Der
1. Ec kegelt
,, Heil Holz!"
In der Frankfurter Zeitung ", die einmal bessere Tage hatte, liest man einen begeisterten Bericht über einen eglersonntag". Es muß, wenn man dem Blatte glauben kann, eines der erhabendsten Feste zur Erneuerung der deutschen Kultur im Sinne der Neuordnung gewesen sein. Wir lesen da:
Frankfurt hatte sich aufgemacht, Frank furt hatte sich angetan; grüne Girlanden woben sich von Fenster zu Fenster, die Straßenfronten überflutete ein Meer von Fahnen, die in der Pastosität ihrer marfanten Farben mitfeierten. Auf allen Straßen, die der Festzug passieren wollte, warteten viele, viele Menschen in den Kleidern und Farben des Sommers, froh er= regt und nach vorne lauschend... Alles war noch in den Vorbereitungen des Schauens, da tamen schon die ersten Zeichen. Voran, begleitet von Schupos zu Pferde, die Fahnenschwinger: alte Kostüme in Weiß und Rot und Silber, die langen Fahnen in stetem Schwingen Bald hinter der Spize repräsentierte sich der Bundesbannerwagen, einfach und heraldisch dakoriert, gefolgt zu beiden Seiten von einer ausgerichteten Reihe weißge= fleideter Regler. Dann tam der Gau Sachsen ; er hatte riesige Kontingente von Reglern gestellt, die nun in Scharen, je 6 Mann nebeneinander, den Frankfurtern Hauch und Grüße ihrer Heimat brachten. Leipzig , Dresden , all die großen und fleinen Städtchen bis herauf zum Erz gebirge bewiesen, daß Sachsen eine einzige tegelnde Landschaft zu sein scheint. Ueberall herrschte hellste Begeisterung."
Glaubt nicht, ihr Guten, daß sich unsere lieben deutschen Regler und ihre Gäste Sorgen machen. Sie hören nicht das Beschrei aus den Konzentrationslagern, nicht das Stöhnen der Mißhandelten aus braunen Häusern. Sie haben Spiele, fie fühlen sich wohl in der Tyrannei. Hitler ist ihr Mann. Heil Holz! Wahrhaftig, sie hätten längst Regelferien mit Hitler , Göring- und Göbbelsköpfen, wenn das im Hinblick auf das„ Köpferollen" nicht etwas peinlich wäre.
2. Die Greesberger jubilieren Ein Franzosendampfer wird in die Flucht geschlagen
Wir sind verpflichtet, unsern Lesern die„ Greesberger" vorzustellen. So nennt sich eine farnevalistische Gesellschaft in Köln , die alljährlich, vom 11. November angefangen bis in die Faschingszeit des kommenden Jahres, die besondere Heiterkeit des Kölner Jeckentums organisiert. In diesem Hitler- Sommer aber hatten die Greesberger ein besonderes Bedürfnis zum Jubilieren. In welcher Form sie es taten das mag der Bericht des Nazi- Blattes, des Westdeutschen Beobachters", im Wortlaut erzählen:
Vitamine„ F"
vergnügt Es ist nichts geschehen
Auch dieses Jahr hatte der Präsident der Greesberger das große Wagnis unternommen, einen der größten Düsseldorfer Dampfer, daß stolze Schiff Hindenburg ", für diese Fahrt zu gewinnen. 2000 Personen faßt dieser Dampfer, aber 800 Starten sollten nur verkauft werden, um große Bewegungsfreiheit an Bord zu haben. Der Vorstand hatte sich nicht verrechnet, die Greesberger blieben ihrer Fahne treu. Heinz Rüb steck rief, und alle, alle tamen. Er selbst mit strahlenden Augen als letter, begleitet von seinen Ratsherren und unter Voranmarsch der 58. S.- Standarte mit Hermann Schmidt hielt er seinen Einzug, jubelnd be= grüßt von allen. Wenn auch die Sonne ihr Antlitz Hinter dichten Wolken verborgen hielt, so herrschte doch bald eine vergnügte Stimmung an Bord, wozu die Weisen der geschickt verteilten zwei S.- Kapellen und der Kapelle Karl Adolfs sowie des Tambourkorps Humboldt im hohen Maße beitrugen. Eine kleine Verlosung verursachte viel Freude, und man kann es wohl nicht als Glück bezeichnen, wenn hierbei mehrere ältere Damen und Herren von der Göttin Fortuna mit einem freien feiratstuferat des Westdeutschen Beobachters" bedacht wurden. Rätselhaft blieb nur, woher plößlich der Polizeigewaltige tam, der mit allen Kräften versuchte, Ordnung in diese tolle Narrenschar zu bekommen. In der Nähe von Godesberg gab es noch eine Ueberraschung, denn der Ehrenvorsißende Amtenbrint er schien unter Kanonenschüssen mit seinem Motorboot und wurde unter schwierigen Umständen an Bord befördert. So ging dann alles programmäßig vonstatten, wenn man von den ganz merkwürdigen Aufenthalten absteht, die fast an jedem Dampferhalteplaß stattfanden. Wohlbehalten fam man nach Grafenwerth , wo im Garten des Hauptrestaurants schon alles für die große Kaffeeschlacht gedeckt war. Hier gedachte auch unser Heinz Rüb=
ited in fernigen Worten der Erfolge der nationalen Regie
rung. Ein breifaches Sieg- Heil und das begeisterte Singen des Deutschland und Horft- Weffel- Liedes bewegte selbst den Franzosendampfer, der mit mächtigem Bransen vorbei fuhr, dazu die Dampfventile abzustellen. Heinz Rübsteck war der Glücklichste von allen. Wie er mit seinen Ratsherren im richtigen Konner steht, das kann nur der verstehen, der dabei gewesen ist und es gesehen hat. Unter ihm und der treuen Mitarbeit seines Stabes sind die Greesberger das geworden, was sie heute darstellen, eine große Gesellschaft, in der Friede und Eintracht herrscht, wo die Sonne im Herzen jedes einzelnen wohnt und wo der Geist der neuen Zeit vorherrscht.
Wer wundert sich, daß durch diesen Ausbruch des musischen Teutonismus, gemildert durch kölsch, ein Franzosendampfer die Flucht ergriff? Da gibt es noch Sonne im Herzen! Da hat man noch Konner"! Es ist gut, daß der„ Geist der neuen Zeit" hin und wider an subtilen Aeußerungen des heiligen Zeit" hin und wider an subtilen Aeußerungen des heiligen deutschen Kulturwirkens und seiner Erneuerung sichtbar wird. Alaaf Kölln, mein lieber Heinz Rübsteck, Glücklichster von allen!
( Ein Zwiegespräch) Rechtsgeflügelt"
" Trotzdem behaupte ich, daß eine Menschheit ohne die Freiheit des Denkens, ohne das Recht des Zweifelns, ohne Kritik und ohne öffentliches Gewissen nicht leben kann."
" Nicht leben kann? Aber in Italien , in Deutschland lebt man doch! Wäre die Freiheit wirklich so etwas wie die geistige Atemluft der Nationen, so müßten die Menschen da längst erstickt sein."
Die
„ Nun, vielleicht ist die Freiheit nicht gerade die Luft der Völker, aber etwas Aehnliches. Ich las die Geschichte eines deutschen Kreuzers, der 1914 auf den Ozeanen den Kaperfrieg führte. Monatelang ging das ausgezeichnet. Mannschaft hatte reichlich zu essen, denn die erbeuteten Schiffe mußten ihren Proviant hergeben. Plöglich aber ertranften einige, dann immer mehr und endlich trieb das Schiff mit einer kraftlos in den Ecken kauernden Mannschaft in einen neutralen Hafen."
Woher kam denn das? Eine Epidemie vielleicht..." » Nein. Der Schiffsarzt war ratlos. Aber an Land wurden alle wieder gesund. Damals war man in der Forschung noch nicht soweit wie heute. Jetzt wüßte jeder junge Assistenzarzt Bescheid: die Mannschaft hatte monatelang von Konserven gelebt, auch von den gefaperten Schiffen immer nur Konserven übernommen, und wenn ihr Essen auch von Nähr= stoffen stroẞzte, es hatten die Vitamine gefehlt, jene geheimnisvollen Vitamine A, B, C und D, ohne die der Körper nach bestimmter Zeit zugrunde geht."
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Und die Nubanwendung?"
„ Die Freiheit wird vielleicht nicht wie die Luft bei jedem Atemzug von den Völkern gebraucht, aber sie ist ein Vitamin, dessen Fehlen sich kurz über lang rächen muk. Wovon lebt Deutschland geistig? Von Konserven. Von dem Vergangenen. Frische Geisteskost gedeiht nicht mehr. Forschung, Unterricht, Studium, alles verfümmert. Denken, dem das Resultat und die Richtung vorgeschrieben ist, bleibt steril. Eine Kunst, die nicht mehr kühn und kämpferisch, nicht mehr rebellisch und vorurteilsloß sein darf, stirbt ab. Natürlich, man fann eine Zeitlang ohne all das leben, sich subjektiv sehr wohl fühlen bei geistiger Ronservenernährung. Aber eines Tages zeigen sich die Ausfallserscheinungen. Das
Das Hakenkreuz bedeutet...
Es ist bekannt, daß das Hakenkreuz keineswegs eine Er findung der Nazis ist, sondern daß sie es, ebenso wie alle übrigen Symbole, gestohlen haben. Der Konversationslegifon, ber Große Brodhaus" berichtet darüber im Band 8, Seite 57, folgendes:
Hakenkreuz, lateinisch Erug gammata, französisch Croix gammee, Sanskrit Swastika oder Svastika, altenglisch Fylfot, ein magisches Symbol in Gestalt eines Kreuzes, dessen vier Arme( Haken) rechtwinkelig oder bogenförmig gestaltet sind, wodurch der Schein einer Bewe gung erweckt wird. Für Europa ist das Hakenkreuz durch
Was immer geschehen: das eine stimmt: Sie haben ihnen kein Härchen gekrümmt" Sie haben sie nicht geteert und gefedert Sie haben sie nicht gepfählt und gerädert- Sie haben nicht ihre Franen geschändet Sie haben nicht ihre Augen geblendet Sie haben sie nicht wie Marsyas geschunden Sie haben sie nur an den Schandpfahl gebunden...
Sie haben ihnen kein Glied verlegt... Man hat nur die Mente auf sie gehegt Und zeigt sie dem Volke zu Spott und Grans Und macht ein Zerrbild des Satans daraus- Man sondert wie Böde fie von den Schafen Mit Ausnahmegesez und Paragraphen Man prangert sie an, dann läßt man sie laufen Und wirft ihren Geist auf den Scheiterhaufen! Man hat ihnen Leben und Freiheit verbürgt. Und hat sie zu tausenden abgewürgt.. Man läßt sie nicht leben, man läßt sie nicht sterben. Man schlägt nur ihr Dasein wie Plunder- in Scherben. Man nahm ihnen Heimat und Recht und Ehr Und die freie Rede des Mannes Wehr Man tötet sie nicht man nimmt nur ihr Brot Und foltert fie langsam seelisch zu Tod Man soll nicht sagen, daß man sie quäle Man schändet nur ihre unsterbliche Seele Und hat sie mit schönen, heroischen Reden Im Namen des Chrift in den Kot getreten
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Doch sonst hat man ihnen kein Leids getan Man richtet ja nur ,, um Ange und Zahn"
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Man hat noch keinem ein Härchen gekrümmt Nun sag einmal einer, daß etwas nicht stimmt!
man beschenkt die Führer
Auf nach der Drachenhöhle! Nach wie vor bedeutet eine Besichtigung der Syrauer Drachenhöhle ein unvergeßliches Erlebnis. Auch unser Führer Adolf Hitler war bei seinem Besuche 1930 von den unterirdischen Schönheiten sichtbar ergriffen und sprach sich äußerst anerkennend über das Gesehene aus. Die zum Gedächtnis an diesen Besuch vor furzem enthüllte Erinnerungstafel im Chaosdome bildet in ihrer wirkungsvollen Eingliederung in das Felsmassiv neben den bekannten anderen Sehenswürdigkeiten einen weiteren interessanten Anziehungspunkt. Wir verweisen auf das Inserat(!) der Höhlenverwaltung im Anzeigenteil.( Leipziger Neueste Nachrichten")
Für Darré: 120 Zentner Steine:
Eine eigenartige Ehrung haben die nassauischen Bauern dem Minister Darre zu seinem heutigen 88. Geburtstage vorbereitet. An der Rentmauer in der Nähe vom Jagdschloß Platte bei Wiesbaden , wo Darres Buch über die Rettung des Bauernstandes entstanden ist, soll ein großer Westerwälder Basaltblock errichtet werden, der die Aufschrift trägt:„ R. Walther Darre, seines naussauschen Heimatgaues dankbarer Bauernstand". Der Stein stammt aus dem Naturschutzgebiet bei Marienberg im Westerwald . Er ist 120 3 entner schwer. Wie der„ Nassauer Bote" berichtet, wird der Steinkoloß durch die Bauern selbst an Ort und Stelle gebracht.( Wiesbadener Zeitung") Für Göring : ein junger Löwe:
Der preußische Ministerpräsident Göring nahm in Gegen-* wart des Stahlhelmführers Seldte einen jungen Löwen als Geschenk an, den der Direktor des Leipziger Zoos und ein Stahlhelmführer ihm überbrachten.
Funde aus Siebenbürgen und Bessarabien bis in die Jung- Dunkelweincot
steinzeit, für Asien , wo es sich bis China und Japan nachweisen läßt, bis zur Mitte des britten vorchristlichen Jahrtausends( Susa , Elam , hettitische Altertümer) nachweisbar. Besondere Bedeutung hatte das Hakenkreuz in Indien . Vom Malatischen Archipel geht es oftwärts bis nach Polynesten. In Afrika ist es aus dem Westen( Goldküste, Aschanti) sowie von Lederarbeiten des Sudans und auf Holzplastiken im Kongogebiet bekannt, in Amerika aus dem Mississippigebiet, bei den Puebloindianern, aus dem Gebiet der mittelamerikanischen Hochkulturen und aus dem brasilianischen Urwald. Seine Verbreitung ist also universal und keineswegs auf die sogenannten Arier beschränkt.
und der„ Brockhaus " fährt fort:
Das Hakenkreuz bat als Symbol zahlreiche Bedeutung. Im indischen Buddhismus gilt es als ein Glück meis
fagendes Zeichen; linksgeflügelte Hakenkreuze bedeuten
Aufstieg, Entstehung, Geburt, Glück, rechtsgeflügelte Niedergang, Bergehen, Tod.
Das deutsche Hakenkreuz ist rechtsgeflügelt. Das unheilvolle Symbol hat sich in dem Schicksal des deutschen Volkes erfüllt.
Vitamin"", die Freiheit hat der Geistestoft der Nation Weltlauf
gefehlt! Und alle Nationen, die allzu lang ohne dies Vitamin" gelebt haben, werden geistig absterben und im großen Wettstreit der Kulturnationen zurückbleiben. Kein geistig zurückgebliebenes Volf aber wird durch wirtschaftliche oder militärische Mittel imstande sein, den geistigen Vorsprung der andern auszugleichen. Das einzige, was in dieser Voraussage ungewiß sein tann, ist folgendes: Wie lange der menschliche Körper den Ausfall der Vitamine A, B, C, D erträgt, ist von der Wissenschaft bereits durch Er periment festgestellt. Wie lange eine Nation ungestraft aut das Vitamin"" verzichten darf, das wird die größte Lehre des zwanzigsten Jahrhunderts sein."
Hat man viel, so wird man bald Noch viel mehr dazu bekommen. Wer nur wenig hat, dem wird Auch das Wenige genommen. Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so lasse dich begraben; Denn ein Recht zum Leben, Bump, Haben nur, die etwas haben.
etwas blutig
Im„ Dortmunder General- Anzeiger" wird folgender Aufruf des SA .- Gruppenführers Schepmann veröffentlicht: „ SA . Achtung! Der Führer der Gruppe Westfalen gibt folgendes bekannt: Durch Erlaß des obersten SA .- Führers erhalten alle SA.- Führer und SA.- Männer der SA.- Gruppe Westfalen ab sofort dunkelweinrote Spiegel und einen dunkelwein roten Müzenkopf( oberer Müßenrand). Das verpflichtet jeden westfälischen SA.- Mann zukünftig, ganz besonders sich im und außer Dienst vorbildlich zu benehmen. Ich werde jeden SA.- Mann aus der SA. ausschließen, der sich dieser Auszeichnung nicht würdig erweist. Die dunkelweinroten Spiegel und der dunkelweinrote Mützenkopf dürfen nur von SA .- Führern und SA .- Männern der Gruppe Westfalen getragen werden."
Edles Blut
„ Die nationalsozialistischen Führer und der Staat sehen fich genötigt, immer schärfer gegen das Heer der Konjunkturritter und gegen das Schmarozertum der nationalen Revolution vorzugehen. Eine Gesinnungsschnüffe= lei und Angeberet übelster Art wird von diesen Elementen betrieben. Die NSDAP . wird nicht mehr viel Zeit verlieren dürfen, um ihre Reihen zu säubern und diesen Schädlingen das Handwerk zu legen. Denn diese Verlum pung muß verhängnisvolle Folgen zeitigen nicht nur in der nationalsozialistischen Bewegung."( Deutsche Rundschau", Berlin , Juniheft.)
Gute Praxis