig; Punkt zwei: heiter, aber nicht ausgelassen; Punft drei: nicht schäbig, aber auch nicht gut gekleidet. Wer ist dafür, daß die ses Buch geschrieben wird?" Er quittiert befriedigt das La­chen einiger weniger, lärmt: Abstimmung!" und als nie­mand antwortet:" Ich sag's fa immer, Emigranten haben feine Spur von Unternehmungsgeift."

Wenn man bloß wüßte, wie man die viele überflüssige Zeit totschlagen soll, wenn man so an Arbeit gewöhnt ist wie ich", seufzt ein noch junger Mann, in Berlin bab' ich rft geschimpft, daß das Geschäft so wenig einbrachte. Wenn ich bloß wieder dort wäre! Aber ich bin Jude."

Sehen Sie sich Prag an, es ist eine sehr schöne Stadt", rät einer.

Nichts hab' ich gesehn, und ich will auch nichts sehn, so

Jawohl, deutsche Menschen außerhalb des braunen Ker­fer- Gemäuers, so wird es sein und nicht anders: Wenn nicht schon jetzt dem vorgebeugt wird! Brüllt allen, die für charakterlose Halunken auch nur ein Wörtchen der Entschul­digung sagen, in die Ohren: Es ist nicht wahr, daß sie es tun mußten!" Sie haben es nur getan, weil sie verlumpt waren, weil sie das Einkommen höher bewerteten als die Gesinnung, weil sie dienstbeflissene Kreaturen des Betlenhonorars sind! Plötzlich entdeckten sie ihre Pflichten

als

Familienväter", plöglich fielen ihnen die Schuppen von den Augen, daß sie bisher geirrt", plötzlich stellte sich bei ihnen die sittliche Notwendigkeit" ein, im Interesse der Allgemeinheit sich die Mitarbeit am neuen Werden" nicht versagen zu dürfen! Welch ein Kunststück, welch eine heroische Haltung: Einer Gesinnung solange anzuhängen, wie man mit ihr gute Geschäfte machen kann! Doch welch eine Zu= mutung, für die Ueberzeugung das Opfer der Stellungs­und Einkommenslosigkeit bringen zu sollen! Das, Edelste der Nation, ist das Privileg der Proleten, der einfachen Klassenkämpfer, die sich für ihre Gesinnung hinschlachten, foltern oder einsperren lassen durften, die millionenweise schon seit Jahren stempeln gehen und hungern. Das kann man doch nicht von einem deutschen Professor, Richter, Dich­ter oder Zeitungsschreiber verlangen! Denn sie haben ja ein verbrieftes Anrecht darauf, daß es ihnen immer besser schen muß als den Proleten.

*

Man freut sich uneingeschränkt jedes Menschen, dem es gelungen bist und noch gelingt, aus Hitlers Massenforret­tions- Anstalt zu entschlüpfen. Aber seht Euch diese Emigran ten an, diese Auch- Emigranten! Wieviele von ihnen sind nicht aus Gesinnungstreue, sondern aus Mammon- Anhäng­lichkeit über die rettenden Grenzen gekommen. Und wieviele hätten drüben gerne in einer jüdischen Sektion der NSDAP . mitgetan, wenn ihre Nase es ihnen gestattet hätte. Aber sie alle werden auch in Märtyrer- Pose den Wiedereinzug in das andere Deutschland mitmachen wollen. Ebenso wie jene, die vierzehn Jahre lang in der deutschen Republik nicht das nationalistische Unkraut mit Stumpf und Stiel ausgerottet haben, sondern alles in Grund und Boden regierten". Es ist, anläßlich der SPD. - Aktion in Prag , das Grundthema erörtert worden: Hat ein Führer, auch wenn er im Difta­tur- Land zu Kreuze kriechen muß, bei den Geführten zu bleiben oder darf er, aus Selbsterhaltungstrieb und um der Sache willen, sich in Sicherheit bringen? Welch' Thema für fünftige Doktoranden moderner Geschichte! Wir nicht so verschnörkelte Menschen sagen: Wo der Führer" eine Wirkungsmöglichkeit ausnüßen kann, hat er zu sein! Lenin hat im Eril gelebt, hat sich in den reifenden Wochen

-

U- Boote in der Havel !

Aus dem Brief eines 12jährigen Schülers

So trübe wie das Wetter, so trübe ist es auch in der Schule. Kannst Du dir denken, daß ich in der Stunde schon halb eingeschlafen bin? Unser Lehrer möchte sich die Haare ausraufen, daß er nicht vorwärts kommt. Es ist aber seine Schuld. Der ganze Tage wird verbummelt. Wir haben noch keine richtige Rechenaufgabe gehabt, welche man mit dem Namen bezeichnen kann. Wir haben seit Mai erst einen Aufsatz geschrieben. Unsere( der Schüler der aufge­lösten weltlichen Schule. d. Red.) Arbeiten werden strenger zensiert als andere.... Hier wird eifrig für den Deutschen Luftsport- Verband" gesammelt. Hier und dort sind Zelte mit Flugzeugen oder Flugzeugteilen auf­gestellt. Deutschland muß Luftschutz haben. Ausländische Flugzeuge sind über Berlin erschienen und haben Flug­blätter abgeworfen. Es hätten ja Gas- oder Brandbomben sein können. So heißt die Parole: Luftschutz." Es sollen auch schon Unterseeboote in der Havel gesichtet worden sein....."

So macht man die Kinder in Deutschland verrückt; die Erwachsenen sind es in Massen ja sowieso.

lange ich nicht weiß, was aus mir werden soll. Mit jeder Woche wird die Unterstützung heruntergesezt. Was soll dar­aus werden?"

Haben Sie eine Unterkunft?"

" Ja. Mit vier anderen zusammen. Aber man ist ta froh, wenn man ein Dach überm Kopf hat. Aber das allein cenügt doch nicht. Fünfundzwanzig Kronen die Woche and Mittag­eisen, das reicht gerade, um nicht zu verhungern, um Leben reicht's nicht. Mit fünfundzwanzig Kronen die Woche, das heißt mit drei Kronen und einer knappen halben einen Tag auskommen. Wenn man sich auch noch so bescheiden einrichtet. morgens eine Scheibe Brot mit Quart, abends eine, ist das Geld zu Ende und man kann sich nicht das Allergeringite taufen. Meine Schuhe sind zerrissen, und ich fann sie nicht befohlen lassen, und wenn ich einen Brief nach Deutschland

schreiben will, dann weiß ich nicht, wo die zwei seronen her­nehmen. Vom Krankwerden gar nicht zu reden. Ich habe mit ein paar zusammengehungerten Kronen Vertretungen infe­riert, da ist die einzige Antwort, die eingegangen it."

Wir lesen: Glänzende Stellung, Einlagetapital 200 Stro nen, Verkauf von Wetterhäuschen, für jedes verkaufte Häus chen 5 Kronen Provision."

Glänzendes Geschäft", sagt der junge Arbeiter, schreit zu nicht,

vor der Oktober- Revolution versteckt gehalten: War er des halb ein Deserteur?

Sie aber werden alle mit unverwüstlicher preußischer Pünktlichkeit zur Stelle sein, wenn man wieder umlernen" muß. Bei Lloyds in London kann man schon heute Wetten auflegen, daß es wie 1918 sein wird

wenn nicht bei­

zeiten Dämme gegen diese Schlammflut vorbereitet werden! Ihr von der Barbarei wahrhaft Vertriebenen, geht an diese Arbeit! Seid nicht so phantasielos, Euch mit Hilfe von Sta­tistiken und arithmetischen Exempeln auszurechnen, daß Hit­lers Reich bald zusammenbrechen müsse! Bringt endlich die Phantasie auf, Euch von Ziffern zu emanzipieren! Jbr fönnt nur Vorarbeit leisten für den Fall, daß der Fall Hit­ lers sich aus dem Gesetz, nach dem er angetreten, ergibt. Aber diese Vorarbeit könnt Ihr sehr gründlich verrichten: Bildet einen( verzeiht das preußisch harte Wort) General­stab, der Umschau halten kann nach den Menschen, die dann wirken sollen, wenn das Nachher kommt!

-

Und wenn Ihr schon mit deutscher Gründlichkeit Euch be tätigen wollt, dann führt genau Buch über alle Abgewirtschafteten und über alle Gesin nungsjongleure, die mit attistischer Gewandtheit auf jedem Boden der Tatsachen immer wieder auf die Füße fal­len! Bernt vom Todfeind, der sich fahrelang auf den" Tag mit einer Schwarzen Liste vorbereitet hat. Hütet Euch das vor, auf den Humanitätsleim zu friechen! Schenkt ihnen nichts, auch wenn sie sich ebenfalls als Rückversicherung für die Zukunft hinter allerlei Pseudonymen und son­stigen Drapierungen verkrochen haben! Wer von Hitler ge­fressen hat, muß daran zugrunde gehen! Seid aber auch nicht zu nüchtern und zu zimperlich, aus den für unsere Sache Gefolterten und Gemordeten die Helden unserer Tage zu machen! Verschmäht nicht den Kult, der in diesen dafür dop­pelt empfänglichen Zeiten unentbehrlich ist. Die Verbrecher, in deren Fäusten sich heute Deutschland windet, haben den Zuhälter Horst Wessel zum heldischen Symbol erklärt. Und Ihr? Habt Ihr schon die Namen reinster Kämpfer für freies Menschentum, die gemordet wurden oder in Kerkern dahin­siechen, in Eure Herzen eingehämmert als Racheschwur?

Jawohl, predigt und nährt allerorts den einzigen und gesunden Haß gegen alle und gegen alles rings herum, was in diefer 3eit an sich und den anderen Verrat geübt hat! Faselt nicht von Demokratie, die nicht mitzubassen, sondern mitzulieben da sei; sondern setzt schon heute hart und un­verrückbar als ersten Paragraphen des neuen Staatsgrund­gesetzes einer neuen Republik fest: Wir werden Euch nichts vergessen!

Drittes Reichsbudget

Wie es kommen wird Einnahmen:

Reichsmart

150 000 000,-

·

500 000 000,-

2 000,-

170 000,- 478 000,-

Gleichgeschaltete Gewerkschaftsgelder. Eskontierung der Staatseinnahmen von 1984 bis 1986 mittels Schabscheine Zwei Grenzübertritte nach Desterreich Zurückgezahlte Verpflegsgelder ehemaliger Konzentrationslagergäste Aufnordungsgebühren staatstreuer Juden Beschlagnahmte Vermögen der System­parteien

Freiwillige Spenden für die nationale Gr hebung

Gesinnungsmonopol

Geldstrafen für marristisches Benehmen.. Steuern:

a) auf ostelbischen Großgrundbesitz. b) diverse Massensteuern.

Ausgaben:

13 600 000,-

7,88

850 000,- 720 400,-

.

12,17

1 000 000 000,-

1 665 320 420,- Reichsmart

Gehälter der Kommissare, Statthalter usw. 750 000 000,- Geheime Rüstungen zum Frieden Feuerwerke

Auslandspropaganda:

a) Bomben

b) Antigreuel

c) Flugspesen für Habicht

Versorgung der SA. und SS. Soziale Fürsorge Konzentrationslager

Zweite- Revolution- verhütende Mittel Munition für auf der Flucht Erschossene. Femespesen.

1 000 000 000,-

.

1380 000,-

120 000,

Ankauf von Karl- May - Büchern für die Bibliothek des Reichskanzlers Kosten der Bücherverbrennung Schlafpulver für Hindenburg .

Defizit wegen Alljuda..

0

einem der anderen Tische binüber:" Intereffiert uns Hapag Lloyd- Union

was ihr da redet über Demokratie und Hineinwachsen in den Sozialismus, nur Kampf gibt's, nur Kampf."

Politik ist hier verboten", mahnt eine junge Frau, die ihr etwa dreijähriges Mädel füttert, für uns, soweit wir Juden sind, gibt's nur eins: Palästina.

Und warum gehen Sie denn nicht hin?"

Die Frau zögert: Das ist nur was für die reichen Leute. Ich hab' gehört, man muß 6000 kronen dort deponieren, um reingelassen zu werden. Die Reichen gehen jest nach Palä­stina, die Bankiers und Fabrikbefizer, und reden dort große Töne und versuchen die zu unterdrücken, die dort die Wirt­schaft aufgebaut haben Ich hörte, man fragt dort die Ein­wanderer: Kommen Sie aus Deutschland oder aus Ueber­zeugung??"

Einer ist fortgegangen, auf seinem Teller sind zwei Sem­melknödel geblieben. Die junge Frau sieht auf den Teller, sieht sich ängstlich um, ob die anderen hinschen. Sie will zugreifen. Da kommt der Kellner, räumt ab. Die Frau zicht beschämt die schon ausgestreckte Hand zurück, fagt entschul­digend zu ihrem Nachbarn: Man hat so leicht Hunger, und mittags muß man für den Abend Vorrat essen." F. Mt.

Ungünstige Bilanz

40 000, 1000,

85 000 000,

104,41 800 000,- 180 000,-

8 500,-

8 000,-

170,-

25 000,- 4,50

1836 558 778,91

171 288 858,91

1 665 320 420,-

Der Geschäftsbericht der Hamburg- Amerika- Linie ( deren Blüte unter dem Juden Ballin war) ist äußerst ungünstig. Der Geschäftsbericht betont mehr die Pflege und Förderung des nationalen Gedankens" durch die Leitung dieser Linie, als die katastrophale Geschäftsschrumpfung. Nur durch Be triebseinschränkungen konnte die Linie überhaupt noch ge­halten werden.

Der Bericht des Norddeutschen Lloyd stellt einen Rüd­gang der Frachttonnen um 18 Prozent gegenüber 1931 und um 38 Prozent gegenüber 1930, der Passagiertonnen um 45 Prozent gegenüber 1930 fest. 80 Prozent der Einnahmen find in entwerteter Valuta gemacht worden. Die Aussichten beider Gesellschaften sind trübe. Besondere Sorgen verur sachen den Leitungen des großen deutschen Schiffahrtskonzern die Boykottmaßnahmen in England und Amerika , wovon der Geschäftsbericht schamhaft schweigt.