,, Arbeitsschlacht" und Propaganda

Träume und Wirklichkeit

Nach dem Berichte der Reichsanstalt für die Zeit vom 1. bis 15. August ging die Arbeitslosenzahl in der Berichtszeit weiter zurück, und zwar in einem für diese Jahreszeit er: heblichem Maße, nämlich um rund 130 000 gegenüber einem Rückgang von nur 9500 in der gleichen Berichtsperiode des Vorjahres. Bei den Arbeitsämtern wurden am 15. August 4 334 158 Arbeitslose gezählt.

Nichts zu erfahren ist über die Arbeitszeit und über die Lohnfummen. Erst wenn man wüßte, ob und um wieviel Arbeitsstunden Produktion und Kaufkraft gestiegen sind, könnte man sich ein Urteil bilden.

Immerhin: daß die Reichsregierung, nachdem sie fast 7 Monate im Amte ist, trotz aller statistischen Kunststücke und dem gewaltsamen Hinausdrängen mißliebiger Boltsgenossen ans dem Unterstüßungswesen noch immer nahezu 4,5 Mil­lionen Erwerbslose zugeben muß, zeigt die unverminderte Echwere der Krise.

Die Kölnische Zeitung "( Nr. 458) läßt Rückschlüsse auf die Lohnhöhe der neu Eingestellten zu, wenn sie schreibt, daß bei der verkürzten Arbeitszeit der Lohn manches Fa= milienvaters unter die Wohlfahrtsunter stügung gesunken ist. Es werden Ausgleichskaffen ers wogen, and denen man Lohnzuschläge für Kinderreiche Fas milien geben will. Nur weiß man nicht, we aus den leeren Gemeindekaffen die Ausgleichssummen herkommen sollen.

Man hat jetzt das Institut für Konjunkturforschung Herrn Göbbels unterstellt. Es wäre ein Wunder, wenn künftig über die Arbeitslosigkeit noch eine richtige Zahl aus dem Institut herauskäme. Aber ob die Zahlen über die Arbeits­Iofigkeit gefälscht werden oder nicht, ist fünftig ganz be­deutungslos. Da man

Hunderttausenden die Arbeitslosenunterstützung einfach verweigert,

obwohl sie nach den formellen Bestimmungen darauf An spruch haben, da man weitere Hunderttausende mit zu schüssen aus öffentlichen Mitteln beschäftigt, da man Hunderttausende in die Arbeitsdienstlager ge­bracht hat, so gibt es überhaupt keinen richtigen Vergleich mehr auf Grund der Zahlen für die unterstützten Ar­beitslosen. Wenn man außerdem den Plan verwirklicht, bis­her Beschäftigte, die als Arbeitslose feinen Unterstützungs­anspruch haben, au entlassen und dafür unterstüßte Er­werbslose einzustellen, so kann man natürlich nach Potemkin­

§ 11

Rotspon und steifer Grog

Auf dem Tag der deutschen Seefahrt" in Bremerhaven , der dieser Tage abgehalten wurde, sprach der Führer der

schen Muster die Arbeitslosigkeit leicht verschwinden laffen, schen Muster die Arbeitslosigkeit leicht verschwinden laffen, ohne daß sich in der Wirtschaft die geringste Belebung zeigt. Je mehr Deutschland vom Weltmarkt abgeschlossen wird, und diese Tendenz wird von Monat zu Monat stärker, desto mehr ist jede Belebung abhängig von der Entwicklung der Massenkauftraft, also von der Höhe der Löhne und der Ge­hälter. In keiner Meldung über die Abnahme der Arbeits­losigkeit wird etwas über die Höhe der Löhne gesagt. Der Einzelhandel, die Warenhäuser und die Konsumvereine aber berichten von einem dauernden Rückgang der Umsätze. Zwet Millionen Arbeitslose weniger, zwei Millionen Lohnbezieher mehr, und doch wird weniger gekauft als bisher! Wie reimt sich das zusammen?

Die Lösung des Rätsels ist gar nicht so schwierig. Wir haben bereits früher nachgewiesen, daß die Abnahme der Arbeitslosigkeit ausschließlich in denjenigen Wirtschafts­zweigen erfolgt ist, die dafür öffentliche Mittel erhalten haben. In dem nicht subventionierten Sektor der Privat­wirtschaft aber find etwa 400 000 Menschen weniger be= schäftigt als im Vorjahr. Die Insassen der Arbeitsdienst­lager, die Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft, beim Straßenbau usw. erhalten aber kaum mehr an Lohn als bisher an Unterstüßung. Die 400 000 neuen Arbeitslosen aus der Privatwirtschaft erhalten aber weniger an Unter­stützung, als sie früher an Lohn erhalten haben. Die allge. meine Lohnfumme in der deutschen Volkswirtschaft sinft also von Monat zu Monat trotz der Abnahme der Arbeitslosig keit auf dem Papier. Der beste Beweis dafür liegt in dem Ertrag der Lohnsteuer. Jeder Pfennig Lohneinfommen wird von ihr erfaßt. In dem Aufkommen der Lohnsteuer spiegelt sich daher automatisch die Wirtschaftskonjunktur wider.

Preiskonjunktur

Das teure ,, dritte Reich"

Der deutschnationale Staatssekretär von Rohr int Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft stellt in der Kölnischen Zeitung "( Nr. 449) mit Stolz fest, daß der Butterpreis von 84 Mark auf 123 Mart, der Werkmilch­preis von 6,5 auf 9 bis 10 Pfennig hinaufgetrieben worden ist. Preiserhöhungen haben nach von Rohr außerdem ers fahren: Getreide, Futtermittel, 8uderrüben, Tabak, Hopfen, Kartoffeln, Fleisch, deutsche Dele, deutsche Fette, Raps und Leinsamen.

In der Industrieproduktion sind die Preise gesteigert worden für: Maschinen, Baustoffe, Papier, Ter= tilien, Teppiche, 3ement, Buntfarben, Hanf, Strümpfe, um nur einiges zu nennen.

Eine ganze Reihe weiterer Industrien bereitet Preia­erhöhungen vor.

Schon die Aussicht auf eine Konjunktur läßt die Preise anziehen.

Wie in jeder fapitalistischen Wirtschaft werden auch im dritten Reich" die Preise marktpolitisch bestimmt.

Die Phrase von Gemeinnuß geht vor Eigennus" zerplatt an den wirtschaftlichen Tatsachen. Nur die Dummen be= greifen das nicht, und wir geben zu, daß deren Zahl im heutigen Deutschland entseßlich groß ist.

bisher an Unterstützung. Die 400 000 neuen Arbeitslofen Tausendjahrplan

In den Monaten April bis Juni hat die Lohnsteuer 182,3 Millionen erbracht gegenüber 196,8 Millionen in der gleichen Zeit des Vorjahres. Der Rückgang beträgt also 14,5 Millionen, also fast 8 Prozent.

Wären im Durchschnitt der Monate April bis Juni auch nur eine Million Arbeitskräfte zu den durchschnittlichen Löhnen neu eingestellt worden, dann müßte die Lohnsteuer statt eines Minderertrages von 15 Millionen einen Mehr ertrag von 15 Millionen erbracht haben. Die rapide Abnahme des Ertrages der Lohnsteuer ist die beste Widerlegung des Schwindels von der Abnahme der Arbeitslosigkeit. Die Ab­nahme der Arbeitslosigkeit steht auf dem Papier, die Ab= nahme des Arbeitseinkommens und die weitere Verschlech terung der allgemeinen Wirtschaftslage ist die Wirklichkeit.

Wann?

Versprechen, aber nicht halten

Das Reichsgesetz verspricht der minderbemittelten Be­

Das Himmelreich entschwindet

Auf dem deutschen Tag in Friedrichsdorf setzte sich Reichsstatthalter Sauck el für die freie Wirtschaft ein und lieferte den verdutzten Zuhörern folgenden Lehrsatz:

Sie müssen diese Anordnungen in bezug auf die Frei­heit der Wirtschaft unbedingt restlos befolgen.

Seien Sie der Ueberzeugung, daß es nicht darauf an­tommt, in welchem Tempo wir den Nationalsozialismus als Weltanschauung durchführen, sondern es kommt darauf an, wie er durchgeführt wird. Wenn wir uns anheischig machen, jetzt den Charakter der Zeit für das kom mende Jahrtausend zu bestimmen, dann müssen Sie sich klar darüber sein, daß Sie unser Programm und unsere Jdeen nicht in einem Jahrhundert durchführen fürmen, sondern daß darüber vielleicht 200 oder 300 Jahre vergehen müssen.

Ehe Hitler zur Macht kam, versprach er sofortige Beseitigung aller Uebel, in seiner ersten Kanzlerrede jedoch vertagte er die Sache auf vier Jahre, dann ver­fprachen seine Paladine das goldene Zeitalter in zehn Jahren und jetzt vertagen sie die großen Reformen auf dreihundert( 300) Jahre. Warum haben sie das alles nicht während der letzten Reichstagswahl gefagt? Weil dann selbst dem dümmsten Wähler die Augen auf- und übergegangen wären!

deutschen Arbeitsfront " Dr. Ley. Beitungsberichten zufolge völkerung Bedarfsdeckungsscheine zum unentgeltlichen Er- Heil Hitler! Herr Generaldirektor!"

erklärte er: Insechs Monaten ist mehr erreicht worden als in sechs Jahrhunderten. Der volle Sieg ist er­reicht" usw., usw. Von der nationalsozialistischen Revolution wird die Zukunft einst sagen: sie war die größte Tat, die je die Welt erlebt hat, und ihr Führer war der größte

Mann aller Betten."

Goldbarren

werb von Kleidern, Wäsche und Haushaltungsgegenständen. Jetzt hat der Nazi- Staatssekretär Reinhardt den Ländern in einem Rundschreiben mitgeteilt: Wann und in welcher Höhe Bedarfsdeckungsscheine ausgegeben werden, ist auch nicht bestimmt."

Aus dem Tagebuch eines deutschen Emigranten Paris , August 1933.

I.

Das Hilfskomitee hat seine Unterstützungsfäße heute wieder gefürzt. Es sind sehr viel neue Flüchtlinge ange­tommen. Es rächt sich jetzt bitter, daß die Komitees am An­fang zu sehr aus dem Bollen heraus gewirtschaftet haben. Außer Zimmeranweisung und Essenbons haben wir heute ganze fünf Franken in bar bekommen. Das soll für eine ganze Woche reichen.

Keiner von uns frühstückt mehr, das weiß das Komitee. Aber ob es auch weiß, daß keiner von uns mehr seine Wäsche waschen und seine Schuhe sohlen kann?

Vorstellig werden beim Komitee? Nein. Es gibt beim Ko­mitee zuviel Landsleute, die von ihren Druckposten aus uns behandeln, als ob sie Herren und wir Untertanen wären. Dabei ist der einzige Unterschied zwischen ihnen und uns. daß sie gekommen sind, als man mit den Konzentrations­lagern in Deutschland gerade gut anfing.

Ich werde lieber den Schein wechseln, den die Schwester mir in Tasche steckte, als sie auf dem Vorstadtbahnhof, der noch nicht überwacht war, von mir Abschied nahm. Der Schein sollte eine Reserve für den Fall der Not sein. Der Fall der Not ist da, auch wenn ich noch nicht gerade buch­stäblich am Verhungern bin! Ich halte es einfach nicht länger aus in dem verschwißten Hemd, das ich schon acht Tage lang trage, ich brauche meine Wäsche! Ich kann auch nicht mehr länger die sonnendurchglühten Straßen dieser Stadt stundenlang von Schlafstelle zu Essenstelle, von Essen­stelle au Schlafstelle durchtippeln. Ich brauche Geld für die Metro!

II.

Im Zentrum der Stadt. Jnmitten der großen Boulevards. Die großen Hotels, die feinen Cafes, die Geschäftspaläste,- all das jehe ich nur wie durch einen Schleier. Der Zustand übermäßiger Anspannung aller Sinne ist abgelöst durch eine furchtbare Abgeftumpftheit. Unterernährung und Sorgen sind wohl schuld daran.

Die Auslagen in den Schaufenstern der eleganten Läden find für mich farblos. Wie aus ganz weiter Ferne kommt mir die Erinnerung an Menschen, die soviel Geld und so­wenig Sorgen haben, daß sie in diesen Läden Kleider, Hüte. Wäsche, Schmuck und alles andere faufen können.

Ich betrete das Gebäude der größten Bank des Landes. Man hat sie mir empfohlen; die kleinen Banken sollen schlechter wechseln. Fünfzig Mark, die ich zu wechseln habe, das ist kein großer Betrag! was kann der Kursunterschied da schon ausmachen? Irrtum, Irrtum! Es gibt deutsche Flüchtlinge, und ich gehöre zu ihnen, für die ein Frank ein Vermögen bedeutet!

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III.

Hundert Reichsmark in Noten gelten- so stand es in der Bettung sechshundertundneun franzöfifche Franken. Das ist natürlich der Börsenkurs; am Schalter der Bank wird man weniger zahlen. Aber um wieviel weniger?

Ich stehe vor dem Wechselschalter und reiche dem Beamten meinen Schein. Er prüft ihn. Dann sagt er: 595 r. zahlen wir für 100 Mart, aber 297,50 Fr. für diesen Schein.

Bolle vierzehn Fr. von jedem hundert Meerk, die sie wechselt, nimmt die Bank für sich. Von den legten fünfaig Mart des armen Flüchtlings erhebt die große Bank einen Tribut von sieben Fr.! Das Anderthalbfache defen, was das Komitee einem Menschen für eine Woche zum Leben gibt, beansprucht die große Bant für einen Wechselvorgang! Aber ich muß ja wechseln, und ich bin au müde, um zu einer an deren Bank zu gehen. Der Beamte versichert mir ja auch, daß alle großen Banken dieser Stadt den gleichen, Kurs bezahlen. Trotzdem ein wenig verängstigt- frage ich, ob der Bör­senkurs denn nicht 609 und die Spanne won 14 Fr. nicht doch vielleicht etwas zu groß sei?

Ein anderer Beamter tritt hinzu: 596 mollen wir zahlen, aber das ist ein Entgegenkommen...

Die große Bank in ihrem palastähnlichen Gebäude opfert dem Flüchtling mit den zerriffenen Schuhen und dem schlech ten Anzug von ihrem Gewinn an seinem letzten Fünfzig­markschein einen halben Fr. Das ist für ihn genug. Einem gut angezogenen Reichen hätte man ficher weit mehr ge­opfert. Im Hinblick auf spätere Geschäfte", so hatte man verbindlich wohl hinzugefügt.

Am Nachbarschalter zählt man mir 298 Fr. in Scheinen und in Münzen auf. In meinen Tafdyen suche ich mein lebtes Zweifrankenstüd. Ich reiche es dem Kassierer mit der Bitte, mir neues Geld in drei Hundertfrankenscheinen auszuzahlen. Natürlich ist sinnlos, was ich da tue. Einen der Hundert­frankenscheine muß ich ja doch sofrert wieder wechseln. Aber einmal wollte auch ich drei Banknoten zu hundert Fr. be fizzen.

IV.

Die Scheine habe ich wohl verpackt. Ich bin im Begriff zu gehen. Da fällt mein Blick auf etwas gelblich Glänzendes, mit dem der Beamte, der mir die Scheine gab, sich beschäftigt. Ich sehe näher hin:

Es find zwei kleine Blöde, ieder etwa von der Größe eines Ziegelsteines, etwas schmäler vielleicht, aber dafür etwas länger. Die Konturen sind nicht eckig, sondern sorgfältig ab­gerundet. Es ist Gold, reines Münzgold, was da liegt. Es find zwei Goldbarren.

Während meine Augen ch dem matten Glanz der recht eckigen Körper noch hingeben, greift der Kassierer nach ihnen. Er übergibt die Barren nem Boten mit dem Auftrag, fie dem Bankfach eines Kunden, dessen Namen er nur leise flüstert, einzuverleiben. Der Bote quittiert den Empfang der Barren und trägt sie fedt. Meine Augen folgen ihm, bis er den Raum verläßt. Dann beginnen meine Gedanken zu arbeiten.

V.

Ich weiß, der Wert fast aller Währungen der Welt ist ins Wanken gekommen. Der amerikanische Dollar hat ja so las ich in den Seitungen fast die Hälfte seines bis­herigen Wertes eing: büßt.

Berlin , 22, August, ag. Der Reichsstand der deutschen Industrie hat bekanntgegeben, daß er den Hitlergruß allgemein in der deutschen Industrie eingeführt hat. Damit soll der inneren Zusammengehörig feit aller Betriebsangehörigen einheitlich Aus­drud gegeben werden.

Alles mögliche kaufen diejenigen, die Bargeld oder Bank­guthaben befizen, um sich vor dem Schwund des Geldwertes zu schützen. Waren, Häuser, Grund und Boden, Wertpapiere haben sie erworben, und weil ihnen diese Güter zu unbe­weglich sind, haben sie die Jagd nach dem gelben Metall be­gonnen.

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In solchen mittelgroßen gelben Klumpen hält sich das Finanzkapital der Welt zu einem erheblichen Teile versteckt. Das gelbe Metall so glauben die Kapitalisten der ganzen Welt wird wie in seiner Struktur, so auch in seinem Werte unveränderlich sein. Die Kaufkraft jener fünfhundert­tausend Fr., die heute für die beiden Goldbarren bezahlt. sind, bleiben, so glaubt der Kapitalist, der sie erworben hat unveränderlich konserviert. Verfall der Währung kann fie nicht treffen. Der Wert des Goldes, so glaubt er, wird der wirtschaftlichen Krise trogen.

Wenn die Stürme dieser Krise vorüber sind und eine freundlichere Wirtschaftskonjunktur angebrochen sein wird, dann will er seine Barren Goldes in Kaufkraft rück ver­wandeln. Dann will er Fabriken bauen, dann will er investieren.

Daß inzwischen Hunderttausenden, nein Millionen Ar­beitsgelegenheit fehlt, weil große Teile des flüssigen Kapi­tals der Welt in Gold verwandelt, in den Wertbehältnissen der Banken und Privaten ruhen, das geht ihn nichts Er will seine auftraft tonservieren! Sonst VI.

an. nichts!

Ich sah zwei Barren Goldes. Was ist schon dabei! Es gibt Millionen solcher Barren.

Aber meine Gedanken sahen mehr. Sie sahen eine der Wurzeln des Elends unserer Tage, sie saben eine der Säulen jener Zwingburg, die uns alle beherrscht!

Lebloses Metall, in starre Formen gepreßt, Erzfeind der Menschheit?

Den Erzfeind vernichten? Was wäre damit getan? Sie würden das Gold durch andere Wertträger ersetzen!

Der Angriff muß zentraler erfolgen. Er muß der Wirtschaftsform gelten, die sich dem Gözzen Ka­pital verschrieben hat. Sie ist der Feind!

VII.

Langsam und nachdenklich gehe ich durch die verräucherten Straßen der Stadt.

Plößlich ist mir, als sähe ich die Straßen sich weiten. Die Häuserfronten werden heller und freundlicher, die Menschen, denen ich begegne, sind nicht mehr schlecht gekleidet und nicht mehr verhärmt. Alles ist freier, größer und schöner geworden. Die Welt hat sich befreit von jahrhundertealten Fesseln. Der Kampf des einzelnen um sein Stücklein tägliches Brot hat aufgehört. Wirtschaft ist eine Sache der Gesamtheit ge­worden.

So träumend betrete ich meine Schlafstelle unter dem glühenden Dache eines schmußigen Hotels im Zentrum de Stadt.

Ich weiß, daß ich geträumt habe.

Aber ich weiß auch, daß der Traum einmal zur Wirklich feit werden muß.

Denn: Menschen find stärker als lebloses Metall! E. Meyer.