Kriegsgefahr!

Fortsetzung der Auszüge aus dem..Journal" von Seite 1

Luft- und Gaskrieg

Eine große Anzahl deutscher   Fabriken könne von einem Tage zum andern von Friedens- auf Kriegsproduktion um­gestellt werden. Allein in Berlin   und Umgebung existieren zwölf große Maschinenfabriken aller Art, die auf Produk­tion von Granaten jederzeit vorbereitet seien. Derartige Organisationen existierten unter der Kontrolle des Reichs­wehrministeriums über das ganze Reich.

Insbesondere set die Produktion von Gasgranaten vor­berettet. Deutschland  , das mit dem Gastrieg im April 1915 begonnen habe, wolle auch heute noch nicht auf ihn verzichten, sondern seße seine höchste Hoffnung auf ihn. Darum auch widersetze sich Deutschland   der internationalen Aechtung des Gastrieges. Es sei die Absicht Deutschlands  , ohne vorherige Ariegserklärung mit einer großen Luftflotte seinen Gegner zu überraschen, indem es dessen Zivilbevölkerung durch Gas­bomben aus der Luft vernichtet.

Die Vollendung des Seecktplanes

Mächtiger als je sef, trop feierlicher Versprechungen, die deutsche   Reichswehr   ein Instrument des Kampfes. Die Rolle der Reichswehr   als Cadreheer( Rahmenheer) entspräche einem Tagesbefehl des General von Seeckt   am 1. Januar 1921. Jm Verlauf von 12 Jahren sei der Plan dieses ge= schickten Strategen vollendet worden, dem das Deutschland  der Revanche gerechterweise Kränze winden könne.

Im Schatten der Reichswehr   hätten früher die Sturm­abteilungen Hitlers  , die Jugendgruppen des Stahlhelm, Werwolf, Bismarckbund und Kyffhäuserbund Gelände­sport" getrieben. Heute hätten die Nazis fich fast alle diese Organisationen eingegliedert. Als Hitler   an die Macht kam, standen 600 000 SA.  - und SS.  - Leute hinter ihm. Heute seien es nach einer Rede von Röhm, dem Stabschef der SA., 800 000 Mann, die nicht nur eingekleidet, sondern auch be= waffnet seien, soviel auch die Regierung das bestreiten möge. Dazu kämen 120 000 Stahlhelmer und Mitglieder einiger andrer Organisationen. Alles in allem gehorchen etwa eine Million junger Deutscher in Wehrformationen den persönlichen Befehlen Hitlers  .

Durch die Erfindungen Professor Habers und durch die Anstrengungen der chemischen Industrie habe sich Deutschland   von der Einfuhr ausländischer Rohstoffe für Giftgase unabhängig gemacht. Sowohl die Werkstätten der 3. G. Farben als die Phosgenfabrik Stolzenberg, Ham­ burg  , produziere mit Hochdruck Giftgafe für Kriegsgebrauch. Diese Produktion fönne jederzeit vervielfacht werden durch Umstellen zahlreicher Fabriken auf Gistgasproduktion. G. London   erklärt, daß er tros großer Schwierigkeiten in der Lage fet, eine Liste dieser zweiten Serie getarnter Plan der Nazis

Fabriken zu geben:

1. Chemische Fabrik von Heyden A. G. in Radebeul   bet Dresden   produziere gegenwärtig u. a. Sacharin, tönne aber bank seiner gestapelten Rohstoffe schon morgen ein besonders wirksames Giftgas herstellen.

2. In Hamburg  - Billbrock sei die chemische Fabrik Bill warden in der Lage, ihre Friedensproduktion von Arsenik  und Chromoryd auf Arsenikbomben umzustellen. 3. Die Fabrik fotografischer Artikel Jhering   und Kalbaum in Berlin   tönne jederzeit Chlorgaßgranaten und Blaus fäure herstellen.

4. Gehe n. Co., Dresden  , werbe zur Verfügung der Reichs= wehr und der Luftflotte ein erstidendes Phosphorgas halten.

Deutschland   befize schon heute einen Vorrat von Giftgas, beffen Produktion jederzeit enorm vergrößert werden fönnte. Die Kaiser- Wilhelm- Gesellschaft  " bilde in be­sonderen Kursen unter Aufsicht der Reichswehr   Spezialisten für Giftgasproduktion und Giftgasanwendung aus. Grup­pen solcher Spezialisten, die sich aus den SA.  - Abteilungen ber Nazis rekrutieren, hätten bereits an den Reichswehr­manövern teilgenommen.

Da die deutschen   Militärschriftsteller auf dem Standpunkt stehen, daß der nächste Krieg ein Gaskrieg und besonders ein Luftgastrieg ist, habe Deutschland   auch große Vorbe­reitungen auf den Gebieten des Flugwesens getroffen. Unter dem Impuls des Luftministers Göring' nehme das militärische Luftfahrtwesen Deutschlands   einen raschen Auf­schwung.

Görings Initiative gälte dem paffiven und aktiven Luft­schutz. Der Reichsluftschutz steht unter demselben General Grimme, der den Schuß der Heimat und Etappe gegen feindliche Flieger während des Weltkrieges organisierte. Dieser Reichsluftschutzbund umfaßt alle Länder des Reiches und habe in den großen Städten Häuserblock- Abwehr für Luftangriffe vorbereitet.

Der überall belachte und nirgends geglaubte Schwindel von den kommunistischen Flugzeugen über Berlin  " diente Hitler- Göring zum Vorwand, auch einen aktiven Luftschutz zu schaffen. Weit mehr als 2000 Luftpiloten würden alljähr­lich in Fliegerschulen herangebildet. Ueber die Manöver des nationalsozialistischen Fliegerkorps dürfe die Presse

nicht berichten.

Auch die Herstellung von Flugzeugen set sehr verstärkt worden. Die Flugzeugindustrie erhalte geheime große Reichskredite. In schneller Folge seien die Ausgaben für Flugzeugbau von 11 auf 41 und jetzt fast 60 Millionen Mark emporgeschnellt. Vorzügliche Typen würden geliefert von Arado  , Fleindel, Junkers, Dornier, Rohrbach, die sämtlich im Ausland Werke unterhielten, die jeder Kontrolle ent­zogen seien.

Unter Görings Befehl habe sich die Handelsflugflotte auf Bombenabwurf, die Postflugflotte auf Erkundung vorbe­reitet. Die bisher fehlenden Jagdflugzeuge würden in aller Eile hergestellt.

Das wahre Gesicht der Reichswehr  "

Nicht nur die Fabrikation von Kriegsmaterial, sondern auch die Schaffung geheimer Wehrorganisationen fennzeichne die wirklichen Pläne Deutschlands  . Die allgemeine Dienst­pflicht wird durch eine militärische Schulung der ganzen Jugend ersetzt. Die Reichswehr   mit ihren 100 000 Mann fei nur ein Rahmenheer, in das im Falle des Krieges die be= waffnete Nation einströmen würde. Die Reichswehr   umfaßt fieben Infanteriedivisionen und drei Ravalleriedivisionen. Offiziell zählte sie 100 000, in Wahrheit 140 000 Mann. Der Betrug, d. h. die Umgehung des Friedensvertrages ließe sich mit einem Blick auf jede einzelne Reichswehrgruppe fest­stellen. Da die Soldaten auf 12 Jahre verpflichtet werden sollen, müßte man in jeder Truppe ältere Leute sehen. Man sähe aber immer nur junge Leute.

Auch bezüglich der Bewaffnung sei die Fälschung sicher. Die Infanteriezüge, die normalerweise zwei Maschinen­gewehrgruppen haben dürfen, hätten seit einigen Wochen deren drei. Auch die 18 Kavallerie- Regimenter seien soeben mit unerlaubten Maschinengewehren ausgerüstet worden. Und nun die Artillerie! Deutschland   darf 3,7, 4,7 und 7,7 Zentimeter Geschütze haben. In Wirklichkeit habe die Reichs­ wehr   auch die streng verbotenen Einundzwanziger", eben­falls Raupentants, die ihr auch verboten seien. In den offiziellen Reichswehrmanövern bediene sich die Reichswehr  hölzerner Tanks, um die Oeffentlichkeit zu täuschen. In den heimlichen Uebungen wurden echte Tanks von Spezia­listen der Reichswehr   und der Wehrverbände ausprobiert. Die Motorisierung der Armee und besonders der Artillerie seien vollendet. Die Hitler  - Regierung habe neue regelwidrige Typen geschaffen, so Motorradschützen...

Vor der Nase Europas  , Amerikas   und des Völkerbundes habe Deutschland   die Entwaffnungsverträge verletzt.

Der Plan der Nazis set flar. Das Reichsbanner, die deutschnationalen Kampfstaffeln und die Bayernwacht der Bayerischen Volkspartei   hätten sie verschwinden lassen. Nur den Stahlhelm hätten sie wegen seiner friegerischen Tugen­den bestehen lassen.

Diese triegerischen Tugenden" seien in den Reichswehr  kasernen erworben. So rufe ein Zirkular Nummer 22 der Reichswehr   eine Anzahl von Stahlhelmern in der Kaserne Ruhleben vom 8. Juni bis 7. September 1988 zusammen.

Natürlich geschähe dasselbe mit den SA.- Leuten. Augen­blicklich würden im Lager Zoffen 1000 SA.- und 600 SS.­Leute von der Reichswehr   im Schießen ausgebildet.

Im Lager Döberiß der Reichswehr   fänden dauernd Achttagekurse statt. Ein dauerndes Kommen und Gehen herrsche dort. Die Disziplin sei außerordentlich hart, nach den Vorschriften der kaiserlichen Armee. Es fämen sogar Mißhandlungen vor...

Reichswehroffiziere gäben den SA  .- und SS  .- Leuten be­fehlsmäßig heimlichen Unterricht in der Handhabung der Maschinengewehre. Man sähe übrigens auch häufig Nazis auf der Straße auf Maschinengewehrwagen, die sie von der Reichswehr   entliehen haben.

Der rein militärische Charakter der SA  , ginge auch aus ihrer Organisation hervor. Der Sturm"( kompanie von 200 Mann) sei genau so eingeteilt in Büge und Gruppen wie die Kompanien der Reichswehr  . Die Stürme feien in Bataillonen( Sturmbann) vereinigt. Die Standarten" entsprächen den Regimentern, die Untergruppen" den Bri­gaden, die Gruppen" den Divisionen, die Obergruppen" den Armeekommandos. Der Oberste SA  .- Führer"( Osaf) sei bekanntlich Adolf Hitler  . Als Hitler   Kanzler wurde, habe er alle Parteifunktionen an Heß abgetreten, sei aber Dsaf" geblieben.

In einer Dienstvorschrift der SA. heiße.es:

NA

Waffenfabriken im Ausland

Als den delikatesten Punkt seiner Enquete bezeichnet Geo London  , das Kapitel der Waffenproduktion für Deutschland  im Ausland. Ein großes Bild zeigt sieben Langrohrgeschüße, die für Deutschland   bei Bofors in Schweden   gebaut worden feien.

Schon lange ehe Deutschland   im eigenen Land heimliche Waffenfabriken errichtet habe, hätte es Aufträge an aus­ländische Firmen, die es unterstüßte, gegeben.

In der Aviatit wäre das gewissermassen offiziell gewesen. Man kenne die Filialen von Dornier in der Schweiz   und Italien  , von Junkers in der Türkei   und Rußland   und viele andre, die London   nicht nennen will.

Bofors, Schweden  , sei mit Krupp auf das engste Itiert. Es sei einfach nicht erträglich, daß dieses Werk sehr lebhaft Kanonen für Deutschland   produziere.

Mendt, der Generaldirektor der Waffenfabrik in Hirten­ berg  , sagte zu London  :

" Ich verkaufe Waffen und Munition, und bin an keine Verträge gebunden!".

Dasselbe sagten zu London   die Inhaber von zwei Schweizer  Waffenfabriken: Waffenfabrik Solothurn und Werkzeug­maschinenfabrik Oerlikon. Beide liefern Gewehre und Ma­schinengewehre an Deutschland  .

In Holland   habe man ohne Mühe große Waffenlieferanten Deutschlands   entdeckt. London   nennt die Gesellschaft" Side­rius, die sich 1931 aus einer deutschen   in eine scheinbar holländische Firma gewandelt habe, und die Gesellschaft Piet Smit Junior, die mit Siderius im Zusammenhang stehe und einen Herrn von Beuningen  , den Vertreter des Ruhrkohlen­syndikats, zum Direktor habe. Dieser Beuningen habe 1929 versucht, eine Verstimmung zwischen Belgien   und Holland  zu erregen durch Veröffentlichung belgisch  - französischer Ge­Heimdokumente. Jetzt subventioniere er die Schwarzhemden im Haag, die mit den deutschen   Nazis zusammenhingen und allgemeine Aufmerksamkeit verdienten. Denn die National­sozialisten organisierten in Holland   eine Bewegung für eine Konföderation aller germanischen Länder.

Gegen Belgien   richte sich eine großholländische" Bewegung, die den flämischen Soldaten Belgiens   Kriegsdienstverweige­rung predigt und behauptet, daß 200 000 Flamen in Frank­ reich   zu Holland   gehörten.

In Holland   stünden Waffen- und Munitionsfabriken unter deutschem Einfluß. London   nennt die Fabrik Nedinsko in Venloo  , eine Filiale von Zeiß, Jena  , die gleich nach dem Krieg gegründet, Periskope für U- Boote und Teile von Maschinengewehren produziere.

MEAF. in Utrecht   fabriziere Ranonen für den Abschuß von Torpedos. Die Gesellschaft Iffa Minimar liefere Flam­menwerfer und der Hirtenberger   Mendt stehe an der Spizze der N. V. Nederlandsche Patronen Slaghoedties Metall­warenfabrik.

Dazu berichtet London   von separatistischen Umtrieben, die von deutschen   Nazis in der holländischen Provinz Limburg angezettelt würden und in den letzten Wochen an Intensität zugenommen hätten. Die sozialistische Zeitung Het Volt" in Amsterdam   hätte über alle diese Naziumtriebe einen Be­richt veröffentlicht.

Delirium als Dauerzustand

Von der Ostsee   bis zu den Alpen  , vom Rhein   bis Oft um das patriotische Delirium wachzuhalten, das Hitlers   Sieg preußen ist der Angriff die beste Verteidigung!"

Wer wolle angesichts aller dieser Einzelheiten am echt mili­tärischen Charakter der SA. zweifeln! Alles sei vorbereitet, um im Falle des Krieges die SA  . in die Cadres der Reichs­ wehr   einrücken zu lassen.

Neben der Infanterie seien auch alle anderen Waffen­gattungen vertreten. Das nationalsozialistische Kraftfahr­forps bereite die Wiedergeburt des kaiserlichen Automobil­korps der alten Armee vor. Verwaltung, Intendantur, Kavallerie( Reiterstürme), Schulen( Führerschulen), Sani­tätsdienst, alles sei vorbereitet. Nicht zu vergessen das natio­nalsozialistische Fliegerkorps!

Man habe auch die alten Flugzeugbeobachter des Welt­krieges, die Radiotelegrafisten, die Spezialisten der Luft­fotografie und des Kartenlesens einberufen. So bedürfe es feiner weiteren Beweise des kriegerischen Charakters der SA  ., dieser nationalen Miliz!

Militarisierung der Jugend

Die Hitler  - Leute hätten ein ungeheures Stück an Verein­heitlichung erreicht, indem fie alle Jugendverbände dem nationalsozialistischen Jugendführer Baldur von Schirach  unterstellten, dieſem besonderen Vertrauten Hitlers  .

Schon den 10jährigen Kindern würden friegerische Tugen­den eingeflößt: Mut, Disziplin, Gehorsam, Vaterlandsliebe, Kameradschaft, aber auch Rassenhaß, Haß gegen die Feinde des armen Deutschland  ", Nachsucht. Diese Jugend werde im Geländesport, Handgranatenwerfen, Kleinkaliberschießen Geländesport, Handgranatenwerfen,

ausgebildet.

Mit 18 Jahren träte die Jugend dann automatisch in die Sturmabteilungen ein. Die Hitler  - Armee könne sich also aus diesen unerschöpflichen Reserven auf vier bis fünf Millionen Menschen vermehren!

Vom 1. Januar 1934 ab werde für die 19jährigen das Ar­beitsdienstjahr eingeführt. Man werde nur die Hälfte des Jahrgangs 1914, also 350 000 Mann einberufen. Die Pläne Seedcts hätten ihre Verwirklichung gefunden, denn diese Arbeitsdienstpflicht sei in Wahrheit ein heimlicher aber ob­ligatorischer Militärdienst.

Damit sei auch offiziell die Kontrolle aller Wehrpflichtigen. wiedereingeführt, die der Versailler Vertrag ausdrücklich verboten habe. Man spräche von Meliorationen  ", die diese jungen Leute ausführen würden. Heute schon, in dem Frei­willigen Arbeitsdienst lerne man schießen, z. B. im Arbeits­lager Spandau   bei Berlin  .

In Storkow   baue man im öffentlichen Interesse" Schüßengräben und Verbindungsgräben. Nichts weiter In Korschenbreich schöße man mit Karabinern und würfe Handgranaten. So gemütlich".

Die Organisation des Wehrsportes" diene den gleichen Zielen. Die ganze deutsche   Jugend sei fähig gemacht, Waffen zu tragen. Immer stärker werde die Drohung für den Frie­den Europas  ,

In Deutschland   leite Minister Göbbels   die Propaganda, verursacht habe. Neben ihm wirke als unsichtbarer Kapell­meister" der deutschen   Presse- Funk. Er achte besonders darauf, daß die Zeitungen feine Mitteilungen über militärische Uebungen veröffentlichen, auch nicht in überschwänglicher Be­geisterung.

Mit dauernden Paraden und Militärmärschen halte man den Fieberzustand in Deutschland   wach. Diesem Zweck diene insbesondere das Radio, aber auch das Theater und Kino und der sogenannte Kampfbund für deutsche Kultur  ".

Zum Schluß der zehn Artikel fordert Geo London   Frank­ reich   zur Wachsamkeit auf. London   zitiert den polnischen General Sikorski  , der ihn auf die ewige Wiederholung der Geschichte hingewiesen habe. Im Frieden von Tilfit habe Napoleon   I, die preußische Armee auf 42 000 Mann begrenzt. Sechs Jahre später kämpften dank Scharnhorsts Geheim­rüstungen 280 000 Preußen in der Völkerschlacht von Leipzig  . Auch das heutige Deutschland   habe seine Scharnhorsts. Sie hießen Seeckt, Gröner, Hitler  ...

Niemand wird diese Angaben Geo Londons über Deutsch  lands angebliche Riesenrüstungen ohne starke innere Ers regung lesen. Denn die Konsequenzen, wenn das alles oder nur ein Teil wahr wäre, wären ja enorm.

Man kann nicht annehmen, daß der Mitarbeiter des Journal", Herr London  , all das von ihm veröffentlichte Material selbst gesammelt hat. Sondern man wird wohl nicht fehlgehen in der Annahme, daß London   zwar Stims mungseindrüde in Deutschland   gesammelt hat, daß man ihm jedoch amtliches Material in die Hand gedrückt hat. Und ge= rabe dies gibt der Veröffentlichung Londons   ihre ungeheure Bedeutung: Während die französische   Regierung auf die frans zösische Presse beruhigend und mäßigend einwirkt, um ber deutschen   Presse Vorwände zu einer Anti- Frankreich kampagne zu entziehen, läßt die Regierung eine sensationelle Publikation im Journal" an, unterstüßt sie sogar aller Wahrscheinlichkeit nach...

Mag also der Wahrheitsgehalt der Enthüllungen Lons dons größer oder kleiner sein, fest steht auf alle Fälle, daß Die öffentliche Meinung das deutsche Gespenst seit dem Siege Hitlers   mit viel größerer Sorge betrachtet, daß die Presse in Vorbereitung der allgemeinen Stimmung in Frankreich  und andern Ländern an Deutschlands   Grenzen sich die größte Mühe gibt, die Gemüter auf außerordentliche Dinge vorzus bereiten.

Man müßte so blind sein, wie nur Nationalsozialisten es find, sähe man nicht das furchtbare Gewitter über Deutschs  land heraufziehen, eine Katastrophe, die nicht nur den Fries den, sondern auch den Bestand des Deutschen Reiches bes droht.

Wir wollen fie verhüten helfen, denn das Deutsche Reich und sein Volk find bie Hoffnung unserer deutschen, sosias listischen und europäischen   Zukunft.